Wieder mal Ortega RU11 nicht bundrein

Begonnen von Gerd, 15. Aug 2010, 19:39:10

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Gerd

An alle Ortega RU11 Besitzer!

Hier im Forum wurde ja schon öfters über Probleme mit der Bundreinheit der Ortega RU11 berichtet. Die Ortega war meine erste Ukulele. Habe mir aber bald eine zweite gekauft, weil die Ortega eben nicht bundrein war  :( . Trotzdem wollte ich die Ortega nicht in der Ecke verstauben lassen und habe mich nach längerer Zeit wieder mit ihr befasst.

Habe verschiedene Saiten ausprobiert. Die haben das Problem nicht gelöst. Aktuell habe ich die Aquila Nylgut aufgezogen, aber auch mit diesen war keine Besserung zu erzielen.
Dann kam mir eine Idee: Ich habe einfach den Steg umgedreht! Und siehe da, es wurde um Welten besser!

Es handelt sich beim Steg der Ortega ja um einen angepassten Steg, d.h. die Saitenauflage ist für jede Saite anders. Möglicherweise war der Steg werksmäßig einfach falsch eingelegt worden.

Geliefert wurde sie bei mir folgendermassen:
Die beiden mittleren Saiten (C und E) hatten die Auflage weiter \"hinten\", also vom Schalloch weiter weg. Die äußeren beiden (G und A) hatten die Auflage \"vorne\", also näher Richtung Schalloch. Nach dem Umdehen ist es jetzt also genau umgekehrt.

Und jetzt meine Fragen an Euch: Wie ist der Steg bei Eurer Ortega eingelegt?

Ich möchte auch versuchen einen anderen (Knochen)Steg einzulegen. Wo bekommt man eigentlich Knochenstege für Ukulelen?

Freue mich auf viele Antworten,

Gerd

Matze

ZitatWie ist der Steg bei Eurer Ortega eingelegt?
Bei meiner Ortega ist die Stegeinlage genauso.
Allerdings hatte ich Intonationsprobleme nur, weil die Saiten nicht vernünftig aufgezogen waren.
Sie sollten sich nämlich am Ende des Aufwickelns \"unten\" befinden. (Stift der Mechaniken!)
Wichtig ist nämlich, daß die Saiten vom oberen Sattel bis zur Befestigung am Stift einen bestimmten Winkel haben sollten.
Das Gleiche gilt für die Brücke! (Stegeinlage)

-Jens-

Die dickeren Saiten brauchen theoretisch mehr Länge, so 1-2 mm. Entsprechend werden manche Stege kompensiert. Also werksmäßig korrekt. Stegeinlagen und sonstiges Zubehör habe ich bei Ebay günstig gefunden. Die Saitenlage spielt für die Intonation auch eine nicht unwesentliche Rolle (war bei meiner Ortega deutlich zu hoch), les\' mal die entsprechenden Beiträge zum Thema Sattel einstellen durch. Die Summe aller Tips haben mir geholfen, meine 20.- Euro Supermarkt-Ukulele spielbar zu machen, also \"von fürchterlich\" schief nach \"nahezu korrekt\".

UliS

Zitat von: gerdradlGeliefert wurde sie bei mir folgendermassen:
Die beiden mittleren Saiten (C und E) hatten die Auflage weiter \"hinten\", also vom Schalloch weiter weg. Die äußeren beiden (G und A) hatten die Auflage \"vorne\", also näher Richtung Schalloch.
Ich habe z.Zt eine Ortega RUE11 FMH Concert hier und bei der ist das genauso. Ebenso bei einer Applause Ukulele.
Die Applause ist aber im Gegensatz zur Ortega bundrein.

Ich fand Deinen Tip mit dem Steg umdrehen zwar abenteuerlich, habe ihn aber trotzdem ausprobiert - leider ohne Erfolg. Die Ortega sieht weiterhin schön aus und und klingt schief.  :?

Gruß
Uli

Gerd

So, bin gerade aus dem Bastelraum gekommen  ;)
Ich habe den Rat von Jens befolgt und folgendes gemacht:
Der Steg wurde ordentlich niedergeschliffen, sodass die Saitenlage deutlich niedriger ist. Das bringt schon mal leichtere Bespielbarkeit.
Dann habe ich den Steg \"rigtig herum\" eingesetzt, so wie die Ortega werksseitig geliefert wurde. Damit sind die mittleren \"dickeren\" Saiten (C,E) wieder länger.
Und tatsächlich ist die Intonation deutlich besser geworden gegenüber dem Auslieferungszustand.
Die mittleren C und E Saiten passten nahezu perfekt. Hatte bei der gegriffenen Oktave +-2 cent, je nach Druck.
Die äußeren, \"kürzeren\" Saiten (G,A) waren jedoch ander gegriffenen Oktave deutlich zu hoch (~10-12 cent), also zu kurz!
Habe den Steg nochmals raus genommen und den Auflagebereich der Saiten G und A abgeschrägt, sodass die Saitenauflage weiter nach hinten verlegt wurde.
Nun isses deutlich besser. die G-Saite passt beinahe perfekt, nur die A-Saite ist noch etwas zu hoch an der gegriffenen Oktave.

Tja, nun kann ich meine Ortega tatsächlich spielen, ohne dass es einem die Zehennägel aufrollt  :mrgreen:

Sicherlich könnte man durch (im wahrsten Sinne des Wortes) herumfeilen am Steg noch bessere Ergebnisse erzielen, jedoch ist mir das im Augenblick zu mühsam, da es mir zulange dauert, bis die Uke die Stimmung wieder hält, nachdem der Steg eingebaut und die Saiten gestimmt wurden, um auch ein sinnvolles und korrektes Überprüfen der Intonation durchführen zu können.

Ich denke, das heb ich mir auf und mache das Finetuning dann mit einem Knochensteg, der hoffentlich auch eine klangliche Verbesserung bringen wird.

Fazit: Ich finde es trotzdem traurig, dass diese Arbeit nicht werksseitig bzw. vom Musikladen durchgeführt wurde und diese aufwändige Arbeit dem Kunden überlassen wird. Bei meinen anderen Ukulelen war die Intonation beim Auslieferungszustand deutlich besser und ein Eingreifen nicht erforderlich.
Mit Euren Tipps und ein wenig Schleifstaub im Keller kann man aus einer Ortega RU11 jedoch tatsächlich eine nicht nur schöne sondern auch richtig klingende Uke zaubern  8)

Danke nochmal für Eure Tipps!
Gerd

-Jens-

Ich meinte zwar nicht nur den Steg, sondern vor allem auch den Sattel, wo gemeinhin das Bb-Dur größere Probleme bereitet, aber es freut mich, wenn die Tipps geholfen haben, die Uke bespielbar zu machen, ohne dass sie zu scheppern anfängt. Natürlich immer schade, wenn das der Kunde bzw. Spieler machen muss ...
P.S. @UliS - Rue11fmh und RU11 sind verschiedene Paar Stiefel, da liegt eine Generation dazwischen, wenn meine Infos von Ortega richtig sind.

Kay

Naja, wenn man das bei großen Läden wie Thomann kauft ists wohl klar, dass die net jede nochmal aus der Schachtel nehmen... Das ist gar net möglich bei dem was die so am Tag raushaun.

Guchot

Zitat von: gerdradlFazit: Ich finde es trotzdem traurig, dass diese Arbeit nicht werksseitig bzw. vom Musikladen durchgeführt wurde und diese aufwändige Arbeit dem Kunden überlassen wird. Bei meinen anderen Ukulelen war die Intonation beim Auslieferungszustand deutlich besser und ein Eingreifen nicht erforderlich.

Sorry, aber die Ortega hat wenn ich das richtig in Erinnerung habe sowas um die 130,- Euro gekostet. Und zu dem Preis soll dann im Musikladen noch jemand das Instrument auspacken, so lange an den Saiten rumspielen bis die stabil sind und dann noch sämtliche Einstellungen vornehmen? Das ist überhaupt nicht mach- und bezahlbar. Manchmal hat man halt Glück mit den Werkseinstellungen und manchmal nicht. Ohne jetzt Dir oder jemand anderem zu Nahe treten zu wollen, aber man kann nicht Discounterpreise zahlen und Fachgeschäftleistungen erwarten, das haut nicht hin.

Gerd

ZitatSorry, aber die Ortega hat wenn ich das richtig in Erinnerung habe sowas um die 130,- Euro gekostet. Und zu dem Preis soll dann im Musikladen noch jemand das Instrument auspacken, so lange an den Saiten rumspielen bis die stabil sind und dann noch sämtliche Einstellungen vornehmen? Das ist überhaupt nicht mach- und bezahlbar. Manchmal hat man halt Glück mit den Werkseinstellungen und manchmal nicht. Ohne jetzt Dir oder jemand anderem zu Nahe treten zu wollen, aber man kann nicht Discounterpreise zahlen und Fachgeschäftleistungen erwarten, das haut nicht hin.
Ja, das ist mir schon klar. Nur bin ich offensichtlich nicht der einzige, der diese Probleme hatte. Viel mehr scheint es für mich so zu sein, dass alle (Konzert-)Ortegas diese Probleme haben.

Dass ein Instrument dermaßen daneben liegt, scheint für mich ein Serienproblem zu sein. Beinahe könnte man meinen, die haben sich keine einzige Ortega mal genauer angesehen, bevor diese Verkauft wurden. Ich bin zwar kein Instrumentenbauer, aber dass die Serienstreuung so enorm groß ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Jedenfalls waren die beiden 20 Euro Ukulelen für meine Kinder wesentlich bundreiner als die doch teurere Ortega.

Ich würds bei einer 20 Euro Ukulele verstehen, wenn die so enrom schief klingen würde, aber ich habe mir für den Einstieg genau aus diesem Grund nicht die billigste Ukulele gekauft.

Aber nun is ja alles in Ordnung - und ich hab dazugelernt  ;)

Guchot

Hm, ich hab selber keine RU gehabt, nur die Nachfolgemodelle RUE XX FHM. Sowohl als Konzert, als Tenor und auch als Bariton. Da hatte ich die Probleme nicht mit. Vielleicht haben die gelernt ;)