Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!

Begonnen von color strip, 19. Dez 2007, 11:40:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (22 Antworten, 3.890 Aufrufe)

color strip

Hallo zusammen!

Ich hab eine Lanikai Tenor mit Pickup und bin sehr zufrieden damit!
Ich muss Sie zwar noch fast jeden Tag ein wenig nachstimmen da sie noch so frisch ist.

Habe 2 Fragen:
Ich tune sie GCAE. Das Stimmgerät zeigts gut an, alles ok.
Sobald ich aber eine Saite runterdrücke, zum Beispiel 2. Bund die C-Saite, zeigt mir das Stimmgerät ein viel zu scharfes D an, auch die nachfolgenden töne sind viel zu scharf. Die Uke tönt aber super, die Akkorde sind auch \"bundrein\" in dem Sinne, bzw. tönen sehr schön und voll. Dies tritt auch bei meiner Brüko Sopran auf. Ist das normal?

Andere Frage:
Habe ein Brummen beim Pickup (Shadow P3). Wenn ich aber den Finger an die Metallverbindung von Pickup und Kabel lege und sie damit erde, verschwindet es. Gibt es einen Tipp wie ich eine konstante Erdung hinbekomme oder so, ohne das Metall anzufassen die ganze Zeit?  ;)

Beste Grüsse!

Kay

du wirst es nei schaffen, eine saite 100%ig gerade runterzudrücken also wirst du mit einer gewissen wahrscheinlichkeit immer um nuancen zu hoch liegen...versuch mal die saite nicht so stark zu drücken, dann solltest du auch genauer \"in tune\" liegen

Scrabby

Das Problem mit der Erdung hatten wir schon einmal im Forum thematisiert... Ich glaube der Vorschlag fon Rigk war, dass man eine Funkverbindung zwischen Uke und PA einrichtet

H a n s

Das ist unser modernes Zeitalter!

Wenn die Töne im Ohr wohlklingen und die Akkorde zueinander passen, dann ist doch
alles klar. Elektronische Stimmgeräte setzen eine gemessene Frequenz in die anzuzeigende
Note um und wenn man mal 5 Geräte von verschiedenen Herstellern nebeneinanderlegt
(Egal ob Markengerät oder Noname) Dann haben die zueinander teilweise ganz schöne
Abweichungen in der Anzeige.
Wichtig ist, daß der Grundton passt und die anderen Saiten dazu harmonisch gestimmt sind.

In den Zeiten als es noch keine Stimmgeräte gab musste man sich ja auch so behelfen.
entweder mit Stimmpfeife oder Stimmgabel. Und auch vor Erfindung der Elektronischen
Bauteile wurde schon sehr gute Musik gemacht ;)

Wenn Dein Pickup brummt, dann kann es sein, daß in der Buchse die Kabel vertauscht sind,
oder Dein Verstärker nicht vernünftig geerdet ist.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

Scrabby

Ich habe noch einmal im alten Forum geschaut.

Die Vorschläge:
die Trennung der Uke mittels Funksystem,

oder aber erden, also:
Vorverstärker mit Metallgehäuse am Körper tragen oder
Erdung mittels eines dieser netten Erdungsarmbänder aus dem Computerbereich oder
keine Gummisohlen, lieber mit nackten Füssen im feuchten Sand ;)

wwelti

Ok, dazu kann ich nur sagen daß ich mit den meisten \"billigen\" Stimmgeräten nicht klar komme weil ich sie irgendwie ungenau finde.

Aber das was mir z.B. die Tuner-Software \"G-Tune\" sagt meine ich persönlich interpretieren zu können (ich hab schon eine Menge Signalverarbeitungssoftware programmiert und glaube die Anzeigen zu verstehen ;) ).

Man kann natürlich auch ohne Stimmgerät gut stimmen und auch solche Probleme feststellen. So kann man z.B. folgendes probieren:
Stimmung GCEA:
1. Saite (A-Saite) muß leer genauso klingen wie 2. Saite im 5. Bund
1. Saite im 7. Bund muß 1 Oktave höher klingen wie 2. Saite leer.
2. Saite leer <--> 3. Saite 4. Bund;  2. Saite 8. Bund (oktave höher als) <--> 3. Saite leer
3. Saite leer (oktave tiefer als) <--> 4. Saite 5. Bund;  3. Saite 7. Bund <--> 4. Saite leer

1. Saite 3. Bund (Oktave höher als) <--> 3. Saite leer
2. Saite 3. Bund <--> 4. Saite leer

Man hört anhand der Schwebung recht genau ob die Saiten miteinander übereinstimmen, egal ob im selben Ton oder mit einer Oktave Abstand. Je langsamer die Schwebung desto genauer stimmt es.
Bei vielen Ukulelen wird das mit allen genannten Kombinationen nicht so 100%ig klappen. Das liegt nicht nur an der Ukulele. Auch die Saiten sind immer ein bisschen inhomogen und sorgen für Abweichungen. Trotzdem wird es bei einer gut eingestellten Ukulele mit hochwertigen Saiten wesentlich besser funktionieren als bei einer schlecht eingestellten Uke mit Billig-Saiten.

Und eins steht fest: Eine Ukulele ist nur dann bundrein, wenn z.B. die (locker) im 2. Bund gegriffene C-Saite auch ein einigermaßen genaues D ergibt. Sollte natürlich auch für alle anderen Griffbrettpositionen und Töne stimmen. Ob Akkorde wirklich stimmig klingen -- nun ja, das hört vielleicht jeder ein bisschen anders. Aber sie klingen auf keinen Fall schlechter wenn die Töne präziser getroffen werden. Ich höre auf YouTube jedenfalls regelmäßig einige schauerlich gestimmte Instrumente, was den Interpreten (und selbst die meisten kommentierenden Hörer) aber scheinbar nie besonders stört ;)

Wahrscheinlich ist einfach die Saitenlage am Sattel etwas hoch eingestellt. Das ist bei vielen Instrumenten \"ab Werk\" so. Ich höre auch immer die Begründung das müsste so sein damit sie nicht schnarrt -- was natürlich nur bis zu einem gewissen Maße stimmt. Ich habe mich schon mal drüber ausgelassen, und es ist letztlich m.E. vor allem Bequemlichkeit bzw. Kostenersparnis, daß die Hersteller lieber eine \"konservative\" Einstellung des Sattels machen, die eigentlich höher ist als nötig. Und daß es nicht ganz einfach ist das von Hand ordentlich zu optimieren will ich auch nicht abstreiten.

Viele Grüße
  Wilfried

nanja


moskeeto

Eine Frage: Was heißt ein \"viel zu scharfes\" D...? Wieviel Cent zeigt der dir denn an?

übrigens: Herzlich Willkommen im Forum und viel Spaß mit deinen Ukulelen!!

Ukebass

Schöner Fund, Nanja. So ausführlich habe ich das Stimmen noch nie gesehen. Nur ein Fehler macht der Mister, die Endstimmung einer Saite erzeugt man nie, indem man die Saite von oben nach unten stimmt, sondern immer von unten nach oben.
Gruß Michael

Caruso

Das ist ein hilfreiches Video, allerdings ist es für das ungeübte Ohr bzw. unbeleckten Laien m.E. extrem schwer, eine Saite anhand einer anderen zu stimmen. Gerade am Anfang habe ich das vollkommen unmöglich gefunden. Ist vielleicht auch eine Sache des Gehörs, aber anders als mit einem Stimmgerät hätte ich das niemals hin bekommen. Ich habe mich über die Beispiele in Bücher etc. immer ein bißchen geärgert, weil ich die Vorschläge vollkommen unrealistisch fand (von dem Kammerton-A-nach-Telefon-Quatsch mal abgesehen). Ich hätte schlicht jemanden neben mir sitzen haben müssen, der immer gesagt hätte: \"So, jetzt spielen die Saiten dieselbe Note.\" Das hätte ich dann ein, zwei Jahre gemacht (  ;)  ) und dann hätte ich es selber hören können. Gerade wenn man wie ich einerseits im Freundeskreis praktisch niemanden hat, der ein Instrument spielt und andererseits sich sogar noch ein wenig geniert, weil man im fortgeschrittenem Alter erstmals ein Instrument lernt, ist ein Stimmgerät ein Segen.
Lustig ist auch, dass ein Freund von mir, der seine Gitarre immer nach Ohr gestimmt hat, nachdem er mal mein Stimmgerät in der Hand hatte, sich auch eins gekauft hat, weil er festgestellt hat, dass er seine Gitarre eigentlich immer falsch gestimmt hatte bzw. anders, als er dachte (grob harmonisch war es wohl).

@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".

Scrabby

#10
Zitat von: Caruso@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".

Hatte ich auch so verstanden.

Das Stimmen nach Gehör ist bei meinen damaligen Gehversuchen auf der G*****e auch gründlich in die Hose gegangen. Somit habe ich das Teufelsding wieder verkauft.
Erst mit einem Stimmgerät hat es geklappt. Die Dinger scheinen aber für so manches Buch zu neu zu sein. (Ok, in dem Peter Bursch-Buch war noch eine Schallplatte mit den Tönen bei)

moskeeto

Zitat von: nanjaIch finde diesen Herrn ja putzig zum Thema.  :mrgreen:

\"mmmm, thats an A... mmmm, in you mouth!
wow! Your ear found the A!\"

Geil :mrgreen:

nanja

Ja, er sagt eindeutig: \"Always tune up to the note, instead of down to the note.\"

Übrigens finde ich die \"mechanische\" Hilfe durch das Mitschwingen der A-Seite äußerst hilfreich für Menschen, die sich nicht sicher sind, ob sie richtig hören. Die Schwingung lässt sich ja deutlich fühlen. Sobald die Seite \"ausschlägt\" ist man nicht so arg weit weg vom perfekten \"A\". Profis unterscheiden dann noch die Schwingungsgeschwindigkeit, was sicher Welti gut erklären kann...  :D

wwelti

Gute Frage. Ich kenne Frequenz, Periodendauer, und Wellenlänge. Die Schwingungsgeschwindigkeit ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen ;)

Ich denke, wer die Ukulele (oder Gitarre, usw...) nach Gehör stimmen will, sollte lernen, die Schwebung zu hören. Diese tritt immer dann auf, wenn zwei nahe beieinanderliegende Töne gleichzeitig erklingen. Je näher die Töne beieinander liegen, desto langsamer wird die Schwebung.

Dies ist bei schlechten Saiten manchmal schwierig, da die Saiten dann selbst eine \"Inharmonizität\" aufweisen, so daß der Ton schon einer einzelnen Saite \"in sich\" schwebt. Also wieder ein Grund nicht bei den Saiten zu sparen ;)

Viele Grüße
  Wilfried

Ukebass

Zitat@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".

@Caruso, du hast recht. Ich habe wohl die Bemerkung von ihm überhört.

Vielleich noch eine kleine Ergänzung zu Wilfrieds Erklärung: eine Schwebung ist ein weiterer hörbarer Ton, der neben den zwei Tönen der zu stimmenden Saiten entsteht. Am besten kann man ihn hören, wenn man beide zu stimmenden Saiten anschlägt und eine davon leicht verstimmt, dann hört man auch die Tonänderung in der Schwebung. Die Schwebung ist viel tiefer (aber auch leiser) als die Saitentöne. Beide Saiten sind gleich gestimmt, wenn der Schwebungston verschwindet, also Null wird. Sehr viele Musiker stimmen nur nach dieser Schwebung.

Gruß Michael