Tenor Resonatorukulele und/oder Banjolele

Begonnen von Guchot, 29. Jul 2010, 09:56:38

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Guchot

Morje zesamme :)
Ich konnte einen Gitarrespielenden Kumpel von mir mittlerweile zur Ukulele überzeugen :mrgreen: Jetzt überlegt er sich eine Resonator-Ukulele oder eine Banjolele zu kaufen. Da er sich aber neben Gitarre, Bass und Tenorukulele nicht noch an eine weitere Mensur gewöhnen möchte, auf jeden Fall als Tenorgröße. Und bezahlbar soll das Ganze auch noch sein. Schwierige Aufgabenstellung, oder?

Also mir persönlich fällt als Hersteller von Resonator-Ukulelen in Tenorgröße nur Mya-Moe und Beltona ein. Das sind nun nicht gerade die preiswertesten billigsten.

Als Hersteller von Banjolelen in Tenor fällt mir spontan nur GoldTone und evtl. noch Beansprout ein, Preise siehe oben. (Wims Banjolele habe ich mal ausgeklammert, da es sich nicht um eine \"richtige\" Tenor handelt, die Mensur liegt irgendwo zwischen Konzert und Tenor).

Hat vielleicht irgendjemand nen Tip für mich?

Und Nein, bitte keinen Tip wie ich meinen Kumpel von Tenor auf Konzert umgestimmt kriege

Dankööööööööööööööö
Guido

kurt

Servus Guido !

Ich bin mir sicher Wim baut dir jede gewünschte Mensur. Da geht es ja nur um die Halslänge.

Resonator gibts noch vom Rigk im Tenorformat, aber die sind natürlich in den von dir schon erwähnten Preisklassen angesiedelt

Guchot

Zitat von: kurtServus Guido !

Ich bin mir sicher Wim baut dir jede gewünschte Mensur. Da geht es ja nur um die Halslänge.

Resonator gibts noch vom Rigk im Tenorformat, aber die sind natürlich in den von dir schon erwähnten Preisklassen angesiedelt

Hallo Kurt,
nein, Wim kann nicht in jeder gewünschten Mensur bauen, da er nur eine Form für den Kessel hat. Und je länger die Mensur ist, umso weiter muß der Steg auf dem Fell nach hinten verschoben werden. Irgendwann paßts halt nicht mehr :(

kurt

Das kann ich mir nicht vorstellen.

Die schwingende Länge wird von der Distanz zwischen Brücke und Steg bestimmt !! Völlig egal wie groß der Kessel ist !!

arjan winterswijk

Hallo Guchot, ich habe eine Gold Tone  But tenor ukulele ich finde die klasse. Hab 350,00 euro bezahlt mit koffer. Gruse Arjan.

Guchot

#5
Zitat von: kurtDas kann ich mir nicht vorstellen.

Die schwingende Länge wird von der Distanz zwischen Brücke und Steg bestimmt !! Völlig egal wie groß der Kessel ist !!

Das hat nur dann nichts mit dem Kessel zu tun wenn es Dir wurscht ist wie lang der Hals wird. Mir wäre ein Tenor-Hals mit 25 oder 26 Bünden definitv zu lang. Das sieht dann so aus wie die Eigenbauten die man schon mal sieht, wo zwischen Hals und Kessel noch ein Holzklotz gesetzt wird, damit es stimmt.

Im übrigen hatte ich schon mal eine Tenor bestellt bei Wim und er hat mir selber gesagt die Mensur wird \"bißchen länger als Concert\", ne richtige Tenor war das nicht. War 2cm kürzer.

EDIT: Um das mal etwas zu erläutern warum die Keselgröße Auswirkung auf die Mensur hat.

Die Mensur wird durch den 12. Bund geteilt. Sopranukulelen haben üblicherweise den Hals/Korpus Übergang im 12. Bund (Ich weiß, es gibt auch Ausnahme, bleiben wir um leichter rechnen zu können einfach mal dabei). Der Kessel von meiner Banjolele hat 20cm im Durchmesser. Nehmen wir auch das mal als Ausgangslage.

Bei einer Sopranukulele würde das bedeuten:
Mensur 35cm geteilt durch 2, d.h. der Steg müßte 17,5cm vom 12. Bund entfernt sein. Bedeutet er ist schon da nur noch 2,5cm vom hinteren Rand des Kessels entfernt.

Bei einer Konzertukulele würde das bedeuten:
Mensur 38cm geteilt durch 2, d.h. der Steg müßte 19cm vom 12. Bund entfernt sein. Bedeutet er ist da nur noch 1cm vom hinteren Rand des Kessels entfernt.

Bei einer Tenorukulele würde das bedeuten:
Mensur 44cm geteilt durch 2, d.h. der Steg müßte 22cm vom 12. Bund entfernt sein. Bedeutet in dem Fall müßte der Steg 2cm HINTER dem Kessel angebracht werden.

Wohlbemerkt, bei diesem Beispiel bin ich von einem Hals/Korpus Übergang am 12. Bund ausgegangen um es zu veranschaulichen. Natürlich wird der Übergnag bei längeren Mensuren verlagert, aber wenn man den Kessel nicht vergrößert, dann muß halt der Hals immer länger werden. Theoretisch kann man natürlich auch bei einem Kessel von 20 cm eine 68er Mensur machen, aber rein optisch ist das dann sicher nicht mehr der Bringer und wies mit der Bespielbarkeit und dem Klang aussieht, weiß ich dann auch nicht unbedingt. Bei Wim ist jedenfalls bei 42cm Ende der Fahnenstange.

gerald

Unter den Resonator-Ukulelen gefallen mir besonders Donmo. Die gibt es zwar in Tenorgröße, sind aber unabhängig von der Mensur in Deutschland wohl nur schwer zu bekommen (und fallen vermutlich preislich aus dem Rahmen).

Ansonsten gibt es seit relativ kurzer Zeit Resonator-Ukulelen von Ohana. Hier mal die Vita-Uke, die Du ja auch kennst als Beispiel. Ich weiß, dass das nicht Tenor-Mensur ist, aber das war auf die Schnelle die einzige, die ich in einem Shop gefunden habe. Preislich gibt das wohl eine Vorstellung.
Die Resonator-Ukulelen findet man (noch?) nicht auf der Seite von Ohana. Ich habe aber einige unterschiedliche Modelle gesehen, auch mit Tenor-Mensur. Diese Modelle gehen vom Europa-Vertrieb aus. Der Vertrieb für Europa wird von UK aus organisiert. Die Reso-Modelle sind im Prinzip einige \"normale\" Ohana Serienmodelle, die in England von Delta-Resonator umgebaut werden. Die gleiche Firma pimpt auch damit Ashbory/Johnson-Reso-Ukulelen (gibt es glaube ich Angebote für 360,- Pfund).

In welchem Shop ein Ohana-Tenormodell zu finden ist, weiß ich auch nicht (ggf. bei Ken Middleton nachfragen). Ich fürchte, dass die Ohana-Modelle auch nicht Deinen Preisvorstellungen entsprechen.

Auch wenn Ukulelen-Banjos meist recht viel Geld kosten, Resonator-Ukulelen kosten mehr. Abgesehen davon, dass die günstigen von Johnson, Ashbory, Recording King ... meines Wissens nach nur in Concert-Mensur angeboten werden, hast Du ja auch mit denen Deine Erfahrung bereits gemacht...

Offensichtlich wird das Angebot an Reso-Ukulelen ja aber größer und mindestens zwei Hersteller (Risa und Ohana) sind aktuell dabei, ihre Produktpalette für Europa entsprechend zu erweitern. Vielleicht lohnt es sich ja zu warten, wie sich das auf Qualität und Preise auswirkt.

Guchot

Hallo Gerald,
danke für Deine ausführlichen Informatioen. Da war einige neues für mich dabei. Vor allem das mit den Ohanas :) Als ich meinem Kumpel allerdings erzählt hab das es wohl nicht unter nen vierstelligen Eurobetrag bei Resonator gehen wird, hat sich die Sache wohl erstmal erledigt. Ich selbst bin mit meiner Bariton-Reso äußerst zufrieden :)

faltukulele

Zitat von: kurtDie schwingende Länge wird von der Distanz zwischen Brücke und Steg bestimmt !! Völlig egal wie groß der Kessel ist !!

Das ist natürlich im Prinzip :mrgreen: richtig. Wenn Du von einem Griffbrett in Tenormensur ausgehst, liegt der Abstand des Steges vom Sattel aber ziemlich fest (eben das Doppelte der Länge vom Sattel bis zum Oktavbund, zzgl. ein paar mm Kompensation). Und dann sollte der Kessel schon ungefähr die richtige Größe haben, denn die Lage des Steges auf dem Fell beinflußt den Klang ganz ordentlich - schlag mal mittig auf ein Trommelfell oder ganz am Rand...  
Zitat von: GuchotSopranukulelen haben üblicherweise den Hals/Korpus Übergang im 12. Bund ...
Bei einer Tenorukulele würde das bedeuten: Mensur 44cm geteilt durch 2, d.h. der Steg müßte 22cm vom 12. Bund entfernt sein...
Das ist natürlich im Prinzip :mrgreen: auch alles richtig. Nur hat bereits die \"gemeine\" Tenorukulele den Korpusrand in der Regel mindesten am 14. Bund, und ein Ukulelenbanjo am 15. bis 18. Bund. Das ist nicht nur der Erreichbarkeit der oberen Oktave geschuldet, sondern auch dem (ohnehin schon beeindruckenden) Kesselgewicht - ein bißchen längerer Hals ist auch für die Balance ganz gut.
Was die Optik angeht, schau Dich mal im Netz um, in USA werden ständig alte und neue Banjo-Ukes (mit Bild) angeboten - ich finde, man kann sich an die Proportionen durchaus gewöhnen.

Viele Grüße

Christoph

Guchot

Es soltle ja auch nur ums Prinzip gehen. Das Tenorukulelen den hals/Korpus Übergang erst in den höheren Bünden hat, ist mir klar. Das ändert aber nichts an der Tatsache das der Hals immer länger wird. Und wenn ich mir die Bariton-Banjolele von GoldTone angucke mit dem irre langen Hals und dem kleinen Korpus, das erinnert mich eher an nen Golfschläger als an ne Ukulele.