Kann man eine Ukulele abnutzen?

Begonnen von Cali, 21. Apr 2011, 12:32:29

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Cali

Ist es möglich, eine Ukulele wie ein Rasiermesser oder eine Zahnbürste zu verschleißen (Saiten sind hiervon ausgenommen)?
Sprich: kann man bei guter Pflege theoretisch ein Lebenlang mit einer qualitativ hochwertigen Ukulele zurechtkommen?

Die Frage würde sicher auch auf Gitarren passen, vielleicht hat ja jemand von euch ein intaktes Erbstück, welches bereits eine Lebensspanne intensiv genutzt wurde.

vinaka

#1
Zitat von: CaliSprich: kann man bei guter Pflege theoretisch ein Lebenlang mit einer qualitativ hochwertigen Ukulele zurechtkommen?
JA.]

Fischkopp

Ja bei Verwendung von Nylonsaiten ist das so.
Bei Metallsaiten, wie bei Western - und E- Gitarren werden die Bundstäbe
abgenutzt und ab und an ist eine neues Bundierung fällig.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

Sintram

Also ich habe eine alte Gitarrenlaute, die bestimmt ihre 80-90 Jahre mindestens auf dem Buckel hat. Außer ein paar Rissen in der Decke, die durch intensives Outdoorspielen entstanden sind (Stichwort Feuchtigkeit), geht es ihr ziemlich gut.
Holz arbeitet vor allem in der ersten Zeit ziemlich  und mit der Zeit immer weniger würde ich sagen.
Aber wieso die Frage?

HEiDi

Wenn ich mich recht erinnere, wurde uns in der Klangwerkstatt (bei Langerringen)
vom Geigenbauer erklärt, Streichinstrumente würden mit dem Alter oft eher besser,
Zupfinstrumente eher schlechter.
Was aber nicht heißen muss, dass eine Ukulele kein Leben lang halten könnte.
Oder du kaufst dir einen Bogen dazu und streichst sie vorsichtshalber nur noch.  8)
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

TERMInator

Gute Violinen oder Celli sind aus siebzehnhundertnochwas, also 300 Jahre alt.

Also sollte eine gute Uke bei guter Pflege das auch mitmachen.

apfelrockt

Zitat von: HEiDiWenn ich mich recht erinnere, wurde uns in der Klangwerkstatt (bei Langerringen)
vom Geigenbauer erklärt, Streichinstrumente würden mit dem Alter oft eher besser,
Zupfinstrumente eher schlechter.

Hmmnn interessant. Wie Terminator ja schon gesagt hat, eine Stradivari hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Bei Gitarren oder Ukulelen kenn ich persönlich jetz bewusst keine so alten Exemplare. Am ehesten dann noch die frühen Martin oder Gibson Instrumente. Wobei man ja nicht unbeding sagen kann dass diese alten Martins schlechter geworden sind, eher im Gegenteil. Ich weiss nur dass z.B Martin damals (also ca. 1977) lebenslange Garantie an den Erstbesitzer gegeben hat. Ob die das heute noch machen weiss ich jetzt nicht, aber zumindest damals waren sie wohl überzeugt das ein Instrument so lange durchhält.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Dieter

#7
Meine Gibson Sopran dürfte so um die 1920-30 gefertigt sein.. Wurde, wie es aussieht, intensiv gespielt, und vor ein paar Monaten von Claus Mohri bestens wieder auf Vordermann gebracht für die nächsten 80-100 Jahre :)

Genauso siehts mit meiner Martin Tenor und der Sopran aus, die sind allerdings etwa von 1940..

Ob allerdings eine Spongebob so lange hält? Aber wer spielt so was intensiv so lange?
Gruss Dieter

Floyd Blue

Ja, es ist möglich Ukulelen abzunutzen, je nach Spielweise und Hilfsmitteln schneller oder langsamer. Ich habe schon Ukulelen gesehen, bei denen die Decke \"durchgeschrubbt\" oder der Rand (Korpus-Zarge) abgerundet wurde.

Cali

Zitat von: SintramAber wieso die Frage?

Erstmal Danke für eure Antworten.
Ich hätte noch erwähnen sollen, dass auch kleine Feinreperaturen wie Saiten von der \"Lebenslänglichkeit\" ausgeschlossen sind.

Ich habe vorher überlegt, wie lange ich mit (m)einer Ukulele zurechtkommen würde und ob was dagegen spräche, irgendwann mal die Kala Akazie Tenor gegen eine Premiumukulele einzutauschen, die dann gerne 1000-2000€ kosten darf, wenn sie bei ordentlicher Pflege ewig hält und damit auch einen Restwert bei eventuellem Wiederverkauf haben würde.

Ich hänge der Vorstellung an, dass es in meinem Leben nur eine Frau und eine Ukulele geben sollte und im Gegensatz zu meiner Freundin bin ich mir bei der Kala nicht sicher, ob der Bund fürs Leben ohne Saitensprung funktionieren wird   ;)

(Diese Wortspielchen gefallen mir... wenn es die nächsten Tage so warm bleibt kann ich ja ein saftiges Steg grillen  :mrgreen: )

wwelti

Ein gut gepflegtes, wirklich hochwertiges Instrument kann durchaus auch im Wert steigen! Sollte dann aber nicht unbedingt ein Fabrikinstrument sein (Ausnahmen bestätigen die Regel ;) ).

Nur eine Ukulele fürs Leben ohne Saitensprung kann nicht gutgehen, aber einer Ukulele ein Leben lang treu sein (in dem Sinne, daß man sie nicht vernachlässigt oder verkauft) wahrscheinlich schon :mrgreen:

Wenn ich eine neue Premium-uke haben wollte (allerdings bin ich zur Zeit schon zu gut eingedeckt!), wäre m.E. Claus Mohri ein heißer Tipp.

Viele Grüße
  Wilfried

HvA

Zitat von: Floyd BlueJa, es ist möglich Ukulelen abzunutzen, je nach Spielweise und Hilfsmitteln schneller oder langsamer. Ich habe schon Ukulelen gesehen, bei denen die Decke \"durchgeschrubbt\" oder der Rand (Korpus-Zarge) abgerundet wurde.

Absolut. Meine Makala Pineapple hat auch schon so ne beginnende \"Schleifspur\" weil ich zu anfangs immer mit dem Daumen an den Korpus schrubbte. Mittlerweile spiele ich aber \"richtig\" und meine neueren bleiben davon verschont.

apfelrockt

#12
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Ole Lele

#13
Also meine Martin ist 85 Jahre und kein bisschen leise. Ich sehe auch keinen Grund, warum sie nicht bis an mein Ende weiter durchhalten sollte und ich spiele sie gern und oft und behandle sie keineswegs wie ein rohes Ei. Sie hat vermutlich irgendwann in den 70ern eine neue Lackierung erhalten, aber zum Glueck hat kein Vorbesitzer ihr Ohren verpasst. Womoeglich sind die Holzwirbel nicht mehr original, aber die sind ueber die Jahrzehnte hinweg eh als Verschleissteil zu sehen.
Auch die mehrere hundert Jahre alten Violinen haben sicherlich immer wieder Wartungsarbeiten erhalten, wie das Ausbuchsen und Neubohren der Wirbelloecher, Nachpolitur der obersten Lackschicht, Erneuerung von Wirbeln, Griffbrett und Saitenhaltern. Das sind aber alles kleine Eingriffe, die aber nicht an die Substanz gehen.
Meine Howlett habe ich selbstverstaendlich auch als \"Keeper\" bauen lassen, zum lebenslang Behalten und Vererben. Anschaffungen dieser Art sollte man nicht aus einem UAS heraus vornehmen, sondern als Teil der Lebensplanung. Dann sind auch vierstellige Betraege jederzeit zu rechtfertigen.

Viele Gruesse
Ole

Floyd Blue

Zitat von: HvA
Zitat von: Floyd BlueJa, es ist möglich Ukulelen abzunutzen, je nach Spielweise und Hilfsmitteln schneller oder langsamer. Ich habe schon Ukulelen gesehen, bei denen die Decke \"durchgeschrubbt\" oder der Rand (Korpus-Zarge) abgerundet wurde.

Absolut. Meine Makala Pineapple hat auch schon so ne beginnende \"Schleifspur\" weil ich zu anfangs immer mit dem Daumen an den Korpus schrubbte. Mittlerweile spiele ich aber \"richtig\" und meine neueren bleiben davon verschont.

Die Leute, denen diese \"durchgespielten\" Instrumente gehören spielen auch richtig und auch immer noch auf diesen Instrumenten. Solange die Teile klingen und alles noch zusammenhält... ;)