Martin C1K - Bespielbarkeit mangelhaft - Ursachenforschung...

Begonnen von Knasterbax, 24. Jun 2014, 09:57:31

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Knasterbax

Guten Morgen!

Hatte mich vom C1K-Hype anstecken lassen - gestern kam sie!
Vorfreudig ausgepackt und ein Weilchen gespielt: die singt!  :D

Irritiert war ich allerdings nach einer Weile von der Bespielbarkeit im Bereich 1. bis 3. Bund: Um Akkorde mit Barré hinterm 1. Bund sauber zu greifen, muss ich schon deutlich mehr Kraft aufwenden als bei meinen anderen Concert-Uken. Obwohl die Saitenlage am Sattel superflach ist!

Frage nun: Woran liegts?
Mögliche Ursachen:
- Die Griffbrettkante ist sehr scharf, da ist nix abgerundet. Das erschwert das Barrégreifen.
- Die Bundstäbchen sind superdünn, hab ich so noch nie gesehen.
- Saitenspannung zu hoch? Kann eigentlich nicht sein, die Martin M600 ham ja eigentlich nich sooo viel Zuch...

Was meint Ihr? Ursachen, Abhilfe-Möglichkeiten?

Dank & Gruß vom Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

-Jens-

Vielleicht Sattelkerben zu eng, Saiten flutschen nicht? Etwas Graphit (Bleistift) in der Sattelkerbe könnte da helfen. Viel anderes fällt mir akut nicht ein.

Knasterbax

Guten Morgen, Jens!
ZitatSaiten flutschen nicht
Hm, die Kerben sahen ziemlich weit aus, gab auch kein Ruckeln/Klemmen beim Stimmen...

Noch Ideen?  :shock:
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Guhl

Mmh, ich kann das ganze Problem nicht begreifen. Bei mir lässt sich auch Barre im 1. Bund einfach greifen. Die Griffkante ist auch nicht scharf und die Bundstäbchen auch nicht superdünn. Kannst du die nicht besser umtauschen?

-Jens-

Wenn schon alles superflach ist vestehe ich genauso wenig wie du, wozu dann mehr Kraft als gewöhnlich nötig sein sollte. Ich hätte mir vorstellen können, daß die Saiten am Sattel im Gegensatz zum Bundstäbchen etwas steif wirken könnten, weil man dort die Saiten sozusagen an einer Kante runterdrücken muss (versteht mich jemand?). Daher dachte ich, es könnte praktikabel sein, dort die Reibung bestmöglich zu verringern. Wenn intonationstechnisch alles super ist, würde ich jedenfalls auf keinen Fall mit Feile ansetzen.

Knasterbax

@guhl:
Ich glaube kaum, dass ein Umtauschexemplar eine leicht abgerundete Griffbrettkante und breitere Bundstäbchen haben wird. Die schmalen Bunddrähte scheinen Standard bei diesem Modell zu sein, wie man hier gut sehen kann: http://www.folkwaymusic.com/images/instruments/20121011/C1K-1012-headstock-1349987564.jpg

Mich würde einfach interessieren, ob diese dünnen Bunddrähte oder auch das absolut plane Griffbrett mit scharfer Kante ein leichtes, sauberes Greifen erschweren. (Dass sich leicht gewölbte Griffbretter besser greifen lassen, kennt man ja von den Westerngitarren. Oder auch den Cogg-Uken des Herrn Neath  8) )

Was sagen denn die hiesigen Instrumentenbauer dazu?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

wwelti

Ich habe ja bei meiner Glyph u.A. deshalb extra dicke Bundstäbchen verbauen lassen. Flache Bundstäbchen finde ich insgesamt auch irgendwie anstrengender. Inzwischen komme ich damit aber auch besser zurecht, wohl alles eine Frage der Gewöhnung.
Trotzdem mag ich das Spielgefühl mit hohen Bundstäbchen immer noch ganz gern.

stephanHW


allesUkeoderwas

\"Eichentlich\" sollten die Bünde, egal. ob dick, oder dünn, keinen Einfluß auf\'s Barree haben. Soll nur eine Angelegenheit des Feelings sein... - So sagt  \"man\" zumindest in Gitarrenkreisen - naja...

Glaub ich aber nicht, da zumindest bei der Gitte mit Jumbobünden Barrees bei Anfängern eher gelingen, als bei ganz schmalen Vintage, oder \"normalen\" Bünden. mehr Raum zwischen Bundoberseite und Griffbrett läßt halt größere Ungenauigkeit beim Drücken zu. Weiterer Vorteil von fetten Jumbobünden ist bei der Gitte, daß sich die Saiten benden lassen, ohne daß Griffbrett zu berühren und daß sich die Bünde weniger schnell abnutzen. Nachteil der Jumbo\'s ist evtl. fehlerhafte Intonation, wenn die Saiten beim Drücken bis auf\'s Griffbrett gepresst werden (typischer Anfängerfehler).

Ob man diese Erkenntnisse uff \'ne Uke übertragen kann, kann ick nich beurteilen.  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

howein

#9
Für die Gitarre kann ich das bestätigen ... ich hab mir vor einiger Zeit eine relativ gute gekauft, ein Vintage-Modell mit zwar guter Saitenlage aber sehr schmalen Bünden ... da bin ich anfangs fast verzweifelt, bis ich mich auf die eingestellt hatte, gerade auch beim Barre ...
Die mitteldicken bis dicken Bünde meiner anderen spielen sich da erheblich problemloser.
Bei ein paar Martin-Uken die ich ausprobiert habe ist mir das auch aufgefallen, obwohl sie mir sonst sehr gut gefallen haben.

Knasterbax

#10
@stephanHW:
ZitatBringst Du sie mit zum Stammtisch?
Nur wenn sie mir keine/r runterschmeißt  8)
Meine ist sie noch nicht...
Nee, im Ernst: Ich bin natürlich gespannt, wie Ihr sie findet - greiftechnisch und auch sonst.  :D


Soooo, langsam zeichnet sich ja was ab... Wohl doch die Bünde...
Danke, Jogi und howein für Eure Einschätzung!

Kann ich mich dran gewöhnen? Na, ein bisschen Zeit lassen sie einem ja bei session.de.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Knasterbax

#11
So, kleines Update:
Da die Gute mitnichten bundrein war (trotz aufwändiger Kompensation der Stegeinlage -> www.folkwaymusic.com/images/instruments/20121011/C1K-1012-bridge.jpg), hab ich ihr erstmal neue Saiten aufgezogen (meine derzeitigen Favoriten: Aquila \"scatchy\" Reds), und siehe da: jetzt tut die Kompensation, was sie soll, und die Intonation ist sauber.

Sodann hab ich sie am Sattel seeehr vorsichtig noch ein bisschen tiefer gelegt - da war noch Spielraum drin.
Und das hat jetzt doch Einiges gebracht: Barré und Halbbarré hinterm ersten Bund gehen leichter jetzt.

Kann ich mich also dem wesentlichen Kriterium zuwenden: Klingt sie eigentlich toll?  8)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

stephanHW

Zitat von: KnasterbaxSodann hab ich sie am Sattel seeehr vorsichtig noch ein bisschen tiefer gelegt - da war noch Spielraum drin.
Interessant, das war eigentlich mein erster Gedanke. Ich hatte eben erst das gleiche Erlebnis mit meiner Pono-Konzert, die ich seit der ukuMele praktisch ignoriere. Kleiner Eingriff mit großer Wirkung.