Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: el tonno am 06. Aug 2007, 18:56:44

Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: el tonno am 06. Aug 2007, 18:56:44
HI Leute!

Ich bin im moment dabei eine Ukulele mit stahlsaiten zu bauen und ich denke dafür brauche ich so ein \"Trussrod\". Das Holz für den Hals hab cih schon. Es ist 21mm dick. Ich hab mir jetzt im baumarkt eine einfache 5mm Gewindestange gekauft. Kann man die dafür nehmen??
Und ich meine in errinerung zu haben, dass die stange eine Wölbung haben muss..
Brauch die einen bestimmten Radius?
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: RISA am 06. Aug 2007, 19:07:09
Du kannst Dir einen einstellbaren Gitarren-Stellstab (Trussrod) besorgen und kürzen. Wenn Du einen starren Stab nimmst, dann würde ich Carbon nehmen z. B. aus dem Zeltbedarf oder Drachenbau. Teilweise gibt es das auch im Baumärkten.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: BYOB am 06. Aug 2007, 19:12:43
nur mal ne kurze frage warum gerade carbon??
es ist zwar leichter als Stahl aber auch um einiges elastischer....
meiner Meinung nach is das dann doch schlechter oda?
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: RISA am 06. Aug 2007, 21:06:37
Ich muss gestehen, dass ich selbst noch kein Carbon verwendet habe und das noch nicht durch gerechnet habe, denn wir verwenden nur einstellbare Stäbe, wie bei E-Gitarren. Allerdings weiß ich von mehreren anderen Ukulelen-Herstellern, dass sie Carbon-Stäbe verwenden. Ich kenne allerdings niemanden, der nicht einstellbare Stahlstäbe verwendet, also ist das ein reiner Erfahrungswert. Vielleicht komme ich in den nächsten Tagen mal dazu das rechnerisch anzugehen.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: BYOB am 06. Aug 2007, 21:07:32
würde mich jedenfalls sehr interessieren
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: Mike von D am 06. Aug 2007, 23:33:26
Carbon ist mindestens genauso stabil wie eine Stahlstange des gleichen Querschnittes.
ich hatte z.B. mal eine Carbon platte von 1mm Stärke hier die konnte ich weniger biegen als eine Metallplatte gleicher Dicke.

Ich glaube sogar das ein 4kant Carbonrohr am besten geeignet ist da es sich noch weniger biegt als Vollmateiral.
Hat ja 2 Oberflächen und dadurch eine höhere Steifigkeit.

Gruss
maik
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: BYOB am 07. Aug 2007, 10:03:07
naja...
es ist aber so dass carbon nen höheren E modul hat...
das mit der steifigkeit kommt da vll nur so vor, weil du den stahl vll verbogen hast, und das carbon sozusagen zurückgefedert hat...
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: el tonno am 10. Aug 2007, 19:58:31
Was kann man denn bei den enstellbaren besonders einstellen?? Ein Gewinde für die Mutter is ja auf jeden fall an meiner auch dran.
Ich meinte eigentlich auch ob ich die Stange nehmen kann, obwohl die so geriffelt is, wegen dem gewinde.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: Mike von D am 10. Aug 2007, 22:45:31
Zitat von: BYOBnaja...
es ist aber so dass carbon nen höheren E modul hat...
das mit der steifigkeit kommt da vll nur so vor, weil du den stahl vll verbogen hast, und das carbon sozusagen zurückgefedert hat...

Nö,

Ich habe auch 2 Stangen nacheinander mit gleicher Länge in einen Schraubstock eingespannt und am Ende an exakt dem gleichen Punkt ein 10kg Gewicht angehängt und die durchbiegungen verglichen.
Carbon ist definitiv steifer bei gleicher Wandstärke.

Das war eine Wette mit Arbeitskollegen die ich gewonnen habe: Preis: eine Cola :D

Maik
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: RISA am 10. Aug 2007, 22:54:22
Und was soll das aussagen? Das ist sehr viel schwieriger, als es scheint. Häng mal 1 kg und dann 100 kg dran und sag uns was dann passiert.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: Mike von D am 10. Aug 2007, 23:53:30
Oha, das würde jetzt hier zu weit führen, ausserdem bin ich eben kein Ingenieur eher der Praktiker der alles versucht ohne vorher Berechnungen anzustellen. (was in meinem Beruf meistens von grossem Vorteil ist)

Und das ist irgendwie hier nicht das Thema.

Eine Trussrod in eine akkustische Ukulele einzubauen wäre in meinen Augen  totaler Quatsch.
Ich denke sie dient bei Instrumenten mit Stahlseiten dazu die Spannung auszugleichen.
Korrigiert mich wenn ich daneben liege!

Über dem Griffbrett entsteht durch die Saiten eine Spannung die dazu führen kann das der Hals sich nach oben zieht.
Und die Tussrod sorgt eben dafür das die Spannung unter dem Griffbrett erhöht werden kann um wieder ein Gleichgewicht herzustellen.

Ein Carbonstab soll den Hals zusätzlich stabilisieren.
Und Carbon eben weil es viel leichter ist als Stahl.
Wobei noch niemand den Beweis erbracht hat das es bei einer Ukulele und deren kurzem Hals wirklich funktioniert,
Es gibt ja Instrumente die gebaut wurden bevor Carbon erfunden wurde und der Hals ist immernoch gerade  :D
Aber Werbewirksam ist es allemale, Hightech in einer Ukulele...kann man sich von beeindrucken lassen, muss man aber nicht  ;)
Maik
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: BYOB am 11. Aug 2007, 01:20:57
Zitat von: Musikus66Eine Trussrod in eine akkustische Ukulele einzubauen wäre in meinen Augen  totaler Quatsch.
Ich denke sie dient bei Instrumenten mit Stahlseiten dazu die Spannung auszugleichen.
Korrigiert mich wenn ich daneben liege!

naja was ist mit \"Westernukulelen\" wenn es die wirklich geben würde, wären es ja auch akustische uken, halt nur mit stahlsaiten, und ich glaube dann braucht man das... obwohl mein problem beim auen von western uken, ist nicht der hals, sonder der steg, weil egal wie groß ich die aufleimfläche mach, er reißt einfach ab ohne mich davor zu fragen, ob er das überhaupt darf...
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: Mike von D am 11. Aug 2007, 03:59:29
Tja was glaubst du denn warum es keine akkustische Stahlsaitenukulele gibt?
Oder zumindest keine die sich irgendwie durchgesetzt hat.......

Ich denke versucht haben es schon einige der grossen Hersteller, aber da nichts dergleichen auf dem markt ist denke ich das sie ebenfalls Probleme hatten,

Maik
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: Ukebass am 11. Aug 2007, 08:05:18
Hallo zusammen,
in Git...en 8)  wird der Halsstab eingebaut, um die Halsbiegung zu kontrollieren, bzw. einzustellen. Dazu muss dieser Stab also einstellbar (Mutter!) sein. Zwei Gründe für Verstellungen gibt es:
1. Der Hals hat nachgegeben (nicht so gut!), dann hat man die Möglichkeit durch Spannungserhöhung dieses wieder auszugleichen. Sollte sich allerdings der Hals in sich verzogen haben, so lässt sich dieses nicht mit dem Halsstab ausgleichen.
2. Aufzug von Saiten mit anderen Zugverhältnissen (dickere, dünnere, härtere, weichere). Jetzt lässt sich die Halsbiegung mit dem Halsstab fein nachregeln, so dass die Saitenlage wieder stimmig eingestellt werden kann. Das gilt natürlich auch grundsätzlich wenn einem die Saitenlage nicht schmeckt :D.

Ich finde, dass die Gründe ausreichen, um auch bei einer Uke einen verstellbaren Halsstab zu rechtfertigen. Da die Uke-Spieler ein experimentierfreudiges Völkchen sind, dass gerne verschiedene Saiten ausprobiert, wäre auch hier eine Verstellmöglichkeit nicht schlecht ;) . Die Alternative  ist natürlich, dass man den Steg in der Höhe verändert, was aber im einfachen Fall nur in einer Richtung funktioniert und bei einem weiteren Saitenwechsel eventuell zu Problemen führt. :?

Gegen den Halsstab spricht ganz eindeutig das höhere Gesamtgewicht des Halses (was bei einer Uke doch schon zu einer  unausgegoreneren Gewichtsverteilung führen kann?!). Tja, bleib noch der Preis des Instrumentes, der wäre wahrscheinlich auch etwa höher :(
Also lieber Uke-Spieler, jetzt kannst du dich entscheiden :mrgreen: .

Gruss Michael
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: RISA am 11. Aug 2007, 09:40:51
Maik, Du glaubst gar nicht wie viele Ukulelen einen Halsstab haben. Meist ist nur ein Schlitz gefräst und ein Carbonstab eingelegt, dann das Griffbrett drauf und keiner sieht etwas. Früher, bevor man Halsstäbe hatte, hat man bei hochwertigen Instrumenten viel älteres und besseres Tonholz zur Verfügung gehabt. Das ist wie mit altem Whisky: Wenn jeder nur noch 12 Jahre alten Whisky trinken will und der Umsatz steigt, dann muss man eben jüngeren nehmen, der nicht so gut ist. Heute wird das Tonholz eben auch nicht mehr 20 Jahre gelagert und dadurch verzieht es sich leichter, völlig unabhängig von Stahlsaiten oder Nylonsaiten. Früher gab es auch andere Tricks, die heute zu teuer sind z. B. einleimen anderer Hölzer. Aus meiner Erfahrung ist es sinnvoll ab Tenor-Mensur einen Halsstab zu verwenden. Wenn man sich für einen Halsstab entscheidet, dann kann man natürlich gleich die Vorteile eines einstellbaren Stabes nutzen. Das machen wir nicht nur bei unseren elektrischen Stahlsaitenukulelen, sondern auch bei der Uk\'Ellie-Tenor mit Nylonsaiten. Der Nachteil ist, dass ich einen Zugang zur Einstellmutter brauche und die Abdeckplatte an der Kopfplatte sieht nicht so schön auf einem traditionellen Instrument aus, deshalb entscheiden viele Hersteller sich für einen nicht einstellbaren Carbon-Stab.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: el tonno am 12. Aug 2007, 12:52:02
Also ich wollte ja eigentlich eine elektrische Ukulele bauen. Darum auch die Stahlsaiten. Das Problem mit dem schwererem Hals gleicht dann warscheinlich das Gewicht des Tonabnehmers auch wieder aus.
Die Ukulele soll sopran größe haben.
Meine fragen waren:
 - Welchen Radius brauch der Stab?
 -  Ist es ein Problem, dass der Stab überall ein Gewinde hat?
..joa das wars eigentlich^^
Meine Gewindestange ist glaub ich aus Stahl. Ich denke ich probier das einfach mal damit aus.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: H a n s am 12. Aug 2007, 12:55:17
Wenn es eine Sopran werden soll, und Du Stahlsaiten nehmen willst, dann
nimm doch Pyramid Stahlsaiten für Sopran Ukulelen.
Dann brachste auch keinen Halsstab.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: RISA am 12. Aug 2007, 12:56:37
Besser als ohne Stab wird\'s bestimmt. Versuch\'s doch einfach mal. Der Stab sollte möglichst eng in der Nut liegen, denn sonst kann der Hals sich verbiegen und der Stab verändert nur die Position in der Nut.
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: el tonno am 13. Aug 2007, 20:33:42
wieso kann man pyramied stahlsaiten einfach so nehmen?
Titel: Trussrod??^^
Beitrag von: BYOB am 13. Aug 2007, 21:25:42
weil die nicht so eine hohe  saitenspannung haben!
angeblich zuminderst, bei mir waren die A, und die H saite(A-d-f#-H) normale E-Ukulelensaiten, also bei denen hat man den zug auch in den Mechaniken gespürt beim anziehen, und das war nicht nur bei einem päckchen von den saiten so...
die beiden tieferen, die umwickelt waren, haben wirklich nur eine sehr niedrige spannung gehabt...
naja ich hab mir da beim saitenkatalog aber die Tenor saiten bestellt, vll ist es bei den sopran ja anders....
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