Suche Saiten mit hoher Spannung

Begonnen von El_Adrenalid, 13. Nov 2012, 18:43:16

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (22 Antworten, 4.138 Aufrufe)

ukelmann

Zitat von: -Jens-... fette BF von Worth ... hm, klingt verführerisch für mich (da die allermeisten Sopran z.B. in \"höherer\" adfish-Stimmung besser klingen als in \"schabbriger\" gcea-Stimmung).
Da treibst du aber ggf. den Teufel mit Beelzebub aus: Höhere Spannung heißt ja nicht unbedingt, dass die dickere Saite auch die gewünschten Oberfrequenzen einer dünneren Saite erzeugt. Und dann kommt noch das Zusammenspiel mit der Uke dazu.
z. B. auf meiner Ken Timms hatte ich bisher Martins, Worth und Aquilas in GCEA, und die dünnen (sehr weichen) Martins klingen am brillantesten. In adfish ggf. noch besser (sollte ich mal ausprobieren, bin aber zu faul). Und ausgerechnet die ungeliebten GHS klangen auf der Vita-Kopie am besten.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

lelopa

Zitat von: torstenohneh....

Jetzt noch eine kleine Warnung. Ich habe das selbe mal bei meiner Brüko Bariton ausprobiert (lauter durch höhere Saitenspannung) und musste da beobachten, dass bei einer zu hohen Saitenspannung genau der gegenteilige Effekt aufgetreten ist. Die Uke Klang nur noch dumpf. Das muss für deine Uke nicht unbedingt gelten ich wollte es aber mal loswerden.

Gruß
Torsten

Kann ich in etwa bestätigen: bei mir waren es eine Honu-Concert & eine Stagg UC-80
die dieses Phänomen offenbarten!

der Neue

Meine Pono Tenor plongt mit schweren, harten Saiten derart, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme. So sollte sich eine Ukulele nicht anhören.
Das betrifft die alten sowie die neuen Tenor Strings von Aquila und natürlich ebenso die D\'Addario J71 Pro Arté Tenor.

Wenn jemand absolut auf kompromisslose Durchsetzungsfähigkeit steht, ist das natürlich eine Option ;)

Vielleicht wundert sich jemand, dass ich die eher zarten Fluorcarbon Saiten von Pyramid auf der Tenor Ukulele verwende, sie sind ja auch eher für Konzert und Sopran konzipiert. Mir ist jedoch deren Spannung jedoch genug, und die Lautstärke ist, so wie sie ist, ebenfalls in Ordnung.
Ich mag es, wenn das Instrument im Klang noch atmen kann, zu harte Saiten finde ich auf der Ukulele beklemmend.

Linho

Zitat von: UkieVielleicht wundert sich jemand, dass ich die eher zarten Fluorcarbon Saiten von Pyramid auf der Tenor Ukulele verwende, sie sind ja auch eher für Konzert und Sopran konzipiert. Mir ist jedoch deren Spannung jedoch genug, und die Lautstärke ist, so wie sie ist, ebenfalls in Ordnung.
Ich mag es, wenn das Instrument im Klang noch atmen kann, zu harte Saiten finde ich auf der Ukulele beklemmend.
Geht mir genauso. Ich war \'ne Zeit lang schwer von den normalen Worth begeistert, aber irgendwann waren sie mir dann zu straff und zu dick. Quasi von heute auf Morgen. Gefallen mir vom Spielgefühl nicht mehr, von Aquila ganz zu schweigen. Liegt vermutlich daran, dass ich mich an das Spielgefühl meiner Harfenukulele gewöhnt hatte, die drei hohen Saiten sind japanische Flourocarbons (wurde mir von aNueNue gesagt, genauer weiß ich es nicht), und zwar sehr dünne.

Ich hab die Worth-Saiten dann gleich durch Martin-Saiten ersetzt und nach weiteren Alternativen gesucht, gefunden habe ich sie bei Southcoast. Auf meiner Brüko mit Konzertmensur schwingen jetzt die dünnsten, die \"Light Gauge\", und auf meiner Kanile\'a mit Tenormensur die zweitdünnsten, die \"Light Medium Gauge\". \"Light Gauge\" waren mir da zu lasch, und \"Medium Gauge\" zu dick und zu straff.

Aktuell die für mich perfekte Saitenlösung. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das auch irgendwann wieder ratikal. ;)


@Adrenalid: Das wäre auch noch ein Versuch, wenn du sehr dünne Saiten aufziehst. Für meine Finger verziehen sich dünne Saiten mit weniger Spannung trotzdem weniger als dicke mit höherer, weil ich sie einfach präziser greifen kann, ohne auf der Saite zu \"schwimmen\". :)

TERMInator

Zitat von: oscarTenor-Saiten sind in der Regel dünner als Sopran-Saiten

Nein, es ist umgekehrt.
Siehe auch die Tabelle bei Aquila (ganz runterscrollen)

der Neue

Ansonsten sehr interessant, was Oscar schreibt. Dass Carbon Saiten bei dünnererer Stärke bereits mehr Spannung entwickeln, war mir so nicht klar. An irgendetwas muss ja aber liegen, dass diese Saiten manche Instrumente klanglich derart aufwerten.

TERMInator

Zitat von: oscarAquila verwendet ja verschiedene Materialien, das wird in der Tabelle auch nicht spezifiziert.

Also wenn wir jetzt zB bei den ersten Zeilen bleiben für Sopran/Konzert/Tenor sind das alles dieselben Nylgut-Saiten (von den umwundenen LowG mal abgesehen), nur in unterschiedlicher Dicke.
Bei identischem Material werden die Saiten für Sopran->Konzert->Tenor immer dicker.

Szenario 1 - Dieselbe Ukulele, aber unterschiedlich dicke Saiten:
Um denselben Ton zu erzielen benötigt die dickere Saite eine höhere Saitenspannung als die dünnere.
Funktioniert zB bestens, um auf einer Sopran mit den dickeren Konzertsaiten eine etwas höhere Saitenspannung zu haben, insbesondere sinnvoll bei GCEA statt ADFisB

Szenario 2 - Dieselbe Saite auf unterschiedlichen Mensuren
Wird die identische Saite auf eine längere Mensur gezogen, benötigt sie eine höhere Spannung für denselben Ton

El_Adrenalid

22 Antworten! Besten Dank - das Thema ist wahrlich gründlich beantwortet.

Zunächst zu Jensens Frage:
Zitat von: -Jens-Hast du die Archtop schon mal auf adfish, deiner sonst bevorzugten Stimmung, gestimmt, um die Spannung zu erhöhen?
Ja, hab ich eh schon immer drauf, ist ja eine Sopran-Mensur.

Zum Thema Saitenspannung haben mir folgende Aussagen am meisten geholfen:
Zitat von: oscarNylonsaiten und Carbonsaiten gleicher Stärke haben unterschiedlichen Zug (Carbon  stärker, deswegen sind sie ja immer dünner), kann man also hinsichtlich \"dicker\" und \"dünner\" nicht direkt vergleichen. Also z.B. den Nylon-Set eines Herstellers mit dem Carbon-Set eines anderen.
Zitat von: The Ukelites(Vergleich von weich zu straff: Martin / Worth / Nylgut / New Nylgut).
Zitat von: torstenohnehdass bei einer zu hohen Saitenspannung genau der gegenteilige Effekt aufgetreten ist. Die Uke Klang nur noch dumpf.

Dies bestätigte meinen Eindruck mit den verziehbaren Martin-Saiten und hielt mich davon ab, möglichst dicke Tenorsaiten zu bestellen.


Zitat von: jopunktEs gibt  Fremont Blackline Fluorocarbon Sopran und Concert Ukulelen Seiten, Hard Tension
Länge 24,5 inches/ 62cm
1st - 0.022, 2nd - 0.027, 3rd - 0.031, 4th - 0.023

Zufällig hatte ich genau die noch in meiner Schachtel (woher bloß?):
Sie sind etwas dicker als die normalen Worth und schwarz passt farblich auch besser als braun auf das lackierte Instrument.
Zunächst spannte ich die H-Saite auf und ließ die alte A drauf, welche ich auch einen Ton höher stimmte. Der direkte Vergleich zeigte: Die neue ist weniger verziehbar (ich hoffe diese Wortschöpfung ist verzeihbar)und klingt angenehmer (die alte hatte vergleichsweise unangenehme Obertöne).
Nun ist mein Spezialinstrument bestens bestückt!