Liebe Langzeiterfahrene,
nun habe ich eine Ukulele in jeder Größe, probiere mit den Saiten hin und her .... und bin so klug als wie zuvor ;)
Habt ihr für jede Musik eine Lieblingsgröße (Sopran-, Konzert-, tenor..)?
Momentan nutze ich die tenorUke für das picking, weil ich auf dem Brett mit den Fingern besser klarkomme.
Gekauft hab ich die Tenor allerdings, weil ich einen volleren sound haben wollte. Diesen volleren Klang bekomme ich beim strummen mit Aquila-Saiten besser hin, zum picken sind die Worth Saiten brillanter :-\
Die Soprangröße fand ich zum Schrammeln perfekt, die kürzere Bundlänge erlaubt kompliziertere Griffe über 4 Bünde hinweg - auch super für klassische Musik (zumindest, was so in meinem Könnenbereich liegt)
andererseits muß ich bei vielen Griffen (D-Dur etc) meine Fingerchen ganz schön zusammenquetschen, damit alle in einen Bund passen :)
Also sollte die Konzertgröße optimal sein?
Ich weiß, das das alles sehr individuell ist, es gibt kein "richtig" oder "falsch" , aber wie geht ihr denn mit den verschiedenen Größen um??
Zitat von: goldmecki am 20. Mai 2015, 11:02:36
Ich weiß, das das alles sehr individuell ist, es gibt kein "richtig" oder "falsch" , aber wie geht ihr denn mit den verschiedenen Größen um??
Genau so ist es ;)
Ich z. B. habe auch mit allen drei Größen experimentiert und vielen verschiedenen Saiten, High und Low G. Ich spiele nur Fingerstyle Solo, hauptsächlich altes Zeug wie Blues, Ragtime, Stomp, Folk und solche alten Sachen. Aber auch gelegentliche Ausflüge in andere Genres, auch Klassik, kommen vor.
Für die Musik wars mir letztlich egal welche Größe, man muss halt den jeweiligen Klang mögen. Für die Musik finde ich eher das Holz wichtig, bei manchen Sachen mag ich eher Fichte oder Zeder, meistens spiele ich meine Mahagonis. Für eher rockig-bluesige Sachen überlege ich grad mir vielleicht noch eine Ukulele in E-Gitarrenform zuzulegen ... aber eigentlich mag ichs rein akustisch am liebsten.
Bei den Größen war anfangs die Tenor meine absolute Lieblingsgröße. Mit der Sopran bin ich nie wirklich warm geworden. Aber in der Praxis ist dann bald die Concert "meine" Größe geworden, da passt für mich einfach alles. Die anderen hab ich dann wieder verkauft (auch meine letzte, meine Lieblings-Tenor (Ohana TK-38) steht grad nun doch auch zum Verkauf).
Bei den Saiten spiele ich inzwischen nur noch Fluorcarbon, und zwar normalerweise die von Ukumele ... die gefallen mir neben dem Klang auch vom Spielgefühl her am Besten, vor allem auch die Low G.
Aber wie du schon sagst, das ist alles sehr individuell, es gibt kein "richtig" oder "falsch" ;)
Ich orientiere mich mehr an der Klangfarbe als an der Mensur:
Zu Tom Waits und altem Folkblueszeug passt die Banjolele, 20er bis 40er Swing klingt mit dem Schächtelchen-Sound der Sopran gut, alles andere spiele ich vorzugsweise mit Concert, weil das eh meine Lieblings-Menusr ist.
Zunehmend kommt auch die Bariton mit ihrer gitarrigen Stimmung ins Spiel, und zwar vor allem dann, wenn ich aus Gitarrenzeiten ein Arrangement habe, was an bestimmte Akkorde/Griffweisen gebunden ist und das ich nicht einfach auf die GCEA-Uke übertragen kann. (Die Akkordfolge von "Riders On The Storm" z.B. Spiele ich dass mit den Gitarrengriffen auf der Uke, krieg ichs nicht mehr gesungen :-\.)
lowG kommt - auch auf der Bari - nicht vor. Könnt' ich ja gleich Gitarre spielen... :P
Für klassische Stücke bevorzuge ich mittlerweile die Soprangröße, weil man wegen der kurzen Mensur die Finger nicht so spreizen muss, wenn man größere Intervalle auf einer Saite spielen will.
Für Akkordstrumming nehme ich meine Konzertukulele.
Meine "Einstiegsdroge", die Tenorukulele habe ich mittlerweile aus dem Ukulelenkreislauf entfernt und sie mit Aquila Fifth Tuning Saiten CGDA als Tenorgitarre gestimmt.
Zitat von: Knasterbax am 20. Mai 2015, 13:39:00
lowG kommt - auch auf der Bari - nicht vor. Könnt' ich ja gleich Gitarre spielen... :P
Dachte ich auch anfangs ... bis ich immer öfter auf schöne Low G Arrangements stieß ... ;)
Ich habs dann erst mal mit den vorhandenen High G Ukulelen probiert - bis auf einzelne Sachen die tatsächlich in beiden Versionen klingen war das Ergebnis nahezu unbrauchbar ...
Im Moment spiel ich etwa halbe-halbe High und Low G Sachen, hab auch unterwegs fast immer ein High- und Low G Pärchen Ukulelen dabei.
(Und es klingt doch auch mehr nach Ukulele als nach Gitarre ... ich spiele ja extra auch Ukulele wegen des anderen Klangcharakters, ist eine schöne Ergänzung ... ;) )
Wenn ich ein neues Stück mache oder lerne, probiere ich meist alle Größen einschl. LowG und HighG aus. Dann weiß ich, welche die passendste Uke für das Stück ist. Aber eigentlich sollten ja alle gut klingen... :)
(@goldmecki: da ich auch von Anfang an das D-Spiel-Problem hatte, greife ich seither nur 2225. Hat auch den Vorteil des schnellen Wechselns auf E - 4447, oder bei D7 - 2223 zu E7 - 4445).
Zitat von: Bebopalula am 20. Mai 2015, 16:14:16
(@goldmecki: da ich auch von Anfang an das D-Spiel-Problem hatte, greife ich seither nur 2225. Hat auch den Vorteil des schnellen Wechselns auf E - 4447, oder bei D7 - 2223 zu E7 - 4445).
guter Tipp - Danke Bepopalula
Eure Erfahrungen sind sehr ermutigend ... wir probieren also alle (möglichst mit Lust und Ausdauer) alle unsere schönen Instrumente durch :)
die Idee mit dem unterschiedlichen Holz ... nein, ich hab schon 4 ;D
Zitat von: howein am 20. Mai 2015, 14:06:47
Im Moment spiel ich etwa halbe-halbe High und Low G Sachen, hab auch unterwegs fast immer ein High- und Low G Pärchen Ukulelen dabei.
hhmmh ... sagtest du nicht, dass du dich von Tenor verabschiedest? Gibt's low-G auch für Konzert???
ZitatGibt's low-G auch für Konzert???
Low G gibt's für alle Größen. Es gefällt nur den wenigsten ::)
Zitat von: torstenohneh am 20. Mai 2015, 19:09:36
Low G gibt's für alle Größen. Es gefällt nur den wenigsten ::)
Das ist was das ich nicht verstehe, man hört es immer wieder ...
Entweder ich brauche Low G weil ein Arrangement das ich spielen will für Low G geschrieben ist und anders normalerweise auch nicht bzw. falsch klingt ... und da klingt es dann auch gut.
Oder ich brauche es eben nicht, dann bleibe ich natürlich bei High G ... wozu dann Low G?
Aber Low G ist doch erst mal eine Frage des persönlichen Gefallens. Mir gefällt der Klang einfach besser.
Natürlich klingen Arrangements, die für High-G geschrieben wurden darauf nicht (umgekehrt funktioniert das ja genauso wenig). Deshalb spiele ich solche auch nicht.
Wir sind uns also prinzipiell einig.
Um jetzt aber auch was zum Thema zu schreiben:
Eine Tenor Ukulele finde ich extrem passend zu Solostücken in guter Liedermachertradition. Klingt einfach voller und voluminöser.
Eine Konzert Ukulele finde ich für mich persönlich genau die richtige Mensur. Dort fühle ich mich auf dem Griffbrett am wohlsten.
Eine Sopran Ukulele passt einfach genial zum Zusammenspiel mit anderen Instrumenten z.B. Gitarren. Ausserdem sind das natürlich die besseren Reiseinstrumente.
Low-G sind sie ja alle bei mir (bis auf eine, bei der habe ich gerade eine offene Stimmung cCEG zum Clawhammer spielen)
Zitat von: torstenohneh am 20. Mai 2015, 19:47:53
Aber Low G ist doch erst mal eine Frage des persönlichen Gefallens. Mir gefällt der Klang einfach besser.
Natürlich klingen Arrangements, die für High-G geschrieben wurden darauf nicht. Deshalb spiele ich solche auch nicht.
Wir sind uns also prinzipiell einig.
Ich glaube jetzt verstehe ich ...
Das sind einfach zwei verschiedene Herangehensweisen.
Der/die eine mag speziell den High- oder den Low G Klang ... und spielt dann eben nur die Sachen die dafür geeignet sind.
Der/die andere mag speziell bestimmte Musikstücke ... und spielt die dann, je nachdem für was sie arrangiert sind, in der entsprechenden Stimmung ...
Wobei mir grad noch auffällt, ich mag eigentlich beide Stimmungen, und es bringt zusätzlich Abwechslung :)
... und außerdem ist diese Ansicht eine super UAS-Rechtfertigung: Braucht man nicht alle drei Ukulelengrößen in High-G und Low-G?
;D
ZitatBraucht man nicht alle drei Ukulelengrößen
Auf jeden Fall
wo/wie findet man denn Arrangements für low-G?
Die "normalen" you-tube videos sind doch alle für high-g , oder hab ich noch nicht die richtige Frage eingegeben??
Zitat von: goldmecki am 20. Mai 2015, 22:35:34
wo/wie findet man denn Arrangements für low-G?
Die "normalen" you-tube videos sind doch alle für high-g , oder hab ich noch nicht die richtige Frage eingegeben??
Bei mir ist das so ... ich suche nicht speziell Low G Arrangements, sondern ich suche immer wieder mal ganz allgemein nach Noten oder Tabs für "meine" Musik, für Sachen die ich spielen möchte (Blues und Ragtime, Fingerstyle Solo). Für die Ukulele gibt es da leider nicht so arg viel. Und erst wenn ich was gefunden habe stelle ich fest, das eine ist eben für High- , das andere für Low G gesetzt ...
Ich nehm das wies kommt ... ;)
Ich halte es so wie der Uke-Jazz-Lehrer Glen Rose schreibt:
"I recommend putting a low G string on your ukulele if you're playing jazz standards or blues. Playing with the typical high G is adequate for playing jazz, but a low G will bring out a more true sound for the jazz chords. Also for playing blues it gives you a lot of musical possibilities you won't have with a high G string. You can also play with a "droning" low G string with your thumb for various solo improvising techniques. A drone string sound doesn't work with a high G."
Also bei mir vorwiegend für Jazz-Standards oder Blues-Stücke. Aber wie immer: ausprobieren.... :)
Zitatwo/wie findet man denn Arrangements für low-G
Keine Ahnung.
Kuckst Du hier:
https://pdfminstrel.wordpress.com/2-standard-high-g-ukulele-pdfs/low-g-ukulele-tabs-3/
Hei oder Lo, hat die Tamine* eigentlich beide auf ihrer 5-Saiterin drauf ?
Oder doch nur 2 x high G ?
Auf jeden Fall wäre so eine Fünfsaitige eine Lösung für Entscheidungsschwache mit nur einer Ukulele (gibt's das überhaupt?)
* Wer sie nnoch nicht kennt, einfach mal googeln: "Tamine Gardner"