Wie ehrgeizig seid ihr ?

Begonnen von UkuLilli, 27. Mär 2013, 05:49:48

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (37 Antworten, 3.732 Aufrufe)

GeKa

Hähä - gut geukelt Frolicks  :mrgreen:

Bebopalula

Mein Bestreben geht dahin,
a) die Lieder, die wir im Bremer Ukulelenorchester proben und spielen, bei Auftritten sauber rüberbringen zu können, damit die Gruppe weiterhin gern gehört und eingeladen wird
b) weitere Strummings/Rhythmen zu lernen (da muss ich wohl mal für ein paar Stunden einen Musiklehrer konsultieren) und
c) ca. 20 Stücke (Texte, Akkorde) so auswendig zu können, damit ich nicht immer aufs Blatt schauen muss...
Ansonsten spiele ich alleine oder mit anderen aus reinem Spaß an der Freude :D  :D  Happy Strumming!
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

moogster

#17
Bei mir würde das Wort \"Ehrgeiz\" auch nicht zutreffen.
Ich übe natürlich schon regelmäßig und suche mir immer wieder Stücke aus, an denen ich dann auch dran bleibe.
ABER: Ich mache das einfach aus wirklich großem Spaß am musizieren, sodass mir das wie von selbst von der Hand geht und ich mich nicht zu irgendwas zwingen muss.

Ich bin glücklicherweise mit einer ganz brauchbaren Stimme gesegnet, die ich einsetzen kann, deshalb lege ich mein Augenmerk beim üben eher auf meine Fingerfertigkeit, die
ich im Laufe der Zeit immer weiter zu verbessern hoffe.

Ich mache auch immer wieder mal musiklische Pausen, in denen ich einige Tage oder sogar Wochen lang gar nichts mache. Das kommt meist so 2-3 mal im Jahr vor.  ;)

Wichtig ist mir aber, dass wenn ich ein Stück vortrage, es auch angenehm für die Zuhörer klingt und ich es so fehlerfrei wie möglich spielen kann. Ansonsten übe ich es lieber
im stillen Kämmerlein und behalte es für mich.  ;)

Benutzername

Wie ehrgeizig ich bin lässt sich schlecht ausdrücken. Ich habe keinen Plan wo ich mit meinen Spielkünsten hin will. Ich höre hin und wieder ein Lied, das ich spielen können will. Ich überlege mir wie ich das am besten anstelle. ich schaue mir Videos dazu an und überlege was ich anders machen will und ob ich es überhaupt abwandeln möchte oder einfach nur nachspiele. Wenn es jemand schon gut gemacht hat habe ich mit dem nachspielen keine Probleme, ich muss das Rad nicht neu erfinden. oft genug finde ich nichts wirklich Gutes dazu, dann packt mich der Ehrgeiz. Ich denke mir manchmal dass ich das doch besser kann. Bei meiner Interpretation von \"don´t stop believing\" war das so. ich habe nur Akkordgeschrammel gefunden, das hat mir aber nicht gereicht, also habe ich selber experimentiert bis etwas dabei heraus kam, das mir gefallen hat. Wenn ich dazu eine Spieltechnik neu erlernen muss, habe ich einen Grund etwas Neues zu lernen, weil ich es will.

Rainbow

Ich übe schon engagiert, weil ich meine Technik beim Solo verbessern möchte. Der flüssige Akkordwechsel beim Strummen ergibt sich
irgendwie von selbst beim fast täglichen Spiel mit dem Gitarrero, mit dem ich verheiratet bin. Das ist das Üben reine Freude.

Ich spiele Ukulele und singe dabei um etwas zu fühlen. Ehrgeiz und Verbissenheit würden mich da eher hemmen und meine wichtigste
positive Ressource gefährden.

hilli2

#20
Hallo!

Also, ich glaub, ich bin zu ehrgeizig...ich will am liebsten alles jetzt schon können, was hier viele können, die aber schon seit 5 oder 10 oder 15 Jahren spielen....

- Ich hab mich zuerst an die Akkorde rangemacht, da ich seit 20 Jahren \"Schrummelschrummelgitarre\" spiele, gelingt mir das recht gut, nur verwechsel ich manchmal das Gitarren-D mit dem Ukulelen-G. Die gängigsten Akkorde kann ich jetzt. Akkorde schrummeling oder Zupfing + Singen geht supi, dank der Erfahrung auf der Gitarre.
Ziel: Jetzt kommen die sus4 und sus2 Akkorde.

- erstes Melodiespiel ist möglich, mit wweltis toller Einführungslektüre  :mrgreen: . Das geht durch das ganze Buch hindurch schon recht flüssig, nur manchmal etwas langsam. (Erfahrungen auf der Gitarre fehlen hier, ich hatte nie Ambitionen, auf der Gitarre Melodien zu spielen)
Ziel ist hier: selbst Melodien / Akkorde kombinieren, finden, selbst Tabs verfassen, dazu notwendig:

- Was ich unbedingt können will: Wissen, welche Töne / Noten in welchen Bünden auf welchen Saiten sind. Das fällt mir im Moment sehr schwer, da ich auch hier immer von der Gitarre umdenken muss. Oftmals weiß ich nicht mal mehr, wie die Saiten der Ukulele heißen :shock: . Da fällt natürlich auch das Notensuchen / Tonsuchen dann schwer.  Wenn ich das erst mal richtig kann, dann kann ich mir... (hoffentlich, auf der Gitarre geht das auch)
Ziel: ...alle Akkorde selbst zusammenbauen (zum Glück sind meine musiktheoretischen Kenntnisse recht fundiert  :D ) Dann kann ich auch mal das Akkordspiel variieren (unterschiedliche Griffweisen für gleiche Akkorde nutzen)

Kristina
***Music was my first love...***

UkuLilli

Menschenskinder ! :shock:  Toll ! :P
So viele, so lange und so verschiedene Beiträge !  :D
Ich lasse alle mal so stehen, ohne jedem persönlich darauf zu antworten (was auch?).
Es ist absolut interessant zu lesen, wie unterschiedlich jeder mit seiner Ukulele \'kommuniziert\' :

Für den einen ist der Weg das Ziel, ein anderer möchte wie ein Profi ukeln, ein Dritter möchte das auch (wer nicht?), muss aber einsehen, dass Teilfähigkeiten fehlen.
Einer strummt, ein anderer pickt ;) --- einer komponiert, ein anderer spielt nach Gefühl und ohne Noten --- der eine braucht Publikum, der nächste nur ein stilles Kämmerlein.
Wieder jemand singt aus voller Kehle, ein anderer pfeift, der nächste flötet lieber Nase oder scheppert Fuß oder beides :lol: ---- manche haben ihre Songs im \'Mäppchen\' :mrgreen: (ich auch), andere im Kopf.
Einer mag tiefer in die Materie eindringen (Z.B. Geschichte der Ukulele, Holzarten und deren Klänge...) dem anderen reichen Kpof, Hals, Körper, Saiten.
Es werden Orchester gegründet, Solokarrieren angestrebt 8)  oder vor Lampenfieber geflattert.
Die einen wollen nur fühlen, wenn sie spielen, die anderen heischen nach applaudierenden Massen. :mrgreen:

Fazit: ich finde keins. Punkt.

Danke für eure wunderschönen (ehrlich :oops: ) Antworten !

hilli2

Ich hab noch \'ne ehrliche Antwort für dich:

für mich ist der Weg der Weg und das Ziel ist das Ziel! :P

(und auf dem Weg zum Ziel erreicht  man verschiedene Etappen / Stationen / Zwischenziele).

Ich hatte auf der Gitarre kein klares, mir bewusstes Ziel (doch: Lieder mit der Gitarre begleiten können), aber anscheinend hatte ich es erreicht, sonst hätte ich weitergeübt und micht nicht mit dem zufriedengegeben, was ich erreicht hatte).

Bei der Ukulele befinde ich mich klar auf dem Weg, und die Ziele kann ich relativ klar formulieren.

Gruß,

Kristina
***Music was my first love...***

Malama

Zitat von: FischkoppSobald ich in einer Lebenssituation bin, die mir Zeit genug lässt, ist mein Ziel eine internationale Karriere. :D
Sollte das nichts werden beabsichtige ich in Lübeck ein Ukulelenorchester zu gründen :roll:  ;) :mrgreen:

Hey,das wäre ja Wahnsinn mt einem Lübecker Ukulelenorchester..... sollte das irgendwann soweit sein, sag Bescheid!!!!!!

Ich spiele , um zum Thema zurückzukommen, rein aus Freude...allein, zu zweit, mit mehreren Menschen ( z. B. bei Treffen )
So lerne ich\" by doing\" neue Akkorde, neue Lieder, habe auch , nach Gitarrenunterricht in der \" Jugend \"  das Picking wiederentdeckt.
Mach mir keinen Druck,zu bestimmten Zeiten zu üben,oder perfekt spielen zu können ..und so komm ich ganz gut klar.

Bin zum Glück nicht - im negativen Sinn - ehrgeizig...aber wohl doch irgendwie  besessen...wenn ich Zeit habe und eine Ukulele in der Nähe ist, schnapp ich sie mir und spiele! :mrgreen:

Juttalele

Ich bin durchaus ehrgeizig, glaube aber, dass jede/r was anderes darunter versteht.

Ehrgeizig in dem Sinne, dass ich für mich selbst Ideale habe, die nicht von außen, sondern von innen kommen. D. h. ich schaue nicht, was die anderen machen, um mich daran zu messen oder ihnen nachzueifern, sondern ich habe in mir ein Potenzial, das ich spüre und im Laufe der Zeit entfalten möchte wie ein Schmetterling -- der dann natürlich nicht nur in seiner Kammer herumfliegt, sondern unbegrenzt überall (was immer das auch sei).

Nr. 1 ist und bleibt für mich bei alledem, dass ich mich wohl fühlen will, wohl und sicher und heimisch in mir selbst. Ich habe keine Lust auf Lampenfieber und Nervenzittern -- das ich nur bekäme, wenn ich etwas täte, das ich nicht mit mir selbst vereinbaren könnte. D. h. ich lasse mich bei allem von meiner inneren Stimme leiten, der ich Ausdruck verschaffen möchte, um aus diesem Wohlgefühl heraus möglichst viele Menschen zu erreichen und anzustecken, ihrerseits Wohlgefühle zu nähren.

Kurz und einfach gesagt: Mein Ziel ist der Frieden. Klingt jetzt hoffentlich nicht so kitschig (so ist es nicht gemeint).

Was die Technik, die so genannte angeht ... die lerne ich nur, wenn ich motiviert bin und sie wirklich brauche. Alles andere interessiert mich nicht. D. h. ich setze mir keine Ziele, soundsoviele Akkorde können zu wollen oder Stücke oder Lieder ... die Technik ist nur Mittel zum Zweck des Ausdrucks dessen, was ich in mir finde. Das ist wie mit dem Laufenlernen. Ein Kind steht auf, weil es zu jemand hinlaufen will ... da ist also durchaus ein Ziel ... und auf dem Weg probiert es alles mögliche aus und bedient sich, wenn das Ziel attraktiv ist, aller Möglichkeiten, um dorthin zu gelangen.

D. h. also: Ich übe viel und gerne. Aber nicht, weil die Übung Selbstzweck ist, sondern selbstverständlich dazu gehört.

Ehr-Geiz ... ich habe dieses Wort nie wirklich verstanden. Bedeutet es, dass man seine Ehre nicht verlieren will und geizig ist, davon etwas zu lassen? Im Grunde weiß ich es nicht ... also ich nenne es mal für mich strebsames In-Würde-Sein mit mir und der Welt um mich herum. Haltung bewahren, sicher auftreten (sich dabei sicher und wohl fühlen) ... das ausstrahlen und entsprechend auch die Resonanz erzeugen ... und sich daran freuen -- an dieser Resonanz ...

... und wenn die Resonanz nicht so ist, wie ich es gerne hätte ... dann arbeite ich an MIR und meinem Klingen und Schwingen, weil ich es besser machen will gemäß meinen Wünschen und Idealen.

charangohabsburg

Zitat von: JuttaleleEhr-Geiz ... ich habe dieses Wort nie wirklich verstanden. Bedeutet es, dass man seine Ehre nicht verlieren will und geizig ist, davon etwas zu lassen?
Eine gute Frage, finde ich.

Und nein, der Wort-Teil \"Geiz\" in Ehrgeiz bedeutet nicht, dass man seine Ehre nicht verlieren will. Um die Bedeutung des Begriffs genauer zu ergründen muss man in die Vergangenheit zurückblenden:

Im Buch Kurzes deutsches Wörterbuch für Etimologie, Synonymik und Orthographie von Friedrich Schmitthenner, 1837 können wir auf Seite 175 erfahren, dass der Begriff \"Geiz\" auf das Mittelhochdeutsche \"gitsung\" zurückgeht, welches seinerseits dem mittelhochdeutschen Wort \"gite\" zugrunde liegt, welches sich am ehesten mit \"Gier\" übersetzen lässt.



Ehrgeiz bedeutet also in Wirklichkeit \"Ehr-Gier\" (wird ja heute auch so verwendet), hat jedoch zu irgend einem Zeitpunkt in der Geschichte eine orthographische und semantische \"Abzweigung\" genommen. ;)

Gruss,
Markus

howein

Interessante Information, danke!
Was das Wort Geiz in Ehrgeiz bedeuten soll hatte sich mir auch noch nicht wirklich erschlossen ...

Juttalele

Danke für die Aufklärung! Auf die Idee hätte ich auch selbst kommen können, mich der Herkunft des Wortes zu widmen -- was ich gewöhnlicherweise auch tue -- aber vorhin war ich grad so auf dem Sprung und mehr in Spiellaune ;)

Ist schon verrückt -- oder? Aus Gier wurde Geiz ...

Also wenn dem so ist, dann bin ich nicht ehrgierig. Vielleicht sogar fast das Gegenteil davon. Mir ist Geehrtwerden eher peinlich. D. h. nicht, dass ich mich nicht freue, wenn sich andere an mir und meinem Tun erfreuen -- aber mit Ehre hat das kaum zu tun.

Das Gefühl des Geehrtwerdens bringt mich in so merkwürdig bodenferne Höhen, dass ich mich einfach nicht wohl fühle dabei. Im Grunde wird man da ja gerne zu einer Projektionsfigur für all das, was die Verehrer gerne selbst können/haben würden, es aber nun in mir feiern, statt in sich selbst danach zu graben und es zu entfalten. Ich möchte, dass jeder Mensch genug Selbstvertrauen entwickelt, um sich an dem eigenen Tun zu erfreuen -- und dann gemeinsam zu freuen mit all jenen, die sich auch an ihrem eigenen Tun erfreuen ... so, wie ich es z. B. bei den Ukulelentreffen erlebe, wo gemeinsam gespielt und gesungen wird. Wenn jemand etwas besser kann als andere, dann wirkt das ansteckend, motivierend ... antreibend ... es springen Funken über, die natürlich nur zünden können bei Leuten, die sich dafür öffnen.

Wer aber von sich selbst glaubt, er könne dies und das niemals und es würde ihm an Talent fehlen, so, als sei das alles nur angeboren und unveränderlich -- wie soll der dann das, wovon er glaubt, dass er es nicht lernen kann, lernen?

Ich behaupte, dass vieles, sehr, sehr, sehr vieles, wenn nicht das meiste, Ergebnis von Übung ist. Von Praktizieren, Reflektieren, Probieren, Experimentieren, Zuhören, Zuschauen, Forschen usw. usf. ... Begabung spielt dabei nur eine geringe Rolle bzw. das, was für Begabung gehalten wird, ist ebenfalls zum großen Teil Ergebnis von Praxis -- z. B. in der Kindheit durch ein entsprechendes Umfeld. Das fällt einem dann leichter. Doch auch das, was einem nicht in die Wiege gelegt wurde, kann man lernen, wenn der innere Drang dazu groß ist.

\"Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.\"

 :)  :D  :)  :D

UkuLilli

Interessant finde ich, dass einige von euch sich audrücklich von dem Wort Ehrgeiz distanzieren: \"Ich doch nicht... :shock: \"
Die Bedeutung scheint negativ behaftet.
Wenn ich etwas nicht kann, es aber lernen möchte, dann besitze ich den \"Ehrgeiz\", es mir zu erarbeiten.
Egal, ob es sich um einen schwierigen Song handelt, den ich beherrschen möchte oder um das Zubinden meiner Schuhe als Kind.

Insofern hat -für mich- das Wort Ehrgeiz einen positiven Charakter.
Bin ich allerdings ein überdiszipliniertes Menschenkind, könnte es in das Gegenteil umschlagen, wenn ich es anderen (und mir selbst gegenüber) an Maß und Rücksicht fehlen lasse.

howein

Ich sehe Ehrgeiz zwar auch nicht unbedingt als etwas Schlechtes, so lange er sich in einem vernünftigen Rahmen bewegt. Der eine ist halt von Haus aus ehrgeiziger, der andere nicht ...

Aber \"etwas lernen wollen das man noch nicht kann\", das hat für mich noch nichts mit Ehrgeiz zu tun. Das ist einfach ein konkretes Ziel das man vor Augen hat und auf das man im Rahmen seiner Möglichkeiten hinarbeitet, locker, ohne Druck.

Was anderes wäre es, wenn man dieses Ziel um jeden Preis erreichen will, erreichen zu müssen meint, wenn man es z. B. erzwingen will auch wenn die eigenen Möglichkeiten gar nicht ausreichen, wenn man todunglücklich ist über des nicht Erreichte, statt sich über das Erreichte zu freuen ...

Und natürlich gibt es Zwischenstufen ... siehe oben ...  ;)