Neue Ukulele ohne Palisander?

Begonnen von Carl, 06. Mär 2017, 12:10:06

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (15 Antworten, 3.845 Aufrufe)

Carl

Seit 3 Monaten ist es ja offiziel verboten, trotzdem gibt es bisher kaum Ukulelen ohne?
Ich möchte gerne eine neue Ukulele kaufen, auf Palisander aber verzichten. Griffbett und Brücke sind aber weiter meist aus dem "verbotenen Material"
Mir ist klar, dass es die Vorerwerbsbescheinigungen gibt, möchte darauf aber verzichten. Offensichtlich hat sich die "Industrie" noch nicht darauf eingestellt, obwohl der Gesetzentwurf ja bestimmt nicht aus dem Dezember letzten Jahres stammt.

Muss ich jetzt erst noch Jahre lang warten, bis sich das einpendelt? Welches Holz wird demnächst als Ersatz für das Griffbrett herhalten müssen?

Wo bekomme ich schon jetzt eine Longneck mit Sopranbody zum bezahlbaren Preis?


Carl
Ich will doch nur spielen....

uhol

Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

kiwidjango

Wieso ist Palisander verboten???

Er ist meldepflichtig, sonst nichts!
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

Nach Ende der Konferenz im Oktober ging die Anordnung an Händler und Hersteller.
Dort lagert noch Material, welches jetzt in die Produktionen fließt.
Bis die TONNEN, die täglich bis zum 31.12. asiatischen Firmen geliefert wurden, kann es dauern.

Es ist spannend, wie sich der Markt entwickeln wird. Mir wurden schon Griffbretter aus Bambus angeboten. Keine schlechte
Wahl!!!  Wächst , je nach Sorte, bis 50 cm am TAG....

Gruß aus der Werkstatt...
Gruß aus der Werkstatt

apfelrockt

Zitat von: kiwidjango am 06. Mär 2017, 13:07:14
Mir wurden schon Griffbretter aus Bambus angeboten. Keine schlechte
Wahl!!!  Wächst , je nach Sorte, bis 50 cm am TAG....

Gruß aus der Werkstatt...


Warum nicht, solange sichergestellt ist das es als Griffbrett nicht auf einmal weiter wächst.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Ukelix

Zitat von: apfelrockt am 06. Mär 2017, 13:15:50
Warum nicht, solange sichergestellt ist das es als Griffbrett nicht auf einmal weiter wächst.
ich möchte eine Like-Funktion für Beiträge.  :)
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

kiwidjango

Ich bin absolut davon überzeugt, daß sich solche Materialien bald auf Instrumenten finden lassen.
Am Freitag habe ich zum wiederholten Male eine Gitarre mit Carbon-Decke gespielt.....sehr feiner, differenzierter Klang...und laut.

Schlussendlich entscheidet der Markt!   Nischenprodukte wird es immer geben ....

...und eine Alternative zum " Brüko" ohne Palisander wäre der Klosterworkshop!

.
Gruß aus der Werkstatt

Carl

Zitat von: apfelrockt am 06. Mär 2017, 13:15:50


Warum nicht, solange sichergestellt ist das es als Griffbrett nicht auf einmal weiter wächst.

Wäre mir aber Recht, dann kaufe ich eine Sopran, und hab später eine Loooongneck.


Carl
Ich will doch nur spielen....

kiwidjango

..die Sache mit dem " schnellem Wachstum" hat man sich leider auch im Vietman-Krieg zu nutze gemacht: Bambus schräg abschneiden und dann
weiter wachsen lassen....nur befanden sich darüber Kriegsgefangene....von denen man was erfahren wollte...
Gruß aus der Werkstatt

Carl

Aus welchem Grund werden die Griffbretter aus Palisander gemacht - welche Eigenschaft ist so wichtig?
Ich will mich auch nicht als Umwelaktivist aufspielen, aber ich möchte einfach keine Vorerwerbsbescheinigung lagern.

Carl
Ich will doch nur spielen....

Fischkopp

Einige meiner Uken haben Griffbretter aus Ahorn, Koa, Nussbaum, Kokusnuss und Ebenholz.

Es geht also auch ohne Palisander.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Ärztelieder, gemeinfreie Lieder usw.  176 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 356 Videos)

kiwidjango

#11
Solange Süd-Amerika nicht von Spaniern und Portugiesen angefahren wurde, hat man Obsthölzer genommen.(Birne, Zwetschge)
Man hatte aber mit den Verfärbungen des Fingerschweisses zu kämpfen....als dann auch noch die ersten metallumwickelten Saiten neben den
Darmsaiten aufkamen, waren die Griffbretter schnell schwarz. Ebenholz hat man schon im alten Ägypten für Möbelbeine benutzt !... aber bei Saiten-Instrumenten kam es nur bei den teueren in Frage...selbst Elfenbein kam zum Einsatz.

Diese Materialien waren aber nicht in den Mengen verfügbar, wie später Palisander- Hölzer.
Palisander ist hart, aber nicht sooo hart, wie Ebenholz. Somit besser zu bearbeiten...es war in größeren Mengen verfügbar, also kann man sich leicht vorstellen, warum es sich als Griffbrettmaterial schnell durchgesetzt hat.


Um Ebenholz zu imitieren hat man auch Birne mit Spiritusbeize schwarz gefärbt.

Wir werden auch den Bambus schwarz färben.

Wenn ich heute alte Griffbretter aus Birne nachfärben muss, nehme ich Haarfärbemittel.  Anrühren mit Wasserstoffperoxyd, draufschmieren, einwirken lassen und nachwischen....alles schwarz!  Auch bei stundenlangem Spielen, bekommt man keine schwarzen Finger.
Oder hat schon jemand, beim Streichen über die gefärbten Haar der Liebsten, die Finger bunt gehabt????

.... es geht auch ohne Palisander,...es geht aber auch ohne SUV´s in der Innenstadt (Menschen tun so etwas, liebe Leute)
Gruß aus der Werkstatt

bigfellow

#12
Zitat von: kiwidjango am 06. Mär 2017, 12:30:52
Wieso ist Palisander verboten???

Er ist meldepflichtig, sonst nichts!
Ganz recht, ich denke, folgender Text (den ich lbei eihinstrumente.de gefunden habe) stellt das recht gut dar:
-----
Auf der Artenschutzkonferenz in Johannesburg wurde im September 2016 beschlossen, dass alle Palisander- und Bubingaarten in den sogenannten CITES II Anhang aufgenommen werden. Die Einstufung in CITES II bedeutet, dass bereits ab 2. Januar 2017 der Handel mit diesen Hölzern weltweit zwar nicht verboten ist, aber kontrolliert wird. Für Hersteller, Groß- und Einzelhändler sowie Gitarrenbauer ergibt sich daraus eine Menge zusätzlicher Buchhaltung nicht aber für Sie als Endkunden.

Was bedeutet die Neuregelung für Musiker bzw. Eigentümer von Instrumenten?

Für den reinen Besitz sind keine Nachweisdokumente erforderlich.
Reisen innerhalb der EU:

Bei Reisen innerhalb der EU sind keine Vorkehrungen zu treffen.
Reisen in das Nicht-EU Ausland:

Bei der Reise in ein Nicht-EU Land ist die Mitnahme von Musikinstrumenten, die betroffene Hölzer beinhalten, ohne Vorlage von Dokumenten gestattet, sofern das Gewicht der von CITES II betroffenen Hölzer in allen Musikinstrumenten zusammen weniger als 10 KG beträgt. Das Gewicht von Transportbehältnissen und Zubehör wird nicht mit eingerechnet.
Weiterverkauf:
Für den Verkauf ist ein Nachweisdokument zu empfehlen. Dies ist in aller Regel die Handelsrechnung (erhalten sie von uns) oder eine Bestätigung, auf der der Verbrauch legaler CITES II Hölzer genannt wird. Sollten keine derartigen Nachweise vorliegen, kann der Zoll oder die örtliche zuständige Landesbehörde Produkte beschlagnahmen, wenn sie von privat zum Verkauf angeboten werden. Wer die Kaufbelege für seine vor dem 02.01.2017 erworbenen Instrumente aufbewahrt hat, oder anhand anderer eindeutiger Belege (z.B. Bestandsliste in der Steuererklärung, Importdokumente...) nachweisen kann, dass die Instrumente vor dem 02.01.2017 erworben wurden, sollte diese Belege gut aufbewahren und jeweils eine Kopie bei dem Instrument belassen. Weiter braucht man vorläufig nichts zu unternehmen.
----

Gruss,

Hans-Jürgen

Bugle

Auf der Suche nach einem angemessenen Ersatz für Palisander konnte ich vor kurzem einen Haufen Kataloxrohlinge für Gitarrengriffbretter erwerben und muss sagen - das gefällt mir richtig gut. Ziemlich hart, schön dunkel und dezent gemasert - wer braucht da noch Palisander :-).

Claus

Möchte gerne eines klarstellen: Der Handel mit Palisander und der Bau von Instrumenten mit Teilen aus Palisander und deren Erwerb ist nicht verboten. Mit den neuen Gesetzen soll der unkontrollierte Handel und der Raubbau von Palisander unterbunden werden. Und das ist gut so.