Mandolinenstimmung auf Sopranukulele

Begonnen von tripleH, 13. Sep 2011, 22:22:11

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tripleH

Hat jemand von Euch Erfahrung mit  Sopranukulele in Mandolinenstimmung (GDAE, durchgehend Quinten)? Saitensätze gibt es ja von Aquila, klingen die auf dem Instrument (und auf jedem, oder gibt es Ukulelen, die dafür besser geeignet sind)? Gibt es irgendwelche Gründe, die gegen diese Stimmung sprechen?
Als Geigerin fände ich es extrem attraktiv, ein pizzicato-Instrument zu haben, auf dem ich direkt ohne zu überlegen losspielen könnte...
Sind auch dickere Saiten noch bundrein, wenn die Ukulele, die ja für GCEA-Stimmung entworfen wurde, anders besaitet wird?

losguidos

#1
Eigentlich spricht nichts dagegen, auch wenn ich es selber noch nie ausprobiert habe. Naheliegender wäre da aber fast, gleich eine Mandoline zu nehmen. Ich persönlich finde eine Mandoline allerdings schwieriger zu spielen, weil das Griffbrett deutlich schmaler ist (verglichen damit ist das Griffbrett der Uke breit wie ein Flugzeugträger) und die 8 Stahlsaiten auch eher mit Plektrum gespielt werden. Eine umwundene tiefe G-Saite ist dünner als eine C-Saite. Ich behaupte mal, daß das Intonnationsmäßig keinen großen Unterschied macht. Die Griffbilder für Akkorde findest Du dann ja auch bei den Mando-Spielern. Ist nur blöd, wenn Du eine andere Uke auprobieren/spielen möchtest und durch die ungewohnte Stimmung nicht damit zurecht kommst.

VG

ukemouse

#2
Zitat von: tripleHSind auch dickere Saiten noch bundrein, wenn die Ukulele, die ja für GCEA-Stimmung entworfen wurde, anders besaitet wird?
Wieso denn dickere Saiten? Die Ukulelensaiten in Mandolinenstimmung sind ja nicht dicker. Die beiden \"tiefen\" sind ja ziemlich gleich wie bei Ukulelenstimmung in Low-G und die beiden höheren sind dünner.
Ich habe die Stimmung mal ausprobiert, aber nicht lange. Die höchste Saite ist recht dünn und ist relativ schnell gerissen und dann habe ich wieder normale Saiten in Ukestimmung genommen.
Für Melodiespiel ist die Mandolinenstimmung schon praktisch, weil man einen größeren Tonumfang hat. Aber für Akkordspiel, was ich bei Ukulele bevorzuge, ist die Ukulelenstimmungv viel besser, weil ich die Akkorde bei Mandolinestimmung größtenteils viel schwieriger finde.
Als Zweitinstrument ist die Stimmung aber schon interessant. Ich würde aber nicht nur Ukulele in Mandostimmung spielen wollen. Klanglich ist die Ukestimmung für mich einfach schöner.
Ich spiele Gitarre, Ukulele und Mandoline und hatte Anfangs auch Angst, daß ich durcheinander komme oder Probleme mit den verschiedenen Stimmungen habe. Dem ist aber nicht so. Ich habe keinerlei Probleme mich sofort auf die andere Stimmung umzustellen.

tripleH

oh, danke für die Hinweise! re entrant heißt, dass die vierte Saite eine Oktave höher gestimmt ist, als es bei der monotonen Quintstimmung zu erwarten wäre (also das erste Intervall in Wirklichkeit eine Quarte abwärts ist)?
Das klingt alles sehr cool, und allmählich fange ich an, das UAS zu verstehen.
Ich habe mir mal die gdae-saiten bestellt, ich habe ja noch eine REAL-Uke, die ich inzwischen mit etwas Feilen und richtigen Saiten bundrein gekriegt habe. Mit der werde ich jetzt etwas herumexperimentieren und sie mal zur Geigenuke und zur re-entranten Ukenbratsche (bzw. Tenorbanjo) umfunktionieren, mal sehen, was mir am besten gefällt, und welche Entscheidung ich dann treffe.
Seit drei Tagen habe ich auch eine richtige Brüko, die lasse ich in Originalstimmung (bzw. ich stimme sie schon jeden Tag vorm Spielen nach), die ist mir auch erst mal zu heilig für irgendwelche Extravaganzen, denn bisschen Akkorde greifen will ich ja schon lernen.

allesUkeoderwas

#4
Zitat von: tripleHAls Geigerin fände ich es extrem attraktiv, ein pizzicato-Instrument zu haben, auf dem ich direkt ohne zu überlegen losspielen könnte...

Falls die Griffbrettbreite und die Art der Besaitung auch noch eine Rolle spielt.....

Musikalia Italy hat eine Sopran-Ukulele mit schmalerem Griffbrett, die sowohl mit Stahl als auch mit Ukulele-Nylons gespielt werden kann.
ADF#B, GCEA und GDAE alles ausprobiert und hört sich OK an.
Bei Bedarf kann ich gern Fotos machen.

Ansonsten evtl. 4 Saitige Mandoline oder die elektrische Mandobird...

http://www.thomann.de/de/epiphone_mandobird_vs.htm
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas...Musikalia Italy hat eine Sopran-Ukulele mit schmalerem Griffbrett, die sowohl mit Stahl als auch mit Ukulele-Nylons gespielt werden kann.
ADF#B, GCEA und GDAE alles ausprobiert und hört sich OK an.
Bei Bedarf kann ich gern Fotos machen.

Das klingt spannend... Zeig mal bitte :)

allesUkeoderwas

#6
Zitat von: GuchotDas klingt spannend... Zeig mal bitte :)

Boaaaahhh.... Hätte jetzt echt nicht gedacht, daß jemand das \"Teil\" sehen möchte. Es hängt in der Laube im Garten.
Werde ein paar Fotos machen und unter Ukulelen vorstellen.
Vielleicht klappt\'s ja noch Heute, ansonsten Morgen.

Werd hier \'n Link machen.......

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=178441#post178441
Ukulelen: Nur Schrott

tripleH

So, inzwischen hab ich meine REAL-Ukulele mit gdae-Saiten bezogen und bin damit erst mal nicht glücklich: Die A-Saite scheppert leer (das liegt wohl an meinem zu breit gefeilten Sattelschlitz für die ursprüngliche e-Saite, oder ganz allgemein an der minderen Qualität des Instrumentes), die hohe e-Saite klingt sehr schrill (auf ner REAL-Geige würde sie das wohl auch tun :twisted: ), und das Spielen geht auch nicht so leicht, wire ich mir das vorgestellt hatte: Auf einem flugzeuträger-breiten Griffbrett  :mrgreen: und bei den riesigen Abständen kann ich mit meinen Kinderpfoten (die wachsen leider nicht mehr) nicht mehr schmerzfrei Ganztöne greifen.
Kein Wunder: So klein und niedlich die Sopranukulele aussieht, die Mensur ist doch tatsächlich noch größer als bei meiner (relativ kleinen) Bratsche, das habe ich eben mit Entsetzen festgestellt :shock:
Aber Akkorde-schrammeln auf der klassisch gcae-gestimmten Brüko-Ukulele macht Riesenspaß, und den Sinn der kleinen Intervalle sehe ich jetzt auch ein.