Tenayo Starter-Probleme...

Begonnen von Knasterbax, 09. Jan 2011, 12:04:21

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Knasterbax

Moin zusammen!

Gestern kam meine sehnlich erwartete Tenayo Starter Banjo-Uke.

Ich hab die Werks-Saiten erstmal draufgelassen und gespannt, die Steg aufgestellt und in die richtige Position gebracht, das Fell gleichmäßig und ziemlich straff gespannt und den Saitenhalter entsprechend justiert, damit er nicht auf dem Fell aufliegt. Irgendwann hielt das gute Stück dann die Stimmung und war spielbereit.

Erster Eindruck:
Strumming - klingt nett, banjo-ukig, wie man\'s eben kennt.

Einzeltöne zupfen - Katastrophe!:
Ich greife hinterm Bund, zupfe, und es kommt überhaupt kein klarer Einzelton, sondern ein - ich nenn\'s mal - \"flirrender\" Ton, der quasi zwischen zwei sehr nah beieinanderliegenden Tönen changiert, einem Chorus-Effekt vergleichbar. Und das bei vielen Tönen, auf allen 4 Saiten, das Griffbrett rauf und runter. Bei dem einen Ton mehr, dem anderen weniger. Picking und Solospiel kann man damit vergessen. :x

Woran könnte\'s liegen?
Nach losem Metall irgendwo (Schraube locker o.ä.) klingt es nicht.
Klingt die Eigenfrequenz des Fells mit? Doch zu straff gespannt?
Die Werkssaiten?
Oder was sonst?

Leute, helft mir mal, ich bin frustiert :(
Ansonsten sagt mir das Teil nämlich sehr zu, anständig verarbeitet, gut bespielbar...

Ratlose Sonntagsgrüße von
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

stephanHW

#1
Bei den Instrumenten schwingt einiges mit, das Fell und die anderen Saiten. Daher auch die Probleme mit den Aufsteck-Stimmgeräten, die die Vibrationen erfassen. Du kannst ein wenig mit der Fellspannung experimentieren und versuchen etwas weniger ungewollte Resonanzen zu bekommen. Ich denke jedoch, du solltest unbedingt die dumpfen Nylonsaiten entsorgen. Mit Aquila oder Worth bekommst du besser artikulierte Töne.
Im direkten Vergleich haben mir die braunen Worth auf Rockys Tenayo fast besser gefallen.

Es gibt natürlich auch Instrumente, die sich etwas anders verhalten
http://www.youtube.com/user/KenMiddletonUkulele#p/u/170/rq5G8K5aCJ8 .
Es ist wie so häufig eine Preisfrage http://thebeansprout.com/Beansprout/Models.html .

Ich würde nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen und mich noch etwas in die klangliche Seele der Tenayo einfühlen.

Herzliche Grüße,    Stephan

Knasterbax

Zitat von: stephanHWDu kannst ein wenig mit der Fellspannung experimentieren und versuchen etwas weniger ungewollte Resonanzen zu bekommen. Ich denke jedoch, du solltest unbedingt die dumpfen Nylonsaiten entsorgen.

N\'Abend,

das hab ich in der Zwischenzeit getan:
Nylons runter, Nylguts drauf. War natürlich hörbar klarer, der Klang. Sonst keine Verbesserung.

Aldann das Fell mal sehr straff, auch mal sehr locker gespannt; mit den Saiten auch mal ADFisH probiert. Effekt: minimal. Die Störresonanzen an bestimmten Stellen auf dem Griffbrett blieben.

Das war\'s mit der Einfühlung in die Tenayo-Seele  :\'(

Harry im Leleland hatte die Tenayo Advanced da, die gefiel mir kaum besser als meine Starter. Bei der teuren GoldTone gabs die Probleme nicht, was Wunder... Aber knapp 400 Öre wollt\' ich wirklich nicht für den Banjo-Sound ausgeben.

Ich mir also gedacht: Haste vielleicht ein Montags-Exemplar erwischt? Schließlich hatten mir Guchot, Alex und Stephan ja geschrieben, sie seien nach wie vor zufrieden. Also bei Th*mann angerufen: Ob Umtausch möglich sei? Grundsätzlich ja, hieß es, aber das Ukebanjo sei schon nicht mehr lieferbar! Ich das Ding also schweren Herzens als Money-Back-Fall zurückgeschickt. Drei Tage später sehe ich auf Th*mann.de: Sie ist wieder da! Blitzanruf: Ob Umtausch noch gehe und jemand sich das neue Exemplar vorm Verschicken mal anhören könne? Jo, jo, das ginge.
Und jetzt warte ich UAS-geplagt auf die Neue...

Schöne Grüße
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

-Jens-

Hoffentlich ist das mal nicht deine alte, die da wieder aufgetaucht ist.

Fedoramann


stephanHW

Hallo Knasterbax,
natürlich finden sich auch auf meiner Tenayo einige Töne, bei denen sich die Frequenzen überlagern und die Töne unsauber wiedergegeben werden, insbesondere zwischen dem 5. und 8. Bund auf der A-Saite. Ich bin jedoch trotzdem mit dem Instrument sehr zufrieden, da es gut spielbar, sauber verarbeitet ist und mir einen sehr günstigen Einstieg bot. Ich weiß, das ich mich auf dem untersten Preisniveau bewege und akzeptiere die Mängel.
Leider habe ich wenig Zeit für Aufnahmen, aber vielleicht kann ich in den nächsten Wochen mal was mit der Tenayo auf Band bringen.

Wim ist natürlich eine Alternative,  daneben sollen in diesem Jahr Flea Banjolelen auf den Markt kommen. Finanziell könnten die auch interessant sein. Auf den Bildern konnte man jedoch keine Einstellmöglichkeit der Fellspannung erkennen.

Banjolele

Hallo Knasterbax,

Hier noch einiges zu Versuchen:
Ist die Mensur Abstand richtig eingestellt? Verschieben der Brücke (nur weniger als ein mm) kann vielleicht helfen.
Ist dass Fell von Remo type Ambassador? Die sind single-ply (einlagig)? Sonst kann es Resonanz geben.
Dass kann auch wenn dass \"Fretboard\" nicht Massiv ist aber laminiert und nicht richtig verleimt.
Hoffentlich erklärt dies etwas so von Abstand und Ohne zu hören.

Grüße und Viel Erfolg!

Wim van der Leden
www.banjolele.nl

stephanHW

#7
Meine letzte Erkenntnis sieht folgendermaßen aus:

Die Töne, bei denen es bei mir zu unangenehmen Überlagerungen von Frequenzen kommt, sind die, die nicht gut schwingen. Der eigentliche Ton bricht nach kürzester Zeit ab und man hört nur noch Obertöne bzw. andere Schwingungen. Diese Toten Punkte auf dem Griffbrett kennen wir ja von vielen anderen Ukulelen und deren Abwesenheit ist für mich immer eines der wichtigsten Kaufkriterien.
Die Banjolele scheint die Obertöne und anderen angeregten Schwingungen besonders laut wiederzugeben. Ich habe dann den Resonator (in unserem Fall ist das ja nur eine Bodenplatte) abgeschraubt und konnte den Effekt damit etwas abmildern. Als `openback´gespielt ist das Instrument natürlich leiser, die nachschwingenden Obertöne scheinen insgesamt weniger auffällig zu sein. Der eigentliche Ton an den kritischen Stellen ist natürlich leider wie er ist...plop.

Knasterbax

#8
@Wim: Danke für Deine Anregungen; wenn die Umtausch-Banjolele kommt, werde ich weiter experimentieren (falls das dann wieder nötig sein sollte  :? )

@Stephan: Bei meiner Tenayo waren es exakt die gleichen Töne auf der A-Saite, die Probleme machten. Deine letzte Erkenntnis bringt die Sache auf den Punkt: Es sind die Dead Notes, bei denen der eigentliche Ton nicht mehr durchkommt und alles andere, was bei eine Banjolele noch mitklingt, in den Vordergrund tritt.
Bei allzu vielen \"Plop\"-Tönen kann ich allerdings auch auf \"untersten Preisniveau\" nicht mehr mit ; meine Makala Sopran ist schließlich auch ein Billigteil, und trotzdem kommt jeder Ton klar & deutlich  :D

Ich werde also beim nächsten Th*mann-Exemplar die Tipps von Wim befolgen und auch mal die Bodenplatte abnehmen...

Schöne Grüße!
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

stephanHW

Tja, die Delfin wird nicht ohne Grund oft gelobt. Man bekommt für viel mehr Geld häufig viel mehr dead spots und ein viel unausgeglicheneres Klangbild.
Meine Banjolele hat über weite Strecken ein sehr gutes Sustain, das hatte mich sehr positiv überrascht. Ich kann die problematischen Töne recht gut verkraften.
Ich wünsch dir Glück mit dem nächsten Versuch.

Knasterbax

So, ihr Lieben,

um das Tenayo-Thema abzuschließen: Return To Sender auch bei Instrument No. 2...

Auch beim Umtausch-Exemplar gabs wieder jede Menge Tote \"Plop\"-Töne (diesmal sogar die leere C-Saite, geht ja gar nicht :evil: ). Fell- und Saitenspannung verändern, Steg verschieben - hat alles nix gebracht.

So liegt das Thema Banjolele erst mal wieder auf Eis (und darf vom UAS bei Gelegenheit wieder aufgegriffen werden  :mrgreen: ).

Schöne Grüße
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)