Suche eine neue Tenor Ukulele

Begonnen von Luke Stringwalker, 04. Jan 2012, 01:00:51

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Luke Stringwalker

Hallo Zusammen,
nach etlichen Jahren des Aus- und rumprobierens bin ich sicher: Tenor ist meine Grösse. Nicht das ich mich von den Soprans trennen würde, aber am meisten spiele ich nun mal Tenor.
Meine Frage ist nun, welche Tenor soll die nächste sein? Ich spiele eine RISA Tenor (alte Serie, 2005) mit Cutaway. Die ist absolut super, aber ich möchte gerne mehr. Meine Wunschliste lautet:
1. klanglich signifikant besser als eine alte RISA Tenor
2. Jumbo Bünde wären toll
3. Cutaway auch toll
Vom Sound her mag ich es hell und klar, aber nicht schrammelig. Gute Ansprache ist mir wichtig. Preis ist ersmal (fast) egal.
Es wäre sehr nett, wenn ihr mich in eine Richtung bringen könntet, so dass ich ausprobieren kann. Der Markt ist ja recht gross geworden.
Gruss von Oben


lelopa

Big Island- Mango Tenor.... wenigstens mal antesten -
aber ob die jetzt Jumbo-Bünde hat?!?

Pipocu

Hallo Luke,

da der Preis fast egal ist, kannst Du Dir doch eine auf den Leib bzw. die Finger schneidern lassen.

http://www.cmohri.de/docs/ukulelen.php

Relativ zu den Preisen von Kamaka etc. finde ich seine Angebote sogar ausgesprochen angemessen.

Ob der \"Jumbo-Bünde\" einbaut, weiß ich nicht, einfach mal anrufen.

Ich selbst spiele eine Pono Tenor und bin hochzufrieden. Der Klang geht in Deine Richtung, jeder Ton ist auch beim Strumming klar zu unterscheiden. Allerdings definitiv keine \"Jumbo-Bünde\", sondern extrem flache schmale Dinger. An die musste ich mich zwar erst mal gewöhnen, nun finde ich sie aber ziemlich gut.
Ergebenst

Jens

Dieter

ich habe eine concert von claus mohri und kann mich dem nur anschliessen..
Gruss Dieter

Wollfroeschin

Mir geht es wie Luke, ich werde heute Nachmittag mal zu Viertmann fahren... und mal gucken was der so im Angebot hat...  ;)  

Hier fällt einem die Decke auf den Kopf, Ferien... Kinder...

Grüße us Kölle von der Fröschin

Linho

Was sind Jumbobünde bzw. die Vorteile selbiger? Ich kann es mir anhand des Namens schon ungefähr vorstellen, aber wäre über konkrete Infos dankbar!

bruekolele

#7
Ich kenne (von der Gitarre) bei den Bunddrähten die Jumbo-Versionen.
Ob das wohl gemeint ist?

Die Art der Bünde hat ja durchaus Einfluss auf Klang und Spielweise.
Das Wort Bund kommt aus der Zeit, als die Bünde noch aus Katzendarm tatsächlich gebunden wurden.
Es gab also keine Bundstege wie wir das heute kennen.
Vorteil: absolute Bundreinheit war möglich, weil man die Bünde verschieben konnte.
Vermutlicher Nachteil: schwieriger zu bespielen bei manchen Spielarten.

Die heutigen Bunddrähte, welche ja in Nuten eingesetzt werden, gibt es eben dick und dünn.
Auch da wird es je nach Spieltechnik unterschiedliche Ansprüche geben.
Wer dann die dünneren Bünd bevorzugt, kann vermutlich eher mit Flitzefingern spielen?

Gerne lasse ich mich aber eines Besseren belehren.

Jan

Aber gerade die Flitzefinger haben, zumindest in der Welt der E-Gitarre, die dicken Bünde populär gemacht: Van Halen und Malmsteen z.B. Diese Kollegen haben jedenfalls das Griffbrett zwischen den Bünden ausgefräst um das Gefühl extrem hoher Bundstäbchen zu haben. Inzwischen gibt es \"scalloped fretboards\" serienmäßig und Jumbo frets sind auch schon fast Standard.

Ich spiele viel zu schlecht um da ein \"besser\" oder \"schlechter\" feststellen zu können.

Luke Stringwalker

Vielen Dank an alle, das Forum ist wieder mal Gold wert.
Der Herr Mohri klingt sehr vielversprechend für seine Leistung.

Zum Thema Jumbo Bünde: Das sind die dicken Bundstäbchen! Es ist meines Erachtens eine Geschmackssache ob mann sie mag. Ich habe das Gefühl, dass ich unsauberer spielen kann, aber nicht unsauberer klinge.

faltukulele

Gebunde Bünde sind nicht schwieriger zu bespielen, aber sehr viel weniger haltbar, daher seit der Erfindung der metallumsponnenen Saite praktisch ausgestorben. Du findest sie noch an Gamben und ähnlichen historischen Instrumenten (die dann aber auch entsprechende Bezüge brauchen). Die Verschiebbarkeit war seinerzeit, als es noch keine temperierte Stimmung gab, schon notwendig, um überhaupt Stücke in verschiedenen Tonarten spielen zu können. Von \"absoluter\" Bundreinheit war allerdings keine Rede. Schon die damaligen Darmsaiten waren so inhomogen, daß der Spieler diese Unstetigkeiten ständig auszugleichen versuchen mußte - was bei bundierten Instrumenten eben recht schwierig ist.

Bunddrähte waren ursprünglich einfach rechteckig, also ohne den heute üblichen Pilzkopf. Solange die Schlitze von Hand gesägt wurden, bedeutete das, daß das Bundstäbchen beim Einsetzen bis zum Grund des Schlitzes verschwand und das Abrichten (das Egalisieren der Bunddraht-Oberkanten) entsprechend mehr Arbeit machte. Außerdem spielten sie sich natürlich schneller ab als die heute üblichen Profildrähte. Und auch bei denen nutzen sich (vor allem bei Stahlsaiten) die breiteren Kopfprofile nicht so schnell ab. Umgekehrt sind schmale Bunddrähte natürlich auch später leicht abzurichten, ohne daß sich der Auflagefläche verbreitert (und damit verschiebt).

Mit \"Jumbobünden\" sind aber nicht breite, sondern hohe Bundstäbchen gemeint, solche mit hohem Kopfprofil, das ordentlich über das Griffbrett herausragt. Das erlaubt ein flottes Spiel wie bei einem \"scalloped fretboard\", ohne daß die Saiten oder gar die Finger das Griffbrett berühren (was nebenbei das Griffbrett schon). Es erfordert aber ein bißchen Übung, da Du die Töne (gewollt oder ungewollt) nur durch mehr Druck, also ohne die Saite seitlich zu verschieben, ziehen kannst. Wer sich dran gewöhnt hat, mag oft nix anderes mehr.

Die Ursache für die neuerdings ärgerliche Verbreitung von breiten, aber sehr flachen Bundstäbchen sehe ich darin, daß die ja nun nicht mehr eingeklopft, sondern eingepreßt - und danach oft überhaupt nicht mehr abgerichtet - werden. Das ist natürlich um so einfacher, je definierter der \"Anschlagpunkt\" des Kopfprofiles auf dem Griffbrett ist. Und da die überwiegende Mehrzahl der bundierten Instrumente - hauptsächlich eben sechssaitige Großukulerlen - an Gelegenheitsmusiker verkauft werden dürfte, die ihre Bünde nicht so schnell abspielen, beklagen sich so auch weniger Leute über schiefe Töne, einfach weil sie die Saiten nicht tiefer als bis zum Griffbrett durchdrücken können.

Hoffe, das war besserwisserisch genug

Viele Grüße

Christoph

gerald

Ich glaube, dass es schwierig ist, hier eine wirklich gute Empfehlung zu geben.
Du bist schon recht lange dabei und zum anderen geht es offenbar um eine
Ukulele in einer Preisklasse, in der man einfach selbst entscheiden muss.

Ich habe eine ähnliche Risa wie Du; eine der wenigen Ukulelen, bei denen der
Neupreis eher gesunken ist...
Der Klang ist meiner Meinung nach schon recht gut, zumindest bei meiner habe
ich das Gefühl, dass sie sich für eine Ukulele in der Preisklasse recht schwierig
spielt.

Ein Grund dafür sind meiner Meinung nach die in dieser Serie ungewöhnlich
dünnen Bundstäbe; ich meine, dass die neueren Risas auch etwas dickere
haben.
Zitat von: Luke StringwalkerZum Thema Jumbo Bünde: Das sind die dicken Bundstäbchen! Es ist meines Erachtens eine Geschmackssache ob mann sie mag. Ich habe das Gefühl, dass ich unsauberer spielen kann, aber nicht unsauberer klinge.
Ich weiß nicht, ob Du explizit Jumbo Bünde brauchst. Vergleich doch einmal die
Risa in dieser Hinsicht mit Deinen anderen Ukulelen.

BTW. schön mal wieder etwas von einem der Norddeutschen aus der Anfangszeit zu
lesen. Hast Du schon mitbekommen, was sich alles in Bremen und umzu getan hat?

Frolicks

Ich muss an dieser Stelle dann mal wieder standardmäßig auf die Flukes hinweisen. Wenn der Preis nicht so wichtig ist, dann wäre eine Fluke mit Holzgriffbrett auf jeden Fall eine super Wahl. Jumbo-Bünde hat die zwar eher nicht, aber deine anderen Kriterien erfüllt sie auf jeden Fall. Was Klang, Intonation und Bespielbarkeit angeht, auf jeden Fall eine super Wahl. Und durch die Korpus-Form hat sie auch quasi einen Cut-Away.

Schönen Gruß
Patrick
I plink, therefore I am.

-Jens-

Zitat von: Frolicks... durch die Korpus-Form hat sie auch quasi einen Cut-Away.

... und nicht zu verachten, der eingebaute Standfuß!

Frolicks

Zitat... und nicht zu verachten, der eingebaute Standfuß!

Der ist sowieso das größte Asset!  :D
I plink, therefore I am.