Uken in 1/2 Bauweise, Vorteile?

Begonnen von djuke, 30. Jun 2015, 00:00:34

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Tuke

Zitat von: theiming am 01. Jul 2015, 14:22:15
... gewöhnungsbedürftig...

Mir scheint das der entscheidende Hinweis zu sein.
Wie alle mit der Ukulele verbundenen Handreichungen (neue Griffe etc.):
Im ersten Moment fühlt sich etwas komisch, oder sogar unmöglich an.
Später flutscht es, wenn es nicht jenseits des persönlich Erreichbaren
liegt.

Ich finde die flachen Sopranukulelen ganz wunderbar und empfehle sie
wärmstens.
Mehr Ukulele braucht es (eigentlich) nicht.
Mehr Ukulelen bekanntlich immer, aber das ist ein anderes Thema...

Die Kala Travel war lange meine Favoritin, die ist super.
Jetzt ist es die Kiwaya, die Hilli zurecht lobt.
Die ist 'am supersten'.  ::)
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Frolicks

Dann will ich mich auch noch mal, wenn auch mit ziemlicher Verspätung, als Fan flacher Ukulelen outen...

Besser kennen gelernt habe ich bisher mehrere Modelle, aus den Häuser Kala (Travel Sopran Standardmodell und das aus Akazie, sowie die Travel Tenor) und Brüko (hier mehrere: flache Nr. 5, flache Ahorn Standard und flache Tenor, und zwar diese hier: http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=16959.msg272803#msg272803).

Meine Einschätzung deckt sich mit der unten bereits genannten: fehlende Klangfülle machen die kleinen Dinger locker durch größere Lautstärke wett. Die Brüko Tenor wie auch die Kala Travel Tenor gehören mit Sicherheit zu den lautesten reinen Holz-Ukulelen überhaupt (wobei dir Brüko wg der Zederndecke m.M.n. sogar die Kala noch locker abhängt). Die Kala TEnor habe ich trotzdem weiter verkauft wg. allgemeinen (bzw. persönlichen) Tenor-Ukulelen-Überdrusses (außerdem klang sie mit ihrer Fichtendecke doch zu sehr nach Gitarre), und die flache Brüko 5, weil ich aus irgendeinem bekloppten Grund damals der Ansicht war, dass eine Brüko Sopran Ukulelen ja wohl reichen würde...
Die frisch in Winterswijk erworbene flache Ahorn-Brüko hat es in kurzer Zeit ganz nach oben in meiner persönlichen Ukulelen-Gunst geschafft (getoppt nur noch von der Zedern-Longneck, aber das ist ne andere Liga...).

Ehrlich gesagt merke ich bei der Handhabung zwischen den flachen und tieferen Ukulelen keinen großen Unterschied. Ich spiele aber auch bevorzugt im Sitzen mit übereinander geschlagenen Beinen. Da macht die Korpustiefe keinen nennenswerten Unterschied. Ich denke, ich kann ganz gut vergleichen, denn ich habe außer der besagten flachen Sopran Brüko auch noch eine Sopran im 3/4-Format (auch aus Ahorn) und eine alte No 3 mit voller Korpushöhe, und ich beim Spielen in o.g. Position keinen Unterschied in der Handhabung feststellen, ich bin allerdings auch recht groß (über 1,90m), evtl. spielt das auch noch ne Rolle.

Kurzfassung: Flache Ukulele = Fettes Like!
I plink, therefore I am.

Tuke

Hier schildert der Instrumentenbauer Tom Parse aus Hawaii interessant (aber auf Englisch) warum er
einer flachen Bauweise von Ukulelen sogar den Vorzug gibt.
Kernaussage: Die Zargen schwingen nicht mit und schlucken eher Klang.

Gedanke von mir: Sind nicht Violinen auch seit jeher flach gebaut?

Ich hoffe, der vimeo-Link funxt

https://vimeo.com/125215941
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

goldmecki

Lieben Gruß von Jutta

allesUkeoderwas

Zitat von: Tuke am 27. Jul 2015, 10:24:32
Gedanke von mir: Sind nicht Violinen auch seit jeher flach gebaut?

Die Gedanken sind frei...

Als Ergonom frag ich mich aber, wie man eine dicke, rundbäuchige unters Kinn klemmt.
Als Marktstratege räum ich diese Zweifel aus dem Weg und sag sch... egal, wenn's der Kunde unbedingt will, soll er's haben!
Als Akustiker denk ich an schwingende Decken, die möglichst groß sein sollten und von hinten möglichst gedämpft, damit nix Störendes mitschwingt.

Es gibt auch Fideln, wie die Kemenche, etc, die in Spaten-, Flaschen- und Birnenform, dick, oder dünn sind, dann aber vor der Brust, oder auf dem Oberschenkel gespielt werden, nur heißen sie dann nicht mehr Geige.

Und ansonsten denke ich, wenn was gut und laut klingt und zudem noch schön aussieht (egal, ob dick, oder dünn), dann ist das sicher von Vorteil.

Anmerkung:
Ich wollte auch mal was sagen.
Ukulelen: Nur Schrott

Augustine

Och, ich will auch.

Also ich besitze insgesamt 11Ukulelen und davon sind 7 flach gebaut. Wenn ich die Elektrische und die Sopranino mitzähle sind es gar 9 von 11. Schlank, elegant, optisch dezent und klanglich fehlt mir nichts.

Ich habe eine kleine Kala Travel Sammlung (Fichte und Akazie) und eine kokio Ahorn.

Mein Vorsatz, mir nur bei ganz drängender und außergewohnlicher Begründung eine full body zu kaufen, hält mein UAS im Zaum.




djuke

Hallo,
nach einer Ruhepause gibt es doch noch gute Antworten (nicht ironisch gemeint).

# 17  danke für den Link Tuke.

# 17 und # 19

Man könnte auch eine Geige mit Ukehöhe in der Geigenhaltung spielen, ich habe die Haltung mit einer normalen Sopran getestet :-))))

Doch jetzt im Ernst, eine Geige ist ein Streichinstrument, eine Uke ein Schlaginstrument.

Die Schwingung der Geigensaiten wird kontinuierlich angeregt -> Bogenstrich. Sobald der Bogen abgesetzt wird, ist der Ton auch weg. Und wie hört sich ein Pizzicato (richtig geschrieben ?) an, etwas arm. Wird auch in der Klassik nur sehr selten eingesetzt.

Die Schwingung der Saiten der Uke... erfolgt pulsweise, auch haben diese Instrumente einen Nachklang.

Was ich damit sagen will, vielleicht ist die flache Bauweise von Geigen der Austik geschuldet. Natürlich kann man sie flach besser in der traditionellen Haltung spielen. Ein Kontrabass und ein Cello aber sind auch ganz schön dick.

Aber was war früher, die Form oder die Haltung, das Huhn oder das Ei?

Diese Schreiben ist nicht ganz ernst gemeint.

Liebe Grüße

Vielsaitig

OT: An der Spielweise kann es bei Geigen und Bratschen kaum liegen, dass sie flacher (aber auch deutlich bauchiger) gebaut werden. Es gibt kaum einen Spieler der laengeres Spielen ohne Schulterstuetze durchhaelt. Die Schulterstuetze gleicht ua die "fehlende" Korpushoehe aus :)

Meine Sopran in normaler Bauweise + Koffer den ich auf einen Rucksack geschnallt habe + Handtasche kamen auf 5 Fluegen bisher immer problemlos mit, selbst bei Icelandair und die sind meiner Erfahrung nach besonders streng was die Ma(scharfes s)e angeht. Concert in normaler Bauweise plus Rucksack duerfte aber nicht mehr als ein Handgepaeckstueck durchgehen.

Zum Klang: Ich wuerde auch nicht sagen, dass das eine schlechter oder besser ist. Anders klingt es schon, kommt dann halt auf die Vorlieben drauf an :) Und da hilft nur ausprobieren. Ich persoenlich mag ja die Kala Travels nicht so besonders (allerdings hat mir auch noch keine andere Kala gefallen :D), die flachen Bruekos gefallen mir im allgemeinen (besonders mit Bauch) wobei ich nur eine normale Nr.6 habe.

Frolicks

Ich bin in letzter Zeit nicht so oft geflogen, aber die letzten Male waren zunächste eine Tenorukulele im Gigbag, dann eine Konzert-Uke im Softcase sowie eine Konzert-Uke im Gigbag als Handtasche völlig unproblematisch, und zwar auf ganz verschiedenen Airlines, von British Airways über Air India bis Alitalia. Ich hatte noch nie Probleme, die mit ins Flugzeug zu bekommen.

Vor längerer Zeit hab ich auch mal anstandslos einen E-Bass im Handgepäck transportiert, und zwar zwei Mal, allerdings jeweils als Business Class-Flüge, und das ist wie gesagt auch shcon ne Weile her.

Also so lange es keine Billig-Airline ist, sollte Fliegen zur Zeit mit ner Uke noch kein Problem sein. Ich bin allerdings auch noch nie Iceland Air geflogen.

Zur flachen Bauweise hab ich mich ja unten schon ausführlich ausgelassen.
I plink, therefore I am.

allesUkeoderwas

#24
Die flache "Reise" Ukulele ist ja jedes Jahr ein von neuem heiß diskutiertes Thema.

Ich fliege des öfteren und habe meist meine Gitarre, oder den Bass von Kirkland/Beaver Creek als Handgepäck dabei.
Sowas hier...
https://www.youtube.com/watch?v=MRLUaOYgqlo
Oouups, seh grad, sind ja ooch flach..  :D

Ich hatte noch nie Probleme damit!
Es gab allerdings schon Probleme innerhalb der Cockpitcrew, die heiß darüber diskutierte, ob das Instrument unter den Sitz, oder in die Gepäckablage gehört - War aber nicht mein Problem!

Mit einer kleinen, "richtigen" (Parlor) Gitarre ohne Koffer hatte ich bisher auch noch nie Probleme (Paßt auch unter den Sitz, oder in's Gepäckfach). Aufgeschreckt durch Panikmache im Internet hab ich letztes Jahr mal das Boardingpersonal der Lufthansa befragt, die mir riet, vorab bei der jeweiligen Fluggesellschaft anzurufen und ein OK einzuholen.
Ukulelen: Nur Schrott

Vielsaitig

Hehe, ich sollte mich berichtigen bzw ergaenzen (obwohl das nicht wirklich was zur Sache tut, ich wills aber richtig stellen). Icelandair kontrolliert wohl Ma(scharfes s)e und Gewicht, was ich bisher bei kaum einer anderen Airline mitbekommen habe, tuns dann aber (bzw haben es bei uns und den Leuten davor) ohne Aufkosten in den Frachtraum getan. Aber wie gesagt, Sopran im Koffer auf einen Rucksack geschnallt (war ein klein wenig Uebergroesse) war absolut kein Problem. Bei Lufthansa vor 1,5 Wochen ist auch ne Gitarre mit ins Handgepaeck gekommen, und dass obwohl es ne kleine Maschine war und voll belegt und somit kaum Platz in der Gepaeckablage. Da haben sie aber von anderen Leuten das Handgepaeck in den Frachtraum geladen, Gitarre durfte bleiben.


Augustine

#26
Also ich habe bei allen Ukulelen Probleme, sie ohne Gurt zu halten, egal ob dick oder dünn. Liegt vielleicht an meinen langen Armen. Vielleicht auch am mangelnden Geschick. Ich verpasse allen Uken einen Gurt.

Was mir noch erwähnenswert erscheint ist die Sache mit dem gewölbten Boden. Der wirkt sich auf den Klang doch entscheidend aus. Ich hatte heute eine Flachuke ohne arched back in den Händen und die hatte nicht diese schöne Resonanz, wie die mit der Wölbung im Rücken. Was jetzt nicht heißen soll, dass die mit planem Boden alle schlecht klingen müssen. Vielleicht klingen da auch welche schön, ich kenne ja nun auch nicht alle und ich hatte bisher weder eine Brüko noch eine Kiwaya am Wickel und weiß nicht mal, was die für einen Rücken haben. Aber bei denen, die ich kenne fällt es mir halt auf und ich denk mir, da haben sich die Konstrukteure schon was bei gedacht, dass das speziell bei den Uken in Flachbauweise so verbreitet zu sein scheint. Eine Vollversion mit gewölbtem Boden ist mir noch nicht begegnet, soll es aber auch geben.


Und... hach. Ich hab es schon wieder getan. Es sind jetzt 8. Ich liebe sie. Alle.