Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: taktlos am 17. Dez 2010, 20:02:16

Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 17. Dez 2010, 20:02:16
Ahoi,
heute kam endlich die heiß ersehnte Luna Honu (http://www.lunaguitars.com/acousticproduct/honuuke.php) für mein Schwesterlein an. Ich hatte ja ursprünglich eine Selbstimport über eine US-amerikanische Freundin geplant, mich dann nach einiger Rechnerei doch dafür entschieden, sie in Deutschland zu bestellen.
Nun ist sie also da und ich bin hin- und hergerissen. Ein richtiges Review werde ich bei Gelegenheit noch verfassen.

Da ich aber Eure Hilfe zur Entscheidung \"behalten/verschenken\" oder \"zurückschicken\" brauche, soviel jetzt schon mal:
Die Verarbeitung ist annehmbar bis gut, die Bespielbarkeit ein wahrer Traum - ich hatte ja noch nicht soo viele Uken in der Hand, aber dies ist für mich die am besten spielbare bisher!  :P Und das ist auch der Grund, warum ich das Ding nicht gleich wieder in den Karton gepackt habe.

Das Problem: Von Bundreinheit kann man hier nicht reden. Mein Eindruck ist, dass es an der C-Saite liegt, denn alle Akkorde, bei denen die C-Saite gedrückt wird, klingen mehr oder weniger daneben. Spielt man die Saite bei anderen Akkorden offen an, klingt sie ok. Meine Vermutung ist, dass es daran liegt, dass der Sattelschlitz nicht breit und tief genug ist (alle Schlitze sind gleich tief und breit bzw. schmal und die C-Saite scheint mir nicht genug Platz zu haben). Wie schlimm die Disharmonie ist, kann ich nicht beziffern, da ich kein Stimmgerät habe, dass Centabweichungen messen kann. Mein Gehör sagt aber bei so manchem Akkord \"Aua\". Bin allerdings auch recht empfindlich. Vielleicht hilft auch die Info, dass beim \"Saitenabgleich\" (http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=1038) die G-Saite im 2.Bund einen leicht höheren Ton gibt als ein A, die G-Saite im 4. einen höheren als ein E usw (alles etwas zu hoch).
Ich hab mal versucht, das zu fotografieren:
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs13.directupload.net%2Fimages%2F101217%2Falqznj4q.jpg&hash=54479a6ef7476bb67e37413db05a16e116801b87) (http://www.directupload.net)
Nun die Fragen an die Spezis unter Euch:
- Kann das wirklich am Sattelschlitz liegen?
- Wie sehen die Chancen aus, wenn man den Schlitz breiter/tiefer feilt, dass sie dann tatsächlich besser klingt? Immerhin verfällt dadurch die Garantie, da müsste ich schon guter Hoffnung sein, um es wirklich zu versuchen. Immerhin gehört die Uke mit 85,- nicht zur ganz untersten Preiskategorie.
- Der Sattel ist aus einem seltsam aussehenden Kunststoffmaterial (wirkt irgendwie leicht porös) - gibt es Materialien, die man garnicht unfallfrei feilen kann?
- Für den Fall, dass die Stegeinlage auch korrigiert werden müsste: kann man alle Stegeinlagen einfach rausnehmen? Die sieht nämlich so fest eingelassen aus:
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs10.directupload.net%2Fimages%2F101217%2Fnt4ppit4.jpg&hash=9bd9bbd807aed0418db734339507136c2f241a07) (http://www.directupload.net)
 :?
Außerdem haben die Mechaniken sehr viel Spiel (man muss beim Stimmen ewig drehen, bis mal was passiert, und dann \"springt\" die Saite gleich um einen halben Ton oder so) - da müsste ich das Schräubchen fester ziehen, oder?

Ich hab vor, am Sonntag das Teilchen beim Mini-Hotspot (http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=8522) mal rumzuzeigen, aber ich wäre für erste Rückmeldungen von Euch schon sehr dankbar.
Schließlich möchte ich enttäuschte Gesichter unter dem Weihnachtsbaum vermeiden.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 17. Dez 2010, 20:08:47
Hm, wo hast du die her? Hab sowas vor 2 Wochen gesucht, hatte keiner :( Aber zu deinem Problem ... wohl Saitenlage zu hoch, breiter, tiefer hilft. Anleitungen dazu gibt es einige hier im Forum.
Die Bespielbarkeit wird sich dadurch aber sicher auch ändern. Verschenken/behalten ist eine Option, zurückgeben nicht, eher verkaufen ... an mich, versteht sich :D
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 17. Dez 2010, 20:12:47
Die hab ich von GaD (http://www.guitarsanddrums.de/home.php). Lieferung hat ein bisschen gedauert, hat dann aber alles geklappt. Die Anleitung zum Ändern hab ich schon gefunden, aber ich kann eben nicht abschätzen, wie groß wirklich die Chance ist, dass das was bringt. Und mir ist eben auch unklar, ob man die Stegeinlage wirklich rausnehmen kann.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 17. Dez 2010, 20:15:20
Die Stegeinlage sollte rausnehmbar sein, zum bearbeiten der Sattelschlitze musst du die Saiten ohnehin entspannen, so daß du an der Einlage mal ziehen kannst. Die Chance, daß das was bringt, liegt meiner Meinung nach bei ca. 97,634% ;)

... wie lange hat die Lieferung gedauert?
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 17. Dez 2010, 20:33:24
97 Prozent hört sich doch schonmal gut an!

Nachdem ich bestellt hatte, kam die Info, dass das Modell momentan nicht am Lager ist und nächste Woche wieder reinkommen sollte. Ich dachte schon \"oh-oh!\" - die Mail war aber gekommen, bevor ich bezahlt hatte, also alles gut. In der kommenden Woche (ca. 8 Tage später oder so) kam dann die Mail, dass die Uke wieder da ist. Ich hab am nächsten Tag bezahlt und ca. 3 Tage später war sie auch schon da.
Was Du noch wissen solltest, wenn Du einen Kauf erwägst: Die mitgelieferte Tasche ist ein ziemlicher Witz, davon hatte ich mir wirklich mehr versprochen. Sie hat zwar Schultergurte, aber so eine dünne Wattierung, dass man sie kaum merkt. Wer das Instrument öfter rumschleppt, wird wohl eine andere Tasche zukaufen müssen.
Das hat auch übrigens meine \"US-Import vs. Deutschland-Kauf\"-Rechnung ziemlich über den Haufen geworfen. Wenn ich die Uke nun wirklich auch noch selber bearbeiten muss (und damit die Garantie hopps geht) UND evtl. noch ein Gigbag kaufen muss, wäre ein US-Selbst-Import doch um einiges günstiger geworden.  :roll: Aber der Zug ist nun abgefahren.
Hinterher ist man eben immer schlauer.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: ukelmann am 17. Dez 2010, 20:54:50
> Uke schwer/nicht stimmbar

Nichts übereilen. Meine Vita-Kopie hat ewig gebraucht, bis sich die Saiten gesetzt hatten (min. 2 Wochen). Erst dann kann man wirklich abschätzen, ob die Stimmbarkeit i.O. ist. Die Senkung des Stegs hat dann nochmal was gebracht. Es spielt, bei der Kürze der Saiten, auch immer eine Rolle, wie gut man seine Finger setzt. Also erstmal etwas warten.
Das verzögerte Reagieren der Saiten muss nichts mit den Mechaniken zu tun haben, da spielt auch die Reibung in den Schlitzen/Glätte der Saiten ein große Rolle. Eben entdeckt: Poröser Sattel? Das könnte ja Knochen sein, also rauer als Plastik.

Meine Vita hat letztendlich sehr gut geklungen.

Heinz \"und Doc Dick hat sie mir ja im Nörgelbuff abgekauft\"
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 17. Dez 2010, 21:22:44
Hallo ukelmann, danke für Deine Hinweise! Es ist sicher eine gute Idee, den Saiten etwas Zeit zu geben. Leider ist aber schon nächste Woche Weihnachten und die zu Beschenkende ist 11 Jahre alt. Ich bin nicht sicher, ob sie so viel Verständnis hat, wenn ich sage, sie soll sie ein paar Tage ausprobieren und wir entscheiden dann, ob wir sie doch zurückschicken. Abgesehen davon wohnt sie eine mehrstündige Anreise von mir weg, das heißt, mit einer Rückgabe nach Weihnachten wird es vom Timing her dann schwierig, da man bei Internet-Geschäften doch wohl \"nur\" 14 Tage zur Rückgabe hat, oder? Ideal wäre es, wenn ich ihr ein fertig eingestelltes spielbares Instrument schenken könnte - aber das wird wohl in der Kürze der Zeit eher nix mehr werden, wie es scheint.

Dass das Setzen der Finger auch einen Einfluss hat, denke ich mir auch. Allerdings frage ich mich dann, warum meine anderen Uken besser klingen - ich setze die Finger ja nicht mal so, mal so. Abgesehen davon darf es für meine Schwester auch nicht zu diffizil werden, sonst vergeht ihr der Spaß sicher schnell.

Wenn die verzögerte Stimmreaktion an der Reibung liegen würde, würde da das \"Tieferlegen\" der Sattelschlitze auch helfen?
Dass der Sattel aus Knochen ist, halte ich für wenig wahrscheinlich. Einmal wegen der Preisklasse und außerdem, weil die Brücke genauso aussieht und da ist deutlich ein Grat (vom Guss) erkennbar.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: ukemouse am 18. Dez 2010, 11:42:00
Was für Mechaniken hat die Uke denn? Foto wäre toll.

Meinst du die Schrauben die in dem Zahnrad sitzen? Das bringt Erfahrungsgemäß micht wirklich viel, die fester zu schrauben.
Ich habe an einer meiner Uken offene Mechaniken, bei denen auch die Knöpfe mit Schrauben befestigt sind. Bei denen hatte ich dein erwähntes \"Phänomen\" auch. Da half es, diese Schrauben fester zu drehen. Seitdem funktioneren die Mechaniken einwandfrei.

Der Steg sieht aus wie bei den Kala Uken und bei denen kann man die Stegeinlage rausmachen. Gehe also davon aus, daß es bei der Luna auch geht.

Daß beim Stimmen die Töne ganz plötzlich gleich viel höher gehen, kenne ich auch. Bei meiner Uke waren die Sattelschlitze zu eng (bei Aquila Saiten) und die Saiten \"rutschten\" da halt nicht richtig durch.
Ich habe das gelöst indem ich Martin Flourcarbon Saiten aufgezogen hab. Die sind ziemlich dünn. Auch die Bundreinheit war mit den dünneren Saiten besser.

Ich finde die Luna auch toll (wenn ich nicht grad so pleite wär  :\'(  )
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: wwelti am 18. Dez 2010, 11:52:03
Hallo taktlos!

Wenn die C-Saite am Sattel deutlich höher liegt als die anderen Saiten, muß es natürlich zu Intonationsproblemen kommen. Die gute Nachricht: Da ja nur die C-Saite schlecht intoniert, kann\'s letztendlich nur an der Saite selbst und ihrer Einstellung liegen.

Meine Beobachtung ist, daß Aquila Saiten aufgrund ihrer Rauhigkeit und Dicke generell ein bisschen schlechter \"flutschen\". Wenn man ein bisschen Erfahrung hat ist das kein großes Problem, aber ein Einsteiger kann damit Schwierigkeiten haben, dann klingt seine Uke halt gelegentlich mal etwas schief. Mit Worth Saiten hatte ich das Problem noch nie, die sind aus Fluorcarbon, somit deutlich dünner und gleiten deutlich besser. Zudem intonieren Fluorcarbon-Saiten meistens generell ein bisschen besser. Also, ein Saitenwechsel könnte Dir vielleicht schon was bringen.

Aber die Saitenlage über dem 1. Bund sollte schon schön gleichmäßig sein. Optimal ist so flach wie möglich -- aber eben auch nicht zu flach! -- so daß es auch bei beherztem Spielen noch nicht schnarrt. Das sollte bei einem gut gemachten Griffbrett weniger als 1 mm sein!

Nachtrag: Die Saitenlage bezeichnet den Abstand zwischen Unterkante der Saite und Oberkante des Bundstäbchens. Also die Distanz, die die Saite zurücklegt, wenn man sie runterdrückt.

Nachtrag 2: Mit dem \"flutschen\" meinte ich, wie gut die Saite durch die Sattelschlitze gleitet. Wenn die Saite darin nämlich \"klemmt\", wirst Du beim Stimmen Probleme haben... Du drehst, aber es passiert erstmal nichts, auf einmal springt die Saite jedoch ein bisschen weiter, und die Stimmung hat sich ruckartig um ein größeres Stück verändert... Das passiert besonders leicht wenn die Saiten etwas rauh sind (wie bei Aquila Nylgut), die Sattelschlitze zu eng sind, oder das Profil der Sattelschlitze ungünstig ist, (z.B. V-förmig), so daß die Saite sich darin festklemmen kann.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: ukemouse am 18. Dez 2010, 11:57:51
Zitat von: wweltiMeine Beobachtung ist, daß Aquila Saiten aufgrund ihrer Rauhigkeit und Dicke generell ein bisschen schlechter \"flutschen\". Wenn man ein bisschen Erfahrung hat ist das kein großes Problem, aber ein Einsteiger kann damit Schwierigkeiten haben, dann klingt seine Uke halt gelegentlich mal etwas schief. Mit Worth Saiten hatte ich das Problem noch nie, die sind aus Fluorcarbon, somit deutlich dünner und gleiten deutlich besser. Zudem intonieren Fluorcarbon-Saiten meistens generell ein bisschen besser. Also, ein Saitenwechsel könnte Dir vielleicht schon was bringen.
....

Hach so schön konnte ich das nicht ausdrücken  :D   Aber gemeint hatte ich das selbe
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 18. Dez 2010, 13:04:47
Danke für den Tipp mit dem Laden, Taktlos :) Weihnachten kann kommen, hab eine geordert, war auf Lager :)
P.S. Ich hab mal eine gespielt, ich fand die nicht nur süß, sie klang auch nicht schlecht.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: uke-nukem am 18. Dez 2010, 13:46:09
Schlechte Intonation durch zu hohe oder zu tiefe Sattelkerbungen halte ich generell für nicht sooo wahrscheinlich, da es sich hier um einen empfindlichen Bereich handelt, der meist penibel bearbeitet wird und selbst eine große Ungleichmäßigkeit, die sich dann auch spielerich bemerkbar macht, einen wahrscheinlich nicht so großen Einfluss auf die Intonation hat.
Was schon eher sein ist, halte ich aber auch für nicht häufig, ist, dass der Schlitz nicht breit genug für die eher dicken Aquila ist. Dann würde sich die C Saite leicht verstimmen.

Ich tippe auch darauf, dass sich die Saiten noch legen müssen. Habe vor zwei Wochen neue Aquilas auf meine Uke gezogen, seit ein paar Tagen hält sie nun die Stimmung und intoniert sauber.

Auch das Problem mit den Mechaniken würde ich nicht überbewerten, wichtig ist, dass sie die Stimmung halten, wenn das Handling nicht so gut wie bei teuren Schaller oder Gotoh Mechaniken ist - who cares...

Achja, eines noch: Kann es sein das die Zeit rauer Nylguts passé ist und die seit kurzem besser poliert werden?
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: Jan am 18. Dez 2010, 14:55:08
@uke-nukem

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=8381
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: stephanHW am 18. Dez 2010, 16:02:05
@uke-nukem:   Da spekulierst du fehl, kleine Unterschiede bei der Höhe des Sattels haben große Wirkung. Das kann man hören bzw. messen, das ist keine Glaubensfrage. Bei preiswerten Instrumenten wird ebenda oft nicht peniebel gearbeitet.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: wwelti am 18. Dez 2010, 16:32:52
Stimmt, es gibt ja inzwischen neue Nylguts. Wie gut die gleiten im Vergleich zu Worth, kann ich aber nicht sagen.

@uke-nukem: Da muß ich meinem Vorposter zustimmen, gerade bei günstigen Instrumenten wird dort manchmal sehr geschlampt. Und kleine Unterschiede können wirklich schon eine Menge ausmachen. Hat man ja alles schon erlebt... Da es Taktlos schon auffällt, daß die C-Saite höher liegt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen daß da die Sattelschlitze nicht passend für die Saiten sind.

Gruß
  Wilfried
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: stephanHW am 18. Dez 2010, 22:42:18
@Taktlos:  Das Optimieren der Saitenlage wird die Bespielbarkeit vermutlich nicht negativ verändern. Eine schöne Anleitung hat Benutzername jüngst in den Einsteigerhilfen beigesteuert. In deinem Fall würde ich zunächst den Sattelschlitz der C-Saite korrigieren. Die zu hohe Lage der Saite erkennt man auf dem Foto recht gut.
Zum Vorgehen: man drückt die Saite im 3. Bund, als wollte man ein Dis spielen, greift jedoch nahe am 2. Bundstäbchen (am besten mit dem rechten Zeigefinger). Jetzt schaut man sich den Abstand zwischen der Saite und dem 1. Bundstäbchen an. An dieser Stelle sollte wenigstens noch Haaresbreite Luft sein. Man kann zur Überprüfung auch in dieser Position mit dem linken Zeigefinger die Saite mit wenig Kraft auf den ersten Bund niederdrücken und sollte dabei noch etwas Bewegung und die Berührung mit dem Bundstäbchen spüren.
Beim Feilen des Sattelschlitzes sollte man vorsichtig in Etappen vorgehen und die Saitenlage wie oben beschrieben immer wieder überprüfen.
1. Man entspannt die Saite etwas, hebt die Saite von unten aus dem Sattel, klemmt sie neben den Sattel/Hals.
2. Etwas feilen (Insbesondere billige Plastiksättel können recht weich sein, da ist man schnell mal zu weit gegangen). Keine Rundung in den Verlauf des Sattelschlitzes feilen, sondern die Feile geradlinig führen. Der Winkel des Schlitzes sollte etwa die Hälfte des Winkels betragen, um den die Saite am Sattel abknickt.
3. Saite reponieren und Lage überprüfen.
4. ggf. das Procedere wiederholen, bis die Lage optisch akzeptabel wird (Das können zunächst auch zwei/drei Haaresbreiten sein)
5. Stimmen und Intonation mit fiesem Akkord oder Stimmgerät überprüfen. Sauber mit wenig Kraft greifen und die Saiten nicht verziehen! (Das geht auch mit Aquila-Saiten, die sich noch nicht gesetzt haben. Die verstimmen sich halt nur schneller und klingen noch etwas muffiger)

Überprüfe auch die Lage der anderen Saiten und verbessere sie bei Bedarf.
Die Gleitfähigkeit der Saiten in den Sattelschlitzen verbessert man mit einer sauberen U-Form des Schlitzes, wofür man professionelles Werkzeug benötigte.
Man kann sie auch mit etwas Graphit (Bleistift) verbessern. Hab ich jedoch noch nicht ausprobiert.

Wenn danach noch Intonationsprobleme in den Oktaven auffällig werden, ggf. die Stegeinlage bearbeiten.

Oder vor Schritt 2. die Ukulele zurückschicken.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 19. Dez 2010, 11:52:51
Danke für all Eure Rückmeldungen!

@ukemouse: die Mechaniken sind in der Tat aufgeschraubt, danke für den Tipp, es bei diesen Schrauben mal zu versuchen (da wäre ich nie drauf gekommen, ich hätte es mit dem Schräubchen versucht, das direkt am Zahnrad sitzt).

@wwelti: Die Saitenlage kann ich nicht genau messen (weiß nicht wie), aber es ist auf jeden Fall über 1 mm.
Die Idee mit dem Saitenwechsel ist sicher gut. Allerdings ist mein Eindruck, dass die aufgezogenen Saiten bereits die neuen Nylgut sind, die erscheinen mir weit weniger rauh als die alten. Es kann aber ja trotzdem daran liegen, dass es mit dem Stimmen so merkwürdig ist.

@stephanHW: dankeschön, auf deine Anleitung werde ich im Zweifel zurückkommen, auch die Anleitung von Benutzername habe ich schon erspäht. Allerdings verstehe ich nicht jedes Detail Deiner Hinweise, da würde ich dann ggfls. nochmal nachfragen.

Allerdings bin ich mir noch immer im Unklaren, ob ich das Ganze nun überhaupt angehen soll oder nicht. Um es nochmal zu betonen: die Uke soll ein Weihnachtsgeschenk für meine 11jährige Schwester sein. Daher ist es wichtig, dass die Uke nicht nur gut intoniert und spielbar, sondern auch stimmbar ist. (Sie hält die Stimmung übrigens schon jetzt recht gut; mysteriöserweise sind im Zweifel die Saiten nach ein paar Stunden Liegen etwas höher und nicht wie üblich tiefer geworden.)
Wenn ich nun anfange, rumzufeilen, ist die Garantie hin und evtl. klingt die Gurke trotzdem nicht (ist aber so ne süüße Gurke!). Selbst, wenn ich nur die Saiten wechsle, könnte es u.U. mit einer Rückgabe schon Probleme geben (die Aquilas bekomme ich so hübsch wohl nicht mehr um die Brücke gewunden).
Wenn ich sie aber zurückschicke, hab ich kein Weihnachtsgeschenk für die Lütte (und die Luna ist doch so süüß! klingt ja auch nett)
Grummel... was tun?

Mein Eindruck ist, dass die meisten von Euch die Chancen einer Verbesserung für gut halten und es versuchen würden, die Saitenlage zu korrigieren und das Risiko eingehen würden, richtig? Sowas ist per Ferndiagnose natürlich immer schwierig, seufz.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: Earlyguard am 19. Dez 2010, 12:05:49
Hallo Taktlos,

tja, Ferndiagnosen sind wirklich schwierig. Du hast das Problem aber sehr gut beschrieben! Ich persönlich würde nicht an den Sattelschlitzen herumfeilen, ich würde das Teilchen zurückschicken. Ein Musikinstrument sollte bei Auslieferung ohne Nachbearbeitung sauber intonieren. Wenn es das nicht tut, dann kann es schön sein wie es will, es ist für seinen eigentlichen Zweck nur eingeschränkt einsetzbar! Oft sind es ja die Saiten, die für Misstöne sorgen, allerdings sind hier ja schon gute Markensaiten aufgezogen, so dass ich mit Sicherheit nicht experimentieren würde, eben auch wegen des von Dir erwähnten Garantieverlusts.

Das ist wohl der große Nachteil, den wir ukelnde Menschen aushalten müssen. Es gibt zuwenig gute Fachgeschäfte vor Ort, die die Ukulele ernst nehmen und eine entsprechende Auswahl haben, so dass man vor dem Kauf in Ruhe ausprobieren kann, wofür man sein Geld gibt. Wohl dem, der z.B. ein Leleland in der Nähe hat! Für Dich ist das natürlich jetzt nicht wirklich hilfreich! Weihnachten steht vor der Tür und die Honu ist wirklich sehr hübsch anzuschauen - aber vielleicht ist ein anderes Geschenk jetzt in der Kürze der Zeit die bessere Wahl für Deine kleine Schwester!

Viele Grüße
Thomas
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: stephanHW am 19. Dez 2010, 12:13:56
Frag gerne nach. Die Chancen einer signifikanten Verbesserung sind sehr gut. Wenn die Korrektur am Sattel ausreicht, müssen die Saiten nicht von der Ukulele abgenommen werden. Ich konnte selbst der 15€ Spongebob B-Ware von Thomann mit etwas feilen zu sauberer Intonation verhelfen, nur Mut!
Die Aquilas reagieren auf Temperaturschwankungen etwas heftiger als Fluorocarbon-Saiten. Bei den derzeitigen nächtlichen Temperaturen darf man sich also nicht wundern, wenn die Stimmung plötzlich höher ist.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: hallouke am 19. Dez 2010, 12:19:38
***
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: wwelti am 19. Dez 2010, 12:20:52
Hallo Taktlos!

Ok, ein paar zerstörungsfreie Aktionen, die Du vornehmen kannst...

1.) Stimme die Ukulele mal so, daß zumindest die offenen Saiten sauber klingen. Vergleiche den Klang der offenen Saiten mit einer anderen, ordentlichen Ukulele. Klingt sie so wie eine gute Ukulele klingen soll?

2.) Teste bei allen 4 Saiten die Kompensation der Brücke. Das geht so: jeweils den Ton am 12. Bund mit dem Flageolett-Ton am 12. Bund vergleichen. Den Flageolett-Ton spielst Du, indem Du die Saite direkt über dem 12. Bund nur leicht berührst, die Saite zupfst, und dabei dann sofort die Berührung loslässt. Natürlich sollten die Töne möglichst gut übereinstimmen. Wenn die Abweichung bei den 4 Saiten sehr unterschiedlich stark ist, liegt das an den Saiten, nicht an der Uke. Aber wenn alle Saiten gleichermaßen eine starke Tendenz in eine Richtung haben (z.B. alle 4 klingen gegriffen deutlich höher als im Flageolett), deutet das auf eine schlechte Kompensation der Brücke hin, was sich nicht so leicht beheben lässt. (Die Brücke neu positioniert anleimen haben zwar so manche hier im Forum auch schon gemacht, aber das ist nicht jedermanns Sache, und man sollte wissen wie man\'s macht!)
Nachtrag: Du solltest vor diesem Test sicherstellen daß die Saitenlage im 12. Bund nicht zu hoch ist. Mehr als 3 mm sind hier zuviel. Wenn es deutlich mehr ist, sollte man vor dem Test erst die Stegeinlage auf die richtige Höhe bringen.

3.) Schau Dir das Griffbrett sehr genau an. Wenn Du ein Lineal über die Bünde legst, sind sie alle perfekt gleich hoch? Stimmen die Positionen? Eine andere (gute) Ukulele mit gleicher Mensur \"Griffbrett gegen Griffbrett\" danebenhalten kann schon sehr aufschlußreich sein, grobe Fehlplazierungen sind tatsächlich deutlich sichtbar. Ich habe (bei Billig-Uken) schon deutliche Abweichungen von mehreren Millimetern im 1. Bund gesehen! Sowas lässt sich nicht korrigieren...

Wenn die Uke all diese Tests besteht, sind die Chancen sehr gut, daß man sie durch ein bisschen Feilen in Ordnung bringen kann.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 19. Dez 2010, 12:41:00
wwelti, vielen lieben Dank für die genauen Tipps!
ZitatStimme die Ukulele mal so, daß zumindest die offenen Saiten sauber klingen. Vergleiche den Klang der offenen Saiten mit einer anderen, ordentlichen Ukulele. Klingt sie so wie eine gute Ukulele klingen soll?
Das funktioniert schon mal und sie klingt gut.
ZitatSchau Dir das Griffbrett sehr genau an. Wenn Du ein Lineal über die Bünde legst, sind sie alle perfekt gleich hoch?
Das sieht auch gut aus.
ZitatStimmen die Positionen? Eine andere (gute) Ukulele mit gleicher Mensur \"Griffbrett gegen Griffbrett\" danebenhalten kann schon sehr aufschlußreich sein,...
Das lässt sich etwas schwer beurteilen, da wegen des Korpus\' die Hälse ja unmöglich direkt nebeneinander gelegt werden können. Riesenabweichungen sehe ich (zu meiner Brüko) nicht, aber Abweichungen im mm-Bereich kann ich nicht ausschließen. Ich werde wohl nochmal messen. Habe leider nur ein mm-Maß, genauer wäre wohl besser.
Zitat... Teste bei allen 4 Saiten die Kompensation der Brücke.
Obwohl Du es toll und sehr genau beschreibst: Das mit dem Flagelottton bekomme ich nicht hin. Wenn ich die Saite im 12.Bund kurz \"anzupfe\" entsteht entweder der Ton des 12. Bundes oder aber der Ton der offenen Saite. Einen anderen Ton zu erzeugen, gelingt mir nicht, bin wohl zu grobmotorisch dafür.

Heute nachmittag treffe ich ja noch ein paar andere Ukulelisten, ich hoffe sehr, dass es durch Vorführen und Anhören vielleicht noch weitere Tipps gibt und mir die Entscheidung endlich möglich wird.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: wwelti am 19. Dez 2010, 13:00:55
Hallo taktlos,

Das \"Griffbrett gegen Griffbrett\" halten geht doch immer. Die eine Ukulele flach auf den Tisch legen, Schalloch nach oben. Die andere Ukulele Schalloch nach unten vorsichtig darüber legen, so daß sich die Saiten der beiden Uken berühren. Nun die Sättel genau bündig zueinander positionieren, und von der Seite her gucken, ob die Positionen der Bünde übereinstimmen. Allerdings bringt das nur was wenn die Mensur der beiden Uken ziemlich genau übereinstimmt... aber das sieht man dabei ja.

Flageoletttöne musst Du Dir mal zeigen lassen, das kann auch ganz nett sein sowas mal beim Spielen zu verwenden.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 19. Dez 2010, 14:15:31
Zitat von: wwelti...Die eine Ukulele flach auf den Tisch legen, Schalloch nach oben. Die andere Ukulele Schalloch nach unten vorsichtig darüber legen, so daß sich die Saiten der beiden Uken berühren.
Ach je, manchmal bin ich aber auch wirklich zu dusselig für diese Welt. Auf die Idee hätte ich ja auch mal kommen können...
Danke nochmal!
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: ukelmann am 19. Dez 2010, 19:05:15
Zitat von: wweltiFlageoletttöne musst Du Dir mal zeigen lassen

Die Töne gelingen am besten, wenn man
- die Saite hart und nah am Steg anzupft,
- den Finger genau über dem 12. Bund auf der Saite plaziert, diese aber nur leicht berührt.
- Der Finger muss wirklich sehr sanft _auf_ der Saite liegen, sonst dämpft man den Ton zu schnell wieder ab.

Dass muss man an der Uke öfter probieren, an einer G. funzt das wegen der Saitenlänge leichter.

Heinz \"nur zu\"
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: uke-nukem am 19. Dez 2010, 21:33:21
Wenn die C-Saite passt, ein D oder ein E hingegen schief klingen, liegt es nicht am Sattel, da er Zwecks gegriffenem Bund aus dem Spiel ist...

Wenn die Bespielbarkeit so gut ist, wie taktlos schreibt, würde ich die Finger vom Sattel lassen.
Vllt. hilft es, die Stegeinlage auszutauschen, gegen eine Oktavkompensierte, da liegt E-Saite weiter hinten auf - alternativ an der Einlage pfeilen, die lässt sich auch leichter austauschen, als der Sattel...
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: Floyd Blue am 19. Dez 2010, 21:41:32
Zitat von: uke-nukemWenn die C-Saite passt, ein D oder ein E hingegen schief klingen, liegt es nicht am Sattel, da er Zwecks gegriffenem Bund aus dem Spiel ist...

Wenn die Bespielbarkeit so gut ist, wie taktlos schreibt, würde ich die Finger vom Sattel lassen.
Vllt. hilft es, die Stegeinlage auszutauschen, gegen eine Oktavkompensierte, da liegt E-Saite weiter hinten auf - alternativ an der Einlage pfeilen, die lässt sich auch leichter austauschen, als der Sattel...

Nun, da liegst Du leider falsch. Wenn der Sattel zu hoch ist, wird die Saite, beim Drücken auf die Bundstäbchen mehr gedehnt, als nötig, was in einem zu hohen Ton resultiert und damit schief klingt. Edit: Es sei denn der Sattel ist schon korrekt justiert. Dann hast du selbstverständlich Recht.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: stephanHW am 19. Dez 2010, 22:35:51
@uke-nukem: Je höher der Sattel,  desto stärker wird die Saite gedehnt, wenn man z.B. ein Cis, D oder Dis auf der C-Saite spielt. Die Töne erklingen zu hoch. Es ist im Prinzip das gleiche Problem, das auftritt, wenn man die Saiten bei hohen Bundstäbchen mit viel Kraft bis auf das Griffbrett herunterdrückt oder seitlich verzieht: Zu hohe Saitenspannung, der Ton erklingt zu hoch - falsche Intonation. Das Problem bleibt auch bei einer kompensierten Stegeinlage und bei sportlich flacher Saitenlage im 12. Bund.
Je dünner die Saite, desto geringer ist die Auswirkung der Dehnung auf die Tonhöhe. Daher werden Intonationsprobleme häufig mit dünneren Saiten kompensiert.
Andersherum, viele klagen über falsch klingende C-Saiten. Nicht überraschend, da es die dickste Saite ist. Fast jede billig-Ukulele mit ihren gruseligen Nylon-Saiten, die ich bisher spielen konnte, hatten dieses Problem. Das war bei der von mir hoch geschätzten Delfin das gleiche. Aquilas drauf, die Sattelschlitze etwas nacharbeiten mit besonderem Augenmerk auf den der C-Saite, fertig ist ein schönes Instrument.
Man erkennt auf dem Foto der Luna sehr schön, das die C-Saite zu hoch liegt. Ich wiederhole mich, kleine Veränderungen haben in diesem Bereich große Wirkung.
Bleibt die Intonation nach der Korrektur des Sattels (und ggf. Stegeinlage) falsch, kann man über eine falsche Mensur nachdenken und das Ding zurückschicken. Ein Händler, der sich vor dem Verkauf keine Sorgen um die Intonation des Instrumentes gemacht hat, wird kaum bemerken, das man die Saitenlage am Sattel mit wenigen Feilstrichen angepasst hat.

hoppla, da war Floyd schneller!
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: ukemouse am 20. Dez 2010, 09:35:37
Zitat von: Floyd Blue
Zitat von: uke-nukemWenn die C-Saite passt, ein D oder ein E hingegen schief klingen, liegt es nicht am Sattel, da er Zwecks gegriffenem Bund aus dem Spiel ist...

Wenn die Bespielbarkeit so gut ist, wie taktlos schreibt, würde ich die Finger vom Sattel lassen.
Vllt. hilft es, die Stegeinlage auszutauschen, gegen eine Oktavkompensierte, da liegt E-Saite weiter hinten auf - alternativ an der Einlage pfeilen, die lässt sich auch leichter austauschen, als der Sattel...

Nun, da liegst Du leider falsch. Wenn der Sattel zu hoch ist, wird die Saite, beim Drücken auf die Bundstäbchen mehr gedehnt, als nötig, was in einem zu hohen Ton resultiert und damit schief klingt. Edit: Es sei denn der Sattel ist schon korrekt justiert. Dann hast du selbstverständlich Recht.

Da stimme ich Floyd Blue zu. Je dicker die Saite umso mehr macht sich das auch bemerktbar, darum trifft es wahrscheinlich am häufigsten die C-Saite.

@taktlos
Ich würde an deiner Stelle trotzdem die Saiten mal wechseln. Vielleicht zum ausprobieren ab es besser wird, erst mal nur die C-Saite.
Selbst wenn du die Saite dann nicht mehr so gut drauf bekommst, kann der Laden sich normal nicht beschweren. Du hast schließlich ausprobiert ob die Saite defekt ist, um so dem Rückversand zu umgehen.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: Guchot am 20. Dez 2010, 09:43:16
Also ich würde mit der Uke einfach mal zum nächste Gitarrenbauer gehen und den mal nen Blick drauf werfen lassen. Der kann am ehesten sagen an was es liegen kann und Dir sicher auch nen Kostenvoranschlag machen was der Spaß kosten würde, wenn er Hand anlegt. Ich hab die Erfahrung gemacht das sowas häufig wesnetlich günstiger ist als man allgemein vermutet....
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 21. Dez 2010, 11:21:45
Ich habe die Luna also ElAdrenalid und Segelvolker gezeigt, die beide einhellig der Meinung waren, es lohnt den Versuch und der Sattel müsste auf jeden Fall tiefer. Kurzentschlossen hat Segelvolker das dann auch gemacht - runter damit und abgeschliffen. Das Sattelmaterial ist so weich, dass das leichter und schneller ging als gedacht. Dadurch war sogar gleich etwas zuviel runter. Stück Pappe drunter, Sattel wieder rauf, Saiten rauf und: es hat eindeutig was gebracht! Nun klingt sie viel sauberer.   :D Juhu!

Darüberhinaus gab mir El den einfachen Tipp, die Saiten mit etwas mehr Gefühl, also nicht so fest zu drücken. Damit sollte auch meine Schwester zurechtkommen.
Am Donnerstagabend wird also mein Vater den Steg nebst Furnierstückchen wieder aufleimen und evtl. versuche ich dann noch ganz vorsichtig, den C-Schlitz ein winziges bisschen zu vertiefen /verbreitern (hier bei mir hab ich keine Feile).
Dann haben wir da ein tolles Instrument und Schwesterlein hat hoffentlich auch lange Freude daran.
Falls ich die Tage noch dazu komme, mache ich noch ein kleines Review.

Danke nochmal für Eure Tipps! Hier fühlt man sich mit solchen Fragen immer gut beraten und gut aufgehoben.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 21. Dez 2010, 11:27:22
Bis Donnerstag hab ich meine hoffentlich auch bekommen und besägt :-) Ich hab zwar schon einmal eine in der Hand gehabt, aber nachdem der Händler sie aus dem Lager verkauft, weiß man nicht wirklich, was man bekommt. Ich bin gespannt.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: taktlos am 21. Dez 2010, 11:34:50
Ich drück dir die Daumen, dass es der Bote durch den Schnee schafft!
Bin auch schon gespannt, wie Deine dann ist (hast auch bei GaD bestellt, ja?) - ob die Qualität da sehr gestreut ist oder gleichbleibend. Bei \"meiner\" ist z.B. die Verarbeitung etwas weniger akkurat und die Lackierung etwas weniger gleichmäßig, als ich mir als Kind einer Tischlerfamilie gewünscht hätte. Das wird aber durch die tolle Bespielbarkeit, den Klang und die schöne Inseloptik locker wett gemacht.

Jedenfalls ist es gut, dass wir jetzt bestellt haben - es sieht nämlich  nach einer kommenden Preiserhöhung aus. Oder wieso sonst sollte der normale Preis von 85,- auf einmal als \"Sonderpreis\" ausgeschrieben werden mit dem Hinweis auf eine UVP von 101,15 Euro?! Da steigt bestimmt zum neuen Jahr der Preis.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: wwelti am 21. Dez 2010, 12:33:11
Glückwunsch. Es war allerdings zu erwarten, daß das eine Menge bringt. Die Erfahrung muß man einfach mal gemacht haben. Danach lässt man kaum noch eine Ukulele in \"Werkseinstellung\".

Das Stück Pappe sollte man m.E. durch ein ausreichend hartes Material ersetzen, z.B. Hartholz, oder gleich einen neuen Sattel aus Knochen anfertigen. (Rohlinge gibt\'s preisgünstig in Musikgeschäften). Einen \"Dämpfer\" an dieser Stelle möchte man nicht haben -- denn je weniger Energie den schwingenden Saiten durch solche \"Puffer\" entzogen wird, desto mehr davon wird letztendlich als Schall abgegeben. Es ist darum auch sehr vorteilhaft wenn der Sattel sehr präzise eingepasst wird. Über die Auflagefläche wird schließlich die Schwingung übertragen. Dasselbe gilt selbstverständlich in verschärftem Maße für die Stegeinlage. Wenn die z.B. nicht schön flach aufliegt, hat das hörbare Auswirkungen im Klang. Das sind so Kleinigkeiten, die sich spürbar auswirken -- wie auch die Wahl der Saiten.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: jazzjaponique am 21. Dez 2010, 12:41:45
Wenn der Sattelschlitz versehentlich mal etwas zu tief geraten ist, hilft auch etwas Schleifstaub z.B. von ner alten Stegeinlage, nem ollen Sattel oder irgend einem weissen Plastikteil vermischt mit Sekundenkleber.
Damit kann man den Schlitz wieder auffüllen und dann nach dem Aushärten noch mal vorsichtig mit dem Sägeblatt auf die richtige Tiefe bringen.
Vielleicht nicht die beste und dauerhafteste Lösung, aber es funktioniert.
Die Saiten nicht zu früh wieder in den Sattelschlitz legen, sonst kleben sie fest. :roll:
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 21. Dez 2010, 12:55:47
Das funktioniert bestens, der Sekundenkleber ist fast härter als die Stegeinlage. Irgendjemand nahm mal Backpulver anstatt Schleifstaub (ich, z.B.), ist prima weiß und man sieht es eigentlich garnicht.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: Jan am 21. Dez 2010, 13:07:42
Zitat von: jazzjaponiqueVielleicht nicht die beste und dauerhafteste Lösung, aber es funktioniert.

Mit Sicherheit aber dauerhafter als der Papierschnipsel, der schon seit einem halben Jahr unter der E-Saite meiner Ukulele klemmt... :roll:

Die Sekundenklebermethode wird übrigens auch von professionellen Instrumentenmachern angewendet, habe ich mit eigenen Augen gesehen. Kann also nur gut sein!
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: jazzjaponique am 21. Dez 2010, 14:02:23
daher hab ich das ja.
Titel: schiefe Töne durch falschen Sattelschlitz?
Beitrag von: -Jens- am 27. Dez 2010, 16:46:04
Juhu, mein Weihnachtsgeschenk ist da! :)
Leider weist es einige Mängel auf, welche ich nicht akzeptabel empfinde, obgleich die Luna klasse klingt für mich. Der Händler antwortet jedoch sofort, und bietet einen gitarrentechnisch überprüften Umtausch an. Feine Sache! Da muss ich mich wohl weiter etwas in Geduld üben.  :|
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