Resonator Ukulele

Begonnen von pfunk, 03. Aug 2016, 23:58:05

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pfunk

Ich bin gerade auf der Suche nach einer Resonator Ukulele und etwas verstört über die geringe Auswahl im Moment hierzulande. Bei Thomann gibt's nur Nationals, bei Session haben sie zumindest die Gretsch vorrätig. War das früher anders? Ich meine, mich zu erinnern, dass die Auwahl größer war (Johnson, Regal, Goldtone, Harley Benton etc.)
Hat jemand vielleich etwas anzubieten? :)

Ghul


Knasterbax

#2
Anzubieten habe ich nur meinen bescheidenen Senf zum Thema:
Eine Reso-Uke ist keine Reso-Gitarre, insofern kann man - zumal im low prize-Sektor - klanglich nicht allzu viel erwarten. ( Bei Banjolelen ist das übrigens anders.) Johnson und Gretsch fand ich belanglos, wie die Kala Reso klingt, weiß ich nicht. Gut gefallen hat mir die Leho Reso Concert, und neugierig wäre ich, wie die Ohana Vita Reso klingt!
Viel Spaß hätte man sicher mit einem Instrument, wie Del Rey es spielt, aber da wirds dann teuer...
https://m.youtube.com/watch?v=qXDjH5r6FJk
http://metalgitar.com/models/ukuleles/
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bluesopa

Zitat von: Knasterbax am 04. Aug 2016, 08:33:22
Anzubieten habe ich nur meinen bescheidenen Senf zum Thema:
Eine Reso-Uke ist keine Reso-Gitarre, insofern kann man - zumal im low prize-Sektor - klanglich nicht allzu viel erwarten.
Jetzt lassen wir mal das "Reso" weg, dann klingt das so:
"Eine Uke ist keine Gitarre, insofern kann man - zumal im low prize-Sektor - klanglich nicht allzu viel erwarten"  ;)

Schon der Vergleich an sich ist Unfug ... es ist ein ganz anderes Instrument.
Trotz einiger Ähnlichkeiten ... die Ukulele ist ein völlig eigenständiges Instrument mit eigener Spielweise (sofern nicht nur paar Grundakkorde geschrammelt werden) und Klangcharakteristik ... und das gilt natürlich auch für die jeweiligen Resonatormodelle mit nochmal eigenen Spielweisen und - unterschiedlichen - Klangcharakteristiken ...
Bei den preiswerteren Reso-Uken sollte man unbedingt selber testen ... es gibt da eine ganz beachtliche Fertigungsstreuung, gerade auch was das eigentliche Resonatorsystem betrifft. Man kann z. B. recht gute Johnsons und Recording Kings erwischen, aber auch praktisch unspielbare Instrumente ...
Wirklich mehr Qualität kostet dann auch deutlich mehr ...

pfunk

Zitat von: Bluesopa am 04. Aug 2016, 10:13:57
Bei den preiswerteren Reso-Uken sollte man unbedingt selber testen ... es gibt da eine ganz beachtliche Fertigungsstreuung, gerade auch was das eigentliche Resonatorsystem betrifft. Man kann z. B. recht gute Johnsons und Recording Kings erwischen, aber auch praktisch unspielbare Instrumente ...
Wirklich mehr Qualität kostet dann auch deutlich mehr ...

Das "eigentliche Resonatorsystem" ist das Herzstück solcher Instrumente und produziert den Ton zu 90%. Wenn das nicht in Ordnung ist, klingt's nicht. Glücklicherweise ist das aber auch der Teil, an dem man am ehesten selbst Hand anlegen kann (wenn man denn ein bißchen Erfahrung hat und sich so was zutraut).
Und zum Preis: Ich habe bis jetzt (als Dauerleihgabe, die demnächst zurückgeht) eine National gespielt, und die klang richtig grottig  :o

Und: Du hast recht: Selber testen ist absolut empfehlenswert!

Guchot

Das Angebot an Reso-Ukulelen ist momentan wirklich etwas mau, ist mir auch letzt aufgefallen als ich eine gesucht habe. Banjolelen und Resos scheinen da richtiggehende Wellen zu haben. Mal gibts sie an jeder Ecke, mal überhaupt nicht. Wie schon bemerkt unterscheiden sich klanglich recht deutlich von Resonator-Gitarren, was aufgrund des kleinen Resonators und der Nylonsaiten kein Wunder ist. Ich habe eine Reso-Uke mit Stahlsaiten, die klingt schon wieder ganz anders. Anosnsten kann ich Bluesopa nur zustimmen, die Serienstreuung ist bei den Billigprodukten sehr hoch. Ich habe aktuell eine Johnson Reso mit der ich sehr zufrieden bin, nachdem ich andere Saiten aufgezogen habe. Ich habe auch den Eindruck das gerade bei Resos die Auswahl der Saiten einen starken Einfluss auf den Klang hat. Stärker als bei "normalen" Ukulelen. Meine persönlichen Lieblingssaiten auf der Reso sind braune Worth (Low-G).

Bluesopa

#6
Zitat von: pfunk am 04. Aug 2016, 11:15:23
Das "eigentliche Resonatorsystem" ist das Herzstück solcher Instrumente und produziert den Ton zu 90%. Wenn das nicht in Ordnung ist, klingt's nicht. Glücklicherweise ist das aber auch der Teil, an dem man am ehesten selbst Hand anlegen kann (wenn man denn ein bißchen Erfahrung hat und sich so was zutraut).
Das war das erste was ich gelernt hab, ganz generell als ich vor einiger Zeit mit Resonatorinstrumenten angefangen hab ... inzwischen optimiere ich meine alle selbst ... :)

Zitat
Und zum Preis: Ich habe bis jetzt (als Dauerleihgabe, die demnächst zurückgeht) eine National gespielt, und die klang richtig grottig  :o
So eine Erfahrung habe ich auch mal gemacht, auch eine National ... ich wollte sie eigentlich kaufen, eine Gebrauchte aber recht gepflegte ... aber vom Klang war ich richtig enttäuscht ... Es war allerdings eine Sopran, alle anderen die ich kenne haben etwa Concertgröße.
Aber das war natürlich nur ein einzelnes Instrument, ich will da keineswegs alle schlechtmachen.


Nachtrag.
Mir fällt grad ein, ich habe vor einiger Zeit was von einem Engländer gelesen der Resonatorukulelen baut, auch nach Kundenwünschen ... die bekamen relativ gute Kritiken und waren nicht mal so arg teuer ... Wenn ich den Namen noch finde melde ich mich nochmal.
(Ich selber fahre das Ukulelenthema grad ziemlich runter, auch weil sich hier in der Region seit Jahren niemand findet mit dem man gemeinsam ukeln könnte, und Sololiteratur speziell für mein Thema ist eher selten. Inzwischen ist mein Schwerpunkt ganz klar Resonatorgitarre, und seit ich endlich einen Lehrer dafür gefunden habe um es mal richtig zu lernen schaffe ich auch zeitlich nicht mehr beides).

pfunk

Zitat von: Bluesopa am 04. Aug 2016, 11:57:25
und Sololiteratur speziell für mein Thema ist eher selten.

Kommt ja bald 'n neues Buch raus  ;)

Bluesopa

Darauf hab ich gewartet ... *grins* ... ;)

Frolicks

Also Resonator-Ukulelen sind wirklich ein Thema für sich. Und das liegt eben wie schon geschrieben steht, an der speziellen Reso-Technik, die eigentlich relativ simpel ist, aber leider auch recht fragil. Klar, da kann man leicht selbst anlegen, man kann aber auch ganz leicht alles versauen, die Cones sind nämlich super empfindlich.

Es kommt jedenfalls nicht von ungefähr, dass es nur sehr wenige Reso-Uken oder -Gitarren-Bauer gibt. Zumal der Markt dafür anscheinend auch - zumindest in Europa - sehr übersichtlich ist. Und für Reso-Uken gerade noch mal mehr. Wie ich vor einiger Zeit hier im Forum lernen konnte, gibt es anscheinend z Zt in Deutschland niemanden, der sich professionell damit beschäftigt.

Bis vor ein paar Jahren waren meiner Meinung nach die Risa-Resos zumindest in Europa das Maß der Ukulelen-Dinge. Rigk Sauer ließ sie seinerzeit bei Amistar Guitars in der Tschechischen Republik fertigen. Leider ist deren Gitarrenbaumeister - Name ist mir leider gerade entfallen - Anfang letzten Jahres viel zu jung verstorben. Anscheinend hat sich damit auch die Firma erledigt, denn die Webseite ist inzwischen offline.

Soweit ich weiß, hat Risa inzwischen keine von den alten Resos mehr auf Lager, einem Nachbarn von mir ist es gelungen, noch eines der letzten Modelle zu ergattern, das ist inzwischen aber schon wieder eine Weile her. Aber eventuell lohnt sich dennoch die unverbindliche Nachfrage, ob Rigk Sauer noch eines der alten Modelle hat. Die neuen laufen inzwischen unter dem Logo Koki'o, und kommen aus China, und kommen leider qualititativ bei weitem nicht mit den alten Risa-Modellen mit.

Eine Kala Reso besitze ich selber, die kommt auch lange nicht mit den alten Risas mit, und hat leider auch so einige Verarbeitungsmacken, aber wäre ja auch komisch, wenn eine 250,- Euro-Uke mit einem vier mal so teuren Gerät vom Gitarrenbauer mithalten könnte. Klanglich ist meine noch ganz ok, ich habe aber bei Rigk - als er noch Kalas verkaufte - auch noch andere gesehen bzw gehört, die waren ein kompletter Reinfall. Allerdings hat Kala seine Resos anscheinend auch noch mal neu designt, eventuell sind die neueren etwas besser ausgefallen.
Ansonsten ist es tatsächlich zur Zeit sehr mau.

Wenns aufs Geld nicht so sehr ankommt - solche glücklichen Leute soll's ja geben, ich selber gehöre leider nicht dazu - wäre meine persönliche Wahl eine Bestellung aus den USA, und zwar von der Firma Myamoe:

https://www.myamoeukuleles.com/model%20resonator.php

Gebaut werden die Myamoes u.a. von Aaron Keim, der auch diverse Videos mit seinen Modellen auf Youtube zu besichtigen hat.
Für mich persönlich aber auf absehbare Zeit leider unerschwinglich.
I plink, therefore I am.

Bluesopa

#10
Zitat von: Frolicks am 04. Aug 2016, 14:25:15
Bis vor ein paar Jahren waren meiner Meinung nach die Risa-Resos zumindest in Europa das Maß der Ukulelen-Dinge. Rigk Sauer ließ sie seinerzeit bei Amistar Guitars in der Tschechischen Republik fertigen. Leider ist deren Gitarrenbaumeister - Name ist mir leider gerade entfallen - Anfang letzten Jahres viel zu jung verstorben. Anscheinend hat sich damit auch die Firma erledigt, denn die Webseite ist inzwischen offline.
Ja, leider ... ich habe meine bestellte Tricone damals grad noch bekommen ... er war wohl schon länger krank, die Bauzeit hat sich ewig hingezogen ...
So viel ich weiß, führt ein ehemaliger Mitarbeiter von Amistar die Firma weiter, jetzt unter dem Namen Leewald. Ich weiß aber grad nicht ob auch noch Ukulelen.

gerald

In England sind/waren Resonator-Ukulelen sehr beliebt, dort konnte ich einige interessante
Instrumente sehen und hören.

Leider muss ich bestätigen, dass mir alle Varianten der günstigen Hersteller (Johnson etc.)
nicht gefielen. Yan Yalego hat aus einem solchen günstigen Instrument zwar tolle Töne
herausgeholt, aber das ist wohl kein Maßstab und seine Johnson war auch recht schnell
kaputt. In den Händen von allen anderen Leuten fand ich die Johnson oder Ashbury (offenbar
abgesehen vom Label gleich) ziemlich mau.
Zudem hatten diese auch von der Konstruktion her meiner Meinung nach einige Schwächen.
Der Cone ist oftmals ziemlich schnell eingefallen und die Befestigung der Saiten war bei
einigen Exemplaren scharfkantig.

In England gibt/gab es auch einen Hersteller von Cones, der diese als Upgrade für die Johnson
etc. angeboten hat. Sofern der Cone nicht defekt ist und sowieso getauscht werden muss, führt
das meiner Meinung nach aber nur dazu, dass die Ukulele gar nicht mehr im günstigen
Preisbereich liegt.

Die Instrumente von National sind da sicherlich eine ganz andere Geschichte, allerdings ja
leider auch preislich.
Mein Eindruck ist hier, dass die Schwankungen doch auch stärker sind, als es in dem Preisbereich
sein sollte. Sicherlich ist es teilweise auch auf die Saiten etc. zurückzuführen. Ich würde nicht
soweit wie pfunk gehen und den Klang als "grottig" bezeichnen, allerdings kann ich die Wertung
unter Berücksichtigung der Preise schon verstehen.

Klanglich am besten gefiel mir ein Instrument, das von einem Musiker und Resonator-Instrumentenbauer
aus Neuseland unter dem Namen DonMo gebaut wurde. Leider baut Donmo soweit ich das sehen
kann nur noch Mandolinen und Gitarren.
Und hier habe ich nur ein Instrument gesehen und gehört und kann zur Streuung von Klang und
Qualität nichts sagen.

Bluesopa

Ich hab grad den oben erwähnten englischen Ukulelenbauer wieder gefunden, hier seine Seite:
http://myweb.tiscali.co.uk/wailingresonators/
Scheint gut zu laufen, zur Zeit wohl keine Instrumente vorrätig und Warteliste ...spricht eigentlich für ihn ...

Ghul

Zitat von: Frolicks am 04. Aug 2016, 14:25:15
Eine Kala Reso besitze ich selber, die kommt auch lange nicht mit den alten Risas mit, und hat leider auch so einige Verarbeitungsmacken, aber wäre ja auch komisch, wenn eine 250,- Euro-Uke mit einem vier mal so teuren Gerät vom Gitarrenbauer mithalten könnte. Klanglich ist meine noch ganz ok, ich habe aber bei Rigk - als er noch Kalas verkaufte - auch noch andere gesehen bzw gehört, die waren ein kompletter Reinfall. Allerdings hat Kala seine Resos anscheinend auch noch mal neu designt, eventuell sind die neueren etwas besser ausgefallen.

Mag sein, dass KALA eine breite Streuung hat. Ich habe meine bei Andreas gekauft http://www.gute-ukulele.de/Kala-KA_RES_BRS.html und da ist von der Verarbeitung und klanglich nichts auszusetzen, Bespannt habe ich sie mit einem Satz D`Áddario, das ist eine umsponnene Saite dabei und das gibt dem Resonator einen schönen Sound. kräftig, hallig, nicht einfach nur laut. Da geht sowohl picking als auch strumming.

Andreas schreibt, dass KALA einen gedrehten Cone verwendet, was den Klang wesentlich bestimmt. Vermutlich gibt es bessere Resos zu höheren Preisen und die Fullmetallbody Resos sind noch wieder ein anderes Thema, aber ich habe in diesem Segment nichts Besseres gefunden als die KALA. 

indigeno

Zitat von: Ghul am 04. Aug 2016, 18:59:46
Zitat von: Frolicks am 04. Aug 2016, 14:25:15


Mag sein, dass KALA eine breite Streuung hat. Ich habe meine bei Andreas gekauft http://www.gute-ukulele.de/Kala-KA_RES_BRS.html und da ist von der Verarbeitung und klanglich nichts auszusetzen, Bespannt habe ich sie mit einem Satz D`Áddario, das ist eine umsponnene Saite dabei und das gibt dem Resonator einen schönen Sound. kräftig, hallig, nicht einfach nur laut. Da geht sowohl picking als auch strumming.
Mache ebenfalls seit einige Wochen erste und gute Erfahrung mit der Kala von Andreas, auch d'Addario. Für mich die Outdoor Ukulele schlechthin, Preislich im Falle eines Falles kein Desaster. Auch wenn ich mit teuren Resos liebäugle, würde ich die mitnehmen in den Garten, im Reisemobil oder beim Lagerfeuer? Deswegen ist Kala für mich ein guter Kompromiss.
Maestro Concert UC-CO, Kala Tenor Cutaway Zederndecke, Kokio Tenor, Pono Pineapple Tenor Mango, Dupont Tenor Mahagoni