Aufnahmen mit dem Laptop

Begonnen von Earlyguard, 24. Okt 2010, 13:12:47

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losguidos

Hi Early,

ja klar kostet beides zusammen 50 Euro mehr als ein Zoom, aber beide Teile sind ganz ordentlich. Das Superlux Mikro ist ein \'China-Kracher\' und hat dementsprechend seine Grenzen, also auch größere Fertigungstolleranzen. Ein Rode NT-5 ist besser, aber eben auch 150 Euro teurer. Für 100 Euro ist das Superlux aber schon erstaunlich gut (in einem anderen Forum hat ein Orgelbauer Klangbeispiele eines Superlux Mikros hochgeladen und die Höhrer angenehm überrascht). Mit anderen Worten, mittlerweile gibt es zwischen \'hochwertig\' und \'ramschig\' durchaus brauchbare Alternativen. Billiger geht\'s schon, aber dann wird\'s eben auch nicht umbedingt empfehlenswert, bzw. man müßte die preiswerten Produkte durchprobieren. Ein M-Audio Interface ( http://www.thomann.de/de/m_audio_fast_track_pro_retoure.htm ) ist z.B. gerade als B-Stock (Versandrückäufer) für 10 Euro weniger zu haben. Schon interessant... Bei Ton-Aldi hast Du wenigstens den Vorteil, alles auszuprobieren und bei nicht gefallen zurückzuschicken.

VG

wwelti

#16
Ich persönlich würde wahrscheinlich das Rode NT5 und einen guten Preamp+Wandler vorziehen, weiß aber im Moment nicht welcher was taugt. Fast Track habe ich aber von früher schon sehr ordentlich in Erinnerung, war aber wohl eine ältere Version...

@Guido: *weiterhaarespalt* Einspruch. Bitrate = \"Anzahl der Bits pro Zeiteinheit\" ist wirklich nur Anzahl Bits pro Zeit, weiter nix. Ob ich 8 Bit Auflösung mit 44.1 khz oder 16 Bit Auflösung mit 22,05 khz habe ... es sind trotzdem in beiden Fällen gleich viele Bits pro Sekunde. Und als weiteres Beispiel... eine MP3-komprimierte Aufnahme mit einer Bitrate von 256 kbps kann garantiert besser klingen als eine unkomprimierte Stereo-Aufnahme mit derselben Bitrate in 24 Bit Auflösung ... weil dann nämlich nur noch knapp 5 khz Abtastfrequenz möglich wären. 128 kbps sind übrigens darum eine so \"standardmäßige\" Bitrate für MP3, weil das damals genau für die mögliche Datenübertragungsrate per ISDN maßgeschneidert wurde...

Wir können aber gerne den präzisen Begriff \"Dynamikauflösung\" verwenden.

Viele Grüße
  Wilfried

MrNeutron

@Earlyguard: Falls Interesse besteht, könnte ich evtl. ein Tascam US-144 abgeben...

losguidos

#18
Zitat von: wwelti@Guido: *weiterhaarespalt* Einspruch. Bitrate = \"Anzahl der Bits pro Zeiteinheit\" ist wirklich nur Anzahl Bits pro Zeit, weiter nix. Ob ich 8 Bit Auflösung mit 44.1 khz oder 16 Bit Auflösung mit 22,05 khz habe ... es sind trotzdem in beiden Fällen gleich viele Bits pro Sekunde. Und als weiteres Beispiel... eine MP3-komprimierte Aufnahme mit einer Bitrate von 256 kbps kann garantiert besser klingen als eine unkomprimierte Stereo-Aufnahme mit derselben Bitrate in 24 Bit Auflösung ... weil dann nämlich nur noch knapp 5 khz Abtastfrequenz möglich wären. 128 kbps sind übrigens darum eine so \"standardmäßige\" Bitrate für MP3, weil das damals genau für die mögliche Datenübertragungsrate per ISDN maßgeschneidert wurde...

Wir können aber gerne den präzisen Begriff \"Dynamikauflösung\" verwenden.

Guten Morgen, Wilfried!  :D

In meiner Funktion als \'Klugscheißer\' ist der Einwand eines \'Haarspalters\' ein toller Anlaß zu diskutieren  :lol:

Ich habe den Begriff Bitrate zwar gar nicht benutzt, sondern von einer Dynamik von 16 Bit gesprochen kläre aber gerne die Zusammenhänge ;)  Die Bitrate bei Wikipedia wird als allgemeine Begrifflichkeit definiert, die natürlich für alle Bereiche gültig sein soll. Ich habe versucht die Bedeutung der Bitrate in der Audiotechnik zu erklären. Also wofür diese ominöse Bitrate eigentlich steht. Dein Beispiel hinkt, weil Du es im Zusammenhang mit einer Datenübertragungsrate im Netz betrachtest.

Um es gleich zu sagen, mit dem Begriff \'Dynamikauflösung\' könnte ich auch leben, ist aber doppelt gemoppelt, denn mit großer Dynamik ist natürlich ein hohe Auflösung gemeint.

Wenn man eine Analoge Sinuskurve in einem Koordinatensystem darstellt, hat sie einen gleichmäßig wellenförmigen Verlauf. Beim \'digitalisieren\' wird diese, abhängig von der Auflösung, mehr oder weniger zackig werden. Also mehr oder weniger \'Treppenstufen\' haben, um es einfach zu formulieren. Es leuchtet ein, daß eine Kurve die höher aufgelöst ist, also viele kleine Treppenstufen hat, der analogen Originalkurve ähnlicher sein wird, als eine Kurve mit wenigen großen Treppenstufen.

Die Stufen auf der Y-Achse, werden von der Anzahl der Bits bestimmt. Es repräsentiert die maximale Anzahl der möglichen Lautheitsunterschiede des Signals (mann spricht deshalb von Dynamik). Die Anzahl der \'Treppenstufen\' auf der X-Achse, ist abhängig von der Häufigkeit der Abtastungen, stellt also genauergesagt die Zeitachse dar. Diese wird als Samplingrate in kHz angegeben. Bei einer hohen Samplingrate habe ich viele Unterteilungen auf der X-Achse (Zeit-Achse) und dementsprechend viele kleine \'Treppenstufen\'.

Da die Bits in Funktion der X-Achse, also in Funktion der Zeit, angegeben werden, spricht man von Bitrate, denn wie oft die \'Lautheit\' abgetastet wird, hängt von der Anzahl der Abtastungen (Samplingrate) ab. Wenn man in der Audiotechnik von einer Bitrate spricht, gibt man also an, wieviele maximal mögliche Lautheitsunterschiede es pro Abtastung (Zeiteinheit) geben kann. Bei einer Auflösung von 16bit bei 48kHz, wird das Signal in ca. 65000 Lautheitsunterschiede auf der X-Achse unterteilt und mit einer Häufigkeit von 48000 mal pro Sekunde abgetastet.

Auch wenn der Begriff Auflösung oft flasch eingesetzt wird, ist er hier ausnahmsweise mal richtig.

VG

Kay

Schade nur, dass diese Diskussion mit Earlyguards Anfrage so gar nichts zu tun hat. Also bitte woanders weiterführen.

UkeDude

#20
...und wenn jemand fragt wie oft muss ich mindestens Abtasten um das Signal orginalgetreu wieder geben zu können, dem sei das Shannon Abtasttheorem an Herz zu legen.
 :mrgreen:

Zurück zu Thomas´Frage....

losguidos

@Kay: Finde ich schon, denn anscheinend war nicht allen so ganz klar, daß der Zoom H2, als Interface eingesetz, \'nur\' mit 16bit und 41,4/48kHz arbeitet und was das in der Praxis bedeutet. Als Recorder ist der gut, aber als Interface eingesetzt, nicht mehr besonders. Und das war es ja was Early vorhatte.

@Ukedude: Ja, aber für den Laien sind einfachere Erklärungen hilfreicher. Hohe Samplingraten führen zu häufigeren Digitalisierungsfehlern (mangels Genauigkeit der Taktung des Signals) und verbessern die Qualität nicht besonders.

VG

wwelti

Ok, lassen wir die restlichen Haare leben. Übrigens ist Dynamikauflösung keineswegs doppelt gemoppelt, da man auch mit einer niedrigen Auflösung eine große Dynamik codieren kann, siehe \"Minifloats\". (Mist, jetzt hat doch wieder ein Haar dran glauben müssen!)...

Aber letztlich interessiert die Sache wohl keinen. Viel eher interessiert, wie Guido schon sagte, daß das H2 als Soundkarte nur 16 Bit Auflösung schafft, und daß das durchaus auch in der Praxis einen echten Nachteil bedeutet. Schade. Aber wenn man sowieso die ganze Zeit direkt mit der Audio-Sequenzer-Software arbeitet, ist das genaue Einpegeln vielleicht weniger stressig. Das H2 dürfte auch mit nur 16 Bit relativ schwer zu toppen sein, was Preis/Leistung in Verbindung mit der gebotenen Einfachkeit angeht.

Viele Grüße
  Wilfried

Floyd Blue

Nur zur Info:

Audio-CD-Spezifikationen:
Auflösung: 16 bit
Abtastrate: 44,1 kHz
ergibt eine Bitrate von 1411,2 kbps

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Books

Man könnte also schon mit dem H2 als USB-Sound-Interface in Audio-CD-Qualität aufnehmen.

losguidos

@floyd: Natürlich! Nur hört sich CD-Qualität immer so toll an, ist aber in Wirklichkeit das absolute Minimum bei dem man aufnehmen sollte (die Erklärung warum, spare ich mir an dieser Stelle besser). Möchte ich ein Zoom hauptsächlich als Audiointerface benutzen, bekomme ich für wensentlich weniger Geld bessere Geräte. Als mobiler Recorder hingegen ist er sehr gut geeignet. Die \'Interface-Funktion\' ist sozusagen ein zusätzliches Feature, so wie mein Handy auch Fotos machen kann. Als Fotoapparat würde ich aber niemandem ein Handy empfehlen. So meine ich das...  :D

@wwelti (flüster): stimmt  ;)

VG

Floyd Blue

Ich denke für den Homerecording-Kontext, in dem sich die meisten hier bewegen, würde \"CD-Qualität\" durchaus ausreichen. Von daher gesehen, würde ich mich auch nicht scheuen, ein H2 als \"Soundkarte\" zu benutzen.

Und selbstverständlich ist \"CD-Qualität\" das absolute Minimum an Qualität. Bei einer Grenzfrequenz von 22,05 kHz, geht auch schon mal der ein oder andere Oberton flöten. Da sind gute Tonbandgeräte immer noch ungeschlagen, wobei es da wieder andere technische Probleme gibt.

Ansonsten würde ich, wenn ich schon Laptop/Notebook/Netbook mit mir herumschleppe, auch ein besseres Interface benutzen wollen, was aber wieder anders aussehen würde, wenn ich schon ein H2 hätte.

Ohrenblicker

Ich habe diesen Thread jetzt nur überflogen und vielleicht was übersehen, aber irgendwie vermisse ich eine Aussage, was konkret du machen möchtest. Solo-Ukulele aufnehmen? Mehrspuraufnahmen mit Instrumenten und Vocals? Live-Konzerte mitschneiden? Möchtest du mobil sein oder zu Hause aufnehmen?

Warum willst du unbedingt eine Soundkarten-Mikrofon-Kombination? Wenn du \"Einzelteile\" kaufst, bist du wesentlich flexibler. Das H2 ist besonders praktisch für mobile Aufnahmen, bei denen du keine Zeit hast, aufwändigere Technik aufzubauen oder für Reportagen und O-Töne. Man kann es für sehr viele Zwecke einsetzen (man soll sich sogar damit rasieren können, habe ich gehört), aber es ist doch immer ein Kompromiss, erst recht, wenn du es als \"Soundkarte\" nutzt.

Wenn du Vocals und/oder Ukulele für eine Mehrspurproduktion aufnehmen willst, ist das H2 nicht die beste Wahl, weil die XY-Anordnung der Kapseln für Punktschallquellen suboptimal ist. Ich würde in diesem Fall eher zu einem USB- oder Firewire-Audiointerface und einem Studiomikrofon raten, für 100 Euro bekommst du schon ein Studio Projects B1, das ist für diesen Preis erstaunlich gut. Zweikanal-Audiointerfaces fangen so bei 150 Euro an.

Und wo du das G-Track erwähnst, davon habe ich mal eine Testaufnahme gemacht und mit dem H2 verglichen. Es geht allerdings um Sprachaufnahmen. Das G-Track hat in der Tat ein leichtes \"digitales\" Rauschen, aber kein Vergleich zu dem billigeren Samson C01U, von dem ich nur abraten kann.

Hier mal die Testaufnahmen:
G-Track:
http://www.ohrenblicke.de/web/g-track.wav

H2 (Front-Aufnahme, monomix, d.h. die beiden Kanäle werden zusammengemischt, Aufnahme 24 bit WAV direkt mit dem Gerät, d.h. nicht als \"Soundkarte\" am Rechner):
http://www.ohrenblicke.de/web/h2-monomix.wav

Ohrenblicker

Zitat von: Floyd BlueIch denke für den Homerecording-Kontext, in dem sich die meisten hier bewegen, würde \"CD-Qualität\" durchaus ausreichen. Von daher gesehen, würde ich mich auch nicht scheuen, ein H2 als \"Soundkarte\" zu benutzen.

Du darfst nicht die Aufnahme mit dem fertigen Master verwechseln. Die Aufnahmen durchlaufen bei der Mehrspurmischung noch mehrere Rechenprozesse. Gerade wenn sehr komplexe Effektberechnungen wie Hall im Spiel sind, wirkt sich eine höhere Bandbreite positiv aus. Bei der Aufnahme hast du außerdem einen höheren Dynamikumfang und musst nicht bis zum Anschlag aussteuern.

Man sollte aber nicht vergessen, dass neben diesen technischen Parametern sich andere Dinge WEITAUS mehr auf die Qualität auswirken, z.B. die Qualität des Musikers und des Instruments, das Mikrofon und dessen Position, der Aufnahmeraum usw.

Floyd Blue

Zitat von: Ohrenblicker...Du darfst nicht die Aufnahme mit dem fertigen Master verwechseln...

Das tue ich nicht. Wie ich schon geschrieben habe, halte ich es für den Homerecordingbereich aber durchaus akzeptabel.

Ich gebe Dir aber, in den Dingen, die Du im zweiten Absatz, Deines letzten Beitrages, in Bezug auf Qualität geschrieben hast, absolut Recht. Zusätzlich wirkt sich auch noch der Nebengeräuschpegel (Lüftergeräusche, plärrende Haustiere, Geräusche von Nachbarn, Verkehrslärm) ungemein aus.

losguidos

Ohrenblicker!! :D Bruder im Geiste! Ich kann Dein Statement voll und ganz unterschreiben...  :D

Um es mal ganz einfach und kurz zu erklären. Einem erfahrenen Tontechniker mit professionellem Equipment gelingen auch mit 16 Bit und 48 Khz ordentlich klingende Aufnahmen. Das \'Problem\' ist nur, daß jeder Fehler, von der Aufnahme bis zum \'Master\' gnadenlos bestraft wird und sich unweigerlich in der Qualität (auch hörbar) bemerkbar macht. Ein Amateur mit seinen (vor allem technischen) Möglichkeiten wird es nie gelingen diese Qualität einzuhalten. Wenn ich also mit einer höheren Qualität als \'nötig\' aufnehme, habe ich viel mehr Spielraum und Fehler im Produktionsprozess wirken sich möglicherweise gar nicht so stark aus.

VG