Hilferuf an Ukulelenbauer

Begonnen von Ivan88, 13. Aug 2008, 00:05:05

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Ivan88

Die neuen (gewinkelten) Mechaniken für meine Ukulele sind da.
Hier ein Foto welches die gemischten alten Mechaniken zeigt.

Die alten geraden Mechaniken haben einen dünneren Stift als die gewinkelten und deren Löcher müssen jetzt für die neuen erweitert werden.
Außerdem gibts zu den neuen Mechaniken so Schutzkappen, welcher aber auch nicht in die großen Löcher der alten gewinkelten reinpassen.

Hier also die Löcher von Oben:


Hier von Unten:


Und hier die Schutzkappen die ich meinte:

Diese sind passen um nen Milimeter nicht in die oberen rein :/

Also ich hätte gerne Tipps wie ich bei der Erweiterung der Löcher vorgehen soll!
Ist ja immerhin ein Instrument und keine Tischplatte ;)

ukemouse

#1
diese \"Schutzkappen\" nennen sich Führungshülsen oder Einpresshülsen  ;)
Du musst von diesen Einpresshülsen den Durchmesser an der geriffelten Fläche messen. Da gibt es 2 oder 3 verschiedene Größen, darum kann ich dir das Maß leider nicht sagen.
Wie der Name schon sagt werden die dann in das Loch gepresst, dh. man muß zum bohren einen geringfügig kleineren Bohrer nehmen (die Hülsen haben aber eigendlich eh schon immer ungerade Maße).
Naja dann das Loch VORSICHTIG bohren. Besser mit nem Akkuschrauber bohren als mit ner richtig großen Bohrmaschine, aber ich denke das ist klar.
Dann in die Löcher die Hülsen von vorne reindrücken. Von hinten die Mechaniken reinstecken und anschrauben. Das geht meist ohne vorbohren für die Schrauben.
Eigendlich ganz einfach und bei ner Brüko ist mir dabei auch noch nie was abgesplittert vom Holz (was ja bei anderen Uken schon mal passieren kann)

Ivan88

Naja, sollte ich nicht trotzdem irgendwelche Maßnahmen treffen um sicherzugehen dass es nicht splittert (ein stück holz drunter zB)?
Die unteren Löcher vergrößern sollte kein Problem sein, aber was ist mit den oberen?
Ich denke mir wenn man die Mechaniken nicht 100%ig perfekt (sprich normal zum Holz) drinnen hat ist es kein Problem da die Saite ja am Sattel aufliegt. Korrekt?

Ivan88

Einen Bohrständer habe ich leider nicht.
Das mit dem Metallbohrer ist ein guter Tipp, hab ich mir auch schon gedacht.

RISA

Also ich würde auf jeden Fall die Löcher mit 8 mm Möbeldübeln schließen mit etwas Holzleim. Dann einen Tag warten und mit einem Holzbohrer aufbohren. Ein Metallbohrer eiert nur rum und macht ein unsauberes Loch oder zersplittert sogar das Kopfplattenfurnier. Nur mit einem Holzbohrer mit Zentrierspitze bekommst Du ein sauberes Loch, am besten auf einer Ständerbohrmaschine. Das Loch sollte so groß sein, wie die Innenriffel und nicht verklebt werden, sonst läuft nur Kleber ins Loch und eben nicht nur unter die Hülse. Mitdrehen dürfen die Hülsen sich auf gar keinen Fall.

Ivan88

Ok also die größeren Löcher zudübeln und dann aufbohren. Klingt gut, danke.

schmirgel

Ich fülle die Löcher mit einer Holzpaste (genaue Bezeichnung habe ich vergessen) von Clou aus. Nach 48 Stunden ist die durchgehärtet. Zum Bohren verwende ich ausschließlich nagelneue Holzbohrer und  eine Netz-Bohrmaschine mit hoher Drehzahl.

charangohabsburg

Zitat von: Ivan88Ok also die größeren Löcher zudübeln und dann aufbohren.
Ganz klar ja! Aber ohne Bohrständer riskierst Du trotzdem, dass Dir das Loch am Schluss nicht genau dort sitzt wo Du es haben wolltest., und das übelste ist, dass dieses Problem auch bei einem schlechten Bogrständer besteht (ev. sogar schlimmer als ohne Bohrständer). Wenn möglich, würde ich an Deiner Stelle einen netten Freund/Bekannten/Verwandten ausmachen, der einen hinreichend spielfreien Bohrständer hat  ;)

Und ebenfalls wichtig: ein guter Bohrer... Sowohl ein stumpfes Werkzeug sowie ein Billig-Bohrer vom Baumarkt liefert nur in Glücksfällen ein zufriedenstellendes Ergebnis. Lieber ca. 5 Euro für den exakt richtigen Bohrer im Fachhandel ausgeben, als 6 oder 7 Euro für einen ganzen Satz vom Baumarkt...

Ich würde auf jeden Fall zuerst mal ein Testloch in einem Testbrettchen mit einem Testdübel zustopfen, und testweise freihändig aufbohren, um herauszufinden, ob Du eine genug ruhige Hand hast um Dir den Bohrständer zu sparen ;) Allerdings ist der entsprechende Test, wenn die Erfahrung noch fehlt  durchaus auch bei der Verwendung eines Bohrständers zu empfehlen...

Auf jeden Fall wichtig: ein StückHolz unterlegen, sonst kann das Wirbelbrett, dort wo der Bohrer austritt ausreissen, egal welche Firma die Ukulele gebaut hat!

Ich selber  habe bei meiner Ukulele seinerzeit die Löcher für denselben Umbau mit einer Halbrund-Schlüsselfeile erweitert. Das ist ein wenig ein Gefummel und braucht viel Geduld, führt aber, wenn einem dieselbe nicht reisst und man -zig Mal der Fortschritt der Arbeit überprüft zu einem guten Ergebnis.

ukemouse

#8
Zitat von: charangohabsburgAuf jeden Fall wichtig: ein StückHolz unterlegen, sonst kann das Wirbelbrett, dort wo der Bohrer austritt ausreissen, egal welche Firma die Ukulele gebaut hat!


Wenn man das schon zigmal gemacht hat vergisst man das Selbstverständliche gewöhlich. Natürlich muß man ein Brett unterlegen. Das man nicht freihändig in der Luft bohrt sollte ja klar sein.

Übrigens gibt es auch Adapterhülsen. Wenn man z.B. ein zu großes Loch hat kann man die nehmen. Die haben den gleichen Innendurchmesser für die Mechanik aber außen bei den Riffeln einen größeren Durchmesser.

@ivan88 Du hast geschrieben daß die Hülsen auch nicht in die großen Löcher passen. Wie nicht passen? Sind die Hülsen zu groß oder zu klein? Das steht da glaub ich nirgens. Wenn die Hülsen zu groß sind würde ich das zudübeln nicht verstehen bzw. als überflüssig halten.

Ivan88

ukemouse, natürlich, wie blöd von mir ^^ die Hülsen sind für die großen Löcher ein klein wenig zu groß.
Muss ich jetzt nicht zudübeln? (Dachte durchs zudübeln wird das Neubohren leichter als das erweitern der jetzigen).
An einen Bohrständer kommen könnte etwas umständlich werden :/

H a n s

Zitat von: Ivan88Also ich hätte gerne Tipps wie ich bei der Erweiterung der Löcher vorgehen soll!
Ist ja immerhin ein Instrument und keine Tischplatte ;)

Eigentlich war doch schon alles gesagt. Die Löcher sind noch zu klein für die Einpresshülsen.
Sie müssen also nur etwas aufgebohrt werden. Ein Holzbohrer ist in diesem Fall das Falscheste
das man nehmen kann,da die Zentrierpitze ja nicht weiß wo sie zentrieren muss.
Die oberen Löcher vorsichtig mit einem Metallbohrer aufbohren, und die unteren erst mit dem
Durchmesser der Wirbel (Meistens 6mm) aufbohren und dann erst oben für die Hülsen aufbohren.

Das geht einfacher als man denkt.

Wen man wirklich runde Löcher ohne die Gefahr des Ausfransens haben will, dann ist dafür ein
90° Senker (Maschinensenker HSS 5-schneidig) das beste, das man haben kann. Aber nur für 4 Löcher
36 Euro für einen Senker ausgeben ist wohl doch etwas teuer.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

ukemouse

Zitat von: Ivan88ukemouse, natürlich, wie blöd von mir ^^ die Hülsen sind für die großen Löcher ein klein wenig zu groß.
Muss ich jetzt nicht zudübeln? (Dachte durchs zudübeln wird das Neubohren leichter als das erweitern der jetzigen).
An einen Bohrständer kommen könnte etwas umständlich werden :/

Ich würd nicht zudübeln wenn das Loch zu klein. Aufbohren mit einem Metallbohrer, wie Hans geschrieben hat. So mach ich das auch.

ukemouse

Zitat von: Goschi
Zitat von: ukemouseAufbohren mit einem Metallbohrer, wie Hans geschrieben hat. So mach ich das auch.

Meine Rede.

Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. :D

doppelt hält besser.  ;)  Und da wurde ja dann mit zudübeln angefangen, weil da erst nicht stand ob Löcher zu groß oder zu klein.

Also Ivan88 Augen zu und durch, so schwer ist das wirklich nicht.

BYOB

hehe ich hab dafür mal von so nem satz nadelfeilen die rundfeile genommen, und diese in den bohrer eingespannt :mrgreen:  :mrgreen:
hat auch funktioniert (aaaah nicht haun, ich weis ich bin ein Pfuscher  :roll: )

RISA

Interessant, wie viele Ansichten hier vertreten werden. Mit Clou-Paste zuschmieren, hatte ich auch noch nicht probiert oder gehört, aber warum nicht. Damit da kein Missverständnis entsteht, ich halte es auch bei zu kleinem Loch für die beste Lösung erst zu verdübeln. Mit einem unzentrierten  Metallbohrer in dem Loch rumzurühren, gibt immer Vibrationen, die zumindest (selbst wenn es irgendwie klappt) zu einem unrunden Loch führen. Dadurch dass die Hülse drüber ist, mag das nicht stören. Wenn schon nicht dübeln, dann würde ich gar nicht bohren, sondern das Loch mit einer Handreibahle öffnen.