anspruchsvoll & ungewöhnlich

Begonnen von skiffle, 15. Okt 2011, 12:56:55

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losguidos

@ Apfelrockt

Die Antwort auf Deine Frage kann Dir Skiffle am besten selber geben, aber so wie ich seine blumige Sprache interpretiere, hat er das sicher nicht so gemeint :)

Stache und der Beatles-Cover-Sänger haben so wirklich gar nichts gemein. Der Eine kopiert, der Andere schafft etwas neues. Es muß ja auch nicht jedem gefallen und es muß sich ja auch nicht jeder dafür interessieren. Aber einfach nur seinen Unmut darüber zu äußern suggeriert ja, das so etwas nicht in ein Ukulelenforum gehört.

Ich selber habe ja auch schon die Erfahrung gemacht, daß man über manche musikalischen Themen hier gar nicht vernünftig reden kann, weil die Mehrheit der Meinung ist, man brauche das gar nicht, oder zumindest interessiere es niemanden. Ist ja auch OK. Und wenn es niemand weiß, oder es niemanden interessiert, kann man sich ja auch woanders die Informationen holen. Ich find\'s nur ein bißchen schade, wenn sich die Ukulele-Spieler immer mit den gleichen Fragen beschäftigen und alles was darüber hinaus geht, als Angriff auf ihr Konzept von Ukulele/Musik verstanden wird.

Nur das Du mich nicht mißverstehst, Apfel... Deine Beiträge hier im Forum schätze ich sehr :)

VG

apfelrockt

Dass der Vergleich mit dem Beatles Eindeutscher hinkt, war mir in dem Moment klar als ich den Beitrag abgeschickt hatte. Ziehe ihn hiermit mit Bedauern zurück. Gehöre aber nicht zu den Leuten die einmal gesagtes im nachhinein editieren ohne dies kenntlich zu machen, um so für den späteren Leser einen anderen Eindruck zu erwecken als in der ursprünglichen Version.

Losquidos, ich bin allerdings schon der Meinung dass man sich hier über alle möglichen musikalischen Themen unterhalten kann. Ich mag es nur nicht wenn dies, wie im besagten Thread den wir hier jetzt nicht mehr hervorkramen wollen, aber auch in Ansätzen in diesem hier, in Manier des Oberlehrers passiert, quasi allen die anderer Meinung sind, das Niveau abzusprechen.

Ich schätze deine Beiträge auch, selbst wenn wir nicht immer einer Meinung sind.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

der Neue

Ich habe in den 1980ern eine Phase gehabt, in der mir die Musik gar nicht experimentell genug sein konnte. Manche der Rockbands der 70er sind da ja auch schon recht weit gegangen, nennen wir mal nur als Beispiele Yes, Pink Floyd, King Crimson und vor allem Frank Zappa.
Ich hörte damals ganz gerne eine Sendung auf dem Klassiksender SDR 2, da gab es eine Sendung, die hieß \"Musik zu Zeit\" oder so ähnlich. Moderne Musik, in der sich Free Jazz und die Moderne (Ernste Musik) begegnen. Ich hörte das aber meistens, wenn ich im Haus irgendwelche Arbeiten zu erledigen hatte, still sitzen könnte ich dazu nicht :)  Dementsprechend könnte ich so ein Konzert auch nur besuchen, wenn die Besucher sich dort frei bewegen dürften, am Besten rund herum um eine Insel, auf der sich die Musiker befinden.
Auch auf der Ukulele lassen sich durch die reentrante Stimmung ja durchaus bizarre Klangbilder erzeugen. Machmal gerate ich immer noch in so etwas hinein. Ansonsten bin ich nicht mehr so experimentell wie früher, bin wieder mehr bei den musikalischen Wurzeln (meinen persönlichen) angelangt.
Ich empfinde die Klangkonstruktionen eines Thelonius Monk mittlerweile schon als gewagt genug, und das macht mich im musikhistorischen Sinne wohl schon ein wenig konservativ: http://youtu.be/hXUDfoLyirU

skiffle

#18
Ich finde es bedauerlich, dass die Dinge sich in diesem Thread so unsäglich zu entwickeln scheinen.
Und ich muß bestimmt noch einiges lernen, um handwerklich solide in einem  Thread zu texten.
Mein Bemühen mich möglichst unmißverständlich auszudrücken scheitert wohl
schon allein am Umfang meiner Satzkonstrukte. Nachträgliche Verbesserungsversuche sind also tabu.
Ein geschriebenes Wort impliziert sehr häufig eine Welt von Verständigung und/oder auch eben Missverständniss.
Bei zwei Worten verdoppelt sich die Möglichkeit. In Foren scheint das die Krux zu sein.
Die Nuancen, die im direkten Gespräch gegenwärtig sind und unmittelbar funktionieren,  fehlen oft beim geschriebenen Wort.

Ich persönlich hatte selten Aversionen gegenüber scheinbar arroganten Menschen.
Weniger zurecht komme auch ich mit der Oberlehrermentalität, die ja kaum bei jemandem Sympathien weckt.
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein eher fröhlicher Mensch bin,
mit einer soliden Grundausstattung von Ironie.

@ der Neue Gerade lese ich Deinen Beitrag, der wohl eher und besser geeignet scheint, als mein eigener, zu vermitteln, was ich meine. Genau diese Phase meine ich. Und natürlich ist diese Art Musik erträglicher und verständlicher, wenn man sie vor Ort erlebt. Und noch einladender, wenn man mit beteiligt ist. Eine Art Musik die uns an Stellen erreicht, die wir vermeindlich mit der eigenen Kindheit und unserer Unschuld begraben haben.

losguidos

OT:

@der Neue

Hey! Ich liebe die Musik von Monk :) Da versuche ich mich an mehreren seiner Stücke auf der Uke. Ist ja wie immer Geschmackssache, aber ich persönlich finde es interessanter Sachen selber auf der Uke zu entwickeln, als Arrangements für die Uke nachzuspielen... und von Monk gibt es nicht eine vernünftige Interpretation auf der Uke. Da kann man nur hier und da mal bei den Gitarreros schauen, wie sie die Sachen umsetzen.  1:1 läßt sich seine Klaviermusik auch nicht auf die Uke übertragen. Aber es macht Spaß seine Ideen aufzugreifen und sie in etwas vereinfachter Form auf der Uke umzusetzen :)

VG

der Neue

Ja, der Thelonius ist selbst nach so vielen Jahren immer noch erfrischend unkoventionell. Bei ihm wirkt das, als ob er das nicht so bringt, um zu provozieren, sondern es scheint für ihn die normalste Sache der Welt zu sein. Der hat halt einfach so getickt. Ihn regelrecht nachzuspielen könnte ich auch  nicht, er ist aber ungeheuer inspirierend!

gukarie

Moin moin!
So ich habe mal die o.a. Links mit Auge und Ohr verfolgt.  :roll:
Ich muß vorausstellen, daß mir Experimentieren mit instrumenten und Klängen nicht fremd ist und mein musikalisches Verständis eigentlich auf einer sehr breiten Basis steht.
Resumierend muß ich aber sagen, das mir traditionelle chinesische Musik besser gefällt als die wahllose Aneinanderreihung von Klängen. Wobei die erzeugten Klänge, isoliert betrachtet, nicht immer schlecht sind und die traditionelle chinesische Musik für westeuropäische Ohren recht gewöhnungsbedürftig ist.

Bei der ganzen Diskussion fiel mir dieser Sketch ein, mit der Bitte die Lacher im Hintergrund mal geistig ausblenden und sich nur auf die entstehende Diskussion zwischen Interpret und Publikum konzentrieren und sich möglichst das eigene Gelächter verkneifen :
http://www.youtube.com/watch?v=RAx0P-8n5K4

Gruß

apfelrockt

ich werde mir den link jetzt mal anschauen gebe aber vorher meinen tip ab: Hurz???
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

gukarie

Richtig.
Aber wichtig ist, sich auf die Diskussion konzentrieren und die Scherzkomponete ignorieren. Das Ergebnis ist dann eigentlich sehr interessant.

Lauren

#24
Nur um auch mal meinen Senf abzugeben ;)
Ich finde auch, dass Neue Musik mitunter sehr anstrengend sein kann, wir sind im Studium auch sehr viel damit \"gequält\" worden.  ;)

Das interessante ist aber, dass sich durch häufiges Hören tatsächlich ein anderes Verständnis für Klangverbindungen ergibt - daran kann man dann sehr schön sehen, was die Hörerfahrung im Bereich Musik ausmacht.

Was ich selbst am spannendsten fand: Es gibt ja Formen neuer Musik, die nicht ganz so radikal oder radikal experimentell sind, und die harmonisch tatsächlich mehr an jazzige Klangverbindungen denken lassen.
- So etwas kann einem nach einer Phase des Einhörens irgendwann sogar richtig gut \"gefallen\" (im klassischen Sinne  :mrgreen: ); und das kann enorm bereichernd sein, wenn einem die 08-15 Klangverbindungen zwischendurch mal etwas zu \"langweilig\" sind! :)

Grundsätzlich gilt aber, so wie überall - über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Liebe Grüße
Lauren

Spottdrossel


Floyd Blue

Den Ausführungen von Lauren kann ich nur zustimmen.

Interessant finde ich auch Formen der algorithmischen Komposition oder aber Bilder, durch Programme, in Musik umzuwandeln. Mit diesen beiden Themen habe ich mich vor einigen Jahren, noch zu Atari ST Zeiten ein wenig beschäftigt. Das werde ich, dank Skiffles Anregung, nun mal wieder beginnen.

allesUkeoderwas

Zitat von: Floyd Blue... oder aber Bilder, durch Programme, in Musik umzuwandeln. Mit diesen beiden Themen habe ich mich vor einigen Jahren, noch zu Atari ST Zeiten ein wenig beschäftigt. Das werde ich, dank Skiffles Anregung, nun mal wieder beginnen.

Boooaaahhh.... Das waren noch Zeiten....  ;)

Ich hab mein erstes Geld verdient, indem ich Musik in Bilder umgewandelt habe.
Durch Ablenkung des Kathodenstrahls in den ersten Farbfernsehern. Die Diskos waren ganz heiß darauf  :mrgreen:
Apfelmännchen am Atari über Musik gesteuert war auch ein Hit  :mrgreen:

Hab mich als 5-jähriger schon für die tollen Klänge auf Kurzwelle (die zwischen den Sendern) begeistern können.
Vermutete damals Kosmische Klänge. Meine Eltern waren von diesen Klängen nicht so begeistert.
Da könnte man mit heutiger Studiotechnik so einiges draus machen  :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

der Neue

Zitat von: allesUkeoderwasHab mich als 5-jähriger schon für die tollen Klänge auf Kurzwelle (die zwischen den Sendern) begeistern können.
Vermutete damals Kosmische Klänge. Meine Eltern waren von diesen Klängen nicht so begeistert.
Da könnte man mit heutiger Studiotechnik so einiges draus machen  :mrgreen:

Vermutete damals Kosmische Klänge

Wow, du gehörtest also auch zu diesem Club! Waren das etwa keine kosmischen Klänge? Ich hörte das auch immer wieder gerne, und mit dem damals noch runden Drehknopf zur Senderwahl hat man ja gewissermaßen mit diesen Klängen spielen können. Das war nach dem Eierschneider mein zweites Musikinstrument, und bereits ein elektronisches, lange, bevor Herr Moog seinen Synthesizer zur Serienreife brachte. Was ist bloß aus diesen Kurzwellensounds geworden? Bekommt man die mit einem alten Radio wohl noch herein?

allesUkeoderwas

#29
Zitat von: der neue Ukie...Das war nach dem Eierschneider mein zweites Musikinstrument....

Bei mir waren es die Kochtöpfe  :mrgreen:
Die Begeisterung für 8-beat-Pattern wurde vermutlich in dieser Zeit geprägt  :roll:

Unser Eierschneider hieß Mama, die ließ sich nicht instrumentalisieren - Der Floyd ist übrigens virtuos auf dem Eierschneider  ;)
Ukulelen: Nur Schrott