Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: smartin am 25. Nov 2008, 22:19:40

Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 25. Nov 2008, 22:19:40
Hallo Liebe Ukulelenfreunde,

Als erfahrener Semi-Profi in Sachen Musik möchte ich heute mal einen Testbericht der Ohana CK35G verfassen, der neben dem bereits existierendem Test auf der Homepage etwas ins Detail geht.

Mit dem naiven Denken, dass Ukulelen im bereich der qualitativ hochwertigen Instrumente etwas günstiger sind schaute ich mich im Rahmen von 180-200 Euro etwas genauer um und entschied mich für die Ohana CK35-G, da diese praktischerweise auch gleich mit Koffer geliefert wurde  :mrgreen: .

Beim auspacken dann leichte Ernüchterung. Der Koffer wird im Internet gern für ca. 55-60 Euro verkauft, was ich für überteuert halte. Im Set mit der Ukulele bekommt man ihn manchmal umsonst dazu (bei höherem Ukulelenpreis) oder gegen 35 Euro - hier liegt auch eine realistische Werteinschätzung meinerseits.........kein schlechter Koffer (er muss ja nicht viel Masse tragen/schützen), aber mehr als 35 Euro sind nicht gerechtfertig. Bei genauerem Hinsehen fällt auch auf, dass es sich hierbei keineswegs um einen Ohana-Formkoffer handeln kann - das Instrument hat hier noch reichlich Luft.

Also dann....Koffer geöffnet........
Zunächst strahlt einen das gute stück durch eine Plastikfolie an, die aber im nu entfernt ist  ;) . Kurz hin und her gewendet....erster Eindruck ist ordentlich.
Dann der erste Schandfleck  :lol: ........auf der Rückseite des Halses prangt ein kleiner Aufkleber, wie er sonst nur auf günstigen Dekoartikeln zu finden ist.... \"MADE IN CHINA\".
Meine Erfahrung als Musiker sagte mir, dass das nicht schlecht sein muss......aber definitiv einer Detailkontrolle verlang.  :?
Ab jetzt wurde peinlichst genau hingesehen....

Zunächst also zur Verarbeitung:
Der erste Blick fällt aufs Griffbrett. Das Palisandergriffbrett ist recht sauber gearbeitet und ordentlich verklebt (keine Spuren von Nachbesserung erkennbar). Die Bundstege besitzen eine einheitliche Form und sind ebenfalls vernünftig in das Griffbrett eingearbeitet (Bei Brüko gabs da schon weniger schöne Bilder). Ein kleiner Kleberfleck ist auf dem Griffbrett zu sehen, aber sowas kommt bei den Besten auch vor....daher hier mal ausnahmsweise kein Punktabzug.
Sattel und Steg scheinen tatsächlich aus Knochen zu bestehen, die Inlays sind zu weich um aus echtem Perlmut zu sein. Hier wurde Kunstoff verbaut, aber als Perlmut verkauft.....schade, Punktabzug.
Die Saitenhalterung aus Palisander wurde sauber gefräst....leider aber mit Sandpapier nachgearbeitet....nochmal schade...aber nur ein optischer Makel für Perfektionisten (zu erkennen an gerundeten Fräskanten).
Die verwendeten Mechaniken lassen vorerst keine Schwächen blicken - abgewinkelte Mechaniken haben natürlich massive Vorteile, aber ich wollte es klassisch.

Zum Korpus....
Der Korpus besteht aus Mahagoni und wurde sauber verarbeitet. Ebenfalls keine Spuren von Nachbesserungen oder Schlamperei erkennbar. Ein absolutes NO-GO für Holzinstrumente ist allerdings ein Astansatz im verwendeten Holz. Bei meinem Instrument leider auf der Rückseite vom Korpus vorhanden....großer Punktabzug. Diese Astansätze KÖNNEN (muss nicht) negative Einflüsse auf bestimmte Frequenzen haben.
Abschließend wurde das gesamte Instrument mit Klarlack lackiert. Schaut man in die Ecken vom Halsansatz oder spiegelt das Instrument im Licht ist hier erkennbar, dass hier nicht sehr sparsam und um Zeit zu sparen mit wenig Schichten gearbeitet wurde. Das sorgt für eine unregelmäßige Lackdicke und kann im schlimmsten Fall ebenfalls auswirkungen auf den Klang sowie die Stabilität der Lackschicht haben....die Folgen sind bei mir direkt sichbar....kleine Lackschäden am Übergang zum Griffbrett (lässt sich aber leicht beheben) - trotzdem Punktabzug  :|.

Nun aber genug Nachgeschaut.....jetzt werden die Ohren gespitzt. Der erste Schlag in die Saiten lässt schon ein wenig das Herz aufgehen. Ein sattes, warmes C-Dur schmeichelt den Ohren. Ein wirklich schöner Klang....  8)
Aber auch hier wollen wir genauer hinhören....
Erster Punktabzug....beim anschlagen des leeren E, kommt es zu einem sog. \"Wolfston\". D.h. die Saite erklingt kurz in einem Satten Ton und löst sich dann in die Obertöne auf. Klares Frequenz-Problem das mit dem erwähnten Astansatz oder unregelmäßigem Lack zusammen hängen kann. Ähnliches Erscheinungsbild auch beim gespielten Bmaj7.

Diese Fehlerbilder sind in der Regel die härtesten Tests und decken jeden Verarbeitungs- oder Materialfehler auf......sie sind allerdings in seltenen Fällen auch bei hochwertigen Instrumenten zu finden und können mit der Wahl der Saiten sowie Schwingungsübertragenen Elementen (Sattel, Brücke, Mechanik) etwas begrenzt werden.
Die vom Hersteller verwendeten Saiten sind als mittelmäßig einzustufen - hier kann also sicher noch etwas aus dem Instrument herausgeholt werden.


Fazit:
Es bleibt wohl auf ewig festzuhalten und in Stein zu meißeln, dass der Preis eines hochwertigen Instrumentes nunmal nicht von der Größe, sondern von der Qualität abhängt. Wer Qualität will, muss sie auch bezahlen.
Nichts desto trotz würde ich die Ohana CK-35G im Großen und Ganzen als Mittelklasse-Ukulele mit einer 3+ bis 2- (Schulnoten) auszeichnen mit besonderen Stärken in Klang und Optik. Hobby-Ukulisten werden damit absolut zufrieden gestellt und können ein gutes Instrument ihr Eigen nennen.
Qualitätsjunkies, Perfektionisten, Musiker und Profis sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie es eben mit einem Mittelklasse-Instrument zu tun haben, dass seinem Preis aber gerecht wird.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 25. Nov 2008, 22:58:49
PS: Die Bundreinheit ist bis in hohe Lagen ebenfalls recht vernünftig...
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: moskeeto am 25. Nov 2008, 23:52:49
Danke Smartin für den ausführlichen und detaillierten Bericht :D

ich vermute, dass du dieses Instrument (http://www.ukulele24.de/product_info.php/info/p567_Ohana-CK-35.html) meinst. (?)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 26. Nov 2008, 17:12:53
genau das mein ich...
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: ukefloh am 26. Nov 2008, 17:20:49
Hallo Smartin,
schreib doch bitte mal wie du ein Semi-Profi in Sachen Musik geworden bist.
Evtl in der Rubrik who is who.
Danke
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 26. Nov 2008, 17:43:16
@ukefloh...

das klingt ja direkt bösartig, wie du das formulierst :D......aber den gefallen hab ich dir mal noch getan.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: ukefloh am 26. Nov 2008, 17:50:20
Hallo Martin-bösartig klangs nicht, wenn man hier beim Schreiben einen Klang hören könnte gäbs vielleicht nicht so viele \"Missverständnisse\" :mrgreen:
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 26. Nov 2008, 17:51:42
;) - die antwort ist eigendlich auch kurz und bündig: \"mit Glück\" :D .....und wenn man ne weile \"im Geschäft\" steckt sag ich mal.....also eben Beziehungen.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Earlyguard am 27. Nov 2008, 09:04:11
Vielen Dank für den Testbericht. :D

Der Johannes hatte hier übrigens auch schon mal einen Testbericht
zu seinem damaligen Neuerwerb!

[size=14]KLICK[/size] (http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=2298)

Viele Grüße
Thomas

..
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: HEiDi am 27. Nov 2008, 09:15:10
Zitat von: ÖrliDer Johannes hatte hier übrigens auch schon mal einen Testbericht
zu seinem damaligen Neuerwerb!

[size=14]KLICK[/size]

Na, wenn das keine Beweihräucherung ist...  ;)
... und bestimmt zu Recht.  :D

Danke beiden für die Berichte, klingt sehr verlockend.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Uketeufel am 27. Nov 2008, 09:41:40
Auch ein sehr schöner, detaillierter Bericht. Vielen Dank! :)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: charangohabsburg am 27. Nov 2008, 15:45:13
Auch für diesen Bericht besten Dank! (sehe ihn erst jetzt).

Zitat von: smartin[...] die Inlays sind zu weich um aus echtem Perlmut zu sein. Hier wurde Kunstoff verbaut, aber als Perlmut verkauft..... [...]
Hast Du daran rumgeritzt??  :shock:  Nein, im Ernst, sowas sieht man, wenn man je Perlmutt gesehen hat...

Zitat von: smartin[...]
Die Saitenhalterung aus Palisander wurde sauber gefräst....leider aber mit Sandpapier nachgearbeitet....nochmal schade...aber nur ein optischer Makel für Perfektionisten (zu erkennen an gerundeten Fräskanten).  [...]
Vielleicht Geschmacksache? Ein Bild würde über das Ausmass der Sandpapier-Nachbearbeitung Aufschluss erteilen.

Zitat von: smartin[...] Zum Korpus.... [...] Ein absolutes NO-GO für Holzinstrumente ist allerdings ein Astansatz im verwendeten Holz. Bei meinem Instrument leider auf der Rückseite vom Korpus vorhanden.... [...]
Wie gross? Bild? So ein Instrument würde ich wahrscheinlich zurückgeben, ausser der Klang würde mich total überzeugen!

Zitat von: smartin[...] beim anschlagen des leeren E, kommt es zu einem sog. \"Wolfston\". D.h. die Saite erklingt kurz in einem Satten Ton und löst sich dann in die Obertöne auf. [...]
Interessant. Tonbeispiel?
Andrés Segovia hatte sich bei José Ramirez auch immer über Wolfstöne beschwert... (allerdings nicht bei Ukulelen). Ich bin mir sicher, dass sich das Wolfston - Problem nicht einfach auf einen Materialdefekt zurückführen lässt, das Ding ist komplexer.

Zitat von: smartin[...] Es bleibt wohl auf ewig festzuhalten und in Stein zu meißeln, dass der Preis eines hochwertigen Instrumentes nunmal nicht von der Größe, sondern von der Qualität abhängt. Wer Qualität will, muss sie auch bezahlen. [...]
Eigentlich schade, ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, mir aus Qualitätsgründen eine Kirchenorgel anzuschaffen - ok, ist vielleicht sogar in Spar-Ausfführung nicht ganz billig ;)  :mrgreen:

Fazit:
Wie Du sicher bemerkt hast, smartin, bin ich vollprofessioneller Test-Tester.  :mrgreen:   :mrgreen:   :mrgreen:  Meine Tests sind subjektiv, voreingenommen und persönlich gefärbt, jedoch durchaus ernst gemeint ;)

Viel Spass mit Deinen neuen Uken!!!  :D
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 27. Nov 2008, 17:09:05
@charangohabsburg

Ja natürlich habe ich an den Inlays \"herumgeritzt\" - denn nur das ist heute eine Möglichkeit zu testen ob es sich um echtes Perlmut handelt oder nicht. Heutige Kunststoff-Verarbeitungsverfahren machen es optisch wirklich schwer es von echtem zu unterscheiden.
Ich baue gelegentlich Messergriffschalen mit Perlmut-Einsätzen und kenne den Werkstoff. Er ist etwa Knochenähnlich und spröde......Kunststoff dagegen wesentlich weicher.

Geschmackssache ist das mit dem Sandpapier nicht. Ich genoss selbst eine handwerkliche Ausbildung und weiß daher, dass Sandpapier in der Regel benutzt wird um schnell bearbeitete Teile fürs Auge wieder ansehnlich zu machen und die Oberfläche zu glätten. D.h. du findest an dieser Brücke kaum eine ebene Fläche die nicht zu den Rändern hin abfällt. BEi Brüko funktioniert es ja auch sauberer....


Das Aststück selbst ist etwa 5x2,5mm mit entsprechenden Verwirbelungen in der Maserung drumherum. Ich hatte ebenfalls schon darüber nachgedacht es zurückzugeben, aber dann hätte ich wohl den Ast irgendwoanders ;).

Zum Wolfston....ich nehm das jetzt nicht auf.....stell dir einfach vor, der Ton den du anschlägst hält ca. 3sekunden, wird dann sehr schnell leiser und es bleibt ein hoher Oberton der so lang steht wie die Saiten schwingt. Die Töne sind ausschließlich auf Schwingungsprobleme zurückzuführen die in den meisten Fällen von Verarbeitungs oder Materialfehlern kommen. Das kann dann sogar auf Holz zurückzuführen sein, dass aufgrund schnellerem Wachstum eine weitere Maserung hat oder auch auf künstliches Trocknen.
Nicht umsonst verarbeiten hochkarätige Instrumentenhersteller nur uraltes, langsam gewachsenes Holz das absolut regelmäßig ist. An einer Martin-Guitar der oberen Preisklassen kannst du die Maserung mit nem Messchieber kontrollieren....das ist wahnsinn, aber Makellos.

Ich stelle hier auch keinen Test in Frage, ich möchte sie nur aus meiner Sicht etwas verfeinern.
Aber ich stelle so langsam fest, dass die meisten Leute hier auf solche Dinge keinen Wert zu legen scheinen.....vielleicht liegt der Hintergrund auch in der Verwendung. Für zuhause oder Ukulelentreffen-Sessions ist das alles kein Problem....
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: wwelti am 27. Nov 2008, 18:17:21
Hallo smartin,

Ich habe leider gerade nicht viel Zeit, möchte aber betonen daß ich durchaus sehr viel Wert auf all diese Details lege und Deine Testberichte mit viel Interesse verfolgt habe. Vielen Dank dafür.

Das mit dem \"Wolfston\" kenne ich auch ... bei den meisten Instrumenten (auch bei meiner Brüko) ist es so daß einige Töne nicht ganz so schön klingen. Ehrlich gesagt habe ich noch keine Ukulele gesehen die völlig frei davon ist -- allenfalls kann es mal besser und mal weniger gut sein (meine Erfahrung).

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: charangohabsburg am 27. Nov 2008, 18:49:55
Zitat von: smartinJa natürlich habe ich an den Inlays \"herumgeritzt\" [...]
alle Achtung!!! Ein Hardcore-Tester, der von nichts zurückschreckt! ;)

Zitat von: smartin[...] D.h. du findest an dieser Brücke kaum eine ebene Fläche die nicht zu den Rändern hin abfällt. [...]
Das tönt schon konkreter, wenn allerdings auch ein bisschen abschreckend  :(


Zitat von: smartin[...] Das Aststück selbst ist etwa 5x2,5mm mit entsprechenden Verwirbelungen in der Maserung drumherum. [...]
Tönt auch nicht sehr einladend...

Zitat von: smartin[...] Ich hatte ebenfalls schon darüber nachgedacht es zurückzugeben, aber dann hätte ich wohl den Ast irgendwoanders ;).[...]
Ganz und gar mit Dir einverstanden, das ist das grosse Übel, wenn man per Versand bestellt :(


Zitat von: smartin[...] Nicht umsonst verarbeiten hochkarätige Instrumentenhersteller nur uraltes, langsam gewachsenes Holz das absolut regelmäßig ist. [...]
Kannst Gift darauf nehmen, dass José Ramirez (III) zu den Hochkarätigen gehörte, und dass Andrés Segovia nur die hochkarätigsten seiner Instrumente interessierte...

Zitat von: smartin[...] An einer Martin-Guitar der oberen Preisklassen kannst du die Maserung mit nem Messchieber kontrollieren....das ist wahnsinn, aber Makellos. [...]
Martin macht das so: sie setzten, wenn \"nötig\" ihre Gitarrendecken zusammen, bzw. schneiden Fehlerchen raus (klick hier). \"Makellos\" erhält dabei einen unangenehmen Beigeschmack...

Zitat von: smartin[...] Ich stelle hier auch keinen Test in Frage,  [...]
Nein, aber ich tue dies!  :mrgreen:   ;)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Ukebass am 27. Nov 2008, 18:54:00
Ich mische mich jetzt auch einfach mal die Wolftondebatte.

Leider bin ich selber ein Wolftongeschädigter an meinem Kontrobass und weiß daher, wie ekelhaft so etwas sein kann.
Ein existierender Wolfston hat zunächst nichts mit der Qualität des Instrumentes zu tun. Es ist sogar eher so, daß sehr hochwertige Instrumente eher zu Wolftönen neigen, als einfache Instrumente. Diese \"Töne\" entstehen durch Eigenresonanzen im Instrument und können sich entweder durch Zusatztöne (z.B. ein tiefes Grummel) zu dem angespielten Ton hörbar machen. Zum anderen bezeichnet man aber auch Töne so, die nicht richtig ansprechen wollen. Also man spielt einen Ton und dieser entwickelt sich nicht richtig. Besonders \"fühlt\" man diesen Ton bei Streichinstrumenten. Man hat in solch einem Fall das Gefühl, daß sich das Instrument gegen diesen Ton \"wehrt\". In schlimmen Fällen greift der Bogen nicht auf der Saite und rutscht ohne viel Wirkung darüber. Ursache ist immer eine Eigenresonanz im Instrument, die durch ihre Schwingung dem gespielten Ton Energie entzieht.
Warum sehr gute Instrumente besonders davon betroffen sein können, liegt daran, daß sie viel mehr auf \"Tonentfaltung\" getrimmt sind, das heißt sie sind mehr ausgereizt und bewegen sich oft an der Grenze des Möglichen. Durch ihre filigrane Bauart sind sie anfälliger gegen Wolfstöne. Besonders häufig sieht man sogenannte \"Wolfstöter\" an Bratschen, Chelli und Kontrabässen, aber auch Geigen sind davon nicht verschont und das, wie gesagt, auch bei ganz hochwertigen Instrumenten.
Sinngemäß läßt sich o.a. Gesagtes auch auf Ukulelen übertragen, wobei sich aufgrund der geringen Größe das Wolfproblem in Regelfall in erträglichen Maßen  hält.

Gruß Michael
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 27. Nov 2008, 23:36:54
na dann hätten wir das geklärt :)....

ZitatKannst Gift darauf nehmen, dass José Ramirez (III) zu den Hochkarätigen gehörte, und dass Andrés Segovia nur die hochkarätigsten seiner Instrumente interessierte...

Ja, aber niemand kann IN ein Stück Holz hineinsehen.... ;)

ZitatNein, aber ich tue dies!  

Mach doch! :D - nein mal im Ernst....ich lege absolut viel Wert auf Qualität (aber weiß was sie kostet) und daher würde ich es mir einfach wünschen, wenn ein Musiker der so einen Test verfasst nach dem andere eine Kaufentscheidung fällen sich nicht von einer optischen Schönheit blenden lässt und es gern auch als \"sieht top aus\" beschreibt, sondern bei so einem Test alles in Frage stellt, was es in Frage zu stellen gibt. Letztendlich konnte ich das Instrument ja im großen und ganzen als \"ganz gut\" beschreiben aber jeder potentielle Käufer sollte wissen worauf er sich bei so einem Instrument einlässt und dann auch selbst entscheiden können ob er damit leben kann. Phrasen wie \"gut verarbeitet\" oder \"schöner Klang\" sind einfach nicht ausreichend......
Ich habe mir die Ohana aufgrund der Testberichte die ich las zugelegt und war doch etwas enttäscht davon am Ende ein durchschnittlich gutes Instrument in der Hand zu halten - denn das kam in den Testberichten nicht hervor.

Ich lese nebenbei gelegentlich mal eine Fachzeitschrift die Instrumente bewertet und mich ärgert es jedes mal, dass eigendlich niemals irgendwelche Detailkontrollen gemacht werden oder penibel auf Schwachstellen eingegangen wird. Inwiefern sowas am Ende wirklich negativ ist, das kann sich in einer Gesamtbewertung rausstellen, in der Regel findet man aber nie einen Test, nachdem ein vorher Kaufinteressierter vielleicht die Finger davon lässt.....meist wird alles schön geredet (okay, in den Zeitschriften gibts dafür wahrscheinlich ein paar Scheine extra).....irgendwo ja auch verständlich, denn wer gibt schon gerne zu, dass er schrott gekauft hat?!

Dieser Formkoffer ist dabei das absolut perfekte Beispiel von absoluter Dreistigkeit :D - wie kommt es nur, dass Brüko das gleiche Stück für regulär 27 Euro anbietet (wenn es woanders 50-60 kostet)?!
Das soll auch kein Vorwurf an die Händler sein, mehr an die Hersteller die solche PReisempfehlungen aussprechen.....einfach lachhaft.

Ich denke der größte Makel ist, dass die Uke ein supergeiles Kultinstrument ist und dementsprechend vermarktet wird....

Zitatalle Achtung!!! Ein Hardcore-Tester, der von nichts zurückschreckt!
Naja man muss es ja nicht so machen, dass es am Ende sichtbar ist ;).....es reicht das Ansetzen einer Stahlnadel....auf Perlmut gleitest du mit wenig druck einfach weg....auf Kunststoff beginnt die NAdel in den werkstoff einzudringen.

[img src=\"http://img.kelkoo.com/de/medium/856/650/109642746918956327263518651669077650856.jpg\"][/img] ....war jetzt das einzige was ich gefunden habe...aber so sieht Kunststoff mit PErlmutteffekt aus....das unterscheidet sich optisch eigendlich nur schwer von echtem.


PS: Okay, Martin-Guitars ist auch nicht \"makellos\"....aber du weißt was ich meine.... ;) .....die ohana ist ja auch ein grundsolides Basisinstrument mit dem sich die Uker auf jedenfall nicht das Gehör versauen :D - im Gegenteil....den Klang finde ich echt schön....daher behalte ich sie auch trotz meiner höchsten Ansprüche.
Aber die nächste Uke wird dann wohl doch eine Koaloha oder eine Pono. Eines kann ich hier versprechen...bei nem Instrument, was sich dann auch noch seine Qualität vernünftig bezahlen lässt schaue ich noch gemeiner aufs Detail :D
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: gallier am 28. Nov 2008, 01:43:44
...irgendwie kann ich nicht glauben das du in einer Punkband spielst.  ;) :D
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: losguidos am 28. Nov 2008, 03:23:32
hallo martin,

vielen dank für deine ausführlichen testberichte. ich habe sie auch mit großem interesse gelesen und freue mich wenn jemand etwas detailierter hinschaut :)

Zitat von: smartin....ich lege absolut viel Wert auf Qualität (aber weiß was sie kostet) und daher würde ich es mir einfach wünschen, wenn ein Musiker der so einen Test verfasst nach dem andere eine Kaufentscheidung fällen sich nicht von einer optischen Schönheit blenden lässt und es gern auch als \"sieht top aus\" beschreibt, sondern bei so einem Test alles in Frage stellt, was es in Frage zu stellen gibt. Letztendlich konnte ich das Instrument ja im großen und ganzen als \"ganz gut\" beschreiben aber jeder potentielle Käufer sollte wissen worauf er sich bei so einem Instrument einlässt und dann auch selbst entscheiden können ob er damit leben kann. Phrasen wie \"gut verarbeitet\" oder \"schöner Klang\" sind einfach nicht ausreichend......
Ich habe mir die Ohana aufgrund der Testberichte die ich las zugelegt und war doch etwas enttäscht davon am Ende ein durchschnittlich gutes Instrument in der Hand zu halten - denn das kam in den Testberichten nicht hervor.

die sache mit den floskeln hat wohl eher etwas damit zu tun, daß die wenigsten ukulelespieler semi-professionelle, oder professionelle musiker sind. einige haben viel erfahrung, weil sie lange musik machen, oft aber von anderen instrumenten kommen (genau wie du). man überträgt seine erfahrung also meist nur auf die ukulele... ich denke es steckt meist gar nicht die absicht dahinter, etwas schön zu reden, oder werbe-botschaften für die ein, oder andere marke zu machen. viele wissen es einfach nicht besser und es ist ja auch nicht ganz so einfach z.b. den klang und dessen qualität zu beschreiben. das instrument ist ja auch relativ jung (gibt\'s seit gefühlten 150 jahren) und vergleicht man es z.b. mit der gitarre, spielt ein verschwinden geringer anteil ukulele.

ich persönlich finde aber gerade das an dem instrument sympathisch :) es ist alles viel persönlicher, man hilft sich untereinander, hat weniger konkurrenz-denken und möchte einfach nur spaß haben. wenn man auf das konzert eines bekannten gitarristen geht, stellt er sich nicht anschießend unter das publikum, redet mit den leuten, läßt dich auf seinem instrument spielen, oder gibt dir seine e-mail adresse. es bringen auch nicht alle konzertbesucher ihre eigene gitarre mit *g*

für mich hat das wort amateur in diesem zusammenhang und in seiner eigentlichen bedeutung (liebhaber) etwas sehr positives. wenn professionalität davon abhängt, ob man seinen lebensunterhalt damit bestreiten kann, oder nicht, dann sollten wir uns alle das amateurehafte bewahren und die sache aus purer lust und leidenschaft, und nicht wegen des schnöden geldes, machen ;) ...ich möchte ja nicht allen profis die leidenschaft absprechen, aber oft sieht die realität anders aus und man verdient sein geld mit \'brot und butter jobs\', die nicht immer spaß machen und mit großer leidenschaft betrieben werden.

ich finde, man kann über die ein oder andere, etwas unsachliche beschreibung, auch großzügig hinwegsehen und sich schlicht über den neuerwerb des anderen mitfreuen. auch wenn man keine neuen, oder profunden kenntnisse über das instrument bekommt... mich ärgert sowas also eher weniger.

vg losguidos
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Ukebass am 28. Nov 2008, 09:13:51
Hallo smartin,
hier im Forum gibt es eine ganze Reihe von Leuten, die sich sehr gut mit Musikinstrumenten und deren Umfeld auskennen. Insofern kann es natürlich passieren, daß man jemanden, der sich an anderer Stelle als Semi-Profi ausgibt, etwas genauer auf die Finger schaut, vor allen Dingen, wenn er Testberichte verfasst. Sinngemäß so, wie wenn du teurere Instrumente genauer beäugst.
Genaue Testberichte sind eine tolle Geschichte und da stimme ich dir zu, es gibt viel zu wenige. Trotzdem sollte man sich vor Augen halten, daß Kritikpunkte im Test immer subjektiv sind und für den einen stimmig sind, für einen anderen aber keinerlei Bedeutung haben, nur sachliche Fehler sollten möglichst nicht auftauchen.
Trotzdem möchte ich dich ermuntern, weiterhin \"genaue\" Testberichte zu verfassen. Es kann sich dann jeder das herauspicken, was er möchte. Ich freue mich jedenfalls schon auf deinen nächsten Test (und das ist nicht ironisch gemeint). :D

Gruß Michael
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 28. Nov 2008, 14:41:23
hast du denn sachliche Fehler entdeckt? dann bitte aufklären...

Zitatich finde, man kann über die ein oder andere, etwas unsachliche beschreibung, auch großzügig hinwegsehen und sich schlicht über den neuerwerb des anderen mitfreuen. auch wenn man keine neuen, oder profunden kenntnisse über das instrument bekommt... mich ärgert sowas also eher weniger.

Naja ärgern wird es mich nun auch nicht wirklich....aber es ist schade, wenn ich mir wegen der Begeisterung eines anderen etwas zulege von dem ich weniger begeistert sein kann - und das nicht wegen verschiedenen Geschmäckern, sondern weil manches einfach nicht erwähnt wird....und wenn man es dann erwähnt wird man auch noch in Frage gestellt....für mich ist das nicht ganz verständlich. Ich könnts ja verstehen, wenn etwas in Grund und Boden geredet wird und geschmäcker in Frage gestellt werden. Gute Verarbeitung ist aber keine Geschmackssache....

wie auch immer.....ich hab Spass an dem instrument und viele andere sollten es auch haben - aber sie sollten eben wissen welche Kompromisse sie eingehen.

Das Thema schweift jetzt auch ab....
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: wwelti am 28. Nov 2008, 15:55:23
Hallo smartin!

Nun ist dies hier kein Profi-Forum. Ich fände es schade wenn z.B. Einsteiger sich nach der Lektüre Deiner Kommentare nicht trauen, ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer ersten Ukulele zu berichten. Wenn man einen Testbericht liest, sollte man bei Einsteigern und Hobbyisten etwas gnädigere Maßstäbe anlegen. Davon abgesehen wird auch ein Instrument, welches aus Deiner Sicht \"mittelmäßig\" ist, für einen Einsteiger sehr gut sein -- Darf man denn unter 1000 Euro gar nicht in die Ukelei einsteigen, weil man sonst nur mittelmäßige Instrumente spielt? Meine erste Ukulele hat 25 Euro gekostet und sie war für das Geld wohl ganz OK. Hat Spaß gemacht darauf zu spielen. Mehr Geld hätte ich zu diesem Zeitpunkt wohl kaum ausgegeben... Wenn ich vorher einen Testbericht von Dir über diese Ukulele gelesen hätte wäre ich vielleicht abgeschreckt worden sie zu kaufen...

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß ein Testbericht, der aus Deiner Sicht \"fehlerhaft\" und unvollständig ist, jedoch den Belangen eines Einsteigers durchaus gerecht wird.

Das soll nicht heißen daß ich Deine Testberichte nicht schätze. Aber ich denke sie sind eher an Semi- bis Vollprofis gerichtet als an einen Hobby-Ukler, der einfach mal ein paar Lieder mit ein paar Akkorden begleiten will, und vielleicht auch mal etwas weniger sorgfältig mit der Uke umgeht. Damit will ich lediglich sagen: Ich finde Deine Berichte gut, aber Deine Kritik an den Berichten weniger professioneller Mitglieder finde ich etwas übertrieben.

Ich denke man kann auch durchaus vom Leser eines Testberichtes erwarten, daß er in der Lage ist ein bisschen das Niveau des Berichtes mitzuerfassen. Wem es wirklich wichtig ist ein exzellentes Instrument zu erhalten, wird sich sowieso nicht auf einen einzelenen Bericht verlassen. Wer ein Einsteiger-Instrument sucht, das auch nicht in jeder Hinsicht perfekt sein muß, wird über Erfahrungsberichte anderer Einsteiger froh sein.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Matze am 28. Nov 2008, 16:17:47
Hallo Smartin,

der Meinung von Wilfried möchte ich mich im Großen und Ganzen anschließen. Ich bin Anfänger auf der Ukulele und hätte
schon ganz gerne eine Brüko oder eine Ohana oder andere in ähnlicher Preisklasse, aber durch Deinen detaillierten
Testbericht, den ich mit viel Interesse gelesen habe, bin ich nun doch etwas verunsichert. Sehr viel teurere Instrumente
kann ich mir jedoch auch nicht leisten. Deshalb finde ich die \"normalen\" Testberichte eigentlich auch ganz gut, denn sie
sprechen ein viel größeres Publikum an, als ein Profitest. Du nimmst so ein Instrument ja regelrecht auseinander - so nach
dem Motto: wer suchet, der findet! Sehr interessant, wie gesagt: ich schätze Dein Wissen und Deine Erfahrung auf dem
Gebiet, aber ich bin bestimmt nicht der einzige Anfänger, der verunsichert ist.
Ich glaub, ich warte erstmal ab und bleibe bei meiner Makala - aber bitte nicht testen!!! ;)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Ukebass am 28. Nov 2008, 16:21:35
Zitathast du denn sachliche Fehler entdeckt? dann bitte aufklären...

Habe ich weiter oben bereits getan. ;)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: wwelti am 28. Nov 2008, 16:41:34
Nur um Mißverständnisse zu vermeiden, möchte ich nochmals betonen, daß ich die Berichte von smartin sehr positiv sehe und auch froh darüber bin, daß mal jemand mit der Lupe hinschaut. Ich möchte nur -- wie gesagt -- um etwas mehr Toleranz gegenüber weniger professionellen Berichten bitten. Diese halte ich nämlich auch für sehr wertvoll.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen frohes Testen und Ukeln ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: apfelrockt am 28. Nov 2008, 18:42:25
Läuft doch im Prinzip immer auf das gleiche hinaus: selber testen macht schlau. Ich weiss ja nicht welche Ukes der Verfasser dieses threads sonst noch gespielt hat um einen Vergleich ziehen zu können?
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 30. Nov 2008, 18:17:38
@Rubber

also gerade für Anfänger sind beide absolut empfehlenswert, denn sie bieten für verhältnismäßig geringe PReise ein Instrument mit dem du gut arbeiten kannst. Ich sprech dir hier mal direkt ne Kaufempfehlung aus, wenn du an denen sowieso interessiert warst.
Richtig ist aber, dass dieses \"Auseinandernehmen\" im Test vielleicht wirklich nicht für Anfänger geeignet ist - das muss ich wohl zugeben.....
Wenn ein Anfänger ne Gitarre oder nen Bass kauft brauch er auch kein high-End-Produkt, aber eine vernünftige grundsolide Basis ist einfach notwendig und die hast du mit dieser Uke auf jedenfall


@apfelrockt

Eigendlich garkeine :D - naja wobei das nicht ganz richtig ist....ich hatte mal so eine 15Euro Holzkiste mit Saiten, wie sie gern überall verkauft wird. Das sind nicht wirklich Instrumente sondern Spielzeuge.
Ich brauch die Testuken ja auch nicht mit anderen Uken vergleichen....ich habe sie einfach mit meinen Standartanforderungen an Musikinstrumente verglichen. NAtürlich sind die hoch, aber ich erwarte diese auch bei Uken. Wie gesagt......die nächste wird ne Koaloha oder ne Pono um die 350,- und dann schauen wir mal, ob es nicht doch ein paar Schmuckstücke gibt ;)

@macbatt

Ich glaube du siehst das etwas zu eng......... Ich wollte hier keinesfalls etwas sagen wie \"ihr habt doch alle keine Ahnung\".......ich wollt nur mal mit dem Finger auf Schwachstellen zeigen.
Was ich für den PReis erwartet habe ist ein interessantes Thema.....
NAtürlich hätte ich genau das erwartet, was ich bekommen habe....aber Aussagen wie \"Perlmutinlays\", \"Großartige Verarbeitung\" ließen mich genau das erwarten............und nirgendwo steht etwas davon, dass sie nicht fürs Studio zu empfehlen sind.

Naja das ist nicht ganz richtig.....jetzt stehts ja in meinem Test ;) (und nur genau darum gings mir).

Ich bin übrigens auch keinesfalls enttäuscht, nur etwas ernüchtert.......aber damit kann ich leben.

Um ehrlich zu sein habe ich solangsam den Eindruck es fühlt sich einfach nur der ein oder andere auf den Schlips getreten oder glaubt irgendeine Arroganz ggü. Uken in meiner Art und Weise zu erkennen....schade
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: kurt am 03. Dez 2008, 15:48:56
Lieber smartin !

Mir haben deine Testbericht ausnehmend gut gefallen ! Mir ist lieber einer geht mit der Lupe drüber und vermittelt auch die kleinste Schwachstelle !

Ich persönlich brauch ja nicht nur eine Uke fürs Studio, sondern auch eine fürs Lagerfeuer ! Ich hatte schon das Gefühl, du beschreibst auch die positiven Aspekte. Also nicht nur ein \"Laus klauben\" und stänkern, sondern eine richtige, handfeste Beurteilung von deiner Seite.

Und ich hoffe noch auf viele Berichte von dir ! Gerade Pono oder Kanilea oder Koaloha oder so welche !
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Bauschi am 03. Dez 2008, 17:49:08
Zitat von: kurt......
Ich persönlich brauch ja nicht nur eine Uke fürs Studio, sondern auch eine fürs Lagerfeuer !

Um die Sachdiskussion ein wenig aufzulockern:

Ist eine Uke, egal was sie kostet nicht ein bischen zu teuer fürs Lagerfeuer? Ein Scheit Buche tut\'s doch auch!
 :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Floyd Blue am 03. Dez 2008, 18:01:53
Zitat von: Bauschi
Zitat von: kurt......
Ich persönlich brauch ja nicht nur eine Uke fürs Studio, sondern auch eine fürs Lagerfeuer !

Um die Sachdiskussion ein wenig aufzulockern:

Ist eine Uke, egal was sie kostet nicht ein bischen zu teuer fürs Lagerfeuer? Ein Scheit Buche tut\'s doch auch!
 :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:

OK, da mache ich mit: Ist im Studio denn ein offener Kamin? Ich würde ein Klavier nehmen, das brennt schön lange...

(Ich weiß, blöde Sprüche und ich habe noch mehr auf Lager, aber das lasse ich jetzt)


Und jetzt sachlich: Ich finde die Testberichte auch gut. Warum sollte man nicht auch mal genauer hinschauen. Das könnte man übrigens durchaus auch mal im niedrigen Preissektor machen. Vielleicht ist da ja so manches Schätzchen verborgen.

Gruß
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: ukemouse am 04. Dez 2008, 09:16:19
Zitat von: smartin............und nirgendwo steht etwas davon, dass sie nicht fürs Studio zu empfehlen sind.
Hallo?!? Wasn das?
Eigentlich steht bei keinem Instrument dabei \"Dieses Instrument ist NICHT fürs Studio geeignet\".
Das ist doch wohl eher andersrum, daß bei Instrumenten die fürs Studio besonders beeignet sind damit dann auch geworben wird.
Ich kenne keinen Hersteller der negativ Werbung macht für seine Artikel. Man muß nur in der Lage sein das gelesene richtig zu deuten.
Und bei einem \"Freu-ich-hab-ne-neue-Uke-Bericht\" hier im Forum kann man solche Aussagen auch nicht erwarten. Die meisten hier sind keine Profis. Und bevor man sich aufgrund eines Berichts hier ein Instrument kauft, da würd ich aber noch mehr Berichte lesen und detailierte Fragen stellen. Naja ich nicht, ich bin aber auch nicht so pingelig. :mrgreen:

Ey, sonst müßten ja alle \"Ebay-Bunt-Billig-Uken\" fürs Studio geeignet sein, da steht das auch nicht bei  :mrgreen:  ;)
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: smartin am 22. Dez 2008, 15:00:13
natürlich steht das nicht auf der Händlerseite.....aber in einem Test sollte es stehen.....

wie auch immer....ist mir jetzt zu blöd darüber zu diskutieren.....mein Urteil steht, manchen nützt es.

Übrigens habe ich jetzt mal Fluorocarbon-Saiten von Martin aufgezogen....klingt schöner, ist besser zu spielen, aber an den erwähnten Schwächen ändert das (wie schon vermutet) nichts ;) :P
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: ʞ uoʌ sǝuuɐɥoɾ am 02. Feb 2009, 23:53:56
Oh, da ich in letzter Zeit nur wenig im Forum mitlese, hab eich den Bericht bisher verpasst...

Also erst einmal danke für den Testbericht, detailliert ist er ja. Ich als Verfasser des anderen Tests möchte da allerdings auch nochmal meine Meinung zu sagen - weniger zum eigentlichen Test als zu den Aussagen zu anderen (+meinem) Tests.
Ich habe gut funktionierende Ohren. Und ich habe Finger, deren Tastsinn intakt ist. Und Augen mit 0,0 dpt. Soviel erstmal zu meiner Person. Ist es mir dann nicht gestattet, meine Eindrücke aufzuschreiben und zu veröffentlichen, die ICH persönlich gesammelt hab? Wenn mir nunmal (wie vielen anderen auch) eine Abweichung in einem Kringel (oh Mist, kein Fachausdruck!!) der Maserung von einem µm nicht wichtig ist, werde ich sie auch nicht vermessen. Dass es den ein oder anderen Ton gibt, der auf einem Instrument nicht so voll wie die anderen klingt, weiß ich auch - ich habe schon sehr viele sehr gute Instrumente in der Hand gehabt und jedes hatte bessere Töne/Tonlagen und schwächere. Mit sind da bei der Ohana keine in dieser Preisklasse außergewöhnlichen Dinge aufgefallen, also hab ich darueber auch nix geschrieben.

Versteh mich nicht falsch, ich find es super, wenn jemand mit entsprechenden Kenntnissen ein Instrument genau untersucht. Aber deine Kritik ist in solch einem Forum, welches sich an jeden, vom Anfänger bis zum Profi richtet, einfach unangebracht. Und wenn du Worte wie \"schöner Klang\" als Floskeln bezeichnest, dann bist du hier irgendwie falsch - hier geht es um Informationsaustausch, und auch subjektive Eindrücke sind Informationen, die andere durchaus interessieren.

Und dass dein \"Urteil steht\", ist ja auch vollkommen in Ordnung, da möchte dir hier niemand wiedersprechen - und nützen wird es bestimmt vielen! In diesem Sinne...
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Jan am 04. Mär 2009, 00:23:06
Hallo Freunde,
 
die besprochene Ukulele habe ich neuerdings auch und gebe mal meinen Sempf dazu:
Vorher erwähne ich kurz, dass ich in meiner Hobbygitarristenkarriere sicher an die 25-30 Instrumente besessen und vermutlich die zehnfache Menge \"getestet\" habe.

Ich möchte ein paar Bemerkungen zur Bespielbarkeit machen und einige der angesprochenen negativen Punkte kommentieren:
- Schleifspuren am Steg (sind wohl Geschmackssache - ich mag keine scharfkantigen CNC-Frästeile)
- Verwirbelungen in der Maserung des Bodens (wer glaubt, dass DAS Auswirkungen auf den Klang hat...)
- Kunststoff- statt Perlmuttinlays auf dem Griffbrett (hätte ich bei dem Preis nicht erwartet)

Diese \"Minuspunkte\" kann man m.M.n. getrost vergessen! Wer ein Freak ist kauft in einer anderen Liga. Wer aber eine Uke zum Spielen kauft, wird diese Punkte wahrscheinlich nichtmal wahrnehmen; mir ging es so.

- Lackfehler. Okay, das sieht man und besonders wenn man es weiß, sieht man es immer. Meine Ukulele ist nahezu perfekt lackiert, ich konnte weder Unregelmäßigkeiten noch Staubeinschlüsse o.ä. feststellen. Da hatte ich wohl Glück oder Ohana lässt mittlerweile woanders lackieren oder...

Was mir auffiel: sehr schöner \"Holz\"klang, etwas mehr Sustain als meine andere Ukulele, die als Vergleich herhalten muss (Kala Sopran Sperrholz), insgesamt recht voll und vor allem auch in höheren Lagen noch saubere Töne (was zu einem Großteil an der längeren Konzertmensur liegen dürfte). Sehr ukelig, finde ich. Wobei ich klar sagen muss, dass ich ukulelenmäßig über quasi Null Hörerfahrung verfüge - für diese Beschreibung vielleicht von Vorteil, da anfängerkompatibel.

Bespielbarkeit
negativ:
- die Lackierung. Optisch der Hammer, praktisch ungünstig. Mir rutscht das Instrument beim Spielen nach unten, ein matt lackiertes Teil \"klebt\" besser am Körper (sicher auch ein Anfängerproblem und Gewöhnungssache).
- scharfkantiger Steg. Beim Greifen des B9-Akkordes - ich übe gerade ein Stück in dem dieser vorkommt - sticht die Kante des Steges in meinen Zeigefinger, Nacharbeit nötig.
- die Mechaniken. Diese friction-Dinger sind die Katastrophe! Aber klassisch....
- Breite des Griffbrettes. Etwas schmal bzw. e-Saite zu nah an der Kante - hier rutscht die Saite manchmal ab.
- keine Positionsmarkierungen auf der Oberseite des Halses.

positiv:
- Saitenlage. Genau richtig, weder zu flach, noch zu hoch. Passt einfach.
- Intonation. Könnte nicht besser sein für ein Instrument, das keine Verstellung an der Brücke erlaubt.
- Hals/Griffbrett. Sauber gearbeitet, angenehme Form, keine Kanten o.ä.
- Balance.

Fazit: Nach meinem Dafürhalten bietet die Ohana extrem viel Ukulele fürs Geld. Man bekommt ein sehr sauber gearbeitetes und rund und uketypisch klingendes Instrument mit prima Bespielbarkeit und sehr guter Intonation. Die sog. Minuspunkte lassen sich in Nullkommanix mit minimalem Aufwand beseitigen. Absolute Kaufempfehlung!
Komischerweise fällt es mir dennoch schwer, mit der Ukulele warm zu werden; ich spiele eigentlich lieber auf der Sperrholzkala. Warum? Ich weiß es nicht.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: ukemouse am 05. Mär 2009, 22:59:09
Zitatdie Lackierung. Optisch der Hammer, praktisch ungünstig. Mir rutscht das Instrument beim Spielen nach unten, ein matt lackiertes Teil \"klebt\" besser am Körper (sicher auch ein Anfängerproblem und Gewöhnungssache).
Ich finde einige matte Instrumente rutschen mehr als glänzende. Aber da gibt es auch Unterschiede. Aber so einige matte Uken, finde ich, sehen billig aus (nicht hauen, ist einfach meine Meinung und ich stehe eben auf glänzend  ;)  )
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Jan am 05. Mär 2009, 23:50:26
Nix hauen, ich schrieb ja auch, dass mir der Hochglanz optisch sehr gefällt. Besser als matt. Das Rutschen liegt sicher nur an der fehlenden Übung.
Titel: Test: Ohana CK35G
Beitrag von: Ukador am 04. Jan 2012, 23:18:07
Ich hab nun ein paar Tage auf der Ohana CK35G spielen können und ich bin schwer begeistert. An hochwertigen Konzert-Ukulelen hatte ich bisher nur eine Kamaka HF2 in der Hand und ich muss hier mal festhalten, dass der preisliche Unterschied zwischen der Kamaka und der Ohana ( 600€ bis 650€ ) keinesfalls Rückschlüsse auf den \"Sound\" der Ukulele zulässt ... zumindest in meinen Ohren. Klar ... die Kamaka ist schon ne andere Nummer ... es ist aber nicht so, dass die Kamaka die Ohana meilenweit abhängt.

Das P/L Verhältnis bei der Ohana ist einfach ... krass :)
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