Saitendicke

Begonnen von Linho, 06. Jun 2011, 00:24:30

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Linho

Hi Ukulelenforumler!

Sorry, falls so etwas schonmal gefragt wurde, ich konnte nichts sinnvolles dazu finden.

Mich interessiert, wie sich verschiedene Saitendicken bei gleicher Mensur und gleicher Stimmung auswirken!

- Fremont Black Line Sopran/Konzert sind etwas dicker als Martin M600. Beides Flourocarbon, beides für die gleichen Mensuren. Wie wirkt sich das klanglich aus?
- Passen besagte Sopran/Konzert-Saiten akkustisch und haptisch auch auf Tenorukulelen (wenn sie lang genug wären), oder sollte man hier noch dickere Saiten nehmen?

Das war\'s fürs Erste!

Schöne Grüße,
Linho

Linho

Keine Meinungen?

Dann formulier ich meine Frage mal anders: Warum gibt es von den meisten Saitentypen nur Sopran/Concert (und Bariton), aber keine Tenorgröße?

Kann man davon ausgehen, dass Sopran/Concertsaiten lang genug und geeignet für Tenorukulelen sind?

Floyd Blue

Zitat von: LinhoKeine Meinungen?
...

Doch, aber lass uns ein wenig Zeit. Winterswijk hängt noch nach... ;)

-Jens-

#3
Gibt es schon, nur wenige Firmen geben aber detaillierte Angaben, aber Aquila z.B. tut es:

Aquila ukulele gauges & tensions (a-e-c-g[size=16][/size] !!)
 
Soprano high G .60 mm, 3.7 Kg .77 mm, 3.2 Kg .92 mm, 3.0 Kg .65 mm, 3.4 Kg
Sopra.no low G .60 mm, 3.7 Kg .77 mm, 3.2 Kg .92 mm, 3.0 Kg wound, 3.4 Kg
Concerto high G .62 mm, 4.1 Kg .80 mm, 3.5 Kg .95 mm, 3.3 Kg .67 mm, 3.7 Kg
Concerto low G .62 mm, 4.1 Kg .80 mm, 3.5 Kg .95 mm, 3.3 Kg wound, 3.6 Kg
Tenor all nyl hi g .65 mm, 6.7 Kg .82 mm, 5.9 Kg .97 mm, 5.3Kg .70 mm, 6.3 Kg
Tenor woulow G .65 mm, 6.7 Kg .82 mm, 5.9 Kg .97 mm, 5.3Kg wound, 6.2 Kg

... etc pp

für mehr, siehe http://www.aquilacorde.com , für andere Firmen siehe diverse Saiten-Threads oder Firmenseiten oder schreib die Firmen an.

... und ja, die Zugkraft der Saiten hat natürlich Auswirkungen auf den Klang! Viel Freude beim Experimentieren!  :twisted: Denn es ist eine fetischistische Wissenschaft für sich  :mrgreen:

RISA

Das Ganze berechnet sich nach der Taylor-Formel verfeinert durch Messungen und Erfahrungswerte, die ich in einem Excel-Makro als Software-Tool zusammen geschrieben habe. Ich nutze dieses Makro für all meine Saitenberechnungen:
Download Excel-Makro StringGauge

Das Wesentliche daran sind die Parameter der Saiten, also die Materialdichte, aber auch die persönliche Vorliebe, d. h. welche Saitenspannung man als angenehm empfindet.

Linho

Danke, Rigk, das schau ich mir heute Abend mal genauer an.

Mir ist aufgefallen, dass deine RISA Fluorocarbons für Sopran-/Konzert-/Tenorukulelen verwendet werden.
Sind das dann supertolle Spezialsaiten, damit dies möglich ist, oder würde es generell bei allen Sopran-/Konzertsaiten gehen?

RISA

Bei den den Fluorocarbon-Saiten ist das so, dass die ohnehin schon sehr viel Spannung haben. Wir nehmen einen Tenor-Satz für alle Mensuren, der noch immer vergleichsweise hohe Spannung auf der Sopran und Concert hat. Für alle Saitensätze und -typen kann man nicht unbedingt einen Satz für alle Mensuren nehmen.

Ich mache das sehr häufig, dass ich artfremde Saiten nehme, um etwas Bestimmtes zu erreichen z. B. mehr oder weniger Spannung, dünnere oder dickere Saiten für das Spielgefühl. Das gilt ganz speziell bei immer wieder angefragten Sonderstimmungen z. B. Ukulele in Mandola-Quinten-Stimmung CGDA.

Eine hohe Saitenspannung bringt z. B. mehr Druck auf den Steg und macht die Ukulele i. d. R. lauter. Andererseits sind gerade dünne Saiten dann sehr schwer zu spielen, weil sie viel Fingerdruck erfordern und in die Finger schneiden. Dann kann man mit verschiedenen Materialien arbeiten, d. h. Dichten von 1,1 g/cm³ (Nylon) über 1,3 g/cm³ (Nylgut) bis 1,7 g/cm³ (Fluorocarbon). Auch diese Dichten variiren von Hersteller zu Hersteller.

All das macht so ein Formelwerk nicht einfach und die Software hat auch keinen Anspruch auf 100%ige quantitative Genauigkeit der angezeigten Werte. Dazu fehlen einfach die genauen Angaben jedes einzelnen Herstellers. Außerdem sind viel genauere Untersuchungen über die Durchmesserveringerung unter Zug notwendig u. v. m. Qualitativ sind die Ergebnisse jedoch sehr gut verwertbar.

Und am Ende soll die Saite sich ja nicht nur gut anfühlen, sondern auch gut klingen und sauber intonieren. Man kann schon ein kleines Vermögen ausgeben bis man für jede Ukulele die optimalen Saiten gefunden hat.