Eleuke Bariton Review

Begonnen von Guchot, 19. Feb 2011, 21:07:50

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Guchot

Vor dem Review mein Standardsatz:
Ich sehe mich nicht als Ukulelen-Spezialist und meine \"Reviews\" sind alle höchst subjektiv und nicht unbedingt von Fachwissen begleitet. Ich schreibe einfach nur auf was mir persönlich an den Instrumenten auffällt, gefällt oder eben nicht gefällt

Diesmal geht es um die HARLEY BENTON ELEUKE BCJ100-FMH UKULELE. Da ich bereits ein ähnliches Review über die HARLEY
BENTON ELEUKE TCJ100-SUHP
geschrieben habe, möchte ich hier lediglich auf die Unterschiede zwischen den beiden Modellen eingehen, auch wenn es viellecht nicht (mehr) viel Sinn macht, da Thomann die Bariton aktuell nicht mehr im Programm hat. How auch ever, ich denke ein Großteil läßt sich auch auf die kleineren Modelle übertragen.

Also los.... Am Mittwoch habe ich die Uke bei Thomann bestellt und, vorbildlich wie fast immer, war das Paket am Donnerstag schon bei mir. Die Uke war ordentlich verpackt, in einem Karton der so groß war das meine Süße schon meinte es wäre ein neuer Bass angekommen :mrgreen: Nach dem aufreißen des Kartons strahlt einem erstmal ein Gigbag entgegen. Schön in schwarz (nicht wie das Babyblau von Ortega *grusel*) mit der gestickten Aufschrift \"MP3 Eleuke\". Zwei Taschen sind aufgenäht, eine am Hals und eine zweite im unteren Bereich. Das Gigbag ist sehr gut gefüttert und sieht von der Größe her so aus als könnte es eine akkustische Ukulele beherbergen. Aber ich wollte ja kein Review über ein Gigbag machen....
:mrgreen:

Also, holen wir mal die Uke raus und sehen uns gleichzeitig die Produktbeschreibung von Thomann an:

Harley Benton EleUke BCJ100-FMH,
* Ukulele Elektro Ukulele
* Jazz Style
* Bariton Größe
* Mahagoni Korpus
* Palisander, Griffbrett - Sattel - Brücke
* Mensur 515 mm
* EleUke undersaddle Pickup
* Aktive Volumen und Toneregler
* 1 Klinkenausgang und 1Kopfhörerausgang
* 1 MP3/CD Eingang zum mitspielen/üben
* Kopfhörer
* Stimmung E/B/G/D
* Farbe Natur satin
* incl. Gig Bag

Die Beschreibung stimmt weitestgehend. Beim Korpus fällt auf das er nicht einteilig ist, wie es bei meiner älteren Tenorversion der Fall gewesen zu sein schien. Richtig beurteilen kann ich das nicht, da die Tenor mattschwarz lackiert war, mit einem Sunburst Effekt. Sie SAH AUS als wäre sie aus einem Stück, aber was sich unter dem Lack verborgen hat... keine Ahnung. Bei der Bariton-Version hingegen sieht man recht deutlich das der Korpus aus zwei Teilen besteht und der Hals aus einem weiteren Stück besteht. An der Verarbeitung gibt es bei meinem Exemplar nichts auszusetzen. Alles wie bei der Tenorversion auch. Sogar die Bundmarkierungen sind ähnlich \"schlecht\" wie bei der alten (siehe vorheriges Review).

Genug geguckt, ran ans spielen. Stimmgerät raus und ran. Die Saiten habe ich rein optisch mal als Aquilas identifiziert, keine schlechte Wahl als Erstausstattung. Aaaaaaber... beim Stimmen haben ich schnell gemerkt das es sich um einen Satz in GCEA-Stimmung handelt! Wat soll dat denn bitteschön? Auf ne Bariton gehört DGBE drauf. Vor allem wenn das auch noch ausdrücklich in der Artikelbeschreibung steht! Ich habe also blitzschnell meinen eigenen Rekod in Sachen Saiten austauschen gebrochen und unter einer Minute die Originalsaiten entfernt und durch Martin Bariton-Strings ersetzt. Schnell gestimmt und dann das Kabel in den Amp gestöpselt.
Jaja... wie üblich, ich weiß nicht wie oft mir das noch passiert.... Vorm Einstöpseln eines elektrischen Instrumentes... Batterie einlegen...
Schnell das Gigbag durchsucht und dabei die 9V Blockbatterie gefunden.
Nebenbei auch noch das Kabel um einen MP3-Player anzuschließen. Von dem im Text genannten Kopfhörer feht jede Spur. Macht nix, hab ich was weniger zu entsorgen, die Teile sind eh immer Schrott. Aber wegen der falschen Saiten hab ich Thomann ne eMail geschrieben. Also weiter... Batterie rein, Kabel eingestöpselt, Amp anschalten. Der Klang ist wirklich beeindruckend. Die Tenorversion hatte einen sehr klaren, synthetischen Sound. Was jetzt aus der neuen Bariton-Version rauskommt, hat nen ganz anderen Charakter. Ohne jeden Effekt zwischenzuschalten viel wärmer und deutlich mehr Sustain. Der Klangregler hat nun auch einen deutlich größeren Spielraum und erlaubt eine erstaunliche Anzahl von gut klingenden Variationen. Ich bin sehr positiv überrascht. Das schreit geradezu nach mehr! Also, nen Gurt gepackt, an den Pin gefriemelt, Uke umgedreht und.... kein zweiter Gurtpin. Nanu? An der älteren Tenorversion war am Halsfuß ein zweiter Pin vorhanden... hier nicht. Dabei macht an einer Bariton der Gurt wirklich Sinn. OK, kein Problem, meine beiden Freunde Black und Decker zu rufen und nen Gurtpin installieren war nur ne Sache von Minuten. Danach hab ich die Uke in meinen POD gestöpselt und an den Amp angeschlossen. Was dann rauskommt macht wirklich die allergrößte Laune :) Dank des sauberen Signals und den Möglichkeiten des POD, kann man mit der Uke alle möglichen Varianten spielen. Vom Klang einer mittelalterlichen Laute über nen tiefen, schmutzigen Blues bis zu Heavy-Metal geht alles. Durch die Solidbody Konstruktion gibt es auch keine Feedbackprobleme. Stundenlang hab ich mich gestern durch die Settings gespielt, bis meine Maus dann endlich den Stecker gezogen hat :mrgreen:

Mir macht die Uke wirklich Spaß, obwohl es auch ein paar kleinere Kritikpunkte gibt.
- Da wären zuallererst die falschen Saiten, wofür ich allerdings in erster Linie Thomann verantwortlich machen würde.
- Als nächstes der fehlende zweite Gurtpin, der bei einer Bariton schon dabei sein dürfte.
- Der Lautstärkeregler sitzt sehr nah an der Brücke. Ich weiß nicht ob das sein muß, ist doch Platz genug auf dem Instrument. Ich hab immer Angst das ich da mal gegen schlage.
- Die Anschlüße für Kopfhörer und MP3-Player liegen sehr nahe an der Ausgangsbuchse für den Verstärker. Hat man an der Buchse einen Gurt befestigt, dann lappt der weit über die Anschlüße, so dass es etwas fummelig ist den Stecker für den Kopfhörer noch einzustecken.

Alles in allem aber ein meiner Meinung nach sehr empfehlenswertes Instrument. Einerseits hat man die Möglichkeit leise zu Üben, andererseits mutiert die Uke am Verstärker zum wahren Multitalent. Den Preis von 129,- Euro war sie auf jeden Fall wert. Ich kann nur hoffen das Thomann sie irgendwann wieder ins Programm nimmt.

Ein Video gibts dazu auch noch, allerdings muß ich sagen das der Ton dem realen Klang nicht sehr nahe kommt. Die Uke klingt hier viel schriller als im Original. Ich vermute ich bin da an die Grenzen meiner IXUS gekommen. Ich werd demnächst mal ein Video mit nem besseren Aufnahmegerät machen. Trotzdem: Hier ist der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=cxm22t-5B-0

[Edit]Weiter unten gibts ein besseres Soundsample[/Edit]

-Jens-

Wie immer ein schöner Review. Der erste Absatz mit Guttenberg-Tastatur geschrieben, sehr nah am Zeitgeschehen :) Der Sound ist im Wohnzimmer hoffentlich viel besser, im Video ist er greußlich. Aber ich könnt\' mir vorstellen, daß man das Teil zum Solid-U-Bass umbauen könnte, fänd ich glaub schick.

Guchot

Hatte ich ja geschrieben, der Klang kommt noch nicht mal annähernd rüber. Ich vermute die IXUS streckt da die Waffen....

allesUkeoderwas

Super Review - die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht...  Den Sinn des Potiknopfes direkt an der Bridge habe ich auch nicht verstanden, zumal die Konstrukteure das bei der ELEUKE CCJ100 richtig hinbekommen haben.  :?

Das mit dem U-Bass war damals meine Motivation beim Kauf - Umbau ist erledigt, ist aber eher ein M-Bass (M = Mandoline) geworden, da der Hals etwas schmal für die dicken Gummies ist...  Da braucht man schon Hebammenfinger   ;)

Hab den Bass daher wieder zurückgebaut....    Schön war er aber, muß man schon sagen....

Besser man baut Gitarre oder Gitarrenukulele um...
Ukulelen: Nur Schrott

HvA

#4
Schönes Review, danke!

Ich münze das mal auf mein Konzertmodell um und kann deine Erfahrungen absolut bestätigen.

Der Volumneregler ist in der Tat etwas unglücklich positioniert, aber find ich nicht weiter schlimm.

Was ich mich aber grad frage:
Zitat von: GuchotDanach hab ich die Uke in meinen POD gestöpselt und an den Amp angeschlossen. Was dann rauskommt macht wirklich die allergrößte Laune :) Dank des sauberen Signals und den Möglichkeiten des POD, kann man mit der Uke alle möglichen Varianten spielen. Vom Klang einer mittelalterlichen Laute über nen tiefen, schmutzigen Blues bis zu Heavy-Metal geht alles.

Was heisst das? Wenn man nen iPod hat kann man den als Effektgerät missbrauchen? Ne oder?

Guchot

Nee, keinen iPod, nen POD von Line6.... Guggst Du hier. Obwohl ich ein älteres Model habe...

HvA

Aaah, jetzt versteh ich das. Danke für die Aufklärung.

Schönes Teil btw, wobei der Preis krass ist.

Guchot

Da gibts auch preiswertere Ausführungen, so ab 100,- Euro. Mußt mal bei ePay nach Line6 POD suchen...

Guchot

Nachtrag: Thoman hat reagiert und schickt mir einen Satz Daddario J68 Saiten Satz für Baritone Ukulele, Clear Nylon/Silverwound on Nylon zu. Also der Negativpunkt ist ausgeräumt.

HvA

Zitat von: GuchotDa gibts auch preiswertere Ausführungen, so ab 100,- Euro. Mußt mal bei ePay nach Line6 POD suchen...

Cool, danke.

allesUkeoderwas

pocket Pod gibt\'s neu ab 80 Eus, der reicht vollkommen...

zum Thema Potiknopf: Bei der Konzert ist noch alles im grünen Bereich, aber bei der Bariton wollte der Konstrukteur vermutlich den Knopf in die Brücke integrieren  :mrgreen:  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas...zum Thema Potiknopf: Bei der Konzert ist noch alles im grünen Bereich, aber bei der Bariton wollte der Konstrukteur vermutlich den Knopf in die Brücke integrieren  :mrgreen:  ;)

Das ist genau das was ich nicht raffe... eigentlich ist auf der Bariton mehr Platz, warum die dann den Poti so nah an die Brücke bauen, wissen wohl auch nur die Leute von Eleuke selber...

allesUkeoderwas

ich versuch mal ne erklärung....

vermute mal, daß das fach genauso groß wie bei der kleinen eleuke ist... Da braucht man nur 1 deckelgröße - dann wird das holzbrett zum fräsen eingespannt und der fräser fräst mit dem gleichen programm das loch mit gleichem Abstand zum zentrum des brettes...  da das brett größer ist  konzentriert sich jetzt alles um die bridge...  ;)

nicht jeder tischler spielt ukulele
Ukulelen: Nur Schrott

FRS635

Oder die haben zigtausend Piezos mit ganz kurzem Kabel liegen, die erst verbraucht werden müssen. :-)

HvA

Zitat von: allesUkeoderwaspocket Pod gibt\'s neu ab 80 Eus, der reicht vollkommen...

Danke!

Hätt auch einen für 60€ gefunden:
http://www.musik-produktiv.de/%28s%28bayli8qp6if9svxfk4pmozud%29%29/line-6-pocket-pod-express.aspx?partner=2045

Aber du wirst wohl eher diesen hier meinen:
http://www.thomann.de/de/line6_pocket_pod.htm

Ich denk mal mit dem billigeren spart man jedoch an der falschen Stelle oder?

Sorry fürs hijacken, aber das geht mir jetzt um. ;)