Zupfmuster Blackbird (Beatles) - wie macht man das..?

Begonnen von Lauren, 03. Okt 2011, 01:04:35

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Lauren

Hallo :)

hab hier eine wunderschöne Version von Blackbird gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=mYG8rgrTn3w

Da ich nur Akkorde klampfen kann *hust* wollte ich mal anfragen ob mir jemand von euch einen Tipp geben könnte, wie man so etwas lernen kann, bzw. ob diese Zupftechnik/dieses Muster einen Namen hat?

Bei mir kommt leider erschwerend hinzu: Ich halte (als Linkshänderin) die Ukulele \"falsch herum\" - also, habe sie normal bespannt, und greife die Griffe aber mit der rechten Hand.
- Das ist überhaupt kein Problem und es klingt genauso \"gut\" oder schlecht, als wenn ich es andersherum machen würde.
Könnte mir jetzt nur vorstellen, dass es bei solchen Zupfmustern Probleme geben könnte..? :(

Umlernen möchte ich eigentlich nicht, da ich sämtliche Akkorde jetzt recht flüssig spielen und mich gut begleiten kann.
Umzulernen würde mich Monate zurückwerfen...

Liebe Grüße
Lauren

Ole Lele

#1
Nun ja, wenn man solche Pickings mit entsprechenden pianistischen Mustern vergleicht, entspricht normalerweise der Daumen der linken Klavierhand und die übrigen Finger der rechten. Auch Wolfgang spielt oft mit dieser Rollenverteilung. (Es gibt aber auch den Ansatz, drei Finger und den Daumen fest je einer Saite zuzuordnen; WIMRE, kann man das bei Goschi beobachten.)

Meist wechseln sich Zeige- und Mittelfinger ohne feste Saitenzuordnung im Anschlag ab, der Ringfinger kommt seltener zum Einsatz. Allerdings versucht man die Anschläge so zu legen, dass bei einem Wechsel der Anschlagssaite der Zeigefinger die tiefere anschlägt und der Mittelfinger die höhere. So kommt es, dass bei diesem Stück der Mittelfinger die Melodie alleine trägt.

Wenn Du die Lele nun andersherum hältst, sollte es gerade bei diesem Stück kein Problem sein, einfach Mittelfinger und Daumen zu tauschen. Ich bin mir aber nicht sicher in der Frage, ob Du nun grundsätzlich den Daumen so wie sonst den Mittelfinger mit dem Zeigefinger verpaaren solltest, oder die Rollen besser anders verteilst oder mit fester Finger-Saiten-Zuordnung spielst. Vielleicht musst Du das für jedes Stück neu entscheiden.

Spielt man highG, sind diese Zuordnungen auch für rechtshändische Richtigherumhalter nicht so eindeutig, sofern man die 4. Saite als zweite Chanterelle nutzt. Ich habe bei mir festgestellt, dass dies mehrmals im Stück wechseln kann und dann öfters auch der Zeigefinger \"daumisch\" spielt. Das gehört eben zu den sportlichen Herausforderungen, mit denen wir uns von den Tarristen abheben. :)

Viele Grüße
Ole

-Jens-

Ich frag vorsichtshalber mal nach: Ukulele normal bespannt, heißt das nun bei dir die G-Saite liegt zu Füßen und die A-Saite in Richtung Nase?

Lauren

#3
Vielen Dank für eure Antworten :)

@Jens
hab völlig vergessen zu erwähnen, dass ich auch eine Bari spiele (Stimmung d-g-h-e).
(Aber das macht ja nichts, die Tonart ist in diesem Fall kein Problem.)

Genau, mit \"andersherum\" meinte ich ganz normal bespannt (so wie auch ein Rechtshänder spielen würde), nur falsch herum gehalten - so dass der höchste Ton nicht unten sondern oben liegt. Wenn ich also von oben (Nase  ;) ) nach unten schlage, klingt es hoch-tief.


Ole Lele,
deine Erklärung klingt sehr plausibel - und Klavier sollte ich eigentlich spielen können  :oops:  - aber bei der Uke versteh ich\'s nicht so ganz.
Ich habe es mir in dem Video ein paarmal angeschaut, schaffe es aber vom Sehen her nicht, die Bewegungen so klar zu trennen...

Vor Allem - da werden doch auch immer wieder mehrere Saiten gleichzeitig angespielt, oder..?

Ja, an der Ukulele bin ich irgendwie nicht gerade ein Schnellchecker.  :oops:

Liebe Grüße
Lauren

-Jens-

Dann muss ich mich leider ausklinken, hätte gerne geholfen wie immer. Aber das ist nun doppelt verdreht, d.h. Zeige- oder Ringfinger wird zum Daumen, und der Daumen der \"Melodiefinger\". Da muss ich mir Olelele\'s Erklärung nochmal gründlich durchlesen. Dennoch bin ich überzeugt, daß auch so alles möglich ist :)

Lauren

Zitat von: -Jens-Dann muss ich mich leider ausklinken, hätte gerne geholfen wie immer.

Oh, wie schade. :(

Für mich würde es aber wirklich auch eine Rechtshänder-Erklärung tun, das wäre wirklich gar kein Problem - ins Spiegelverkehrte drehen könnte ich das dann selber.  ;)

Liebe Grüße
Lauren

WS64

Ich spiele mehr oder weniger einfach das, was Paul auf seiner Gitarre auch gemacht hat. Lediglich auf 2 Saiten weniger.
Übrigens sind auch meine Baritons reentrant gestimmt (also high-D)

Lauren

Oh, der Künstler selbst!  :shock:  :D

Bei mir ist das Problem, dass ich nicht Gitarre spielen kann - bin eigentlich Sängerin und Nebenfach-Pianistin.  :oops:
Ukulele habe ich mir selbst beigebracht, und das auch noch verkehrt herum.

Mein Problem ist, dass ich nicht so ganz verstehe, was die zupfende Hand genau ausführt...
Allerdings (habe mir die Aufnahme wieder und wieder angesehen) beschleicht mich auch der Verdacht, dass das mit der falschen Hand vermutlich nicht so ohne weiteres gehen wird. (?)

Liebe Grüße und nochmal großes Kompliment für die Aufnahme - gefällt mir wirklich wahnsinnig gut!, ich wünschte, ich könnte so spielen...
Lauren

Uhu

Ich versuch mich mal an einer Erklärung: Das \"ideale\" und einfachste Picking-Anschlagsmuster besteht aus einem möglichst tiefen Basston auf Zählzeit 1, einem möglichst hohen Ton auf 2, dem zweittiefsten Ton auf Zählzeit 3 und dem zweithöchsten Ton auf 4.
Wenn du in Achtelnoten denkst, passt dieses Anschlagmuster also zweimal in einen Takt.
Im nächsten Schritt legst du fest, welche Finger dieses Anschlagsmuster spielen sollen (normalerweise Daumen - Mittelfinger - Daumen - Zeigefinger, das ist bei dir dann anders), und dann versuchst du, erst langsam, dann schneller zu spielen, bis die Finger eine Art Routine entwickelt haben.
Dass es auch Muster gibt, bei denen zwei Saiten gleichzeitig gespielt werden, ist zwar wichtig zu wissen, aber zum Ausprobieren empfehle ich das o. g. Muster.

Ich hoffe, das hilft dir weiter!

Gruß vom Uhu

Lauren

#9
Hallo Uhu,

vielen Dank, das ist ein sehr guter Tipp, so geht es immerhin schonmal einigermaßen. :)


Die Frage, die sich mir jetzt stellt ist halt, ob ich mit meiner eigenwilligen Linkshänder-Spielweise so überhaupt sehr viel weiter kommen kann?!  :(

Habe vorhin hin - und herüberlegt, doch umzulernen, und die Ukulele nach Rechtshänder-Manier zu halten. Macht aber irgendwie überhaupt keinen Spaß. :(

Dann überlegt, doch umzuspannen - auf Linkshänder-Besaitung, so dass ich einfach spiegelverkehrt aber \"richtig\" spiele.
- Aber das läuft meiner Absicht zuwider, trotz Linkshändertum auf jedem beliebigen Instrument spielen zu können. Ich finde es wirklich blöd, wenn man vom eigenen Instrument abhängig ist - und es dann, wenn man irgendwo mal mit anderen Spielen oder Singen möchte evtl. daran scheitert, dass man sein Instrument nicht dabei hat oder eine Saite gerissen ist.  :?
Beim Klavier ist es ja auch nicht so, und dieselbe Unabhängigkeit hätte ich gerne auf der Ukulele.


Ich habe mir ein paar Gitarren-Tutorials für das Zupfmuster von blackbird angesehen - muss aber zugeben, dass ich das, was auf der Gitarre vorgemacht wird, ohne Gitarren-Grundkenntnisse nicht annähernd auf die Uke übertragen kann.  :(  Auf der Gitarre sieht das, Ironie des Schicksals, doch fast einfacher zu zupfen aus. Da sind die zwei Saiten mehr wohl ausnahmsweise mal ein Vorteil.  ;)

Auch die Akkorde finde ich gar nicht so einfach...  Nach einigem Suchen kann ich das Stück jetzt einigermaßen runterschrammeln (in C-Dur, G-Dur ist mir zum Singen zu tief), aber ob ich Dm7/F# richtig spiele... Dem Gehör nach zu urteilen, müsste es halbwegs stimmen - aber die Akkordtabellen, die ich im Netz gefunden habe, fand ich nicht so überzeugend... na ja.

Glaube, ich sollte wohl doch besser Unterricht nehmen...

Liebe Grüße
Lauren

losguidos

Hallo zu später Stunde :)

Hab\' gerade nur mal kurz gegoogelt... man findet ja einiges dazu im Netz.

Bei Gitarrentabs die obersten beiden Saiten einfach wegzulassen klingt schon mal halbwegs nach Blackbird, oder findest Du nicht? Klar kann man das dann noch etwas ummodeln, sodaß es besser zur Uke passt, aber prinzipiell funktioniert das doch halbwegs, selbst wenn Du alles höher greifst, um eine andere Tonart zu bekommen.

Woher hast Du denn den Dm7/F#? Den hab\' ich gerade in keinen Arrangement gefunden. Nur einen Am7/D, aus dem beim Transponieren dann ein Dm7/G werden könnte. Der klingt nicht so dissonant wie Deiner und ist auch leichter zu greifen (z.B. als 0213 in GCEA-Stimmung, musst Du bei Bari nur verschieben).

Ich muß aber jetzt mal Bubu machen, damit ich morgen nicht so unausgeschlafen und knatschig bin *g*

VG

Lauren

Hallo losguidos :)

die beiden obersten...?
Auf die Idee bin ich Gitarren-Niete natürlich nicht gekommen, weil ich dachte, dass mir ja die beiden unteren Saiten fehlen.  :lol:
Da werde ich mir jetzt mal gründlich das Hirn zermartern und nachdenken.

Was den Akkord betrifft - peinlich, ich meinte den D7/F#  :oops: Der geht gerade so zum greifen... wobe ich mir nicht sicher bin, ob ich das richtig mache. Greife halt einen D7, und als tiefsten Ton ein F#.
 
Aber wie ich auf der Bari einen Dm7/G greifen kann, damit hab ich auch Probleme - in den Akkordlisten, in denen ich gesucht habe, habe ich ihn nicht gefunden. Dm7 kann ich natürlich spielen - aber mit G im Bass..?

Vielleicht hast du noch einen Tipp für mich?  :)

Liebe Grüße und vielen Dank  :)
Lauren

losguidos

Hi Lauren,

ja das war etwas mißverständlich. Ich meinte die beiden tiefsten Saiten der Gitarre wegzulassen, also die beiden untersten in einer Gitarren-Tabulatur.

Ein D7/F# ist ja nur eine Umkehrung des Akkords. Den kann man auf \'ner Bari z.B. als 4535 spielen. Den Dm7/G z.B. als 5768.

Solange man aber nicht genau weiß, was für Noten Du verwendest, kann man auch schlecht vorschlagen, was Du greifen könntest.

Prinzipiell würde ich bei so einem Stück, eher von einer Gitarren-Tabulatur ausgehen und die dann ggf. leicht verändern, falls mir dann wichtige Basstöne fehlen, oder das Picking-Muster nicht passt.

Die Alternative wäre gleich alles nach Noten selber zu arrangieren und ein passendes Picking Muster darauf anzuwenden. Letzteres ist aber aufwendiger und erfordert mehr Gehirnschmalz, weil man die Melodienoten auch noch richtig legen muß.

Ist aber auch kein ganz so banales Stück, wenn man es genau wie im Original spielen möchte. Ich selber hab\' vom Picking-Patterns leider auch nicht viel Ahnung. Wünsche Dir trotzdem viel Spaß damit :)

VG

Hansi

du hast mich inspiriert  :D  und ich habe das hier zum üben gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=MWfpSMHa-OQ
Onward With Bravery

Kai

Sehr schön. Danke, Hansi. Ich kannte das Lied noch gar nicht...