Radiused Fredboard

Begonnen von Linho, 01. Jan 2013, 23:19:11

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Linho

Servus,

es gibt ja Ukulelenhersteller, die ein gewölbtes Griffbrett zur Erleichterung der Bespielbarkeit insbesondere bei Barreegriffen anbieten, \"Radiused Fredboard\" genannt (ich kenne keinen deutschen Begriff).  :)

Hat jemand von euch schonmal so eine Ukulele gespielt und kann nähere Informationen dazu geben inwieweit dies wirklich hilfreich ist?  :D

Danke!
Linho

Floyd Blue

Ich glaube die Glyph vom Wilfried hat ein Griffbrettwölbung.

Habe schon viele Instrumente, vor allem Gitarren mit diversen Radien von Griffbrettwölbung gespielt. Macht zumindest für mich keinen Unterschied, außer wenn die Saiten der Wölbung angepasst sind. Dan lässt es sich nicht mehr so gut mit dem (geraden) Gleitstahl spielen.

Muss wohl jeder selbst ausprobieren.

wwelti

#2
Die beiden Ukulelen von Baton Rouge in meinem Test haben auch einen gaaanz leichten Radius im Griffbrett. Spielt sich nicht schlecht. Aber ehrlich gesagt, der Unterschied zu einem normalen Griffbrett ist -- für mich jedenfalls -- kaum zu spüren. Der Radius in der Glyph ist wesentlich deutlicher, aber auch das macht letztendlich nicht allzu viel aus -- aber es macht die Verwendung eines Kapodasters schwieriger. ;)

Viele Grüße
  Wilfried

seimke

Ich hatte das früher mal auf einer Stahlsaitengitarre und fand das sehr angenehm. Teilweise hatte ich dann sogar Schwierigkeiten mit flachen Griffbrettern. Ob es bei Ukulelen sinnvoll/nötig ist? Ich glaube bei den kleinen Maßen und den weichen Saiten kann man auch darauf verzichten.
Viele Grüße

seimke

Gerd

Hi!

Meine Claus Mohri hat ein Radiused Fretboard, auch MyaMoe baut Ukulelen so.
Dazu gibts (auf englisch) ein nettes Video von Gordon:
http://www.youtube.com/watch?v=0yzrdPApAgM

Ich muss sagen, dass mir Barre-Griffe leichter fallen mit dem gewölbten Griffbrett.

LG
Gerd

ivonio

Zitat von: GerdHi!

Meine Claus Mohri hat ein Radiused Fretboard, auch MyaMoe baut Ukulelen so.
Dazu gibts (auf englisch) ein nettes Video von Gordon:
http://www.youtube.com/watch?v=0yzrdPApAgM

Ich muss sagen, dass mir Barre-Griffe leichter fallen mit dem gewölbten Griffbrett.

LG
Gerd
super Erklärung!
Ich habe in der linken Hand ab und zu Schmerzen vom Greifen.
Diese Bauweise könnte da vielleicht Abhilfe schaffen.

wwelti

#6
Ivonio: Schmerzen in der linken Hand sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein flaches Griffbrett ist wohl kaum die \"Ursache\" dafür.
- niemals mit zuviel Kraft greifen!
- Versuche der Ursache des Problems auf den Grund zu gehen. Vielleicht ist die Ukulele schlecht eingestellt? Zu hohe Saitenlage im 1. Bund und Quälerei mit Barrée-Griffen, das sieht man leider immer wieder...
- Ansonsten, wenn\'s ein gesundheitliches Problem gibt: Aussetzen, vielleicht doch mal zum Arzt gehen.

Gruß
  Wilfried

ivonio

Zitat von: wweltiIvonio: Schmerzen in der linken Hand sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein flaches Griffbrett ist wohl kaum die \"Ursache\" dafür.
- niemals mit zuviel Kraft greifen!
- Versuche der Ursache des Problems auf den Grund zu gehen. Vielleicht ist die Ukulele schlecht eingestellt? Zu hohe Saitenlage im 1. Bund und Quälerei mit Barrée-Griffen, das sieht man leider immer wieder...
- Ansonsten, wenn\'s ein gesundheitliches Problem gibt: Aussetzen, vielleicht doch mal zum Arzt gehen.

Gruß
  Wilfried
Hallo Wilfried
Ich habe soeben Deine \"Ukulelen-Demos\" teilweise angeschaut und angehört. Das hat mich sehr beeindruckt!
Ich spiele seit über 30 Jahren akustische Gitarre. Schmerzen hatte ich nie.
Mittlerweile habe ich 7 Ukulelen und in letzter Zeit vielleicht etwas zu viel geübt.
Aber das mit der Einstellung... da bin ich viel zu wenig versiert.
Ich habe mir jetzt jedenfalls eine Woche Pause verordnet.
Danke für Deine Aufnahmen und Tipps!
Ich weiss jetzt, dass ich jederzeit bei Dir nachfragen kann.

wwelti

#8
Dankeschön!

Ja, das kann passieren, daß man zu viel in zu kurzer Zeit erreichen will, ich kenne das... Man sollte dann auf Warnsignale des Körpers achten. Überlastung und ernste Verletzungen drohen sonst. Die Pause ist sicher eine sinnvolle Entscheidung.
Was die Einstellung angeht, meine ich vor allem die Saitenlage in den ersten paar Bünden. Das ist schwer zu beschreiben, weil sie nur einen Bruchteil eines Millimeters betragen sollte. Aber um eine gute Saitenlage zu \"simulieren\", kannst Du einen Kapodaster im 1. Bund setzen, und dann mal schauen, wie sich die Griffe nun anfühlen. Falls Du keinen Kapo für die Ukulele hast, kannst Du Dir vielleicht mit einem Bleistift und ein paar Gummibändern behelfen. (Vorsicht, das kann ganz schön schnalzen ;) )

Viele Grüße
  Wilfried

andreasdavid

Zitat von: LinhoServus,

 \"Radiused Fredboard\" genannt (ich kenne keinen deutschen Begriff).  :)



Hi Linho,

ich kenne den Ausdruck \"gewölbtes Griffbrett\".

Persönlich mag ich so ein Griffbrett sehr, meine Prucha-Banjos haben alle eins, und auch die Ukulele, die Claus Mohri gerade für mich baut sowie meine Signature-Ukulele von Uluru. Es macht sicherlich keinen großen Unterschied - Barree geht einfacher - aber so fühlen sich alle Instrumente gleich an, wenn ich ein Konzert habe, wo ich zwischen Ukulele, Banjo und Gitarre hin- und her wechsle.
Man sollte darauf achten, daß der Radius stark genug ist, sonst macht es bei dem kleinen Griffbrett der Ukulele kaum Sinn (also mehr als 10 Grad, die oft bei der Gitarre benutzt werden). Ich habe bei meinen Banjos und den Ukulelen 12 Grad gewählt.

Gruß,

Andreas

andreasdavid

Zitat von: wwelti-- aber es macht die Verwendung eines Kapodasters schwieriger. ;)


Habe ich vergessen : Es gibt von Shubb einen Banjo-Capo für gewölbte Griffbretter, der funktioniert auch für eine entsprechende Ukulele.

Floyd Blue

Der Radius wird in Zoll (\") bzw. cm gemessen, nicht in Grad.

andreasdavid

Das kommt davon, wenn man nachts um drei nicht schlafen kann, sondern sich im Forum rumtreibt ;)

Ich meinte 10 bzw. 12 Zoll

Linho

Zitat von: andreasdavidMan sollte darauf achten, daß der Radius stark genug ist, sonst macht es bei dem kleinen Griffbrett der Ukulele kaum Sinn (also mehr als 10 Grad, die oft bei der Gitarre benutzt werden). Ich habe bei meinen Banjos und den Ukulelen 12 Grad gewählt.

Wenn Grad durch Zoll ersetzt wird, dann hast du wohl auch die beiden Zahlen vertauscht? Mein gering entwickeltes mathematisches Verständnis sagt mir, je größer der Radius desto geringer die Wölbung. :)

So weit ich weiß, baut Kanile\'a auf Anfrage 16\'\' Radius ins Griffbrett, MyaMoe standardmäßig 12\'\'.


Danke für die vielen Meinungen und Tipps! Sehr interessant, muss mal schauen dass ich so ein Instrument mit gewölbtem Griffbrett in die Finger bekomme...  :mrgreen:

(Zum passend konkaven Capo: Den gibt\'s auch bei southcoastukes)

apfelrockt

Zitat von: GoschiIch bin nun kein Mathematiker, konnte mir aber unter der Angabe \"Grad\" für die Wölbung doch noch halbwegs was vorstellen. Die Einheit \"Grad\" (und da liegt meines Erachtens der Denkfehler) bezeichnet natürlich nicht den Radius, wohl aber präzise die Wölbung, die sich aus dem Ausschnitt eines Vollkreises (360 Grad) ergibt.

Dabei sind 12 Grad natürlich \"runder\" als ein Kreisausschnitt von 10 Grad. 180 Grad wären demnach ein Halbkreis - und das wäre dann schon seeeeeehr rund (und dafür gibt\'s dann auch kaum noch Capos auf dem Markt... ;) ).

Das ist jetzt sicher alles nicht korrekt ausgedrückt, aber mir leuchtet unmittelbar ein, was Andreas meint.

Vielleicht ist das hier die richtige weiterführende Lektüre. Sorry, wenn ich mich hier auf fremdes Terrain begeben habe. :D

Hier fehlt allerdings noch eine weitere Bezugsgrösse, der radius oder Durchmesser. Um bei deinem Bsp zu bleiben 180° von d= 5cm ist natürlich eine viel stärkere Wölbung als 180° von d=100 cm bezogen auf die Breite des Griffbretts.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem