Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: belomor am 15. Nov 2012, 09:22:45

Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: belomor am 15. Nov 2012, 09:22:45
Beim Betrachten von Ukulelefotos im Web ist mir aufgefallen, dass bei vielen Instrumenten, auch bei den drei \"K\'s\" die Decken und Böden aus zwei Hälften zusammengesetzt sind. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, warum das so ist, bzw. welchen Vorteil das hat.

Lg, belomor
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: apfelrockt am 15. Nov 2012, 09:36:57
Ich denke das hat sowohl ökonomische als auch ästhetische Gründe. Ökonomisch weil kleinere Stücke verwendet werden können, die dann spiegelverleimt werden was wiederum schöner aussieht da die Maserung symetrisch von der Mitte bis hin zu den Zargen verläuft.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: jazzjaponique am 15. Nov 2012, 09:57:39
Die Decke bei Saiteninstrumenten wie Ukulele oder Gitarre ist halt großen Spannungen ausgesetzt durch den Saitenzug, aber auch durch wechselnde klimatische Bedingungen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. Um gut zu schwingen ist sie sehr dünn und bei Decken aus einem Stück ist die Gefahr zu reissen halt groß, günstiger ist es ausserdem und bei extremen Maserungen oft auch schöner.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: TERMInator am 15. Nov 2012, 11:17:15
Hauptgrund ist das verhindern der Spannungsrisse, weshalb zB (u.a.) bei Brüko auch die Hälse aufgesägt und wieder zusammengeleimt werden.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: Linho am 15. Nov 2012, 11:29:13
Wenn\'s vor allem der Stabilität dient, was ist dann mit Tenorukulelen mit einteiliger Decke und Boden, z.B. dieser Schönheit (http://www.myamoeukuleles.com/uketracker.php?trackingNumber=700&submit=Track)? Sind die dann weniger widerstandsfähig? :shock:

Ich dachte bisher immer, ökonomischen Gründe überwiegen, da ja für zweiteilige Decken und Böden kleinere Holzscheiben und somit dünnere Bäume verwendet werden können.  :o
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Beitrag von: apfelrockt am 15. Nov 2012, 16:22:10
Zitat von: LinhoWenn\'s vor allem der Stabilität dient, was ist dann mit Tenorukulelen mit einteiliger Decke und Boden, z.B. dieser Schönheit? Sind die dann weniger widerstandsfähig? :shock:


Ein gutes Beispiel. Ich denke bei Ukulelen ist die Stabilität nicht so das ausschlaggebende. Aber diese  Ukulele hier würde m.E besser aussehen wenn sie spiegelverleimt wäre. Ist aber Geschmacksache.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: torstenohneh am 15. Nov 2012, 19:56:34
Hallo, Gordon von Mya Moe Ukulele hat da mal ein Video über genau dieses Thema gemacht.
Ist leider in Englisch aber nichtsdestotrotz sehr interessant.
http://www.youtube.com/watch?v=fqNWuU--VOk&feature=plcp

Gruß
Torsten
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: Kai am 15. Nov 2012, 20:37:21
Sehr interessantes Video, Torsten. Danke für\'s posten!
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Beitrag von: charangohabsburg am 15. Nov 2012, 23:57:53
Zitat von: jazzjaponiquebei Decken aus einem Stück ist die Gefahr zu reissen halt groß.
Zitat von: TERMInatorHauptgrund ist das verhindern der Spannungsrisse, [...]
Man merkt dass ihr Beide noch selten oder nie ein Stück Holz bearbeitet habt.

Zitat von: TERMInator[...] weshalb zB (u.a.) bei Brüko auch die Hälse aufgesägt und wieder zusammengeleimt werden.
Ein Hals ist keine Decke.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: fritz am 16. Nov 2012, 09:14:56
schönheit ist doch etwas, was mit persönlichem geschmack zu tun hat.
ich habe ukulelen mit decken aus einem stück und geteilte, zum teil mit bookmatch-verarbeitung.
bei manchen ukulelenbauern ist es auch so, dass die größe der werkzeugs (bandsäge?) zu geteilten decken zwingt.

schöner finde ich auf jeden fall decken (und auch rückseiten) aus einem stück.
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Beitrag von: jazzjaponique am 16. Nov 2012, 09:20:40
kennst dich aus  ;)
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: Linho am 16. Nov 2012, 09:54:39
@oscar: zumindest bei Soprankorpus weiß ich von Brüko, dass sie sowohl als auch verbauen.

Meine palisanderbrüko z.b. Ist einteilig, wohingegen eine Riegelahornbrüko zweiteilig ist. Bei Brüko wohl eine frage der Verfügbarkeit.
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: Linho am 16. Nov 2012, 10:22:07
Danke für den interessanten Link, Torsten! Also wohl eine rein ästhetische Frage.  ;)

Je nach Maserung gefällt mir die eine oder die andere besser:


Einteilig: Bei extremen Maserungen insbesondere quer, wie den beiden im Video gezeigten CurlyKoa-Ukulelen, würde ich das einteilige Instrument bevorzugen. Wenn sich der Curl in der Mitte nicht exakt symmetrisch trifft (was ja nicht möglich ist) sieht man die Mitte so extrem, das gefällt mir nicht.

Bookmatch: Bei längs gemaserten Modellen dagegen (wie bei meiner Kanile\'a) find ich Bookmatch besser: Durch die reinen Längsstreifen sieht man die Mitte nicht, und die symmetrischen Längsstreifen sehen super aus!

Egal: Bei schlicht bis gar nicht gemaserten Ukulelen wie meiner Harfenukulele ist es mir ziemlich egal. Ich weiß, dass sie gebookmatcht ist, aber man sieht überhaupt nichts. Die Fichte hat eine so feine Längsmaserung, dass sich keine Symmetrie aufdrängt. Beim kaum gemaserten Mahagoni der Rückseite ebenfalls.


(Ausnahmen bestätigen auch meine Ästhetikregeln: Bei der Maser Grade Chocolate Mango MyaMoe (http://www.myamoeukuleles.com/uketracker.php?trackingNumber=324&submit=Track) ist die Spiegelverleimung wohl trotz sichtbarer Mitte über jeden Zweifel erhaben!  :D
Titel: Geteilte Decken
Beitrag von: fritz am 17. Nov 2012, 19:06:18
Zitat von: Linho...
(Ausnahmen bestätigen auch meine Ästhetikregeln: Bei der Maser Grade Chocolate Mango MyaMoe ist die Spiegelverleimung wohl trotz sichtbarer Mitte über jeden Zweifel erhaben!  :D

auch hier ist es wieder eine frage des persönlichen geschmackes:
ich finde, spalted mango sieht irgendwie krank aus, es ist ja auch eine krankheit im spiel.
vielleicht ist die \'chocolate mango\' ein instrument für romantiker?
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