[size=14]Weshalb stimmen wir eigentlich unsere Instrumente nach g,c,e,a oder a,d,fis,h ?[/size]
Da müssen wir in der Geschichte schon weit zurück gehen!
4-chörige Renaissancegitarre nach Alonso Mudarra (Spanier 1508-1580)
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi30.tinypic.com%2F50rxw0.jpg&hash=363fff104120c3c65be3dd2d271fdf33936a2796)
Originalstimmung: g/g -c1/c1- e1/e1- a1 (kommt uns das bekannt vor?)
Die Barockgitarre entwickelte sich aud den 4-,5- und 6- chörigen Instrumenten der Renaissance. Es wurden ausschliesslich Saiten aus Schafsdarm verwendet.
5-chörige Barockgitarre (G.Sanz 1640-1710, R.de Visée 1660-1720)
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi31.tinypic.com%2Fibgr3a.jpg&hash=2039cf3e7d188552a4d2c95e7af074576533ccad) Originalstimmung: A/a- d/d1-g/g-h/h-e1/e1
Folglich: Alte Tabulaturen können mit Ukulele gespielt werden, (sofern die erhältlich sind und man sie lesen kann ;)
In Hawaii, Japan und Westküste der USA sei die g-c-e-a- Stimmung gebräuchlicher, während in Kanada, Ostküste USA und in Europa (gibt\'s da ein Umdenken?) die a-d-fis-h- Stimmung gebräuchlicher sei.
Sehr erhellender Beitrag! Danke Annette.
Hier gibt\'s noch ein schönes Video mit Renaissance-Gitarre, der Grossmutter unserer Ukulelen!
http://www.youtube.com/watch?v=-Vb4JIz1bO0&feature=related
sehr spannend - danke
Ja super, danke! Mein Sohn (Klavierspieler) wollte das erst kürzlich von mir wissen als er sich an der Uke probiert hat.
Danke für die interessanten Infos und das ansprechende Video, Anette!
Gut zu wissen, danke fuer die info!
Zitat von: LokeLani5-chörige Barockgitarre (G.Sanz 1640-1710, R.de Visée 1660-1720)
Originalstimmung: A/a- d/d1-g/g-h/h-e1/e1
Rob MacKillop gibt für Sanz die Stimmung als reentrant an: aa d\'d\' gg hh e\' (mit dem e\' nur einchörig), weshalb Sanz gut auf die Ukulele zu transkribieren sei...
Darüberhinaus gibt er noch die Stimmung gG cc e\'e\' a\' für die kleinere, 4-chörige Barockguitarre an.
Von Rob Mackillop gibt es auch einige Transkriptionen/Arrangements von Gaspar Sanz für Ukulele:
\"20 Spanisch Baroque Pieces by Gaspar Sanz - arranged for ukulele\", die augenblicklich in der originalen Form (PDF-Download) nicht mehr zu bekommen sind. Allerdings werden die jetzt bei Mel Bay neu aufgelegt, sind dort aber noch nicht lieferbar.
Als Kostprobe gibt\'s hier Rob Mackillop einmal mit Ukulele und einmal mit Barockguitarre:
http://www.youtube.com/watch?v=WTYQPDctivohttp://www.youtube.com/watch?v=FOu_jx5IR6YZitat von: LokeLani[size=14]Weshalb stimmen wir eigentlich unsere Instrumente nach g,c,e,a oder a,d,fis,h ?[/size]
Da müssen wir in der Geschichte schon weit zurück gehen!
die Frage die sich jetzt aber stellt, ist \"warum stimmt man die Renaissance/Barockguitarre so?\". Als Grund für die Reentrant-Stimmung würde ich annehmen: enge Stimmführung und Campanella-Spielweise. Interessant wäre, wann die Reentrant-Stimmung das erste mal aufgetaucht ist, und warum diese bei Lauten (meines Wissens nach) nicht zu finden ist...
Habe noch etwas gefunden.... auf den Seiten eines Saitenherstellers (http://www.dr-junger-saiten.de/html/pages/de-historische-instrumente-barock-gitarre.htm) werden folgende Stimmungen angeboten:
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd´ aa
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd´ Aa
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd´ AA
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd aa
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd Aa
5-chörig-courses e´e´ hh gg dd AA
Es scheint also einiges an Variationen zu geben...
und hier (http://www.tabazar.de/geschichte/index.php?page=4) gibt\'s einen ganz guten Arktikel über die Barockguitarre...
Schöner Artikel! Die Gitarre als verachtetes Instrument ... das macht sie mir richtig sympathisch...! Aber damals waren die Gitarren ja eigentlich den Ukulelen ähnlicher als den heutigen Gitarren :)
Gruß
Wilfried
Eine interessante Frage: weshalb ist die Ukulele so (in C6 mit hoher G-Saite, in D6 mit hoher A-Saite) gestimmt?
Dafür gibt es sicherlich mehrere Antworten, einige möchte hier zur Diskussion (die ja schon länger her ist) hinzugeben.
1. \"Resonanzmöglichkeiten kleiner Instrumente\"
Je kleiner das Instrument, desto besser klingen hohe Saiten darauf. Was auch der Grund dafür ist, dass Sopran-Ukulelen gerne in D6 gestimmt werden. Auf einer Sopran-Ukulele eine tiefe G-Saite aufzuziehen hat wenig Sinn, da die Saitenspannung zu niedrig ist und das Instrument zu klein ist um solche \"großen\" Schwingungen adäquat zu übertragen. Natürlich: gehen tut alles, aber klanglich ist es sicherlich nicht zufriedenstellend.
2. Campanella-Stil
ist nur möglich durch hofe G-Saite, siehe auch Barockgitarren (s. die vorherigen Beiträge hierzu)...
3. \"Ukulele in Kombination mit Gitarren\"
Traditionell wird Ukulele gerne in Verbindung mit anderen Instrumenten gespielt - Gitarre, Bass ect.
Hier hat die Ukulele die Aufgabe hohe Voicings zu produzieren. Je tiefer die Saiten klingen, desto eher kommt man den Gitarren klanglich in die Quere. Oder positiv ausgedrückt: Gitarren und Ukulelen ergänzen sich so besser.
4. \"Klangmöglichkeiten mit großen und kleinen Sekunden\"
Voicings mit hoher G-Saite klingen sehr \"in sich geschlossen\" - es handelt sich meist nicht um \"weite\" Akkorde sondern speziell \"eng\" klingende Akkorde. Was sich auch wieder sehr gut mit Gitarren kobinieren lässt, da Gitarren ja durch ihre Stimmung eher Probleme mit großen und kleinen Sekunden haben und gerade hier eine Stärke der Ukulele besteht.
5. wie beim Banjo.
Durch die hohe G-Saite erhält man bei typischen Begleitpattern (bsp. Saitenwechsel mit Daumen) einen banjoähnlichen Sound. Auch beim Daumen-Melodiespiel mit Akkordeinwürfen lässt sich die hohe G-Saite sehr \"banjomässig\" spielen.
Wenn ich mich frage, welche Vorteile die hohe G-Saite hat, so muss ich ebenfalls fragen welche Vorteile eine tiefe G-Saite hat.. Hier ein paar Gedanken dazu:
1. Der Tonraum des Instruments erweitert sich um eine Quarte nach unten.
Konzert- und besonders Tenor-Ukulelen haben einen größeren Korpus und von daher die Möglichkeit bei einer tiefen G-Saite mitzuschwingen und diese adäquat zu verstärken. Melodisch und akkordisch ergeben sich hierdurch neue Möglichkeiten.
Melodisch kann man einfach noch tiefer spielen, mehr Töne nach unten.
2. Akkordisch hat man nun eher \"weite\" Akkorde,
ähnlich wie bei einer Gitarre. Weite Akkorde lassen einen eher terzmässigen Akkordaufbau zu, also Akkorde ohne Sekunden - so klingen viele Jazzakkorde offener und mit weniger Sekunddissonanz als mit hoher G-Saite.
Ausprobieren: C-maj7 - gegriffen 5432
3. \"Wechselbass\"
Begleittechniken mit Saitenwechsel des Daumens lassen einen eher \"gitarrenähnlichen\" Wechselbass zu.
Die Frage ist also nicht welche die \"bessere\" Stimmung ist, sondern eher, welchen Vorteil habe ich von der einen oder der anderen Stimmung. Da man sowieso meist nicht nur eine Ukulele hat, ist ein Einfaches eine mit hoher-G-Saite und eine mit tiefer G-Saite zu bespannen um jeweils alle Vorteile nutzen zu können und die dritte dann in D6 mit hoher A-Saite...
Noch ein Gedanke: Ein Gruppenklang ergänzt sich besonders gut, wenn unterschiedliche Voicings durch unterschiedliche Stimmungen genutz wird.
- Bass für die tiefen Einzeltöne
- Gitarre für vollen und weiten Akkorde
- Tenor-Ukulele mit tiefer G-Saite für die oberen weiten Voicings
- Sopran-Ukulele in D6 mit hoher A-Saite für die hohen \"Sekund-Voicings\"
Vielleicht hat jemand noch weitere Ideen dazu....
Liebe Grüße
Martin
Zitat3. \"Ukulele in Kombination mit Gitarren\"
Traditionell wird Ukulele gerne in Verbindung mit anderen Instrumenten gespielt - Gitarre, Bass ect.
Hier hat die Ukulele die Aufgabe hohe Voicings zu produzieren. Je tiefer die Saiten klingen, desto eher kommt man den Gitarren klanglich in die Quere. Oder positiv ausgedrückt: Gitarren und Ukulelen ergänzen sich so besser.
Im Vergleich zu anderen \"kleinen Gitarren\" wird Ukulele eher weniger mit Gitarren kombiniert, - das ist jedenfalls mein Eindruck.
Man findet fast in jeder südamerikanischen Folkloregruppe verschiedene Gitarren kombiniert, jedoch spielen Ukulelen eher Solo oder in Orchestern, dann wird ein Bass eingesetzt. Gitarren mit Ukulele finde ich seltener auf YT, oder täusche ich mich da?
Wenn ich selber Ukulele mit Gitarre begleite, muss ich oft den Capo in den 5.Bund setzen, wodurch die Tiefe verloren geht, da A der tiefste Ton. Daher eignet sich ein Bass tatsächlich besser.
Richtig gut lässt sich Ukulele erst mit Gitarre kombinieren, wenn man sie auch d-g-h-e stimmt! http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17290
Ich finde deine Ausführungen jedoch sehr interessant. Danke dafür!
Zitat von: LokeLaniWenn ich selber Ukulele mit Gitarre begleite, muss ich oft den Capo in den 5.Bund setzen, wodurch die Tiefe verloren geht, da A der tiefste Ton. Daher eignet sich ein Bass tatsächlich besser.
Richtig gut lässt sich Ukulele erst mit Gitarre kombinieren, wenn man sie auch d-g-h-e stimmt!
Das verstehe ich jetzt beides nicht ... warum sollte Capo oder anders stimmen nötig sein?
Die Gitarre ist doch ebenso wie die Ukulele ein eigenständiges Instrument mit typischem Klang und Tonlage, und eignet sich nach meiner Erfahrung gerade wegen dieses Kontrasts sehr gut zum Zusammenspiel mit der Ukulele, wobei die Ukulele sowohl rhythmisch als auch Solo sich gut gegen die Gitarre durchsetzt. Mit Gefühl gespielt natürlich, nicht sich gegenseitig lautstärkemäßig platt gemacht, aber das gilt ja generell wenn zusammen gespielt wird.
Das betrifft v.a. Instrumentalstücke. Ich habe aus einem Gitarrenheft die 1. Stimmen für Ukulele getabbt und da ist mir das aufgefallen:
Z.B. ein Gitarrenstück in e-Moll, die 1. Stimme passt vom Tonumfang her kaum auf Ukulele high g und muss daher auf a-Moll transponiert werden.
Eine anderes, das in C-Dur für 2 Gitarren gesetzt ist, muss mit der Ukulele in F-Dur gespielt werden, damit es vom Tonumfang her geht.
Der Tonumfang einer Sopranukulele ist halt einigermassen beschränkt!
Beim Singen spielt das weniger eine Rolle, wenn man sich auf eine Tonart einigen kann.
Ich glaube jetzt verstehe ich ... du willst also die gleichen Noten oder Tabs für beide Instrumente nutzen, zwar in der gleichen Tonart aber nicht jeweils für das jeweilige Instrument gesetzte ... klar, dann entspräche der Ukulele tatsächlich die Gitarre mit Capo im 5. Bund.
Aber ich denke das ist dann eher ein \"Nachahmen\" der Ukulele mit einer Gitarre ... gerade der Kontrast, der eigenständige Klangcharakter im Wechselspiel der beiden verschiedenen Instrumentarten kommt so nicht zum tragen ...
ZitatAber ich denke das ist dann nur ein Nachahmen der Ukulele mit einer Gitarre ...
Oh, das muss nicht sein, man kann die Stimme auch ukulelistisch spielen, d.h. zwischendurch einen Akkorde ausspielen, strummen etc.
Beispiel Chiquita (ist einer spanischen Malaguena ähnlich)
Im langsamen Mittelteil kommt die Charakteristik der kleinen Gitarre gut zur Geltung, hier könnte man auch die Ukulele entsprechend spielen!
https://www.youtube.com/watch?v=mTUeT6TI3ZA
Ich spiele das Stück mit Schülern mit Low-G bespannten Ukulelen.
Möchte ich es in derselben Tonart lassen, wird es grifftechnisch für die Ukulele schwierig.
Ui, wir sind ins OT gerutscht! ;)
Hallo Annette,
Gofel und ich setzen diese Mischung gerne ein. Das bringt bei vielen Stücken einfach mehr Klangfülle. Manche Soli klingen auch originaler, wenn man sie auf der Gitarre spielt. (Hotel California, Time in the bottle: http://www.youtube.com/watch?v=bg7ZpGs6UdQ (ab 4:29) oder
http://www.youtube.com/watch?v=uKchC2u5bTU&list=UUJaN5AUn1AFHdcJjRLz6hWA
http://www.youtube.com/watch?v=zOv_oHMVkkQ
http://www.youtube.com/watch?v=c2oBG0w9yVs
Zitat von: LokeLaniZitat3. \"Ukulele in Kombination mit Gitarren\"
Traditionell wird Ukulele gerne in Verbindung mit anderen Instrumenten gespielt - Gitarre, Bass ect.
Hier hat die Ukulele die Aufgabe hohe Voicings zu produzieren. Je tiefer die Saiten klingen, desto eher kommt man den Gitarren klanglich in die Quere. Oder positiv ausgedrückt: Gitarren und Ukulelen ergänzen sich so besser.
Im Vergleich zu anderen \"kleinen Gitarren\" wird Ukulele eher weniger mit Gitarren kombiniert, - das ist jedenfalls mein Eindruck.
Man findet fast in jeder südamerikanischen Folkloregruppe verschiedene Gitarren kombiniert, jedoch spielen Ukulelen eher Solo oder in Orchestern, dann wird ein Bass eingesetzt. Gitarren mit Ukulele finde ich seltener auf YT, oder täusche ich mich da?
Wenn ich selber Ukulele mit Gitarre begleite, muss ich oft den Capo in den 5.Bund setzen, wodurch die Tiefe verloren geht, da A der tiefste Ton. Daher eignet sich ein Bass tatsächlich besser.
Richtig gut lässt sich Ukulele erst mit Gitarre kombinieren, wenn man sie auch d-g-h-e stimmt! http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17290
Ich finde deine Ausführungen jedoch sehr interessant. Danke dafür!
Gestern habe ich mal die EADG-Saiten meiner Gitarre mit Kapo im 3. Bund auf GCAE eine Oktave unter der Ukulele gestimmt. Die Gitarren-B(H) und hohe E-Saite lasse ich mal außen vor bzw. kann diese für Soli gebrauchen.
Somit kann ich die Ukulele-Griffe wie gehabt anwenden und einer Ukubande einen brummigen Unterbau geben.
Klingt auch interssant beim Fingerpicking.
Vorteil gegenüber meiner DGBE-Bariton-Ukulele ist hierbei, dass ich die gleichen Griffbilder wie die Normalos anwenden kann.
Andererseits kann man die Gitarren-DGBE-Saiten mit Kapo im 5. Bund auf GCEA stimmen (hatten wir hier ja schon) und hat dann durch die größere schwingende Länge der Saiten einen weicheren Klang als bei den kürzeren Mensuren der Ukulelen.
Das ganze will ich natürlich nur vereinzelt anwenden und muss auch zu dern Stücken passen, aber im Verlaufe eines langen Ukulele-Abends kann sowas schon mal auflockernd sein.
Klar, dass ich mich nicht wieder zu 6-Saiten-Griffen zurückentwickeln will, aber trennen kann ich mich noch nicht von meinen Großhölzern ...
was meinst mit \"zurückentwickeln\" Ich denke, wenn du als Gitarrist zur Ukulele konvertierst, ist das dann, mal ganz nüchtern betrachtet und ohne Wertung, nicht eher eine \"Zurückentwicklung\". Ich spiele das kleinere Instrument zu gerne und mit Leidenschaft, würde mich aber von der großen Schwester nie trennen wollen. Mittlerweile sehe die Uke übrigens auch als gutes Einsteigerinstrument, bevor man sich auf sechs Saiten \"hochentwickelt\". :mrgreen: :mrgreen: Damit habe ich auch schon Erfahrungen gemacht.
Zitat von: dhenkseroGestern habe ich mal die EADG-Saiten meiner Gitarre mit Kapo im 3. Bund auf GCAE eine Oktave unter der Ukulele gestimmt. Die Gitarren-B(H) und hohe E-Saite lasse ich mal außen vor bzw. kann diese für Soli gebrauchen.
Somit kann ich die Ukulele-Griffe wie gehabt anwenden und einer Ukubande einen brummigen Unterbau geben.
Klingt auch interssant beim Fingerpicking.
Vorteil gegenüber meiner DGBE-Bariton-Ukulele ist hierbei, dass ich die gleichen Griffbilder wie die Normalos anwenden kann.
Andererseits kann man die Gitarren-DGBE-Saiten mit Kapo im 5. Bund auf GCEA stimmen (hatten wir hier ja schon) und hat dann durch die größere schwingende Länge der Saiten einen weicheren Klang als bei den kürzeren Mensuren der Ukulelen.
Das ganze will ich natürlich nur vereinzelt anwenden und muss auch zu dern Stücken passen, aber im Verlaufe eines langen Ukulele-Abends kann sowas schon mal auflockernd sein.
Klar, dass ich mich nicht wieder zu 6-Saiten-Griffen zurückentwickeln will, aber trennen kann ich mich noch nicht von meinen Großhölzern ...
Also auch in einem Ukuleleforum, das gerne der Gitarre vors Schienbein tritt, sollte man klarstellen, dass es (ganz im Sinne vom Liederbär) überhaupt keine Wertungen von Instrument zu Instrument geben sollte.
Jeder Multi-Instrumentalist, aber eigentlich auch jeder Musiker, weiß, dass verschiedene Instrumente verschieden Qualitäten aufweisen. Man setzt eben diese oder jenes für diese oder jene Aufgabe ein. Und falls man eine große Besetzung hat, dann muss man das Frequenzspektrum im Arrangement interessant ausmalen. Die Ukulele liegt da ziemlich weit oben, Gitarre tiefer, meine Bariton Sax noch tiefer (ein Fagott oder eine Bass-Klarinette auch), Kikis Kontrabass sowieso. Aber es gibt kein besseres oder schlechtere Instrument (ich persönlich bereue nur, nicht mit 12 Jahren Vibraphon gelernt zu haben).
Dass die Ukulele ein vollwertiges, erst zu nehmendes Instrument ist, hat sich inzwischen durchgesetzt, dank einiger toller Musiker oder auch Aktivisten, wie Hans, der dieses Forum aufgebaut hat usw.
Die Ukulele ist eines von vielen wunderbaren Instrumenten :)
Steffen
Edit: worauf ich eigentlich rauswollte:
1. Du brauchst keinen Kapo, du kannst einfach deine Griffe spielen, hast dann nur ein \"transponierendes\" Instrument. Jeder Bläser, der Eb oder Bb gestimmte Instrument spielt, kennt das nicht anders.
2. Tunings (= wie du dein Instrument stimmst) bleiben dir überlassen und sind immer abhängig von der Musik, die du spielen willst und werden von Lied zu Lied verändert. Für Leute wie mich, die sich mit Hawaiian Steel Guitar beschäftigen, sind Tunings eine Religion für sich (da gibt es ganze Websites zum Thema).
Edit 2:
Ach ja, Anette, das Ursprungs Thema war interessant. Dass diese Stimmung schon früh verbreitet war, war für mich neu, aber naheliegend. Ist halt dankbar, da kommt man wohl drauf, wenn man lange rumkurbelt ;)
Zitat...., sollte man klarstellen, dass es (ganz im Sinne vom Liederbär) überhaupt keine Wertungen von Instrument zu Instrument geben sollte.
gute und wichtige Anmerkung!!
Interessant sind auch die 5-Saiter (10-Saiter), die, wie Eingangs erwähnt, ihre Wurzeln in der Renaissance Zeit haben: Rajão, Timple Canario und das südamerikanische Charango.
Mit R. habe ich keine Erfahrung, Charango wird aber auch sehr oft mit Gitarren kombiniert.
Wikipedia:
ZitatThe rajão (Portuguese: machete de rajão) is a stringed instrument from Madeira, Portugal. It has 5 or 6 strings in 5 courses and is tuned D4, G4, C4, E4, A4. When it has 6 strings, the highest pitched course is doubled. The rajão also comes with all 5 courses doubled, though these are less common. The strings are made of steel. The rajão was taken to Hawaii, along with the braguinha (a type of cavaquinho from Madeira) and evolved into the ukulele.
@ liederbaer:
Das gehört eigentlich nicht mehr zum Thema, aber ich möchte Dir nur was erläutern:
\"Zurückentwickeln\" wäre tatsächlich richtig, was mich betrifft.
Schließlich habe ich erst bei den Viersaitern die Zusammenhänge des Akkordaufbaus zu begreifen begonnen ...
Trotz 2-jährigen Jazzgitarreunterrichts habe ich bei selbigem nicht soviel kapiert wie jetzt mit den Ukulelen.
Ist aber ein wohl spezifisch auf mich zugeschnittenes Versagen. Vielleicht lag\'s ja auch an den Lehrern.
Billig war es jedenfalls nicht :-(
Ich kann halt nicht jeden Tag üben, weil da ist noch Fräulein Rabota Rabota.
Also von den Ukes zurück zur Gitarre wäre zunächst mal ein akkordvariantenmäßiger Abstieg - für mich.
Wenn ich ganz alt bin und mehr Zeit habe, werde ich mal die 6-saitigen Ausführungen schräger und schrägster Griffe studieren
- wenn die Finger sich dann noch verbiegen lassen ;-)
Trennen kann ich mich eh\' nicht von meinem Klampfensammmelsurium aus 5 Jahrzehnten.
Und Ukulelen haben halt was von Schoßhündchen, sie sind so schnell auf dem Sofa und so anschmiegsam und lustige Geräusche von schmusig bis bissig kann man ihnen auch noch entlocken :mrgreen: