Die Einsteiger ...

Begonnen von -Jens-, 09. Jun 2010, 17:16:14

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-Jens-

Ohne Melodie und Taktstriche keine Chance; die Ohren helfen, wenn man die Melodie kennt (was bei vielen Liedern bei mir nicht der Fall ist). Ansonsten hilft nur das Songbook mit Noten/Tabs und Takten.

Ludwig.

Wenn ich das richtig verstanden habe, darf man in diesem Faden Einsteiger-Fragen stellen, ja?

Ich habe mir zu Beginn \"Für Elise\" vorgenommen (oder zumindest den Anfang davon). Mittlerweile kann ich es recht flüssig spielen, bilde mir aber ein, dass ich mich etwas umständlich anstelle: Das Picking mache ich, abgesehen von der leeren G-Saite, die ich einmalig mit den Daumen anschlage, komplett mit dem Zeigefinger. Dabei stütze ich mich am unteren Rand des Bauches mit dem Ringfinger ab.

Jetzt habe ich einmal versucht - da ich irgendwo gelesen habe, dass es besser sei - jeder Saite einen Finger der rechten Hand zuzuordnen. Das geht auch, hört sich aber ungleichmäßiger an, weil ich noch nicht raushabe, mit jedem Finger(nagel) den gleichen Ton zu erzeugen.

Was meint ihr, soll ich versuchen, die zweite Variante mit allen Fingern weiter zu optimieren, oder ist es okay, das Picking nur mit dem Zeigefinger zu bewältigen? Wird die Hand bei letzterer Variante nicht sehr schnell müde, wenn ich mich gar nicht abstütze?

Lionman

#242
Hallo Ludwig,

ich picke die G-Saite mit dem Daumen und jede der 3 weiteren mit dem jeweils folgenden Finger, so bleibt der kleine Finger zum abstützen auf der Decke. Der Daumen drückt die Saite von oben während die anderen 3 Finger die Saiten von unten nach oben spielen.
Ich bin damit schneller als mit nur einem Finger und denke dass es mit ein wenig Übung Dir auch so geht.
Bin aber auch noch recht neu bzw. spiele seit ca. 5 Monaten, allerdings öfter Akkorde als picking.
Hoffe Dir bei Deiner Frage geholfen zu haben.

Ludwig.

Ja, danke! :) Dachte mir schon, dass ich da durch muss und es dann irgendwann angenehmer wird als die Einfinger-Variante.

Wie lang sind denn deine Fingernägel der rechten Hand? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass sie gar nicht so lang sein müssen. Je kürzer meine Nägel, desto schwieriger fällt es mir jedoch, einen anständigen und vor allem gleichmäßigen Klang mit jedem Finger/Nagel zu erzeugen.

Lionman

#244
Habs versucht in der Antwort von oben zu ergänzen aber Du warst einfach schneller.

Ehrlich gesagt halte ich die beider Hände sehr kurz. ;-) Ob das unbedingt ratsam für das spielen ist weiß ich nicht. Eher aus optischen Aspekten.  ;)

Ich spiele die erste Saite mit dem Daumen bzw. der Daumen liegt auf der G-Saite und drücke die Saite nach unten und bei den restlichen 3 Saiten genau anders herum. Dort liegt jeweils ein Finger unter der Saite und ich spiele sie von unten nach oben.

PHPNick

Fingernägel habe ich überall gleich kurz. Noch so lang, dass beim Strum der Nagel des Zeigefingers den Ton macht (es sei denn man will es was sanfter haben, dann halt mit Daumen oder Fingerkuppe), aber beim Picking eigentlich eher nur die Fingerkuppen.
Nehme für die G- und C-Saite den Daumen, für die E-Saite den Zeigefinger und die A-Saite den Mittelfinger, was auch recht populär ist obgleich die Variante jeder Saite einen eigenen Finger zuzuordnen wenn man es erdstmal raus hat effektiver sein kann.

Bei bestimmten Picking-Patterns ist es auch sinnvoll von so steifen Regeln abzuweichen (z.B. Flamenco Pattern).

Knasterbax

ZitatWas meint ihr, soll ich versuchen, die zweite Variante mit allen Fingern weiter zu optimieren, oder ist es okay, das Picking nur mit dem Zeigefinger zu bewältigen? Wird die Hand bei letzterer Variante nicht sehr schnell müde, wenn ich mich gar nicht abstütze?
Bestimmte, etwas kompliziertere Patterns wirst Du nur mit Daumen und Zeigefinger nicht hinkriegen. Insofern wuerde ich Dir raten, auf Pickings mit vier (oder beim Wechselbass-Spiel, alias Travis-Picking, drei) Fingern umzusteigen. Hast Du die Daumen+Zeigefinger-Technik einmal automatisiert, wirst Du nichts anderes mehr lernen koennen...  :roll:
Zupfmuster findest Du z.B. hier: http://fourstrings.de/picking.html

Abstuetzen: Viele Gitarristen stuetzen sich mit dem kleinen Finger ab, um mehr Kontrolle zu haben. Es geht aber auch ohne. Geschmacksache...

Fingernaegel: Linho spielt ohne, WWelti mit, schon wieder Geschmacksache! Ich persoenlich mag es bei den Kunststoffsaiten, wenn der Nagel zumindest mit anklingt. Ich feile die Naegel daher so, dass ich einen knackserfreien Uebergang von Kuppe zu Nagel hinkriege beim Zupfen. Mehr dazu schreibt WWelti: http://www.ukulele-arts.com/verschiedenes/nagelpflege/

Viel Spass!  :D
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

wwelti

Da ich gerade dabei bin, neues Material für meine Webseite zu schreiben, und auch eine Seite über Grundlagen der Zupftechnik dabei ist, kann ich die ja mal hier einbringen:
http://www.ukulele-arts.com/lernen/anschlagtechnik/

Konstruktive Kritik ist SEHR willkommen :)

Viele Grüße
  Wilfried

Knasterbax

Schoene Darstellung, gut bebildert, Wilfried!

Ich hatte mich vor einiger Zeit mal oeffentlich ueber die Technik des innenliegenden Daumens gewundert http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=16756 (Valéry Sauvage, Ian Emmerson und viele andere spielen so); der Vollstaendigkeit halber koenntest Du diese Variante noch erwaehnen.

Schoene Gruesse,
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

wwelti

Nun ja, die Technik mit innenliegendem Daumen ist vor allem eine Lautentechnik. Ich möchte freilich möglichst wenig Verwirrung stiften -- aber die Technik mit innenliegendem Daumen unterscheidet sich von der \"gitarrenartigen\" Technik nochmals grundlegend in der Handhaltung, da müsste ich nochmals Bilder für machen -- leider beherrsche ich diese Technik gar nicht (und sehe bislang auch keinen dringenden Grund dafür). Ich könnte es also höchstens erwähnen, daß es so eine Technik auch gibt, aber daß ich sie nicht erklären kann. Hmm, tja. Ich glaube, da halte ich es lieber allgemeiner und sage, daß es noch sehr viele andere interessante Techniken gibt, und nenne ein paar Beispiele.

Danke aber für den Vorschlag!

howein

So wie ich diese Anleitung verstanden habe (die ich übrigens sehr gut finde), richtet sie sich ja an Anfänger. Da würde ich auf keinen Fall zu viel reinpacken, sondern mich auf die Grundtechniken konzentrieren und andere Techniken darüber hinaus allenfalls der Vollständigkeit halber erwähnen.

Anke

Zitat von: howein...., sondern mich auf die Grundtechniken konzentrieren und andere Techniken darüber hinaus allenfalls der Vollständigkeit halber erwähnen.

Oder aber einen weiteren Kurs für Fortgeschrittene auf der HP einstellen  :D

Ludwig.

Vielen Dank für die Antworten! Und Winfried, für deine Einführung werde ich mir die Tage mal etwas mehr Zeit nehmen. Von deinem Youtube-Kanal habe ich schon viel gelernt. Danke dafür!

Mir ist nach wie vor nicht ganz klar, wie ich den Daumen einsetzen kann. Abwärts zupfen und strummen ist okay, aber sobald es in die andere Richtung geht, bleibe ich hängen.

wwelti

Mit dem Daumen aufwärts strummen ist nicht jedermanns Sache. Mache ich meistens auch nicht. Abwechselnd aufwärts und abwärts strummen klappt besser z.B. mit dem Zeigefinger.
Wichtig ist, daß der Strumming-Finger relativ locker ist. Er muß beim Strummen etwas nachgeben! Sonst wird der Klang harsch und unkontrolliert. Die Strum-Bewegung kommt vor allem aus dem Handgelenk.

Davon abgesehen ist das alles natürlich auch Übungssache. Ich bin zur Zeit dabei, viele Seiten mit Hinweisen für Einsteiger fertigzumachen. Hier ist meine Seite zum Thema Übungsmethodik:
http://www.ukulele-arts.com/lernen/ubungsmethodik/

Ich muß dazu sagen daß das was ich dort schreibe sehr subjektiv gefärbt ist, und vor allem meine eigenen Vorstellungen von der Sache wiedergibt.

Viel Erfolg noch! :)

Knasterbax

Ein guter Daumen-Strummer ist Phil Doleman (ehem. Re-entrants), der macht das sehr locker.
Sieht man hier schoen, beim Refrain ab 0:51:
http://www.youtube.com/watch?v=3W2_yEJH0Ys&list=UUuTARTL-y0Gg9dkA44Rxf7A
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)