Ebdim11 = Eb11+ ???

Begonnen von skiffle, 24. Okt 2013, 11:42:25

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skiffle

Merci für den Tipp nach B! Und ja, es sollte nun gut sein. (Hoffe ich) ;-)

Ich werde mich da mal demnächst mal reinarbeiten.
Nichts desto trotz hätt ich nix gegen weitere Beiträge in diesem Thread. ;-)

kiki

Ich gucke gerne beim Ukulele Chord Finder.
Finde ich eine sehr schön gemachte Anwendung, da visuell prima gemacht und mit Wahlmöglichkeit für die verschiedenen Stimmungen (Sopran d, Sopran c, Tenor, Bariton) und Griffmöglichkeiten. Außerdem kann man sich den gewählten Akkord anhören!

Bis auf den hier im Thread thematisierten 11er habe ich dort auch immer alles gefunden, was ich für Jazz Standards, Waits und Zappa benötigt habe.

Dazu noch eine Anmerkung: man ist ja bei etlichen Songs, die nicht verlegt wurden, auf die Notation anderer Mucker im Netz angewiesen. Meistens haut das gut hin, manchmal muss man sich eingehender umtun und auch einfach selber probieren und versuchen rauszuhören, wenn man meint, das stimme nicht ganz.
Vom Herrn Zappa gibt es nur sehr wenig kaufbares Notenmaterial, und das, was es gibt, habe ich munter erstanden, da ich nicht die Allergeübteste im Raushören bin.
Da denkt man doch, wenn das offizielle, legale Songsheets sind, dass die Akkorde stimmen und auch die Akkordbezeichnung in Buchstaben/Zahlen dem in Notenschrift ausgeführten Akkord entspricht!
Pustekuchen.
Habe mir mehrfach aus den Noten einen Ukulelenakkord zusammenfrickeln müssen, weil die Akkorde nicht korrekt benamst waren.
Da wird man zwar auch nicht dööfer von, und ein bisschen hat sich die schon erwähnte Nachhilfe in Harmonielehre vor 32 Jahren bezahlt gemacht, aber geärgert hats mich schon, da die Notenhefte nicht billig sind.

Vor allem ist man ja so genervt, weil man den Song gerne komplett spielen möchte...aber hab mir schon gemerkt, dass hier fitte, hilfsbereite Leute unterwegs sind! Klasse.

skiffle

Kiki schrieb: \"Ich gucke gerne beim Ukulele Chord Finder...Bis auf den hier im Thread thematisierten 11er habe ich dort auch immer alles gefunden...\"

Eben. Hab schon vorher sämtlliche verfügbaren Chordfinder probiert und natürlich nach meinen Möglichkeiten
auf meine Art selbst gefrickelt. Leider bisher ohne eigenen Erfolg.
Ich muß nun erstmal den Akkordfluß von Gm9>Gm7>F9>F7>Eb11+ (alias Eb5b) trainieren. ;-)
Dabei wird sich bestimmt noch was ändern.
Soll ja letztlich Sinn machen diese spezielle Akkordfolge.

kiki

Ganz überhin gekommen: den Es5b findest du auch als Esdim (diminished).
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_verminderte_(diminished-)_Akkorde

Ole Lele

#34
So, jetzt habe ich mal die alte, erstgenannte Aufnahme durchgekaut und die Akkorde herausgehört. Keine Ahnung, wo jener Tarrist seine Akkorde her hat, aber da stimmt manches nicht. Die bewusste Passage, \"Gm9/7 | F9/7 | Eb11+\" ist vielmehr

Gm11 | Fj7 | Ebm7

also munter Dur mit Moll vertauscht, kleine mit großer Septime, None mit Quarte. Tja, und der bewusste \"Eb-Dur mit übermäßiger Quarte\" erklingt gar nicht, sondern ein einfacher Mollseptakkord. Das ist trotz der wummerigen Aufnahme ganz eindeutig, weil nämlich der Bass den Akkord arpeggiert (Ton für Ton durchbuchstabiert) und die anderen Stimmen dem nichts weiteres hinzufügen. Er wirkt viel raffinierter, weil drei seiner vier Töne außerhalb der Tonart liegen. Und da hätten wir das nächste Problem: Tatsächlich liegen alle oben angegebenen Akkorde einen Ton zu tief. Ich finde ja, es macht mehr Spaß, wenn man das Stück mitspielen kann.

Die Originaltonart ist A-Dur, nicht G-Dur. Ich höre da folgende Akkorde (ohne Vor- und Zwischenspiel, Komma markiert Taktmitte):

|: A, A/g# | F#m7, A/e | D, D/c# | Hm7, E7 |

| A, A/g | F#m7, A/e | D, D/c# | H7, E7 |

| D, A | E, Esus4 E | D, A | H7 |

| Am11 | Gj7 | Fm7 |

1. \"Das wird sein\":
| D, Asus4 A | E6, E7 | Asus4 A, [Dj7 D6 | Aadd9 A, E7sus4] :|

2. \"Das wird sein\":
| D, Asus4 A | E6, E7 | Asus4 A, Dsus4 D | Asus4 A, Aadd9 | A9 ||

Der Schluss der 1. Strophe [Dj7...E7sus4] ist mein Vorschlag, wie man das Zwischenspiel ersetzen kann.

Wie oft bei diesen Klassikrock-Stücken, ist die Stimmführung wichtig und nicht ganz einfach. Es ist eben nicht so, dass da einer sich vergriffen hat, und schon hat man einen tollen neuen Akkord, sondern das ist genau durchkomponiert. Um die lange fallende Linie in den ersten beiden Zeilen zu verdeutlichen, habe ich dort die vom Grundton abweichenden Basstöne mitnotiert. Das lässt sich so natürlich auf der Lele nicht wiedergeben. Einfach nur den nächstbesten Griff zu spielen, der einem für den jeweiligen Akkord einfällt, wird dem Stück aber nicht gerecht. Ich werde noch Griffvorschläge ausarbeiten, aber heute nicht mehr.

Viele Grüße
Ole

PS: Eigentlich ist die Nummer ja käsig, aber irgendwie hat sie auch was.

Edit: Am11 statt A7sus4, weil zusätzlich zur Quarte die Mollterz zu hören ist. Dadurch wird aus dem \"sus\" ein \"m\" und aus \"7 und 4\" eine 11.

skiffle

Moin moin nach Altona lieber Ole Lele.
Zunächst großen Dank für die große Mühe und die Zeit, die Du da investierts.
Ich hatte die Akkorde aus dem Netz/Notation gefischt. Vor Hören her wäre ich wohl gleich gescheitert.
Natürlich ist dieser Titel geronnener Schmalz, dennoch werde ich mir diesen und einige andere RENFT-Titel zur Brust nehmen.
Scheitern nicht ausgeschlossen! ;-)
Im Seniorenalter kehrt man ja bekanntlich gelegentlich zu den (musikalischen) Schandorten der Jugend zurück.
Und ich hatte als DDR/Leipziger n typisches ambivalentes Verhältnis zur damals aktuellen Rockmusik.
Ich vermute nur weil Peter \"Cäsar\" Gläser, Gerluf Pannach und Christian \"Kuno\" Kunert damals in dieser Zeit ihre
speziellen Stimmen und Texte öffentlich vortrugen, war ich damals davon so angerührt und betroffen.

Es gehörte zur allgemeinen Grundstimmung, dass beinahe alles zur Projektionsfläche für Kritik bei Autoren/ZuhörerInnen herhalten mußte.
In bestimmten Zeiten vermutete man sich hinter jedem Baum beobachtet.
Was gewiß in großen Teilen Blödsinn war.
Letztlich aber eine Form der Selbstwahrnehmung im Osten zu dieser Zeit war.
Naja. Heute Jahrzehnte später>>> taugt das Musikalische immernoch.
Aber die Projektionsflächen sind im Allgemeinen geschrumpft
und finden sich heutzutage eher in diversen Genres wieder. ;-)
Und mit Abstand zu dieser Zeit und den damilgen Umständen erscheint heute einiges tatsächlich,
und zumindest für Augenblicke auch mir \"käsig\". ;-)

Ich bleibe drann, schon allein, ob Deiner Fleißarbeit! ;-)

kiki

Ole, du bist der Hammer. Jetzt sag nicht, du hörst auch noch absolut...
Nur am Rande wegen der Originaltonart und dem Raushören über youtube: manche Songs werden von Nutzern per Software in der Tonhöhe leicht verschoben eingestellt, damit yt\'s Suchsoftware wegen Urheberrechtsverletzungen sie nicht findet. Das ist hier wohl eher nicht der Fall...aber kann man schon mal drüber stolpern, wenn man zu einem Song üben möchte.

Ole Lele

#37
Keine Sorge, ich habe natürlich auch bei anderen Aufnahmen hineingehört und merkwürdigerweise hatten sich alle entschlossen, die Tonart nach A-Dur zu verschleiern.

Die Griffbilder für Wolfgang ohne Melodie und Text, also ohne Urheberrechtsverletzung, sind fertig. Man beachte, dass die notierten Rhythmusviertel lediglich Orientierung bieten sollen, wann die Griffwechsel gedacht sind, also nicht etwa ein schlichtes Anschlagsmuster darstellen. Die Fingerverteilung bei den Griffbildern bitte nicht wörtlich nehmen: Den A11 in Takt 13 greife ich andersherum, den Gj7 danach mit Barrée. Das Notenprogramm hatte da andere Vorstellungen und Du vielleicht wieder andere.

Für den (#11)-Akkord, auch add#11 oder add#4 genannt, der jetzt ja irgendwie verwaist ist, fiel mir heute morgen beim Rasieren ein Beispiel ein: D(#11) (bei GCEA 11-9-10-11 gegriffen). Das ist der erste Klavierakkord in diesem Aussschnitt. Ein anderes Beispiel für #11 haben wir hier auf Ma-ri-a, am deutlichsten ist der Akkord später im Orchesterklang kurz vor Schluss. Weil sich die übermäßige Quarte mit der Quinte reibt, wird er meist schnell aufgelöst.

skiffle

#38
Wauh....Großartig und allerherzlichsten Dank für diese ausdruckbare Variante
(und wiederholt investierte Zeit!). Damit kann ich nun richtig was anfangen.
Braucht halt nur ä bisselele Zeit. Aber ich wollte es ja nicht anders. ;-)

apfelrockt

#39
Zitat von: kikiNur am Rande wegen der Originaltonart und dem Raushören über youtube: manche Songs werden von Nutzern per Software in der Tonhöhe leicht verschoben eingestellt,

sehr oft liegt es aber auch an alten Casettenaufnahmen, die recorder haben ja grosse Toleranzen was die Abspielgeschwindigkeit betrifft. Hat man keine Möglichkeit diese anzupassen, bleibt nur die Stimmung des Instruments anzupassen (hier treten wieder ganz klar die Vorteile einer Uke gegenüber einem Klavier zutage :-) ). Dadurch lassen sich auch unterschiedliche Interpretationen der Tonart erklären. Liegt die Aufnahme irgendwo zwischen A und Bb kann ich annehmen es ist A und stimme hoch oder Bb und stimme runter.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem