Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!

Begonnen von color strip, 19. Dez 2007, 11:40:56

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wwelti

Eigentlich hört man die Schwebung gar nicht als Ton, da die Frequenz dafür viel zu tief ist. Statt dessen hört man eine periodische Änderung der Lautstärke, also so als würde jemand ständig an einem Lautstärkeregler hoch und runter drehen. Je schneller diese Änderung ist, desto weiter sind die zwei Töne, welche (durch Überlagerung) die Schwebung verursachen, voneinander entfernt.

color strip

Wow, vielen Dank für eure Antworten! :)

Also das D ist einige Cents zu hoch und die nachfolgenden auch!
Habt ihr das nicht? Ich meine, das ist auch bei meiner Brüko der Fall, das kann ja irgendwie kein Zufall sein, probiert\'s mal aus..

Eine neue Lanikai würd da wohl auch nicht viel helfen oder? Die sind wohl alle +/- gleich...
Das Lustige daran ist, das die Akkorde vom Stimmgerät dann \"fast\" sauber aufgenommen werden...
Das Stimmgerät war ziemlich billig aber an dem kanns wohl kaum liegen...

moskeeto

naja, das passt schon, denk ich. Vielleicht solltest du eher hier ein Klangbeispiel hochladen ´damit wir beurteilen können, wie \"schlimm\" das denn nun ist ;).
Aber sowas ähnliches hab ich auch schonmal bei meinen Ukes beobachtet.

wwelti

Ein paar Cent (also 5 oder weniger) sind eigentlich fast die Regel und auch noch kein Drama. So leichte Verstimmungen klingen noch nicht wirklich übel. Natürlich ist weniger besser. Aber selbst die Saiten haben meist Abweichungen in ungefähr dieser Größenordnung.
Wenn es sich um deutlich größere Abweichungen handelt sollte man aber schon was machen. -- außer die kommen durch zu festes Drücken beim Greifen der Saiten zustande ;)

Viele Grüße
  Wilfried

nanja

Zitat von: wweltiGute Frage. Ich kenne Frequenz, Periodendauer, und Wellenlänge. Die Schwingungsgeschwindigkeit ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen ;)

Da spricht der Physiker  ;) . Schwingungsgeschwindigkeit ist sicherlich kein offizielles Wort für das, was ich meine. Denn was ich meine, ist eher simpel und fällt nicht so sehr in den theoretischen Bereich sondern in den praktischen und/oder praktikablen. Ich kann nämlich beobachten, dass die A-Seite bei einigen Cents Differenz zur zu stimmenden Seite vergleichsweise langsamer und weiter ausschlägt. Nähert man sich den 440Hz, so schlägt sie einmal heftiger aus, und schwingt dann sehr viel langsamer und kürzer im Ausschlag. Das Ganze ist sehr gut sichtbar und eine gute Hilfe beim Stimmen. Schwebung hin, Schwebung her  :mrgreen: !
Aber vielleicht fällt diese Beobachtung ja auch in eine \"offizielle\" Rubrik, Welti?

wwelti

#20
Hi Nanja,

Wovon Du sprichst ist das Phänomen der Resonanz. Eine leere Saite fängt an mitzuschwingen, wenn die Ukulele mit einer Frequenz nahe der Eigenfrequenz der Saite schwingt. (Die Eigenfrequenz der Saite ist, die Frequenz, mit der sie schwingt, wenn man sie anzupft.) Die Anregung ist um so stärker, je näher man sich der Eigenfrequenz nähert.

Allerdings kann man die Geschwindigkeit der Schwingung selbst mit bloßem Auge nicht sehen. 440 Hz macht das Auge nicht mit. Alles was man sehen kann, ist, wie groß die Amplitude der Schwingung ist, die Saite selbst ist dann eher \"verwischt\" sichtbar. Wenn Du ein Licht benutzt, welches mit einer bestimmten (vielleicht an sich nicht sichbbaren) Frequenz flackert kann es allerdings passieren daß durch den Alias-Effekt eine scheinbare Schwingungsfrequenz sichtbar wird (das entspricht dann den \"rückwärts\" drehenden Wagenrädern, die man bei Filmen manchmal betrachten kann).

Ich persönlich finde das Stimmen nach Gehör allerdings einfacher als sich an der Resonanz zu orientieren. Das mag daran liegen daß ich vor allem Sopran-Ukulelen spiele, die ja auch nicht ganz so lange nachklingen.

Viele Grüße
  Wilfried

Ole Lele

Zitat von: wweltiIch persönlich finde das Stimmen nach Gehör allerdings einfacher als sich an der Resonanz zu orientieren. Das mag daran liegen daß ich vor allem Sopran-Ukulelen spiele, die ja auch nicht ganz so lange nachklingen.
Wieso nachklingen? Ich setze die angeschlagene Stimmgabel auf den Korpus, und, wenn die A-Saite nicht völlig verstimmt ist, schwingt sie durch die Resonanz von alleine mit. Ich kann die Seite dann stimmen, ohne sie anzuschlagen, indem ich die Resonanz optimiere.

Ungünstig bei der Sopran ist bloß, dass sie zu leise ist, als dass dieses Verfahren stets sicher anwendbar wäre. Steckt dass Ding aber im Verstärker, ist es überhaupt kein Problem. Natürlich bin ich mit den Schwebungen noch einen Tick genauer, da die Resonanz einem beim Feinstimmen keine absolute Auskunft gibt, wie dicht man dran ist - man hört ohne absolutes Maß ja nur ob sie stärker oder schwächer wird -, wogegen man die Schwebungen auszählen und sogar ausrechnen könnte, wieviel Cent man danebenliegt. Aber so genau braucht man es ja eigentlich nicht.

Stichwort Verstärker: Was kann man tun um die Erdung zu verbessern? Bei guten Instrumentenkabel sind manchmal die Steckergehäuse aus Metall oder metallisiert, so dass man leicht auf der instrumentenfernen Seite (also am Vorverstärker / USB-Interface / Brüllwürfel) eine elektrische Verbindung zwischen dem Steckergehäuse und der Heizung / Wasserleitung / Schutzleiter herstellen kann. Sehr praktisch ist da zum Beispiel ein Starthilfekabel vom Auto: Eine Klemme auf den Stecker, das andere Ende an die Schutzleiterbügel in der Steckdose (die natürlich heil sein muss!). Wichtig ist, dass die Kontakte großflächig sind und das Kabel einen großen Querschnitt aufweist (keine Lichtleitung vom Fahrrad!), insbesondere wenn Brummschleifen es erforderlich machen, an mehreren Punkten zu erden.

Kay

Also wenn man die schwebung physikalisch korrekt definieren will, ist das eine durch die superposition zweier Wellen mit frequenzen f_1, f_2 entstehende schwingung, die hörbar wird, wenn die beiden Wellen ähnliche Frequenzen haben. Diese Schwebungsfrequenz ist fest, jedoch ist ihre Amplitude moduliert, sprich der Schwebungston wird mit dieser Frequenz (nennen wir sie f_s) in der Lautstärke schwanken. Die Schwebungsfrequenz ist gegeben mit f_s=(f_1-f_2)/2, verschwindet also, wenn die beiden Frequenzen identisch sind, d.h.f_1=f_2. Wenn der Frequenzunterschied größer als sagen wir mal 5% der größeren Frequenz wird, geht das ohr dazu über, unsaubere und \"verstimmte\" töne zu hören, wird die Differenz noch größer, nimmt das Ohr zunehmend 2 Einzeltöne wahr.

Ich hoffe, ich habe es nicht zuu  kompliziert verpackt...