Was ich nicht verstehe...

Begonnen von Feinstimmer, 03. Nov 2013, 16:22:57

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vinaka

Alle meine 6 Brüko\'s (2 sehr alte Sammler-Instrumente, eine Jumbo, eine Giraffe, eine flache 5er und eine flache 2er Ahorn) haben die kritisierten Saitenlagen. Da wird nichts geändert.
Meine Maulwurspranken kommen gut damit zurecht.
Jedem das Seine.

Linho

Ich besitze weder eine Brüko noch Grenosi. Deshalb hier meine neutrale Meinung:

Ein neuer weitgehend unbekannter Premium-Luthier, der den Alteingesessenem international etablierten Mittelklassemanufakteur in einem öffentlichen Forum mit polemischen Ausdrücken wie \"unspielbar\" oder \"ukulelenähnliches Instrument\" denunziert, ist unabhängig vom möglichen Wahrheitsgehalt weit übers Ziel hinaus geschossen.

Sachliche Kritik schön und gut, aber zumindest diese oben markierte Verunglimpfung kann und darf nicht sein. Ganz besonders, wenn sie von einem Konkurrenten vorgetragen wird.

Vergaloppier dich nicht.

UkuWulf

Unter meinen mittlerweile 13 Ukulelen sind 3 Brükos, eine Konzert, eine Jumbo-Konzert und eine Bariton. Ich würde sagen ein Verhältnis, dass weit entfernt von religiöser Verehrung ist.

Alle drei haben die bekannt hohe Saitenlage - mit der ich persönlich so wie viele auch namhafte Spieler sehr gut zurecht komme - und sind ansonsten hervorragend verarbeitet, von einwandfreier Holzqualität und eindeutig sehr gut spielbar. Es sind allerdings auch alles Sondermodelle. Jedoch kann ich mir nach einem Besuch bei Brüko im Sommer nicht vorstellen, dass Pfeiffers bei den Serienmodellen weniger Sorgfalt walten lassen, kann das aber mangels eigener Erfahrung natürlich auch nicht ausschließen.

Wie bisher werde ich Brüko infolge meiner persönlichen Erfahrung und Ansicht jedem empfehlen, der eine gute Ukulele mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis sucht, da in der Tat über Umtausch bzw. Rückgabe null Risiko besteht, wie Thorsten zutreffend ausgeführt hat.

Im übrigen schließe ich mich Linhos Ausführungen vollumfänglich an und finde, er hat das noch sehr zurückhaltend formuliert.

Habe die Ehre.
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wwelti

#18
In gewisser Weise kann ich die Position der meisten Diskussionsteilnehmer aus ihrer persönlichen Sicht nachvollziehen. Ich fände es allerdings *wirklich* schade wenn\'s jetzt ernsthaft Zoff gäbe. Wir sind eine kleine Community. Und ich finde man sollte versuchen, zusammenzuhalten, und Probleme nicht eskalieren zu lassen, sondern in freundschaftlicher Weise gemeinsam zu lösen. Ich fände es sehr schade, wenn man sich aufgrund schlecht gewählter Worte zertreiten würde... Daher mein Vorschlag: Erstmal \'ne Runde ukeln. Gerne auch mit einer Brüko. ;) Das hilft sicher dabei, den weiteren Verlauf der Diskussion mit Diplomatie und Fingerspitzengefühl anzugehen.

Meine Erfahrungen zum Thema: Ja, ich habe auch schon mal eine Brüko gesehen, die einen unvorteilhaften Halswinkel hatte. Das ist aber wohl, zumindest stellt es sich mir so dar, eher die Ausnahme. Ich habe nämlich wesentlich mehr Brükos mit einem korrekten Halswinkel gesehen. Bei der enormen Zahl an Ukulelen, die dort hergestellt werden, gibt es vielleicht gelegentlich mal Ausrutscher. In einem solchen Falle würde ich Kontakt mit der Firma Brüko aufnehmen, deren Kundendienst hat schließlich einen guten Ruf.

Bei meiner Brüko No.6 habe ich schon vor längerer Zeit die Sattelschlitze leicht nachgefeilt (was kein Problem war), an der Brücke habe ich jedoch nichts gemacht. Ich empfinde sie nun als wirklich gut spielbar. Auf jeden Fall macht sie im Vergleich zu anderen Instrumenten derselben Preisklasse eine sehr gute Figur. Natürlich kann sie nicht ganz mit 5x teureren Hi-End Instrumenten mithalten, aber dennoch ist sie ein Qualitätsinstrument, das ich nicht missen möchte -- ein fester Bestandteil meiner kleinen Kollektion, und ich werde sie ganz gewiß niemals verkaufen. Gelegentlich verwende ich sie auch für Aufnahmen, da ich den Klang sehr schön finde, und für manche Musikstücke passt er einfach perfekt.

Die \"Empfehlbarkeit\" für Einsteiger leitet sich meiner Meinung nach aus der grundsätzlich guten Verarbeitungsqualität und dem guten Kundendienst bei Brüko ab. Letztendlich erhält man für bezahlbares Geld ein wirklich stabil gebautes und sauber verarbeitetes Instrument aus sehr schönem Massivholz, das einen eigenständigen Charakter hat -- manche mögen ihn, manche weniger, das sollte aber letztendlich jeder für sich entscheiden.

Dennoch finde ich, sollte es in einem Diskussionsforum auf jeden Fall möglich sein, über alle Themen zu reden... und auch über weniger gute Exemplare zu berichten -- sogar für \"Konkurrenten\". Ob das taktisch klug ist, bleibt die andere Frage... Ich sehe Gregor übrigens nicht als direkte Konkurrenz, da er ein völlig anderes Preissegment abdeckt. Freilich fände ich es wünschenswert, daß eine solche Diskussion in freundlichem Ton und sachlich geführt wird.

So, ich spiel jetzt noch ein paar Takte auf meiner Brüko No.6 :) ... Also denkt dran: Ukulelenspieler sind friedlich! (Und falls nicht, kann man dem dank der Stabilität einer Brüko damit noch etwas nachhelfen.  :mrgreen: )

NACHTRAG:
Ich denke, Gregor berichtet nicht aus seiner Sicht als \"Konkurrent\", sondern als Instrumentenbaumeister, dem man Brükos mit zu hoher Saitenlage oder anderen Unregelmäßigkeiten gebracht hat, damit er sie richtet. Gregor, da möchte ich nur nochmals den Rat geben: Diese Brüko-Besitzer mögen sich doch bitte an die Firma Brüko wenden.

Die Frage ist nun natürlich, wieviele zufriedene Brüko-Besitzer stehen denjenigen gegenüber, die ein Problem hatten? Und wie sieht im Gegenzug das Verhältnis bei Fernost-Ukulelen-Kunden aus? Ich weiß es jedenfalls nicht. Tatsache ist, daß sich der Ukulelenmarkt ständig in Bewegung befindet, und daher ist es gut, wenn man sich in einem Forum wie diesem hier austauschen kann. :)

Viele Grüße
  Wilfried

Feinstimmer

#19
Habe die Ehre!

Vor ein paar Wochen hat die OECD eine Studie (PIAAC) veröffentlicht. Darin steht unter anderem, dass ungefähr jeder fünfte erwachsene Österreicher nicht sinnerfassend lesen kann. Bis zu einem gewissen Grad beruhigt es mich, dass es dieses Problem auch anderswo gibt.

@apfelrockt:
ZitatDer Herr Gregor bevorzugt die Anrede \"Sie\".
Nein, das stimmt nicht. Es ist jedoch so, wenn ich gesiezt werde (nachzulesen beim Kommentar von hade58), dann ist es für mich ein Gebot der Höflichkeit, ebenso \"Sie\" als Anrede zu verwenden.

@torstenohneh:
ZitatWas möchtest du denn damit erreichen Gregor?
Ich empfehle noch einmal den Beginn meines Threads zu lesen. Ich nehme einen Widerspruch wahr zwischen der im Forum oft gelobten hohen Verarbeitungsqualität und den Instrumenten, die auf meiner Werkbank landen. Ich habe hier nichts erfunden, sondern nur dokumentiert.
Mein Beitrag ist nicht emotionsgeladen. Mir geht es hier nicht um \"Brüko-Bashing\". Mir ist völlig egal, wie eine Brüko klingt, denn das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber Verarbeitung ist keine Frage des Geschmacks.
Würdest du die Ukulele, die der Stein des Anstoßes ist, kaufen wollen? Wenn ja, dann kann ich den Kontakt zu meinem Kunden gerne herstellen.

@wwelti:
ZitatIch denke, Gregor berichtet nicht aus seiner Sicht als \"Konkurrent\", sondern als Instrumentenbaumeister, dem man Brükos mit zu hoher Saitenlage oder anderen Unregelmäßigkeiten gebracht hat, damit er sie richtet.
Danke für die richtige Einschätzung der Stituation.

Jetzt können wir hoffentlich alle wieder zu guter Urlaubsstimmung zurückkehren!

Es grüßt recht artig, Gregor

Bebopalula

Hier oben sagt man: Erst mal einen Tee trinken (Danke wwelti für die neue Anregung: Erst mal ´ne Runde ukeln :D  :D ).

Ich plädiere hier auch für Gelassenheit. Als handwerklich nicht versierter Mensch kann ich auch mit den Begriffen wie \"Tieferlegen\" oder \"Runterfeilen\" etc. nichts anfangen. Wenn mir eine Ukulele, die ich nicht ausprobieren konnte, zugeschickt wurde, und mir die Töne, die Handhabung oder die Verarbeitung nicht passt, sende ich sie zurück. Das klappte bisher bei allen Anbietern, ob deutscher oder chinesischer Herkunft,  problemlos.

Meine Erfahrung ist, dass jede Ukulele ihren eigenen Charakter hat, der sich aus den verschiedensten Komponenten zusammensetzt. Ich habe schon (teure) Meisterstücke ausprobiert, die mir gar nicht lagen und (billige) Schrottkisten, von deren Klang und Handhabung ich begeistert war. Bei den glücklicherweise überschaubaren Preisen für eine Ukulele sollte man immer wieder ausprobieren und suchen, bis man die passende (UAS?) gefunden hat. Jetzt ukel ich erstmal ´ne Weile :D
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Hansi

Ich finde es sehr hilfreich hier verschiedene Einschätzungen und Meinungen lesen zu können.


Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge."
J. W. v. Goethe
Onward With Bravery

CaMa3l

Alles nachvollziehbar.

als Mitbewerber auf dem Martk hätte ich persöhnlich einen anderen Weg der Kritik gewählt, denn eigentlich hätte der Käufe diese Anstoßen müsse.

Mal davon ab, ich bin kein Brüko Fan habe aber 3 Stk. gehabt.  Es gibt viele teurere Instrumente von nahmhaften Herstellern die wesentlich schlechter sind als Brükos. Wobei sich hier wieder die Frage stellt was einem Ukenspieler wirklich wichtig ist...

Knasterbax

ZitatJetzt können wir hoffentlich alle wieder zu guter Urlaubsstimmung zurückkehren!
Um Urlaubsstimmung machst Du Dich nicht verdient, Gregor. Ich zitiere Linho, der mir aus der Seele spricht:
ZitatEin neuer weitgehend unbekannter Premium-Luthier, der den Alteingesessenem international etablierten Mittelklassemanufakteur in einem öffentlichen Forum mit polemischen Ausdrücken wie \"unspielbar\" oder \"ukulelenähnliches Instrument\" denunziert, ist unabhängig vom möglichen Wahrheitsgehalt weit übers Ziel hinaus geschossen.

Sachliche Kritik schön und gut, aber zumindest diese oben markierte Verunglimpfung kann und darf nicht sein.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Dieter

Dazu ist aber zu sagen, dass nur weil es eine Brüko ist - keiner darf was an einer Brüko kritisieren - es trotzdem erlaubt sein muss, sachlich Fehler zu benennen.

Also, Gregor, verwirre bitte die Anhänger nicht mit Tatsachen.

Wären es keine Brüko sondern welche aus China hätte Dir jeder recht gegeben.


Leute lasst die Kirche im Dorf..
Gruss Dieter

Feinstimmer

Habe die Ehre!

Gegen diesen Sturm der Entrüstung war die Premiere von Thomas Bernhards Stück \"Heldenplatz\" im Burgtheater anno 1989 ein flatus in silvam.

@Knasterbax: Vielleicht hast du ja Lust, bei deinem Wienaufenthalt zu Ostern in meiner Werkstatt vorbeizuschauen. Ich bin durchaus lernfähig und interessiere mich für die Kunst der sachlichen Kritik. Ich möchte nicht schuld sein, wenn vielleicht irgendjemand durch meine Äußerungen eine Posttraumatische Belastungsstörung erleidet.

Es grüßt recht artig, Gregor

Knasterbax

Zitat@Knasterbax: Vielleicht hast du ja Lust, bei deinem Wienaufenthalt zu Ostern in meiner Werkstatt vorbeizuschauen. Ich bin durchaus lernfähig und interessiere mich für die Kunst der sachlichen Kritik.
Gerne. Wäre aber doch schön, wenn wir dann nur über Ukulelen sprechen könnten. Du kannst dazu beitragen...  :mrgreen:
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

kiki

Ach Gottchen, ein \"weitgehend unbekannter Instrumentenbauer\", das ist ja lächerlich.
Grenosi betreibt ja nun auch erklärterweise keine Mittelklassemanufaktur und will es auch gar nicht.
Ihm Konkurrenzgedanken und \"Anpisserei\" zu unterstellen, nur weil er schäbige Arbeit zeigt, mit der er sich des öftereren rumplagt, das finde ich nun lächerlich.
Bin selber Meisterin in meinem Handwerk (selbständige Landschaftsgärtnerin, arbeite solo) und mache auch gerne das Maul auf, wenn ich sehe, was andere etablierte Mittelklassefirmen für einen derben und frechen Pfusch abliefern.

Mist bleibt Mist und den muss man benennen dürfen. Dass einige hier die Brüko für fast heilig halten, ist mir auch schon des öfteren aufgefallen.
Kratzt mich ja wenig, weil ich schlichtweg meine Knete in ein schönes Instrument eines Instrumentenbauers (nicht Grenosi ;) )gesteckt habe, mir keine 20 mittelmäßigen Uken an die Wand hänge  und nachdem ich einmal eine Brüko in der Hand hatte, dies sicher nie wieder tun werde, weil ich schlichtweg die Saitenlage mies, Bespielbarkeit höchst fragwürdig UND den Klang unterdurchschnittlich finde, mal abgesehen davon, dass sie die Stimmung nicht halten - wie auch immer, prima, dass Gregor den Finger in die Wunde gelegt hat.

Das muss einem Handwerker erlaubt sein, bei dem Pfusch die Werkstatt nur durch den Ofen verlässt. Und auch mit klaren Worten. Sind wir hier im allzeit-lieb-Forum?

Linho

Zitat von: DieterDazu ist aber zu sagen, dass nur weil es eine Brüko ist - keiner darf was an einer Brüko kritisieren - es trotzdem erlaubt sein muss, sachlich Fehler zu benennen.

Also, Gregor, verwirre bitte die Anhänger nicht mit Tatsachen.
Brükos sind \"unspielbar\"? Brükos sind \"ukulelenähnliche Objekte\"? Das ist die sachliche Benennung von Fehlern? Das sind Tatsachen?

Um die rhetorische Frage selbst zubeantworten: Nein, weder noch. Das ist Polemik an der Grenze zur Diffamierung.

Wer das anders sieht, möge mich bitte aufklären an welcher Stelle ich was nicht verstanden habe.

Überheblichkeit, Lächerlichmachen und Beleidigung ist hier fehl am Platz.

sus

Vielleicht sollte auch noch bedacht werden, dass eine Ukulele welcher Herkunft auch immer, die auf dem Werktisch eines Instrumentenbauers oder einer Instrumentenbauerin landet, sicher nicht repräsentativ ist, für die vielen Ukulelen, die dies nicht tun.