Auch wenn das Thema vielleicht schon angesprochen wurde, möchte ich doch gerne Eure Ansichten dazu lesen: Was bedeutet z.B. Fichte laminiert? Wie unterscheidet sich das von einer Hochglanzlackierung? Ist laminiert trotzdem noch massiv Holz oder hat es wie Laminat für den Fußboden nicht viel mit Holz zu tun? Wie wirkt sich laminiert auf den Klang aus? Ist meine Kala Fichte-Mahagoni Konzert laminiert oder hochglanzlackiert? Wie erkennt man das? Kann es sein, dass eine Ukulele angeboten wird mit einer Fichtendecke, die laminiert ist, ohne dass das dazu gesagt wird? Sicher wisst Ihr dazu noch mehr.
Laminiert ist eine galante Umschreibung für Sperrholz. Laminierte Ukulelen bestehen also aus Sperrholz - das ist billiger als ausgesuchtes Tonholz. Mit der Lackierung hat das zunächst nichts zu tun.
Und ja, bei manchen Beschreibungen steht z.B. \"Korpus Mahagoni\" obwohl es sich um Sperrholz handelt. Wenn man das nächstteurere Modell anschaut, kann man dann lesen: \"Korpus massiv Mahagoni\" oder so ähnlich.
Laminiert sagt eigentlich nur aus das mehrere schichten Holz, Kunststoff oder andere Materialien miteinander verleimt wurden.
Sperrholz ist zum Beispiel ein Laminat und wie du schon sagtest kann auch Fußboden Laminat sein,
der nicht viel mit Holz zu tun hat weil er aus verschiedenen Kunstoffschichten besteht.
Laminat kann also auch hochglanzlackiert sein. Dies ist halt Lackabhängig.
Es gibt verschiedene Lack, so z.B.
hochglanz, glanz matt, seidenmatt.
Jetzt hängt es davon ab mit was die Ukulele lackiert wurde.
Deine Kala Fichte-Mahagoni ist laut Herstellerangaben
ZitatKala Massive Sitka-Fichten-Ukulelen
Ausgestattet mit einer massiven Sitka-Fichtendecke und einer Zarge und einem Boden aus Mahagoni geben diese Ukulelen einen vollen und warmen Klang von sich. Die traditionelle schwarz-weiße Randeinfassung am Korpus setzt einen Akzent auf dem hochglänzenden Korpus. Übersetzte Mechaniken halten das Instrument in Stimmung. Verfügbar in Sopran, Concert und Tenor. Sehr schön klingende Vollholzukulele zu einem sehr günstigen Preis!
ich denke du brauchst keine Angst zu haben, dass deine Fichtendecke laminiert ist.
Laminiert sind meistens die preisgünstigen Uken.
Normalerweise klingen Instrumente aus Vollholz, zumindest mit einer Vollholzdecke viel besser.
Eine Ausnahme ist z.B. die Fluke und Flea, trotz laminierter Decke toller Klang (subjektives Empfinden).
Und auch bei der legendären Schäpe finde ich den Klang gemessen am Preis der Uke sensationell !
Der Ausdruck Laminiert kommt im Holzbereich eigentlich nur bei Instrumentenverkäufern vor, die
ein Sperrholzinstrument wenigstens lingual etwas aufwerten wollen.
Da man bei mehrschichtigem Holz immer noch von Sperrholz (engl. Plywood) spricht.
Mehrfach verleimte Holzplatten werden auch als Multiplex bezeichnet.
Aber das kommt nur manchmal im Instrumentenbau vor.
(bei billigen Solidbody Instrumenten und im Drum Bereich)
Und dass Sperrholz minderwertig oder billiger als Vollholz sein soll ist so auch nicht ganz
richtig. Sperrhölzer, die z.B für den Flugzeug- oder Bootsbau eingesetzt werden übersteigen
schnell mal den Preis für so manche Voll Teak Deckbeplankung.
Und es gibt auch eine Reihe von Sperrholz-Ukulelen, welche gut klingen.
Desweiteren hat Sperrholz den Vorteil, dass es aufgrund der Mehrschichtverleimung verwindungssteif ist,
sprich es arbeitet nicht, reisst nicht, krümmt sich nicht.
Es kann auch gut aussehen, weil das oberste Furnier eben gut aussieht. Die oberste Schicht einer laminierten Fichtendecke
z.B. ist eben ein Stück Fichtenfurnier, die auch in unterschiedlicher Dicke hergestellt werden.
Die Lackierung ist ein anderes Thema und auch da gibt es wie immer unterschiedliche Qualitäten zu unterschiedlichem Preis.
Die Kala-Fichte-Mahagoni hat eine massive Fichtendecke und laminierte Zarge und Boden, wobei der Klang hauptsächlich von der schwingenden Decke kommt und Zarge und Boden einen stabilen Rahmen bilden.
Sperrholz vs. Laminat:
Dass es sich bei der Verwendung des Begriffs lediglich um eine linguale Aufwertung des Begriffs Sperrholz handelt, halte ich für nicht zutreffend. Genau genommen heißt Laminat nur Schichtverbundwerkstoff und kann genauso für Holz, als auch für Kunststoff oder andere Werkstoffe verwendet werden. Dazu kommt natürlich das Image eines Wortes. Bei Sperrholz denkt jeder an billiges Baumarktholz, bei dem es nicht auf die Oberflächenqualität ankommt. Während man bei Laminat eher an Bodenbeläge denkt, bei denen es sehr wohl auf die optische Oberflächenqualität ankommt. Deshalb halte ich es für legitim im Instrumentenbau von Laminat zu sprechen, da gemeint ist das die obere Deko-Schicht aus dem entsprechenden Holz ist, z. B. Fichte bei Fichtenlaminat. Laminate sind grundsätzlich stabiler und neigen weniger zur Rissbildung. Andererseits dämmen die Klebstoffschichten immer die Schwingung, so dass sie in der Regel dumpfer klingen und weniger Sustian haben. Das Problem ist, dass man nicht weiß, was unter der oberen Schicht ist, z. B. die Fleas klingen super, weil alle Schichten des Fichtenlaminates aus Fichte sind. Es gibt aber auch Mango-, Koa-, Fichten- und andere Laminate, bei denen als Unterschichten Billigholz verwendet wird. Die klingen dann auch entsprechend schlecht.
Wieso darf sich die Kala-Fichte-Mahagoni im Werbetext dann eigentlich Vollholzukulele nennen?