Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Theorie => Thema gestartet von: Seitenkiller am 06. Feb 2013, 20:09:21

Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Seitenkiller am 06. Feb 2013, 20:09:21
.... ist schon ein bisserl verwirrend.

Ok, immerhin weiß ich (schon) folgendes:

Sopran (und Konzert?) wird entweder GCEA oder EDF#H gestimmt.

Tenor i.d.R. GCEA und Bariton wie eine 4-saitige Gitarre (DGHE).

.... und dann gibt es noch \"High-\" und \"Low-G\".

Auf jene, die ihre Uke umstimmen, weil sie bei Ihrer Frau damit scheitern ( :D ) will ich erst gar nicht eingehen.

So gesehen, sollte ein Stück, das für eine GCEA-Stimmung geschrieben wurde, bei einer anderen Stimmung Sch... klingen.

Ich habe jetzt ein bisserl herumprobiert und festgestellt, daß ich - zumindest bei den Stücken, die ich im Moment übe - ähnliche Ergebnisse bei allen Stimmungen erziele. D.h., es klingt immer \"passend\".
Exakt formuliert: Fast immer passend. Es ist immer mal wieder ein Akkord dabei, der irgendwie nicht pasend klingt. Manchmal (bei geteilten) klingt es aber dann gut, wenn man die Reihenfolge ändert.

Ich habe mal versucht, die \"korekten\" Akkorde bei der D-(\"F#\")-Stimmung eines für GCEA geschriebenen Tab zu spielen. Abgesehen davon, daß die dann z.T. sehr kompliziert waren, klang es dennoch ziemlich sch...

Neulich habe ich z.B. auf einer Bariton ein Stück gespielt (altes Volkslied), daß für \'\"Low-G\" gechrieben wurde, und es klang, als wäre es auf der Bariton zu Hause (abgesehen von meinen musikalischen \"Fähigkeiten\").

Könnte es sein, daß mit \"Low-G\" die Bariton-Stimmung gemeint ist bzw. mit dieser identisch ist?

Könnte man auch eine Bariton wie eine \"echte\" Uke stimmen, also z.B. CGAE, evtl. sogar eine Oktave tiefer als Sopran? Wenn ja, worauf muß man achten?
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: gardino am 06. Feb 2013, 20:37:45
DGHE ist quasi eine Gitarre in Standardstimmung ohne die beiden Basssaiten.
GCEA ist dasselbe mit Kapo im 5. Bund, also einfach alles 5 Halbtöne nach oben transponiert (und G ggf. eine Oktave rauf).
ADF#H ist noch mal zwei Halbtöne nach oben transponiert.

Egal in welcher Stimmung du ein Stück spielst, es klingt immer richtig, nur eben etwas höher bzw. tiefer. Die Intervalle bleiben ja die gleichen.
Ob Low-G oder High-G passt hängt vom Stück ab, ist oftmals auch einfach Geschmacksache.

Und Du kannst eine Bariton problemlos in GCEA mit hohem G stimmen, Aquila hat z.B. einen solchen Satz im Programm.
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Benutzername am 06. Feb 2013, 20:39:01
ZitatSopran (und Konzert?) wird entweder GCEA oder EDF#H gestimmt.
GCEA oder ADFisH.
ZitatTenor i.d.R. GCEA und Bariton wie eine 4-saitige Gitarre (DGHE).
Bei der tenor hat man die Wahl zwischen GCEA mit hohem oder tiefem G, oder DGHE mit hohem D. Bariton kenne ich nur in DGHE mit tiefem G
Zitat.... und dann gibt es noch \"High-\" und \"Low-G\".
Sopran und Konzert werden High G gestimmt. Ich hatte schon eine Sopran Ukulele mit lowG Stimmung, der Korpus ist einfach zu klein für das tiefe G. Es ist zu leise.
ZitatSo gesehen, sollte ein Stück, das für eine GCEA-Stimmung geschrieben wurde, bei einer anderen Stimmung Sch... klingen.
Die Akkorde klingen in den anderen Stimmungen anders, aber es klingt trotzdem gut.
ZitatKönnte man auch eine Bariton wie eine \"echte\" Uke stimmen, also z.B. CGAE, evtl. sogar eine Oktave tiefer als Sopran? Wenn ja, worauf muß man achten?
Man bräuchte den passenden Saitensatz, mir ist keiner bekannt. So einen Satz könnte man aus Einzelsaiten für Konzertgitarren zusammen stellen. Ob Das tiefe G dann drin ist müsste man ausprobieren.
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Seitenkiller am 06. Feb 2013, 20:48:21
Zitat von: Benutzername
ZitatSopran (und Konzert?) wird entweder GCEA oder EDF#H gestimmt.
GCEA oder ADFisH.


Sorry, dreckfuhler.


ZitatDie Akkorde klingen in den anderen Stimmungen anders, aber es klingt trotzdem gut.

Gut zu wissen.


Wobei eine Frage bleibt noch (vielleicht habe ich es auch überlesen): High- und Low-G liegen 1 Oktave auseinander?
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: gardino am 06. Feb 2013, 20:52:00
Jupp
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Seitenkiller am 06. Feb 2013, 20:57:52
Zitat von: gardinoJupp

Dann könnte man doch eine Bariton evtl. mit einem Low-G Tenor-Satz bedsaiten, oder aber mit High-G, wenn man es genauso haben will.

Die Frage ist halt nur: Bekommt man es irgendwie hin, die Bariton gegenüber der Sopran eine ganze Oktave tiefer zu stimmen, ohne daß sich die Saiten beim Schwingen um die Finger wickeln?
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: gardino am 06. Feb 2013, 21:04:43
Zitat von: SeitenkillerDann könnte man doch eine Bariton evtl. mit einem Low-G Tenor-Satz bedsaiten, oder aber mit High-G, wenn man es genauso haben will.
Ja, es gibt aber auch Bariton-Saiten mit High-G: http://schneidermusik.de/shop1/product_info.php/products_id/87237

Zitat von: SeitenkillerDie Frage ist halt nur: Bekommt man es irgendwie hin, die Bariton gegenüber der Sopran eine ganze Oktave tiefer zu stimmen, ohne daß sich die Saiten beim Schwingen um die Finger wickeln?
Mit den Aquilas eher nicht, das dürfte ziemlich schlabberig werden. Oder sind die eh schon eine tiefer? Keine Ahnung, ich habe meine lange nicht gespielt und vor kurzem hier verkauft.
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: jazzjaponique am 06. Feb 2013, 21:35:55
Sopran geht ohne Probleme in Low G
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Seitenkiller am 06. Feb 2013, 22:12:39
Zitat von: gardinoJa, es gibt aber auch Bariton-Saiten mit High-G: http://schneidermusik.de/shop1/product_info.php/products_id/87237


Danke für den Link.
Es sind aber Nylgut-Saiten. Die habe ich (noch) auf meiner Tenor. Deren Klang ist mir eigentlich etwas zu hell und zu hart.

Sobald genug Zeit ist und ich es geschafft habe, brauchbare Tondokumente (zu Vergleichszwecken) anzufertigen, werde ich mal mit Saiten ein wenig herumexperimentieren.

Nach dem \"hörenlesen\"  hier im Forum könnten die neuen Titansaiten ein Klangbild haben, das mir gefällt (ich mag warme weiche und tiefe Klänge).
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: torstenohneh am 06. Feb 2013, 23:25:45
ZitatSopran geht ohne Probleme in Low G
Vielen, Dank!
Das kann ich bestätigen
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Frolicks am 07. Feb 2013, 00:01:53
Hallo Jazzjaponique und torstenohneh
mit welchen Saiten bestückt ihr denn eure Low-G-Sopran-Ukulelen? Ich hab mal auf ner Baton Rouge Low-G-Worth (bzw Risa) probiert. Das klang zwar einigermaßen ok, fühlte sich aber beim Spielen einfach zu labberig an. Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße!
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: jazzjaponique am 07. Feb 2013, 00:08:19
Gute Frage - keine Ahnung - ich  nehme im Moment irgend ne olle D- Saite einer Klassikgitarre (Hannabach), auf einer hab ich die Low G von Worth und die Saite, mit dem besten Klang war auf einer flachen Brüko vom Hans, die ist aber leider durch. Und so bin ich für Empfehlungen auch grad dankbar und wollte schon die gleiche Frage stellen.
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: torstenohneh am 07. Feb 2013, 18:06:33
ZitatFür Tipps wäre ich sehr dankbar!
Aber sehr gerne doch.
Auf allen meinen Sopran Brükos habe ich Pyramid Carbon Strings mit tiefer G-Saite. Bei den Saiten-Sätzen klingen die Saiten recht ausgewogen untereinander.
Die Saiten kriegst du direkt bei Pyramid (http://www.pyramid-saiten.de).
Einfach über das Kontakt Formular bestellen, die liefern auf Rechnung.
Bei der Bestellung angeben:
Mensurlänge (z.B. 34 cm)
gewünschte Stimmung (z.B. GCEA mit tiefer G-Saite)

Die machen dir dann im Normalfall erst mal ein Angebot per Email. Die Saiten werden dann im Umschlag verschickt. Das ist alles recht unkompliziert.
Der Saitensatz war so um die 14€ allerdings reicht das aus um 2 Ukulelen zu besaiten. Die Kosten wären dann also ca. 7€ pro Satz.
Das finde ich jetzt nicht unbedingt teuer.

Gruß
Torsten
Titel: Die Sache mit der Stimmung...
Beitrag von: Louis0815 am 09. Feb 2013, 21:03:25
Zitat von: SeitenkillerSo gesehen, sollte ein Stück, das für eine GCEA-Stimmung geschrieben wurde, bei einer anderen Stimmung Sch... klingen.
Nein!
Musik wird mit Noten aufgeschrieben, jede Note steht für einen bestimmten Ton. Und dieser Ton ist immer der gleiche (gleiche Frequenz), egal ob du ihn auf Klavier, Gitarre, Harfe, Geige, Ukulele oder sonstwas spielst.

Ein Akkord ist eine Gruppe von Tönen, die untereinander bestimmte Abstände haben. Das ist auch auf jedem Instrument gleich.

Wenn du Tabs für GCEA hast und die auf ADF#H spielst, klingt es anders, denn du spielst de facto einen ganzen Ton höher. Aber solange du alleine spielst, macht das weiter keinen Unterschied; die einzelnen Abstände der Töne untereinander bleiben gleich (auch bei den Akkorden). ADF#H ist nichts anderes als GCEA mit Capo im zweiten Bund.

Immer sauber auseinanderhalten: Griffe (Fingerposition) und Akkorde (das hörbare Ergebnis) sind zwei unterschiedliche Dinge!
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