Aus welchem Holz sind laminierte Ukulelen?

Begonnen von Anke, 03. Feb 2012, 10:06:27

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (43 Antworten, 6.386 Aufrufe)

Anke

Guten Morgen an alle,

aus welchem \"Holz/Sperrholz\" sind üblicherweise laminierte Ukulelen hergestellt, sprich welche Holzart befindet sich unter dem Laminat?
Kann da jemand was dazu sagen?

Viele Grüße,
Anke

yodude

Kiwaya Ukulelen sind komplett aus Mahagoni bzw. Koa furniert ,daher auch der Preis und Klang.

Floyd Blue

#2
Holzlaminat ist nichts anderes als Sperrholz, nur werbewirksamer ausgedrückt, klingt halt nicht so billig. Dabei kann dasselbe oder unterschiedliches Holz für die verschiedenen Schichten verwendet werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Laminat

UkuBlues

@ Floyd Blue... Du bringst es auf den Punkt... Laminat, oder besser Sperrholz hat, gegenüber Massivholz, einen gewaltigen Vorteil... Es ist erheblich unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen u. Ä. und von daher perfekt für ein Reiseinstrument...

allesUkeoderwas

#4
Zitat von: UkuBlues@ Floyd Blue... Du bringst es auf den Punkt... Laminat, oder besser Sperrholz hat, gegenüber Massivholz, einen gewaltigen Vorteil... Es ist erheblich unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen u. Ä. und von daher perfekt für ein Reiseinstrument...

Und wenn man Glück hat, wird der Kleister zwischen den gesperrten Schichten (daher Sperrholz - siehe auch: verschränkt oder geriegelt...) so Hart,
daß das Schwingungsverhalten besser ist, als bei massivem Holz - Bin selbst jedoch diesbezüglich noch nicht fündig geworden  ;)

Habe diesbezüglich aber bereits experimentiert.... Stagg US40 mit MDF-Decke/Boden, da spart man das Tropenholz komplett.
Ukulelen: Nur Schrott

UkuBlues

@ allesUkeoderwas.... Dem schließe ich mich an... Sperrholz kann durchaus überzeugen und die Klangübertragung kann so manch \"Billiggeige\" mit Massivholz in den Schatten stellen...

Feinstimmer

Habe die Ehre!
Solange die Decke massiv ist, ist es relativ egal, ob Zargen und Boden laminiert sind. Ich verweise auf eine Gitarre von Antonio de Torres, bei der Zargen und Boden aus Karton gemacht sind und die Decke aus guter massiver Fichte. Damit wollte er beweisen, dass die Decke der wichigste schwingende Teil einer Gitarre ist. Wahrscheinlich war das nicht sein bestes Instrument, aber es hat gut funktioniert.
Auch der Wiener Gitarrenbauer Johann Georg Stauffer (der Lehrherr von C. F. Martin) hat tolle Gitarren mit laminierten Zargen und Böden gebaut. In Wahrheit waren die Korpora der Instrumente komplett aus aus Fichte, was ja durchaus ein sehr gutes Klangholz ist. Aber weil es mechanisch nicht sehr belastbar ist, hat er auf Zargen und Boden ein Palisanderfurnier draufgeleimt.
Ich denke, dass Ukulelen mit laminierten Zargen und Böden nicht zwangsläufig von minderer Qualität sind. Ceterum censeo, die Decke muss massiv sein.
Es grüßt recht artig, Gregor

skiffle

#7
Insgesamt doch wieder einmal eine schöne kleine Lektion
zum Thema: Laminat
als Thread im Forum! :)

Floyd Blue

#8
Früher sagten wir übrigens gar nicht laminiert sondern tatsächlich gesperrt. Laminat hat man damals noch auf dem Boden verlegt.

ickebins

Die Ursprungsfrage war ja: Welches Holz befindet sich unter dem Laminat?
Und tatsächlich ist die Antwort: Sperrholz! Wer hätte das gedacht!

Gerade habe ich eine gutklingende Sperrholz-Moana mit Koafurnier gespielt, sind da die Sperrholzbäume gut abgelagert? Oder warum klingt die nach Koa? Die richtige Antwort steht für mich noch aus...

Floyd Blue

#10
Die ursprünglich Frage war:
Zitat von: Ankeaus welchem \"Holz/Sperrholz\" sind üblicherweise laminierte Ukulelen hergestellt, sprich welche Holzart befindet sich unter dem Laminat?
...

Dazu muss man erst mal die Begriffsverwirrung entwirren und klarstellen, dass Sperrholz und (Holz-)Laminat Synonyme sind. Die Vereinfachung der Ursprungsfrage zu:
Zitat von: ickebinsWelches Holz befindet sich unter dem Laminat?
spiegelt nicht deren Komplexität wieder. Die Ursprungsfrage, eigentlich Ursprungsfragen, wurden hinreichend genau beantwortet.

Also nochmal kurz zusammengefasst: üblicherweise sind Ukulelen aus verschiedenen Hölzern/Sperrhölzern hergestellt. Unter dem Laminat befindet sich keine Holzart, da (Holz-)Laminat und Sperrholz das gleiche ist.

Eigentlich ist Laminat ein Werkstoffe, der aus mehreren Schichten gleicher oder verschiedener Materialen hergestellt wird.

Im übrigen gab es die Diskussion um Massivholz und Sperrholz immer wieder hier im Forum.

ickebins

Zitat von: Floyd BlueUnter dem Laminat befindet sich keine Holzart, da (Holz-)Laminat und Sperrholz das gleiche ist.

Also dann: Zu welcher Gattung gehören die Laminatbäume? Konnte leider auch mit der Forumssuche keine Antwort finden  :mrgreen:

Nochmal ernsthaft jetzt, mich interessiert immer noch:
Zitat von: ickebinsGerade habe ich eine gutklingende Sperrholz-Moana mit Koafurnier gespielt, sind da die Sperrholzbäume gut abgelagert? Oder warum klingt die nach Koa?.

Floyd Blue

Die Laminatbäume wachsen dort, wo man auch Polyester und Tofus jagen kann... :roll:

stephanHW

#13
@ickebins: Floyd hatte die Frage tatsächlich klar beantwortet, die Sperrhölzer können `sortenrein´sein, oder aus verschiedenen Hölzern bestehen.
Das Sperrholz der angespielten Moana besteht möglicherweise gänzlich aus Akazie (ich wage zu bezweifeln, das man da, wenn überhaupt, nur echtes Koa verbaut hat).
Wie eine Laminatukulele, bei der lediglich eine dekorative Furnierschicht aus z.B. Mango oder Koa aufgebracht wurde, die sonst jedoch aus anderen Hölzern besteht, dann die typischen `Klangeigenschaften´ einer Mango oder Koaukulele annehmen sollte, wäre mir in der Tat auch schleierhaft.
Noch verwegener scheint mir jedoch der Wunsch, Auskunft über die Holzsorten der einzelnen Schichten des Sperrholzes bekommen zu wollen (es sei denn, man kauft bei Kiwaya ein). Da wären wohl echte Insiderinformationen gefragt.

Wenn du die schön gelockte Konzert-Moana meinst, die ist in der Tat ein Knaller!

allesUkeoderwas

Zitat von: FeinstimmerSolange die Decke massiv ist, ist es relativ egal, ob Zargen und Boden laminiert sind. Ich verweise auf eine Gitarre von Antonio de Torres, bei der Zargen und Boden aus Karton gemacht sind und die Decke aus guter massiver Fichte. Damit wollte er beweisen, dass die Decke der wichigste schwingende Teil einer Gitarre ist. Wahrscheinlich war das nicht sein bestes Instrument, aber es hat gut funktioniert....

Das funktioniert aber nur, wenn ein Antonio de Torres das macht. Bei Um Lei Tung aus China hätte ich da so meine Zweifel.
Ich hab in eine Ukulele mit massiver Mahagonidecke einen HDF Boden eingebaut, das Ergebnis:
Der HDF-Boden klingt/schwingt besser als die Mahagonidecke (Stagg US 40 hat massive Mahagonidecke und klingt dennoch sch....).
Demnächst werde ich den Korpus umdrehen und hab dann ein Tahiti Banjo.
Ukulelen: Nur Schrott