Wie erkennt man...

Begonnen von Elli, 05. Nov 2010, 23:10:26

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wwelti

Ich kann dazu nur sagen... Viele Sopranos klingen für meine Ohren in GCEA-Stimmung wunderbar. Was brauche ich da herumzurechnen?

Floyd Blue

Zitat von: Ssusn...Alles doch irgendwie anders als bei der Gitarre...

Herzlich willkommen Ssusn!

Ist nicht viel anders. Für die gcea-Stimmung denk Dir eine Gitarre mit Kapo im fünften Bund, für adfish im siebten Bund. Denk Dir die zwei tiefen Saiten der Gitte weg und die vierte Saite (von unten) eine Oktave höher. Du kannst die gleichen Griffbilder benutzen.

Elli

Vielen Dank für eure Antworten. Dann kann der Kauf ja los gehen.

Ole Lele

#18
Kurz noch einmal eine Ergänzung für Tuke, wwelti, et al.: Welche Rolle spielt die Resonanzfrequenz des Luftvolumens?

Wichtig ist das Verhältnis der Korpusschwingungen zu den Schwingungen der enthaltenen Luft. Im Bereich der Grundschwingungen der Saiten nimmt man das Instrument nur in seiner Summe wahr. Liegt man deutlich unterhalb der Resonanzfrequenz, führt eine Deckenbewegung nach Innen zum gleichzeitigen Ausströmen der Luft nach Draußen, so dass Deckenbewegung und Luftbewegung einander entgegenwirken. Nähert man sich der Resonanz, entwickelt sich eine Phasenverschiebung, so dass im Bereich der Resonanz und oberhalb die Luftschwingung am Schalloch im Gleichtakt mit der Deckenbewegung ist, es tritt also Verstärkung auf. C# als Resonanzfrequenz stellt noch kein wirkliches Hindernis für GCEA dar, bei D# allerdings sollte man wirklich einmal ADF#H ausprobieren. (Nur eine meiner Lelen ist so ein Ausreißer und gewinnt so deutlich mit ADF#H, dass sie es behalten darf; bei den anderen bleib ich beim praktischeren GCEA.)

Allerdings spielen auch die höheren Schwingungsmoden für den Klangeindruck eine Rolle, wo die Kopplungen der Einzelkomponenten genauer betrachtet werden müssten, so dass man keine strenge Empfehlung aussprechen kann, ab welcher Resonanzfrequenz welche Stimmung zwingend wäre.

Viele Grüße
Ole

Benutzername

Das eingeschlossene Luftvolumen bildet zusammen mit dem Schallloch einen Helmholzresonator, der unterhalb seiner Abstimmfrequenz stark an Effektivität einbüßt. Die Abstimmfrequenz kann berechnet werden, dazu braucht man nur das Volumen und den Durchmesser des Schalllochs.

wwelti

Hmm, dann könnte man vielleicht das Schalloch verkleinern, um die Wiedergabe tiefer Frequenzen zu verbessern? :)

Ole Lele

Ja, so in etwa. Die Dicke der Decke um das Schalloch hat auch einen Einfluss. Eine Schallochverstärkung senkt die Resonanzfrequenz. Macht man das im großen Maßstab (fast bis zum Boden des Instruments, nennt man das Tornavoz. damit hat schon Antonio de Torres herumgespielt. Entspricht dem Rohr bei der Bassreflex-Lautsprecherbox.

Tuke

Zitat von: Ole LeleKurz noch einmal eine Ergänzung für Tuke, wwelti, et al.: Welche Rolle spielt die Resonanzfrequenz des Luftvolumens?
Vielen Dank! Meine Hoffnung war, man könne das Ganze irgendwie messen und damit objektivieren...
Bleibt aber wohl doch eine Sache des Ohres und damit subjektiv: Auch ok, so.
Gruß
Tuke
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Ole Lele

#23
Na ja, die Messung ist schon halbwegs objektiv. Und Hans hat auch recht, dass schon bei C oder Cis als Resonanzfrequenz die Stimmung ADF#H rein akustisch betrachtet sinnvoller ist. (Deine Lele mit A-Resonanz ist schon merkwürdig - das ist doch nicht etwa eine Konzert statt einer Sopran? Oder meinst Du gar hohes A, 440?)

Traditionell und der Konstruktion besser entsprechend wären die Stimmungen
Sopran - Resonanz bei C - ADF#H
Konzert - Resonanz bei A - GCEA
Tenor - Resonanz bei G - EAC#F#
aber GCEA hat sich trotzdem für alle drei durchgesetzt.
Sie ist irgendwie am einfachsten zu handhaben.

Es gibt halt noch andere Faktoren als die Akustik.

Außerdem ist das Optimum auch akustisch nicht immer gewünscht. Sicher ist z.B. eine Gidingsda akustisch raffinierter und ausgereifter als eine Ukulele, aber wollte man mit der Lele dem nacheifern, wird sie eben mehr wie eine G... klingen. Deswegen halten Puristen (oder wie manche sagen: die Ukulelentaliban) auch die Tenorgröße oder Fichtendecken für Teufelszeug, obwohl sie akustisch womöglich \"überlegen\" sind. Deshalb hat sich auch der Tornavoz nicht durchsetzen können, obwohl bei der Gidingsda die Luftresonanzfrequenz in den ersten paar Bünden der tiefen E-Saite liegt und nicht unterhalb des Nullbundes - sie klingt mit Tornavoz zwar irgendwie besser aber eben auch irgendwie anders.

Viele Grüße
Ole

Edit: Ach, und die Luftresonanzfrequenz zu wissen hat noch den Vorzug, dass man weiß, worauf man den Notch-Filter zur Feedback-Unterdrückung einstellen muss.

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ZitatDie Dicke der Decke um das Schalloch hat auch einen Einfluss
Nicht wirklich merkbar
wenn es dabei um mehr als einen Zentimeter geht ist ein Einfluss erkennbar.

wwelti

Tja, soviel zu Theorie und Praxis. Obwohl also meine Ukulelen nach dieser Theorie besser mit ADFisH klingen sollten, mag ich den Klang bei GCEA lieber. Nur die Sopraninos stimme ich dann doch etwas höher. Die Tangi klingt besonders schön in D#-Stimmung.

Elli

Sind eigentlich alle Ukulelen in ADF#H eingestellt? Oder ist das je Modell anders?

Kann mich noch nicht so entscheiden ob ich mir jetzt die Makala Pineapple oder die Stagg US-60S anschaffe. Sind die beiden auch auf ADF#H eingestellt?

Fragen über Fragen...

TERMInator

Die Frage war hier doch schon ausführlich beantwortet:

Egal welche von denen Du kaufst - Du kannst sie beide in ADFisH oder GCEA stimmen.

UkeDude

Zitat von: ElliSind eigentlich alle Ukulelen in ADF#H eingestellt? Oder ist das je Modell anders?

Kann mich noch nicht so entscheiden ob ich mir jetzt die Makala Pineapple oder die Stagg US-60S anschaffe. Sind die beiden auch auf ADF#H eingestellt?

Fragen über Fragen...

Sopran Modelle kannst Du in ADF#H ODER in GCEA stimmen, wie Du es willst. \"Eingestellt\" werden sie nicht sein, das heißt ein Chromatisches Stimmgerät würde ich Dir noch empfehlen.

Wollfroeschin

Sagt mal, kann man denn beide Stimmungen mit denselben Griffen spielen?  :roll:  

Ich meine nicht...  :roll:  Ich würde die Ukulele ja dann so stimmen, das ich auch mit anderen zusammen spielen kann. Da würde sich doch GCEA anbieten...  das spielen doch die meisten... und wenn ich mir die Grifftabelle so angucke sind die Griffe dort auch einfacher, kann aber auch alles Einbildung sein...  :oops:

Grüße us Kölle von der Fröschin