Hallo,
ich bin totaler Neuling auf dem Gebiet Ukulele und habe mich jetzt hier schon etwas eingelesen.
Ich möchte mir demnächst eine Ukulele kaufen. Jetzt habe ich aber schon öfter gelesen das eine Uke die auf GCEA besser ist als eine auf ADF#H. Ich meine jetzt von der spielbarkeit der meißten Lieder. Jetzt meine Frage: woher weiß ich wie welche Ukulele gestimmt? Steht das z.B. in den Internet Shops dabei?
Willkommen, Elli !
ALLE Sopran-Ukulelen funktionieren in beiden Stimmungen. Stimmen musst du schon selbst. Dazu empfiehlt sich ein Stimmgerät.
Die Meisten hier im Forum stimmen GCEA.
Hi Elli,
erst mal ein herzliches willkommen im Chat.
Prinzipiell kann man nicht sagen, dass die eine Stimmung besser ist als die andere. GCEA ist in Deutschland allerdings häufiger anzutreffen. Damit wirst du wahrscheinlich gut fahren.
Im Regelfall kannst du folgende Ukulelen (egal welcher Hersteller) folgendermassen Stimmen:
Sopran - ADF#H oder GCEA
Concert - ADF#H oder GCEA
Tenor - GCEA oder ABbDG
Bariton - DGHE
Gruß
Torsten
ZitatTenor - GCEA oder ABbDG
Müsste doch F Bb D G sein oder?
Es spricht, außer der etwas höheren Saitenspannung, auch überhaupt nichts dagegen, eine Tenorukulele in ADF#H zu spielen.
Ich spiele zum Beispiel meine Concert Jumbo auch in FBbDG , auch das funktioniert sehr gut.
Lass dich nicht einengen, in der Regel funktioniert jede dieser drei Stimmungen auf Sopran, Concert oder Tenor. Die absolut gängigste ist GCEA, wenn du mit anderen zusammenspielen willst, wäre es ratsam, diese zu wählen. Wenn du nur alleine spielst, ist es vollkommen wurscht.
Nur der Vollständigkeit halber. Eine Tenor läßt sich auch auf DGBE stimmen, genauso wie eine Bariton auf GCEA, dafür gibts entsprechende Saiten.
Ja natürlich, ich bin jetzt schon davon ausgegangen, dass man die Standard-Saiten verwendet, aber jetzt sind wir wirklich ziemlich vollständig ;)
Na ja, zur Vollständigkeit fehlen noch GCEG und ACEA für\'s Sliding und es gibt auch Tabs für dropped-F tuning (FCEA) usw ...
Und alles dann noch mit hoher oder tiefer 4. Saite ...
Bei der Wahl GCEA oder ADF#H kann auch die Eigenart des Instruments eine Rolle spielen. Je tiefer die Töne sind im Vergleich zur Helmholtzfrequenz des Korpushohlraums, um so schlechter resonieren sie. Bei Sopranukulelen liegt sie grob im Bereich um 260 Hz (C) bei Tenören um 200 Hz (lowG). Darum klingt lowG auf der Tenor vernünftig, auf der Sopran aber bescheiden. Liegt die Helmholtzfrequenz bei einer Sopran eher hoch, kann sie durch ADF#H deutlich gewinnen.
Man kann bei vielen Sopranen durch Anblasen von der Zarge übers Schalloch (wie bei einer Flasche) die Helmholtzresonanz hören.
Viele Grüße
Ole
Zitat von: Ole LeleMan kann bei vielen Sopranen durch Anblasen von der Zarge übers Schalloch (wie bei einer Flasche) die Helmholtzresonanz hören.
Viele Grüße
Ole
Da fällt einem sofort Loriot ein:
\"- Warum sagst du dann, es wäre praktisch, in eine Geige zu blasen?!
- Ich habe gesagt, es wäre möglich ...
- Es wäre nämlich einfach unpraktisch ...
- Es wäre unpraktisch, aber nicht unmöglich ...\" etc...
Aber im Ernst: Das finde ich spannend. Sozusagen die Eigenfrequenz des Instrumentes feststellen, wenn ich es richtig verstehe.
Habe mal zwei Ukulelen getestet: Stimmgerät (auf 440 Hz gestimmt) zeigt bei einer C, bei der zweiten A.
Könntest Du bitte mal beschreiben, wie man das deutet, oder wie man besser testet? Hören kann
ich eine Frequenz nicht.
Danke, Tuke
So Elli jetzt konnten wir doch alle Klarheiten beseitigen... was meinst du?
Zusammenfassung: Kaufe dir die Uke, die du möchtest und stimme sie so wie du möchtest (wahrscheinlich wäre GCEA die richtige Empfehlung zum start)
Fortgeschrittenere Spieler fangen dann irgendwann mal an mit Stimmungen zu experimentieren (wie du ja sehen kannst).
Viel Spaß beim Uke einkaufen
Gruß
Torsten
Meine Ukulelenblastechnik lässt schwer zu wünschen übrig. Bei der Schäpe klappts komischerweise am leichtesten einen klaren Ton hervorzubringen. Ich habe irgendwie das Gefühl daß all meine Sopranos ein Cis erzeugen. Klingen aber trotzdem gut mit GCEA, finde ich.
Zitat von: TukeAber im Ernst: Das finde ich spannend. Sozusagen die Eigenfrequenz des Instrumentes feststellen, wenn ich es richtig verstehe.
Habe mal zwei Ukulelen getestet: Stimmgerät (auf 440 Hz gestimmt) zeigt bei einer C, bei der zweiten A.
Könntest Du bitte mal beschreiben, wie man das deutet, oder wie man besser testet? Hören kann ich eine Frequenz nicht.
Vielleicht hast Du einen Oberton geblasen :) Durch obertonreiche Klänge lassen sich Stimmgeräte schon mal schnell in die Irre führen.
Vg
Man kann es aber auch rein wissenschaftlich betrachten. Und wenn man etwas googelt und dann die richtige formel findet,
dann wird man feststellen, warum eine Sopran Uke eigentlich adf#b gestimmt werden sollte. Denn dafür ist die Größe der
Ukulele eigentlich ausgelegt.
Stichwort--> Resonanz oder Eigenschwingung
eine ganz schöne Erklärung ohne Mathematik findet man hier:
http://sweet_weed.tripod.com/data_base/html/resonanz.html
Zitat von: ElliHallo,
ich bin totaler Neuling auf dem Gebiet Ukulele und habe mich jetzt hier schon etwas eingelesen.
Ich möchte mir demnächst eine Ukulele kaufen. Jetzt habe ich aber schon öfter gelesen das eine Uke die auf GCEA besser ist als eine auf ADF#H. Ich meine jetzt von der spielbarkeit der meißten Lieder. Jetzt meine Frage: woher weiß ich wie welche Ukulele gestimmt? Steht das z.B. in den Internet Shops dabei?
Also ich bin auch noch recht neu auf diesem Gebiet - sonst eigentlich eher Jahre lang Gitarre gespielt, aber so dann und wann an den Wochenenden - abends wenn´s gemütlich wird, dann juckt es mir auch in den Fingern und die Neugierde wird groß und ich versuche mich auch an diesem kleinen Ding. Aber mir ist aufgefallen das man entweder H,fis,D,A oder aber G,C,E,A stimmen kann. Von Oben nach unten gesehen. Alles doch irgendwie anders als bei der Gitarre.. Obs nur mir so geht am Anfang von diesem Gebiet?

.. naja, Übung macht den Meister..!
Lieben Gruß, die Ssusn
Zitat von: SsusnAber mir ist aufgefallen das man entweder H,fis,D,A oder aber G,C,E,A stimmen kann.
Also: Von oben nach unten gesehen heißt es entweder A,D,F#,H oder G,C,E,A! Erstere Variante ist einfach ein ganzer Ton höher!
:)
Ich kann dazu nur sagen... Viele Sopranos klingen für meine Ohren in GCEA-Stimmung wunderbar. Was brauche ich da herumzurechnen?
Zitat von: Ssusn...Alles doch irgendwie anders als bei der Gitarre...
Herzlich willkommen Ssusn!
Ist nicht viel anders. Für die gcea-Stimmung denk Dir eine Gitarre mit Kapo im fünften Bund, für adfish im siebten Bund. Denk Dir die zwei tiefen Saiten der Gitte weg und die vierte Saite (von unten) eine Oktave höher. Du kannst die gleichen Griffbilder benutzen.
Vielen Dank für eure Antworten. Dann kann der Kauf ja los gehen.
Kurz noch einmal eine Ergänzung für Tuke, wwelti, et al.: Welche Rolle spielt die Resonanzfrequenz des Luftvolumens?
Wichtig ist das Verhältnis der Korpusschwingungen zu den Schwingungen der enthaltenen Luft. Im Bereich der Grundschwingungen der Saiten nimmt man das Instrument nur in seiner Summe wahr. Liegt man deutlich unterhalb der Resonanzfrequenz, führt eine Deckenbewegung nach Innen zum gleichzeitigen Ausströmen der Luft nach Draußen, so dass Deckenbewegung und Luftbewegung einander entgegenwirken. Nähert man sich der Resonanz, entwickelt sich eine Phasenverschiebung, so dass im Bereich der Resonanz und oberhalb die Luftschwingung am Schalloch im Gleichtakt mit der Deckenbewegung ist, es tritt also Verstärkung auf. C# als Resonanzfrequenz stellt noch kein wirkliches Hindernis für GCEA dar, bei D# allerdings sollte man wirklich einmal ADF#H ausprobieren. (Nur eine meiner Lelen ist so ein Ausreißer und gewinnt so deutlich mit ADF#H, dass sie es behalten darf; bei den anderen bleib ich beim praktischeren GCEA.)
Allerdings spielen auch die höheren Schwingungsmoden für den Klangeindruck eine Rolle, wo die Kopplungen der Einzelkomponenten genauer betrachtet werden müssten, so dass man keine strenge Empfehlung aussprechen kann, ab welcher Resonanzfrequenz welche Stimmung zwingend wäre.
Viele Grüße
Ole
Das eingeschlossene Luftvolumen bildet zusammen mit dem Schallloch einen Helmholzresonator, der unterhalb seiner Abstimmfrequenz stark an Effektivität einbüßt. Die Abstimmfrequenz kann berechnet werden, dazu braucht man nur das Volumen und den Durchmesser des Schalllochs.
Hmm, dann könnte man vielleicht das Schalloch verkleinern, um die Wiedergabe tiefer Frequenzen zu verbessern? :)
Ja, so in etwa. Die Dicke der Decke um das Schalloch hat auch einen Einfluss. Eine Schallochverstärkung senkt die Resonanzfrequenz. Macht man das im großen Maßstab (fast bis zum Boden des Instruments, nennt man das Tornavoz. damit hat schon Antonio de Torres herumgespielt. Entspricht dem Rohr bei der Bassreflex-Lautsprecherbox.
Zitat von: Ole LeleKurz noch einmal eine Ergänzung für Tuke, wwelti, et al.: Welche Rolle spielt die Resonanzfrequenz des Luftvolumens?
Vielen Dank! Meine Hoffnung war, man könne das Ganze irgendwie messen und damit objektivieren...
Bleibt aber wohl doch eine Sache des Ohres und damit subjektiv: Auch ok, so.
Gruß
Tuke
Na ja, die Messung ist schon halbwegs objektiv. Und Hans hat auch recht, dass schon bei C oder Cis als Resonanzfrequenz die Stimmung ADF#H rein akustisch betrachtet sinnvoller ist. (Deine Lele mit A-Resonanz ist schon merkwürdig - das ist doch nicht etwa eine Konzert statt einer Sopran? Oder meinst Du gar hohes A, 440?)
Traditionell und der Konstruktion besser entsprechend wären die Stimmungen
Sopran - Resonanz bei C - ADF#H
Konzert - Resonanz bei A - GCEA
Tenor - Resonanz bei G - EAC#F#
aber GCEA hat sich trotzdem für alle drei durchgesetzt.
Sie ist irgendwie am einfachsten zu handhaben.
Es gibt halt noch andere Faktoren als die Akustik.
Außerdem ist das Optimum auch akustisch nicht immer gewünscht. Sicher ist z.B. eine Gidingsda akustisch raffinierter und ausgereifter als eine Ukulele, aber wollte man mit der Lele dem nacheifern, wird sie eben mehr wie eine G... klingen. Deswegen halten Puristen (oder wie manche sagen: die Ukulelentaliban) auch die Tenorgröße oder Fichtendecken für Teufelszeug, obwohl sie akustisch womöglich \"überlegen\" sind. Deshalb hat sich auch der Tornavoz nicht durchsetzen können, obwohl bei der Gidingsda die Luftresonanzfrequenz in den ersten paar Bünden der tiefen E-Saite liegt und nicht unterhalb des Nullbundes - sie klingt mit Tornavoz zwar irgendwie besser aber eben auch irgendwie anders.
Viele Grüße
Ole
Edit: Ach, und die Luftresonanzfrequenz zu wissen hat noch den Vorzug, dass man weiß, worauf man den Notch-Filter zur Feedback-Unterdrückung einstellen muss.
ZitatDie Dicke der Decke um das Schalloch hat auch einen Einfluss
Nicht wirklich merkbar
wenn es dabei um mehr als einen Zentimeter geht ist ein Einfluss erkennbar.
Tja, soviel zu Theorie und Praxis. Obwohl also meine Ukulelen nach dieser Theorie besser mit ADFisH klingen sollten, mag ich den Klang bei GCEA lieber. Nur die Sopraninos stimme ich dann doch etwas höher. Die Tangi klingt besonders schön in D#-Stimmung.
Sind eigentlich alle Ukulelen in ADF#H eingestellt? Oder ist das je Modell anders?
Kann mich noch nicht so entscheiden ob ich mir jetzt die Makala Pineapple oder die Stagg US-60S anschaffe. Sind die beiden auch auf ADF#H eingestellt?
Fragen über Fragen...
Die Frage war hier doch schon ausführlich beantwortet:
Egal welche von denen Du kaufst - Du kannst sie beide in ADFisH oder GCEA stimmen.
Zitat von: ElliSind eigentlich alle Ukulelen in ADF#H eingestellt? Oder ist das je Modell anders?
Kann mich noch nicht so entscheiden ob ich mir jetzt die Makala Pineapple oder die Stagg US-60S anschaffe. Sind die beiden auch auf ADF#H eingestellt?
Fragen über Fragen...
Sopran Modelle kannst Du in ADF#H ODER in GCEA stimmen, wie Du es willst. \"Eingestellt\" werden sie nicht sein, das heißt ein Chromatisches Stimmgerät würde ich Dir noch empfehlen.
Sagt mal, kann man denn beide Stimmungen mit denselben Griffen spielen? :roll:
Ich meine nicht... :roll: Ich würde die Ukulele ja dann so stimmen, das ich auch mit anderen zusammen spielen kann. Da würde sich doch GCEA anbieten... das spielen doch die meisten... und wenn ich mir die Grifftabelle so angucke sind die Griffe dort auch einfacher, kann aber auch alles Einbildung sein... :oops:
Grüße us Kölle von der Fröschin
Zitat von: WollfroeschinSagt mal, kann man denn beide Stimmungen mit denselben Griffen spielen? :roll:
Ich meine nicht... :roll: Ich würde die Ukulele ja dann so stimmen, das ich auch mit anderen zusammen spielen kann. Da würde sich doch GCEA anbieten... das spielen doch die meisten... und wenn ich mir die Grifftabelle so angucke sind die Griffe dort auch einfacher, kann aber auch alles Einbildung sein... :oops:
Grüße us Kölle von der Fröschin
Die \"Griffe\" sind weitgehend die selben, nur sind es dann andere Akkorde. Was bei GCEA ein C-Dur ist ist bei ADF#H ein D-Dur.
...hach wie kompliziert... also doch komplett umstellen...
Na danke, wäre nix für mich... :oops:
Aber Danke für den Hinweis
Grüße us Kölle von der Fröschin