Teil 2 der Testberichte die genauer hinsehen....
Die Brüko war neben reichlich anderen Instrumenten die erste Ukulele, die ich mein eigen nennen konnte.
Meine bisherigen Erfahrungen rieten mir zwar eigendlich davon ab ein Instrument zu kaufen, dass so günstig selten gut sein kann, viele andere Testberichte überzeugten mich aber vom Gegenteil und so wollte ich selbst testen.....also bestellt und ausgepackt.
Der erste Eindruck war ein klassisch, sauber gearbeitetes Instrument in bewusst gewählter, einfacher Optik und Ausstattung. Die Hölzer wirken qualitativ und bewusst gewählt (keine Astansätze, Wirbel in der Maserung etc.) und auch vernünftig verarbeitet.
Erster Blick wie Üblich auf den Hals....
Der Hals besteht aus einem Stück Ahorn mit aufgeleimten Verzierungen aus Mahagoni an der Kopfplatte - Perfekt verleimt....
Für die Bundstege wurden äußerst schlichte Rohlinge verwendet.
Auffällig ist, dass sie sich zum Griffbrettrand hin nach oben wölben. Ein solches Bild habe ich noch nie zufor bei einem Saiteninstrument gesehen - normalerweise wölben sie sich am Rand eher zum Griffbrett hin oder sind eben schnur-gerade. Für mich ein klarer Verarbeitungsfehler, der beim Spielen allerdings nicht auffällt (....ist ja auch nicht groß so ein Uke-Brett) - allerdings klarer Punktabzug.
Der Hals selbst ist gerade und hat eine akzeptable Saitenlage.
Die eingelassenen Inlays sind geradezu perfekt verarbeitet - ebenfalls vorbildlich hier der Sattel aus Palisander/Mahagoni-Sandwich sowie die schön gefräste Brücke (auch wenn hier Holz mit etwas gröberer Maserung verwendet wurde).
Ein grober Makel den ich am Hals erkennen konnte ist die nicht ganz schlüssige Verbindung mit dem Korpus. Für die winzige Lücke braucht man zwar eine Fühlerlehre und gute Augen, allerdings treten hier mit Sicherheit Fehler in der Schwindungsübertragung auf.
Der Korpus besteht aus Mahagoni und für meine Augen gut ausgewählte Rohmaterialien. Die Maserung ist einheitlich und der Lack ist dünn aufgetragen - auch mit Kleber wurde hier nicht herumgepanscht.....allerdings fällt beim auflegen auf eine Ebene eine leichte unsymmetrie auf. Nicht weiter wild und für die Laien nicht hörbar, von daher kann man diesen Makel vernachlässigen......Punktabzug gibts allerdings für die Zargen, die etwas zu schnell gebogen wurden. Erkennbar sind hier kleinste Falten in einem Innenbogen. Optisch fast nicht erkennbar wird sich dieser Fehler aber auf den Klang ausüben.
Nun aber weggeschaut und hingehört.....alle Töne laufen sauber von der Hand, keine toten Töne, oder massive Klangeinschränkungen erkennbar. Wären die erwähnten Verarbeitungsfehler nicht vorhanden würde der Ton etwas länger und kräftiger klingen, die Einbußen sind aber hinnehmbar.
Im großen und ganzen also eine klare 2 für dieses Instrument das im Preis-/Leistungsverhältnis zur Absoluten Spitze gehört und von mir persönlich in die grundsolide Mittelklasse mit massiven Vorteilen in Preis/Leistung einzuordnen ist.
die \"Unsymmetrie\" ist Absicht. Wenn dich das genauer interessiert schreib den Pfeiffers mal über brueko.de eine Mail.
najut :mrgreen: - dann will ich das mal hinnehmen.....
PS: Die Bundreinheit wird ab dem 7./8. Bund etwas instabil - im Hobbyberreich nicht weiter wild und bei dem Preis noch akzeptabel
Sehr schöner Testbericht. Vielen Dank. :D
Gruß
MikroMü
hey Goschi...
also meine Brüko ist etwa 2 JAhre alt....habe sie bei Thomann erstanden. Soweit ich das beurteilen kann wurden hier keine Messingstäbe verbaut. Allerdings sieht es auch nicht nach Neusilber aus. Nun könnten sie allerdings auch in irgendeiner Form beschichtet sein oder aus einer Legierung bestehen. Vom Farbspiegel her würde ich eher auf eine Bronze-Legierung mit geringem Bronzeanteil tippen.
Ich verwende Tatsächlich die Werkssaiten. Nun wäre es inzwischen wohl auch mal wieder nötig neue aufzuziehen.....daher werde ich das mal beobachten. Allerdings befürchte ich, dass sich an der Bundreinheit hier wenig ändert....aber ich bin für alle Versuche offen ;).
Was den Sattel angeht...nun finde ich leider keine Informationen darüber - und farblich lässt sich das schwer sagen. Aber wenn du sicher bist will ich garnicht streiten :D. Fakt ist, dass ein Holz-Sattel verwendet wird und der auch ganz gut verarbeitet ist.
Mit der Unsymmetrie meine ich nicht den Boden, sondern tatsächlich linke und rechte Hälfte.
Ob das nun \"Bundstege\" oder \"Bundstäbe\" sind will ich mal nicht zum Thema machen :P ....Mein Gitarrenbauer sagt auch \"Stege\" dazu ;) ....aber gut, der ist auch nicht gelernter Gitarrenbauer vom Fach. :D
Ansonsten werden da sicher noch weitere Tests kommen, wenn ich mir mal wieder ne neue Uke bekomme. Ich halte es einfach für absolut wichtig bei so einem Test extrem auf die Verarbeitung zu achten, denn das sind am Ende Klangbildende Faktoren. Mal davon abgesehen ist es ärgerlich viel Geld auszugeben und dann nur halbe Sachen zu bekommen. Mit meinen Beiden Ukes bin ich an sich schon zufrieden, aber nur weil ich sie zum größten Teil Hobbymäßig einsetze. Im Studio kämen mir beide Instrumente nicht ins Haus.....das erwähnt aber fast niemand in einem Test, für mich ist solch eine Aussage aber eventuell mal essentiell kaufentscheidend.
Hallo,
danke für den Testbericht. :)
Ich besitze ja seit kurzem auch eine No 6 und kann für meine wenigstens die folgenden Punkte nicht bestätigen:
Zitat von: smartinAuffällig ist, dass sie sich zum Griffbrettrand hin nach oben wölben.
Die Bundstäbe/-stege also. Sieht bei meiner nicht so aus. Höchstens so minimal, dass man es praktisch nicht sehen kann.
Beim Spielen spüre ich nichts Störendes.
ZitatEin grober Makel den ich am Hals erkennen konnte ist die nicht ganz schlüssige Verbindung mit dem Korpus.
Mein Hals ist bestens in Verbindung mit dem Korpus. ;)
(Eine etwas \"offene\" Verbindung hat dort nur mein Blonder, aber der ist ja 2. Wahl.)
ZitatPunktabzug gibts allerdings für die Zargen, die etwas zu schnell gebogen wurden. Erkennbar sind hier kleinste Falten in einem Innenbogen.
Falten kann ich bei meiner No 6 nicht entdecken.
Allerdings etwas wie einen kleinen \"Knick\" in der Zarge an einer Stelle. Mehr fühlbar als sichtbar.
EDIT:
Ach ja, eine \"Unsymmetrie\" im Boden (da ich nun weiß, was Du meinst), hat meine No 6 auch nicht.
So weit ich weiß, wurde meine vom Vorbesitzer vor knapp einem Jahr bei Thomann gekauft.
Hallo smartin,
Ich kann nur betonen daß gerade bei Ukulelen die Saiten eine entscheidende Rolle spielen, sowohl für die Intonation als auch für den Klang. Eine 2 Jahre alte Brüko mit Werkssaiten sollte mit etwas besserem bespannt werden. Weiterhin tut eine Anpassung der Sattelschlitze nicht zuletzt auch der Intonation gut.
Die Zargenprobleme kann ich bei meiner No.6 ebenfalls nicht nachvollziehen. Im Gegenteil... Aber es stimmt schon daß bei Brüko die Zargen relativ zügig gebogen werden. Daß das eine große Auswirkung auf den Klang hat kann ich mir dennoch nicht vorstellen, da die Zargen ja kaum an der Schwingung beteiligt sind -- ganz bestimmt nicht in der Taille!
Viele Grüße
Wilfried
Zitat von: wweltiIch kann nur betonen daß gerade bei Ukulelen die Saiten eine entscheidende Rolle spielen, sowohl für die Intonation als auch für den Klang. Eine 2 Jahre alte Brüko mit Werkssaiten sollte mit etwas besserem bespannt werden.
Hallo wwelti,
ich hab\'s gerade nicht im Kopf: Welche Saiten hast Du auf Deiner No 6?
Meine könnte sicher auch neue vertragen - Meierchen, was für Saiten sind drauf? Pyramid? Das ist leider aus der Beschreibung gelöscht.
ZitatWeiterhin tut eine Anpassung der Sattelschlitze nicht zuletzt auch der Intonation gut.
Die Saitenlage meiner Brükos finde ich sehr angenehm.
Anders bei unseren anderen Ukulelen - da würde ich gern was ändern.
Kann ich mich da selbst dran trauen oder ist das zu riskant?
Worauf müsste ich achten?
Und mit welchem Werkzeug gehe ich überhaupt an die Sattelschlitze?
Hallo Heidi,
auf meiner Brüko habe ich Worth Extra, die sind allerdings schon recht hart. Viele bevorzugen auch Aquila Nylgut auf Worth Ukulelen.
Ich habe meine Sattelschlitze mit gefaltetem Schmirgelpapier bearbeitet. Allerdings ist das wohl eher eine unprofessionelle Methode. Ich habe aber nun mal keine Sattelfeilen ;)
Bevor ich mich an die Brüko getraut habe, hatte ich ein wenig mit den billigen Schaepen geübt ;)
Viele Grüße
Wilfried
@smartin: Zuerst mal Danke für Deinen ausführlichen und kritischen Bericht!
Zitat von: Goschi[...] Beim Holz-Sattel verwendet Brüko meines Wissens üblicherweise Ovangkolschichten, die gegeneinander verleimt werden, nicht Palisander/Mahagoni. Ich weiß aber nicht, ob das wechselt. [...]
Bei meinen 2 Brükos (Sondermodelle) ist der Sattel aus 3-schichtigem Jacarandá (Palisanderart), die Faserrichtung der mittleren Schicht um 90° gedreht
Zitat von: smartin[...] Die Hölzer wirken qualitativ und bewusst gewählt (keine Astansätze, Wirbel in der Maserung etc.) [...]
Ist bei Brüko Programm. Ich war dort, und es tat ein bisschen weh zu sehen, was da alles für den Ofen bestimmt ist...
Zitat von: smartin[...] die Bundstege [...] Auffällig ist, dass sie sich zum Griffbrettrand hin nach oben wölben. [...] . Für mich ein klarer Verarbeitungsfehler, der beim Spielen allerdings nicht auffällt [...]
Es erstaunt mich schon, dass Dich das beim Spielen nicht stört... Bist Du sicher, dass Du das ganze Griffbrett rauf und runter geprüft hast, ob es bei gleich starkem Anschlag überall
nicht klirrt/scheppert?
Zitat von: smartin[...] Ein grober Makel den ich am Hals erkennen konnte ist die nicht ganz schlüssige Verbindung mit dem Korpus. Für die winzige Lücke braucht man zwar eine Fühlerlehre und gute Augen, allerdings treten hier mit Sicherheit Fehler in der Schwindungsübertragung auf. [...]
Eine Fühllehre hat doch so Zahlen drauf...
Bei meinen Brükos sehe ich dort auch einen feinen Spalt, bei der Einen kriege ich allerdings das 0.05mm Blatt der Fühllehre nicht mehr rein, bei der Anderen passt am \"Boden-Ende\" das 0.25mm Blatt noch rein, ein bisschen weiter oben ist jedoch dicht.
Du sagst
\"treten hier mit Sicherheit Fehler in der Schwingungsübertragung auf\". Ich denke, dass Du Dich mit dem Wort \"Sicherheit\" relativ weit aus dem Fenster lehnst. Auch wenn dies bei Deiner Ukulele der Fall sein sollte, frage ich mich (bzw. Dich) schon, wieviel dieser allfällige Unterschied am Schluss auf den Klang ausmacht... Verstehe mich nicht falsch: ich sage nicht, dass nur Resonanzdecke, Brücke, Hohlraum und Schalloch-Grösse und Position den Klang beeinflussen, aber der Hals spielt doch gerade bei einer Ukulele einen sehr untergeordneten klanglichen Faktor - halte Dir mal das Grössenverhältnis Hand-Instrumentenhals bei einerseits einer Ukulele, und anderseits einer Gitarre vor Augen... (die Hand dämpft, da schwingt bei der Ukulele nicht mehr viel!
Um auf den erwähnten Spalt zurückzukommen: wichtig scheint mir hier, dass am Schluss der Winkel des Halses stimmt.
Zitat von: smartin[...] Nun aber weggeschaut und hingehört..... [...]
Ich höre... ;)
Zitat von: smartin[...] Die Bundreinheit wird ab dem 7./8. Bund etwas instabil [...]
Sorry, unter \"instabiler Bundreinheit\" kann ich mir nicht viel vorstellen. Würde ja heissen \"nicht immer bundrein, aber manchmal schon\".
Das Thema interessiert mich.
Einerseits konnte man mich vor 30 Jahren mit dem Namen \"Brüko\" vertreiben - es waren die einzigen in durchschnittlichen Schweizer Musikgeschäften erhältlichen Ukulelen (heute findet man fast nur noch \"Baton Rouge\" und \"Lanikai\" ), und ich empfand diese Instrumente allesamt als bund
unrein! Allerdings kann ich heute nicht sagen, ob dies bloss an meiner damals vielleicht tolpatschigen Art, diese kleinen Instrumente zu \"befingern\" lag, oder ob diese Ukulelen tatsächlich nicht in Ordnung waren.
Anderseits habe ich, seit ich mich etwas ernsthafter mit der Ukulele beschäftige, keine einzige Brüko in den Händen gehabt, die nicht bundrein gewesen wäre (obwohl es das natürlich trotzdem geben kann). Ein mit mir befreundeter Profi-Musiker (
Jürgen Hübscher) sagt sogar \"bei einer Brüko bist du mindestens sicher, dass die Uke bundrein ist!\"
Ich wage es hier trotzdem noch, Dein \"instabil\" bei der Bundreinheit zu interpretieren: auf einer meiner Brükos tritt tatsächlich auf
einer einzelnen Saite eine Bundunreinheit auf. Nichts aussergewöhnlicher bei relativ dünnen Saiten (da habe ich leider Erfahrungen gesammelt). Wenn jede einzelne Saite genau auf konstante Dicke kontrolliert würde, wären sie \"ein bisschen\" teurer. Bei Fluorcarbon-Saiten sind solche Abweichungen in der Dicke kleiner und seltener, da scheinbar dieses Material (beim Kalibrieren) einfacher zu bearbeiten ist.
Zitat von: smartin[...] Soweit ich das beurteilen kann wurden hier keine Messingstäbe verbaut. Allerdings sieht es auch nicht nach Neusilber aus. [...]
Ist wahrscheinlich schon \"Neusilber\".
Neusilber (engl. \"Silver Nickel\" ) hat nichts mit Silber zu tun, sondern ist eine Nickel-Kupfer-Zink - Legierung, welche heutzutage für praktisch alle Bunddrähte verwendet wird. Im 19. Jhdt. und Anfang 20. Jhdt. waren die Bunddrähte oft aus Messing. Letztere gibt es noch heute, sie sind aber relativ schwierig zu finden/aufzutreiben.
Zitat von: smartin[...] Ich halte es einfach für absolut wichtig bei so einem Test extrem auf die Verarbeitung zu achten, denn das sind am Ende Klangbildende Faktoren. [...]
Klar, aber wenn Du den Klang beurteilst, hörst Du doch auf den Klang, und schaust nicht auf die Aesthetik/Verarbeitung, oder? Und ebenso klar: die Aesthetik ist für ein Instrument eben auch sehr wichtig finde ich, und sollte als solche bewertet (und nicht \"auf Klang umgerechnet\" ) werden ;) .
Zitat von: smartin[...] Mit der Unsymmetrie meine ich nicht den Boden, sondern tatsächlich linke und rechte Hälfte. [...]
Einerseits Schade. Anderseits scheinen mir solche Schwankungen in der Produktion auch einen Teil des Preisunterschieds zwischen Brüko Standardmodellen und Sondermodellen zu erklären.
Gruss,
Markus
Zitat von: wweltiauf meiner Brüko habe ich Worth Extra, die sind allerdings schon recht hart.
Viele bevorzugen auch Aquila Nylgut
Ah, danke.
Aquila habe ich (auf Jeanettes Tipp hin) seit kurzem auf meinem Blonden.
Nun dachte ich, ich könnte ja für die No 6 mal was anderes nehmen...
ZitatIch habe meine Sattelschlitze mit gefaltetem Schmirgelpapier bearbeitet.
Das hätte ich auch noch da - müsste ich nur noch falten. ;)
Bei der Ukulele, die ich da im Blick habe (keine Brüko), sieht der Sattel nach Kunststoff aus.
Interessanter Testbericht, vielen Dank!
ich rieche schon wieder Weihwasser.
Mag aber and er Menge der Brükoianer liegen das viele meinen ihr Instrument verteidigen zu müßen. :mrgreen:
Dabei waren beide Tests absolut in Ordnung und das es bei Handarbeit mit Naturwerkstoffen zu gewissen Abweichungen kommt ist ja wohl auch klar.
Beide Instrumente sind bei den Test gut weggekommen, aber nur bei einem wird die ein oder andere Makel verteidigt.
Ihr könnt jetzt auch mit Steinen nach mir schmeißen für diese Aussage, aber es fällt eben auf!
maik
Zitat von: Mike von Dich rieche schon wieder Weihwasser.
Mag aber and er Menge der Brükoianer liegen das viele meinen ihr Instrument verteidigen zu müßen. :mrgreen:
Dabei waren beide Tests absolut in Ordnung und das es bei Handarbeit mit Naturwerkstoffen zu gewissen Abweichungen kommt ist ja wohl auch klar.
Beide Instrumente sind bei den Test gut weggekommen, aber nur bei einem wird die ein oder andere Makel verteidigt.
Ihr könnt jetzt auch mit Steinen nach mir schmeißen für diese Aussage, aber es fällt eben auf!
maik
Ja das fällt auf, Maik.
Es kann aber daran liegen , dass die Brüko Nr.6 weit verbreitet ist und da jeder etwas zu
sagen kann im Gegensatz zur Ohana, die weniger verbreitet ist !
Zitat von: Mike von DBeide Instrumente sind bei den Test gut weggekommen, aber nur bei einem wird die ein oder andere Makel verteidigt.
Also, ich habe lediglich festgestellt, dass die von smartin beschriebenen Mängel bei meiner No 6 nicht aufgetreten sind, also offenbar nicht \"serienmäßig\" vorkommen.
ZitatMag aber and er Menge der Brükoianer liegen
Ich kann tatsächlich nur zu den Instrumenten etwas schreiben, die ich auch gut kenne. ;)
Und glaub mir: Ich habe auch wirklich nachgeguckt und mein Instrument streng geprüft, statt einfach nur schnell zu schreiben: \"Also, meine No 6 ist fehlerfrei!!!\"... und ich hoffe doch, dass mein Instrumentenpark über die Jahre/Jahrzehnte noch vielfältiger wird. :D
Heidi, wenn du fuer deine No 6 etwas anderes versuchen moechtest, kannste Worth Brown Lights probieren. Die C und E Saiten sind genau dieselben als bei Brown Medium, aber die G und A Saiten sind ein wenig duenner und klingen sehr klar. Deswegen geben sie sowohl Waerme als Klarheid. Ich habe sie auf meinen beiden Sondermodellen und sie gefallen mir besser als alles andere.
Ja ich merke schon, da hab ich ins schwarze getroffen :D - na dann mal zu meiner Verteidigung....
Also ich werde mal andere Saiten ausprobieren....vielleicht bessert sich ja dann die Bundreinheit....aber ehrlich gesagt will ich das bezweifeln ;) - ich finde es ja auch garnicht weiter wild. Bis zum 8. Bund ist sie wirklich perfekt.
An alle die diesen Punkt in Frage stellen:
Nun muss ich zugeben etwas knallharte Methoden verwendet zu haben....ich benutzte einen Studio-Rack-Tuner mit einer Genauigkeit von +/-1cent.....und mit instabil meine ich tatsächlich bei manchen Bünden ja, bei anderen nicht....das ist ein typisches Handarbeitsproblem und bei diesem PReis ja auch garnicht weiter wild - und ja, sie schlägt mit ihrer Bundreinheit sogar einige Akustigbässe die ich in den Händen hatte.
Aber wie gesagt....ich werde nochmal andere Saiten probieren.
Die gebogenen BundSTEGE (;)) stören tatsächlich nicht....sie sind sehr gleichmäßig verbogen, was mich auch etwas wunderte....das sieht fast nach Absicht aus, aber das kann ich mir nicht vorstellen.
Meine Lücke zwischen Hals und Korpus beträgt 0,08....0,25 finde ich katastrophal.....aber gut, vielleicht hab ich da ne falsche Einstellung als Feinmechaniker und Nutzer qualitativer Instrumente....
Und natürlich hat das Einflüsse....natürlich erstmal nicht hörbar, aber wenn du ne perfekte Brüko neben ne schlampige hälst wirst du das spätestens auf einer vernünftigen Anlage hören.....vielleicht liegt es ja auch an meiner Spielweise, aber ich lege nicht eine ganze Hand auf den Hals ;). Mal davon abgesehen schwingt doch so ein hals nicht hin und her....es geht dort um Resonanzen IN dem Hals. Du kannst doch auch Klanghölzer halten und es kommt nen Sound raus.
Dass der Winkel an Ende wichtig ist ist natürlich klar....
Was das neusilber angeht will ich dir mal glauben. Soweit ich dieses Material kenne, wird es heute als Ersatz für echtes Silber benutzt, wie es im Querflötenbau verwendet wurde.....und so wie ich neusilber kenne ist da der anteil an Kupfer bei 40-50%.....
und so wie ich Neusilber kenne ist es eine silberweiß glänzende Legierung, eventuell mit Beimischungen von Spurenelementen wie Blei, Zinn oder Eisen...diese machen es dann allerdings günstig und verändern die Farbe, so wie an den Bundstäben zu erkennen ist.
Mein Vorschlag hier wäre Glockenbronze, wenns dann perfekt sein soll ;) :D - aber wir wolln mal nicht übertreiben...
Mit meinem Test wollte ich keinesfalls nur den Klang beurteilen sondern eben auch auf Verarbeitung und Material schauen, denn das wird hier nur zu gern vernachlässigt. Ich kaufen doch auch nicht jedes Auto, nur weil es besonders schön fährt....wenn es einfach nicht geradeaus fährt ist das nunmal schlecht.
Dass es hier nutzer gibt die schöne Brükos erwischt haben will ich ja garnicht in Frage stellen. Im Gegenteil, es bestätigt nur meine Aussagen zur Qualität. Natürlich kann ich auch wunderbar klingende Harley Benton Instrumente erwischen....mit etwas Glück. Aber es gibt in der Verarbeitung einfach einen klassischen Durchschnitt der bei manchen Herstellern geringer ist als wiederum bei anderen. Greif ich ein Instrument von C.D. Martin kann ich greifen welches ich will, es wird perfekt sein....aber auch teurer.
Nun sage ich ja auch nicht, dass die Brüko ein schlechtes Instrument ist, der Verarbeitungsdurchschnitt liegt aber als Instrument in der Mittelklasse. Das finde ich nebenbei bemerkt schon beachtlich gut für diesen Preis denn die Naive Einstellung, dass Ukulelen günstige Qualitätsinstrumente sind scheinen hier (so wie ich anfangs auch) äußerst viele Leute zu haben....neben den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten, die mir allerdings vorliegen.
Mittelklasse-Instrumente sind aber keine Instrumente die in jeder Hinsicht stärken aufweisen...es gibt eben einfach Montagsmodelle und kleinere Fehler, die man aber für den geringen PReis in kauf nimmt.
Die Brüko ist ein wirklich gutes Mittelklasse Instrument, für Studiofähig halte ich sie allerdings nicht. Aber das wär für den Preis auch ein echtes Highlight.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass einige Sondermodelle hier punkten können, von daher genießt Brüko hier bei mir schon einen guten Stellenwert........aber Leute mal im ernst, es ist und bleibt nur ein gutes Instrument für wenig Geld....kein Highlight.
PS: zu schnell verarbeitetes Holz, zu schnell gewachsenes Holz und zu schnell getrocknetes Holz wirst du im Moment nicht am Klang erkennen....aber warte mal 10 Jahre und vergleiche dann eine Aufnahme. Gutes, altes Holz altert in Würde und wird sogar besser....billiges wird Frequenzinstabil und ganz billiges sogar rissig oder trägt den Lack nicht mehr.
Zitat von: smartin[...] ich benutzte einen Studio-Rack-Tuner mit einer Genauigkeit von +/-1cent.....und mit instabil meine ich tatsächlich bei manchen Bünden ja, bei anderen nicht....das ist ein typisches Handarbeitsproblem [...]
Bei den relativ dicken Bunddrähten, die Brüko verwendet, kriegst Du mit unterschiedlichem Fingerdruck einen Unterschied von 20 Cent hin... Ja, das ist ein Handarbeitsproblem - des Uklers ;)
Bei einer Ukulele mit dünneren Bunddrähten
und steiferen Saiten \"schaffe\" ich noch eine vom Fingerdruck abhängige Abweichung von knapp 10 Cent. Klar, beim normalen, entspannten Spiel werden die entsprechenden Abweichungen kleiner sein.
Wenn Du tatsächlich auf dem gleichen Bund bei gleichem Fingerdruck auf allen 4 Saiten die gleiche Abweichung von der \"perfekten Bundreinheit\" feststellst, bringen neue Saiten nur dann was, wenn sie steifer sind (sprich: Fluorcarbon-Saiten), und natürlich tatsächlich die Bundabstände regelmässig sind. Unregelmässige Bundabstände sind eher unwahrscheinlich, da bei Brüko nicht jeder Bundschlitz einzeln gesägt wird, sondern alle zusammen, und dies immer gleich, d.h. mit dem gleichen, fest montierten Werkzeug, so dass alle Brükos derselben Mensur gleich bundiert sind.
ich spiele nicht das erste mal ein Saiteninstrument und die ersten 8 Bünde laufen ja absolut sauber von der Hand........nur das zum variablen \"Fingerdruck\" ;)