Ukulelen Kauf/Restauration?

Begonnen von jaybu, 05. Nov 2010, 11:46:35

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jaybu

Hallo zusammen,

erstmal vorneweg, super Forum, hatte bisher (seit zwei Tagen) sehr viel Spass hierin zu stöbern.

Nun aber mein Problem, dazu muss ich ein wenig ausholen.


Vor ca 6 Jahren infizierte ich meine Freundin mit dem Ukulelen Virus, indem ich ihr meine alte vergessene Ukulele, welche ich als Kindergartenkind geschenkt bekam und schändlich  als Percussionsinstrument mißbrauchte :oops:, schenkte. Sie übte fleißig, und ich schenkte ihr nach einem Jahr, weil ich dachte das olle Ding taugt nichts (sie hatte Schwierigkeiten mit der Genauigkeit der Stimmung der Wirbel), eine Gewa Tennessee (Fichtendecke Modell Maui) die mir aufgrund des mitgelieferten Gigbags und der Mechanik gefiel (dies Auswahl war damals  auch nicht berauschend).

Die neue Ukulele stieß auf Begeisterung und wird immer noch heiß geliebt. Nach kurzem Lesen hier im Forum scheint Sie aber alles andere als ideal zu sein, was auch die anfänglichen größeren Griffschwierigkeiten für saubere Töne erklären würde.

Mit steigendem Lernfortschritt, und mehr Technik durch Tutorials im Internet, etc fiel ihr und auch mir aus, dass eigentlich alle Ukulelen voller und satter klangen, was man als Lernender natürlich zuerst auf das eigene Können schiebt. Uns fiel aber auch auf das viele größere Ukulelen hatten (Tenor, oder wie ich die letzten Tage feststellte wahrscheinlich auch Konzert), und daher schoben wir den volleren Klang auf die andere Bauform. Seitdem liebäugelt meine Freundin mit einer Tenorukulele.



Da demnächst ihr Geburtstag ansteht machte ich mich auf die Suche und fand unter anderem dieses Forum mit seinen Usern und ihrem fantastischen Fachwissen. Und da ich ungern wieder den selben Fehler, wie mit der Tennessee  damals machen möchte hab ich folgende Fragen:


Tenor oder Konzert?

Da mir preislich natürlich gewisse Grenzen gesetzt sind, ob es sinnvoller wäre auf ein Vollholzmodell zu sparen? Man sollte ja auch möglichst lange Freude daran haben und ein Vollholzmodell entwickelt sicher eher einen eigenen Charakter als ein Laminatmodell oder?


Davon abgrenzt hat sich mir noch eine andere Frage aufgetan. So hab ich nach Lektüre in diesem Forum die alte Kindergarten Ukulele genauer betrachtet und festgestellt, dass es sich um eine Brüko handelt, die hier ja zum Teil ein hohes Ansehen haben. Wäre es sinnvoll diese zu überholen um ein Sopranmodell zu haben, dass einen besseren Klang als die Gewa Tennessee aufweist? (Eventuell hab ich davon noch in 2. besser erhaltenes Modell auf dem Dachboden liegen)

Bisheriger Plan war diese in alternativer Besaitung (a\'d\'f#\'h\') wieder fitzumachen, mit anderer Mechanik (Stagg), wozu die Mechanik Bohrlöcher vergrößert werden müssten. Gefahrlos möglich?


Vielen Dank schonmal für eventuelle Antworten.
Und dem Lesen :mrgreen:

Guchot

Die Frage Tenor oder Konzert läßt sich nicht so pauschal beantworten. Die Tenor hat eine deutlich längere Mensur als Konzert oder Sopran und klingt auch i.d.R. etwas voller als die kleineren Exemplare. Kommt echt drauf an was Du klanglich haben willst. Bei mir ist es so das die Konzert meine zweitliebste Größe ist (nach Bariton, aber ich denke das kommt hier nicht in Frage :mrgreen:), da sie gerade um so viel größer als eine Sopran ist, das ich mit meinen \"zarten\" Fingerchen problemlos greifen kann. Der übliche Tip: Am besten wäre es wenn Du an einem Treffen teilnehmen könntest, da sind i.d.R. jede Menge Uken in allen Größen am Start. Leider läßt sich an Deinem Profil nicht sehen wo Du her kommst.

Obwohl Brüko klanglich so gar nicht meine Welt ist, wird sich eine Restauration sicher lohnen, vor allem wenn es sich nur um die Mechaniken handelt. Das aufbohren der Bohrlöcher ist aber nicht ganz trivial, es bilden sich da schnell sogenannte \"Rattermarken\" und die neuen Mechaniken sitzen dann nicht vernünftig in den Löchern. Dann haste zwar neue Mechaniken, aber die Stimmung halten die dann auch nicht. Wenn Du handwerklich begabt bist, kannst Du das natürlich selber machen. Ansonsten mal in der lokalen Schreinerei nachfragen, die bohren oder reiben Dir die Löcher wahrscheinlich für weniger als ne halbe Kiste Bier vernünftig auf.

Ne schöne Jroos
Guido

Jan

#2
Hallo jaybu und willkommen hier.

Ich fange mal hinten an: die alten Brükos lassen sich in jedem Fall wieder in Schuss bringen, das lohnt auch. Brükos sind stabile und gut gebaute Massivholz(!)instrumente. Die Wirbel kann man ersetzen, würde ich aber nicht machen. Lieber einen Satz der neuen Generation verbauen - die funzen perfekt. Die Dinger gibt es bei Brüko direkt (einfach mal anrufen).

Die Frage nach der Mensur kann man nur durch Ausprobieren beantworten. Im Club kursieren einige Leihinstrumente, vielleicht einfach mal testen? Konzert ist handlicher, Tenor klingt fetter, Konzert ist meist etwas preiswerter, Tenor ist in hohen Lagen leichter spielbar usw...
Massiv oder Laminat - das wird letztlich der Geldbeutel entscheiden. Es gibt fantastische Laminatuken und massive Schrotthaufen und alles dazwischen. Ich persönlich bin ja seit einiger Zeit großer Fluke Fan, allerdings ist das irgendwie eine ganz andere Kategorie Ukulele...

Mal sehen, was die anderen so schreiben.

aha, Guchot war schneller. :mrgreen:

jaybu

Vielen Dank erstmal füt die rasanten Antworten:

Zitat von: GuchotLeider läßt sich an Deinem Profil nicht sehen wo Du her kommst.
geändert ;) Stuttgart


Zitat von: GuchotObwohl Brüko klanglich so gar nicht meine Welt ist, wird sich eine Restauration sicher lohnen, vor allem wenn es sich nur um die Mechaniken handelt.
Hab ich vielleicht nicht so deutlich geschrieben, durch meinen Percussionseinsatz der Ukulele als (Klein)kind, wäre da sicher noch mehr zu machen (Schrammen, ein Riss der damals geflickt wurde)

Zitat von: JanDie Wirbel kann man ersetzen, würde ich aber nicht machen. Lieber einen Satz der neuen Generation verbauen - die funzen perfekt. Die Dinger gibt es bei Brüko direkt (einfach mal anrufen).
ah ok danke.

UkeDude

Hallo und herzlich Willkommen.

Also ich denke man kann auch den Hr. Pfeiffer (Brüko) anschreiben/anrufen und mit Ihm ne Restauration durchsprechen was Sinn mach und was eher nicht. Z.B. auch das aufrüsten auf andere Mechaniken.

Wenn Ihr Euch nicht sicher seit welche größen Euch liegen ist der Tip mit den Leiinstrumenten ein sehr guter. Auf der Ukulelenclub.de Seite kann man sich eintragen und sich eine Leihuke schicken lassen.

Ansonsten seh ich grad das Ihr aus Stuttgart kommt, da findet regelmäßig in Böblingen ein Treffen statt, da lohnt es sich auf jeden Fall mal ein Besuch.

vinaka

Schick mir doch mal ne email über das Forum - ich kann dir möglicherweise weiterhelfen. Mit Augenschein lassen sich Instrumente besser einschätzen. Eine ordentliche Konzert-Ukulele kann ich dir u.U auch anbieten. Remseck ist ja nicht weit von Stzttgart.

Guchot

Zitat von: jaybuHab ich vielleicht nicht so deutlich geschrieben, durch meinen Percussionseinsatz der Ukulele als (Klein)kind, wäre da sicher noch mehr zu machen (Schrammen, ein Riss der damals geflickt wurde)

Das ist aber kein Beinbruch. Mein Gitarrenbauer hat zuletzt 5 Risse an einer Uke geleimt ;) Und das in einem finanziell durchaus vertretbaren Rahmen.

torstenohneh

Dann jetzt auch noch ein herzliches willkommen von mir.
Dann werden wir endlich mal hoffentlich mehr beim Stammtisch!

Bis dahin
Torsten
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist