Gretsch G9110-SM Concert Deluxe

Begonnen von Knasterbax, 30. Jun 2012, 23:38:54

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Knasterbax

N\'Abend,

der Gallier ist Schuld: er hat sich das Standard-Modell in Sopran gekauft und hier beschrieben: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=13029. Ich sofort Feuer gefangen, und da eh auf der Suche nach einer schönen Mahagoni-Uke, hab ich mir die Gretsch Concert Deluxe bestellt.

249 Öre abgedrückt und Schwupps - heute war sie da (Thomann).
(Hier die Gretsch-Seite zum Kucken, komme grade nicht zum Fotos machen: http://www.gretschguitars.com/products/index.php?partno=2730034321.)
Wir haben es mit einer rundum-massiven Mahagoni-Uke mit Mahagonihals aus einem Stück zu tun, mit direkten Mechaniken und Knochensteg. Kommt mit Aquila (New) Nylgut.

1. Eindruck: Hier stinkts :| ! Der smarte Gigbag in Safari-Beige riecht zum Gotterbarmen nach Lösungsmitteln, und die arme Uke dementsprechend auch. Also nix wie raus mit der Kleinen, zum Lüften, Stimmen, Anspielen!

2. Verarbeitung: Ein Handschmeichler, die Uke. Leicht ist sie (397g). Honigbraun das Mahagoni, seidenmatt das Finish und dünn, so dass man Holzstruktur und Poren spürt beim Drüberstreiche(l)n. Nirgendswo bleibt man hängen an Hubbeln oder Leimresten. Decke absolut plan. Bünde sauber abgerichtet, Steg sauber verleimt, Hals gerade bzw. minimal konkav, wie das zu sein hat. Saitenlage am Sattel perfekt, d.h. so flach, wie ich mir das ansonsten immer hinschleife (Greifen hinterm 3. Bund -> Saite hat gerade noch einen Hauch von Luft überm 1.Bund). Die Mechaniken (Grover® 4B Sta-Tite™ Deluxe Pegs) tun ihren Dienst und scheinen die Stimmung auch zu halten. (Ich bin bekennender Ohrenfreund, aber mit diesen Dingern komm ich wohl zurecht...)

3. die Hauptsache - der Klang: Hmmm...  :roll:
Sie ist leise. Deutlich leiser als  meine anderen (Fichtendecken-)Konzerts (Stagg UC60-S, Lanikai Flamed Maple und Kala Travel Concert).
Wenig Sustain. Während der Klang meiner Fichten-Uken nach vorne abstrahlt und quasi \"weggeht\", bleibt der Klang bei der Gretsch eher bei mir, ist intimer. Liegt das am Instrument oder ist das der typische Unterschied zwischen Fichten- und Mahagonidecke??
G- und C-Saite produzieren klare Töne; auf E- und A-Saite dagegen klingts gedämpfter und von Ton zu Ton unterschiedlich - das F scheint ein mäßiger Dead spot zu sein, das Fis klingt etwas metallisch, und das hohe C eiert - ein sauberes C-Dur ist mit einem solchen Ton nicht zu greifen...  :evil:

4. Fazit: gemischte Gefühle...
Wenn der Klang so bleibt, gibts keinen Grund, sie zu behalten.
Die Intonations- und Klangfarbenprobleme auf E und A-Saite könnten mit einem Saitenwechsel zu beheben sein.
Die Gute war lange im Container, lange im Chemie-Gigbag und trifft jetzt auf neue klimatische Verhältnisse. Ich lass ihr also mal Zeit, sich zu entfalten... (Gelobt sei die 30-Tage-Money back-Garantie  :mrgreen: )

So weit für\'s Erste. Über Entwicklungen werde ich berichten.
Schöne Grüße!
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

lelopa

Vielen Dank für diese ersten Eindrücke!
Ich hatte auch schon Uken, die anfangs dumpf und- ich möchte sagen- \"tot\" klangen,
nach ein, zwei Tagen aklimatisieren waren es dann \"lebendige\" & wohlklingende Instrumente!
Hoffentlich geht das eiern weg...

Kai

Lieben Dank für die Eindrücke, Knasterbax. Liest sich gut :) Ich würde der Uke 1-2 Wochen Zeit geben. Aber das machst du ja eh.

LokeLani

ZitatLiegt das am Instrument oder ist das der typische Unterschied zwischen Fichten- und Mahagonidecke??

Das ist sicher ein Grund! Die Stagg UC60 kenne ich, sie ist ziemlich klangstark. Die Kala Travel etwas leiser, da auch dünner.
Jede Ukulele klingt anders, sogar bei Mahagoni gibt es grosse Unterschiede, so klingt meine LoPrinzi Mahagony Concert ganz anders als die Mainland Mahagony Concert, aber leise sind beide nicht.
Miss einmal die Lautstärke über den Eingangspegel eines Aufnahmegerätes,  so siehst du objektiv, ob sie tatsächlich viel leiser ist oder es sich nur um ein subjektives Empfinden handelt!

allesUkeoderwas

Hmmm... Vaginitis ade, oder Vaginitis zum Trotz ???  :shock:

Mahagoni is nu ma nich Fichte - Wenn ich meine baugleichen,
wohlklingenden 49 Eur-Rocksons vergleiche,
stelle ich Gleiches wie Du fest...  ;)

Interessieren würde mich aber, ob Deine Gretsch
200 Eur besser klingt, als meine Rockson,
die inzwischen voll ausgereift ist.
Gemüffelt hat die Rockson jedenfalls noch nie...  :mrgreen:
Schon mal ein Pluspunkt für Rockson...

Wie sieht\'s mit nem Vergleich beim 47er BUS aus ???  :twisted:
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

ZitatInteressieren würde mich aber, ob Deine Gretsch
200 Eur besser klingt, als meine Rockson
Wenn sich DEINE Rockson noch so viel weiter entwickelt hat als MEINE damals, dann muss die Tante Gretsch sich noch ganz schön ins Zeug legen...

47. B.U.S.: Uuuurlaub...  :D
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Spottdrossel

#6
Zitat von: Knasterbax4. Fazit: gemischte Gefühle...
Wenn der Klang so bleibt, gibts keinen Grund, sie zu behalten.
Die Intonations- und Klangfarbenprobleme auf E und A-Saite könnten mit einem Saitenwechsel zu beheben sein.
Die Gute war lange im Container, lange im Chemie-Gigbag und trifft jetzt auf neue klimatische Verhältnisse. Ich lass ihr also mal Zeit, sich zu entfalten... (Gelobt sei die 30-Tage-Money back-Garantie  :mrgreen: )

Lieber Berliner Freund... wie das Lied von Elvis geht...

RETURN TO SENDER!

Knasterbax

... ADDRESS WELL KNOWN!  :mrgreen:
Never mind - ich geb ihr noch ein paar Tage...
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Kai

@Knasterbax: Hast du die Uke behalten oder zurückgeschickt?

Knasterbax

ZitatInteressieren würde mich aber, ob Deine Gretsch
200 Eur besser klingt, als meine Rockson
Nein, tat sie nicht. Großer Name, kleine Uke...  :?
Ja, Kai, ich hab sie zurückgeschickt. Letzte Woche hatte ich auch noch mal ein Exemplar im American Guitar Shop in der Hand - gleicher Befund: klanglich belanglos (und kaum stimmbar - Direktmechaniken halt...  :twisted: ).
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)