Geschichte der Ukulele in Deutschland

Begonnen von hinnerk, 26. Feb 2012, 12:52:37

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hinnerk

Bevor ich morgen nach Langerringen fahre ein paar aktualisierte Informationen:
- Eine Abbildung aus dem Paul Stark Katalog von 1893 habe ich konkretisieren können, es handelt sich um ein \"Cavaquinho\" wie es im Bostoner Museum of Fine Arts zu sehen ist unter der Inv. Nr 17.1751. Anhand der Abbildung im Original-Katalog war es zu finden. Der Anfertiger des Klischees hat gute Arbeit geleistet. Auf der HP des Museums ist ein sehr gelungenes Foto, zu dem man auch die Rechte erwerben kann.
- Das Buch \"Ukulelenlieder\" von Raymond Buchert (1930) ist keine Ukulelenschule wie mir ursprünglich vermittelt worden ist. Es ist eine Gedichtsammlung. Immerhin kommt in einem Gedicht die Ukulele vor.
- Von folgenden frühen deutschen Ukulelenschulen weiß ich: Merkelt 1925, Hülsen 1927, Salabert 1928, Domingo 1928; weiß jemand von Euch noch eine?
- Beleg für den frühesten Auftritt von der Ukulele in Deutschland habe ich für 1909. Hat jemand Belege über früheres Auftreten, würde mich interessieren, komme im Moment nicht so recht weiter.
- Bin weiters an Informationen interessiert, vor allem suche ich nach deutschen Nachweisen für die Auftritte der Tau-Moe-Familie zur Zeit des \"Dritten Reiches\" vor allem fürs WHW.
Wer kann mir da weiterhelfen oder Tipps für Spurensuche geben.
Danke, LG Axel

hinnerk

Ich hab mal wieder eine unbekannte \"No-name Ukulele\" (mithilfe von Zeitzeugen) identifizieren können. Henk hatte sie am 9.5.2013 in der Rubrik \"Winterswijk Hotspot 2013 An- und Verkauf liste !\" unter #46 reingestellt. Wie mir jetzt bestätigt wurde, handelt es sich um eine \"Kollitz-Ukulele\" (heute Brüko!) von ca. 1946 - 1949. Gestaltung und Kennzeichnung sind eindeutig wiedererkannt. Inzwischen hat die Ukulele ein neues zuhause gefunden, ich habe sie einem Instrumentenbaumuseum gestiftet. LG Axel

UkeDude

Toll, Axel. Ich warte schon sehr sehnsüchtig auf eine ausführliche Zusammenfassung Deiner Recherchen. :D

howein

#78
Also wenn das Ergebnis deiner Recherchen mal als Buch oder ähnliches vorliegen sollte, ich melde mich schon mal an! Ich finde das alles hochinteressant ...
Das Museum dem du die Ukulele gestiftet hast, war das zufällig in Bubenreuth? Ich habe vor einiger Zeit einen kleinen Bericht in einer Zeitung über so eine Schenkung gelesen, und hab mir gedacht die Beschreibung passt irgendwie auf dich ...

hinnerk

@ Richtig, es ist mir so lieber; es haben mehr Menschen was davon als ich alleine im stillen Kämmerlein. Im übrigen bin ich schon länger mit Bubenreuth verbunden (Beispiel von 2012:  http://www.bubenreutheum.de/ein-wochenende-mit-musik-handwerk-und-viel-kultur-der-tag-der-offenen-tur-in-der-musikgemeinde-bubenreuth-4-und-5-august/ ). Schau mal vorbei, es lohnt sich. Am 18. bis 20. Juli sind übrigens die \"Musiktage Bubenreuth\", vielleicht sehen wir uns da, evtl. ist ein Vortrag über meine bisherigen Forschungsergebnisse drin. LG Axel

howein

Interessant! Habs mir notiert ...
Wollte da eh schon länger mal hin ... ist ja nicht weit von mir ... aber typisch, was vor der eigenen Haustür liegt, da kommt man zuletzt hin ...  ;)

hinnerk

Ich hätte als "Zwischenstand" meiner Bemühungen einen Link anzubieten. Es interessiert sich nicht jeder von Euch für das ausgesprochen gelungene Ukulelenfestival in Obing(Obb), nichtsdestotrotz hat Miguelito zu meiner kleinen Einführung einen Mitschnitt gemacht (Danke), den vielleicht noch jemand lesen will, der nicht dort war; der Link dazu ist  https://www.youtube.com/watch?v=1e4TY_liKAc  , es dauert knapp 14 Minuten.

Des weiteren habe ich der Zeitschrift "Guitar acoustic" ein Interview über meine Forschungen gegeben, es sollte demnächst im Heft 04/15 erscheinen. Wens interessiert.

Das Buch ist in Arbeit. LG Axel

UkeDude


Bluesopa


gerald

... auch wenn seit 120 Tagen hier nichts geschrieben wurde, finde ich es erwähnenswert, dass es offenbar weitergeht.
Wie bereits hier geschrieben wurde, gibt es einen Bericht zu dem Thema in der Zeitschrift Accoutic Guitar.

hinnerk

Hallo, ich mal wieder!

Es gibt mich noch, und aus verschiedenen Gründen ist es mit dem Forschen ein bißchen ruhiger geworden.

1. Macht mir die Gesundheit zu schaffen und bremst etwas (vor allem die Arbeit am Rechner). Finanzielle Begrenzungen erschweren mir das Reisen, und hier in der oberbayrischen Provinz ist bibliotheksmäßig ziemliche Wüste. D.h. für Recherchen zum Beispiel in der ZfI oder älteren Büchern sind Reisen unumgänglich.

2. Das bisher gesammelte Material wollte mal aufbereitet und unter verschiedenen Aspekten durchgearbeitet werden, es ist schon Einiges zusammengekommen. Verschiedene kleine Vorträge waren möglich geworden.

3. Zeitlich bin ich inzwischen bei der Nachkriegszeit angekommen und entdecke immer wieder Neues.

4. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich vom Buch verabschiedet, es wird keins von mir geschrieben. (Zum Glück habe ich kein Crowd-funding gestartet)

5. Auch das Sammeln von Katalogen und Instrumenten trägt Früchte, habe viel im Laufe der letzten Jahre zusammengebracht; mein Schwerpunkt sind weiter Ukulelen deutscher Herkunft, die Instrumente selbst soweit preislich möglich, ferner Prospekte, Preislisten, Kataloge, Handzettel, Fotos. Leider ist die Resonanz im Forum bisher eher spärlich, das Themenspektrum hat sich im Lauf der Jahre vielleicht auch etwas verschoben.

6. Meine Fertigkeiten am Rechner sind nach wie vor eher rudimentär und es wird sich nichts mehr daran ändern

7. Nach Klären der Sachlage vielleicht ein paar konkrete Anfragen:
   
- hat wer von Euch Informationen zu Ukulelen von "Meister Klein, Koblenz"?
   
- wer könnte mir den Artikel zur Ukulele aus dem neuen "Grove" kopieren und zusenden?                             

- Berichte aus Zeitungen über Ukulelentreffen und Aktivitäten such ich regelmäßig über google, aber             nicht bei allen Zeitungen sind Artikel auffindbar, vor allem auch älteres Material würde mich interessieren.

So, jetzt ist es erstmal genug, vielleicht schaffe ich in den nächsten Tagen noch, Fotos von meiner "Klein-Ukulele" zu posten, sie ist einfach ein wunderschönes Stück Instrumentenbaukunst.

Liebe Grüsse und schon mal Herzlichen Dank im Voraus,

Axel/hinnerk




Feinstimmer

Habe die Ehre, lieber Axel!

Schön, dass es dich noch gibt!
Auf der österreichischen Nationalbibliothek und in der Hauptbücherei der Büchereien Wiens gibt es zwar den New Grove of musical instruments, jedoch nicht die aktuelle Ausgabe von 2014, sondern die aus den 1980ern. Aber wenn du dich damit zufrieden gibst, dann kann ich dir den Artikel rauskopieren und schicken.

Schade, dass du nicht mehr vorhast, deine Forschungen in Buchform zu veröffentlichen. Vielleicht kannst du diese Aufgabe delegieren?

Liebe Grüße aus Wien, Gregor

Bluesopa

Ja, schade dass es doch kein Buch gibt ... als ich sah da ist ein neuer Beitrag von Hinnerk hatte ich spontan gedacht das Buch sei vielleicht nun fertig ...
Aber ich kann dich verstehen. Ich muss leider auch gerade ein längeres ehrenamtliches Projekt aufgeben ... außer schönen Worten gibt's keinerlei praktische Unterstützung, und im Alleingang ist es einfach auf Dauer zu viel Arbeit.
Apropos Unterstützung - ich könnte dir Unterstützung anbieten was Bilder Betrifft, Optimierung von Fotos für Druckzwecke, speziell auch für alte nicht so gut erhaltene Fotos, oder Herausarbeiten von speziellen Details so weit die Vorlagen das hergeben.

Tuke

Lieber Axel,

Zitat
....Aus verschiedenen Gründen habe ich mich vom Buch verabschiedet, es wird keins von mir geschrieben. ...

Vollstes Verständnis, aaaaber: Deine Schätze nicht wenigstens in roher Form, z.B. der eines Skriptes,
geordnet zusammenzufassen wäre doch wirklich "zu und zu schade", wie man hier sagt... :-X
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Juttalele

Vielleicht ist das "Projekt Buch" auch einfach mit zu hohen Ansprüchen verbunden. Man kennt das ja ... kaum ist etwas fertig, kommt hier noch etwas, da noch etwas ... und das bereits gedruckte Werk wirkt dann unvollständig.

Ich denke auch, es muss ja nicht zwingend ein Buch werden oder sein, ich finde auch einzelne Hinweise, Auszüge, kleine Geschichten (z. B. Reiseberichte) ... spannend. Vielleicht als Weblog? Eines, das sich ohne viel Technik-Schnickschnack bedienen ließe.

In erster Linie sollte es dem Autor selbst Freude bereiten! Jetzt alles in der Schublade zu lassen, stelle ich mir etwas frustrierend vor ...

:)