Geeignete Mikrofone für Gesang und Uke

Begonnen von Guchot, 19. Dez 2013, 09:28:48

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UliS

#30
Herzlichen Glückwunsch.
Ich hatte ja das NT1 hier empfohlen und finde es
für Deine Zwecke eine gute Wahl.

Deine Stimme kommt deutlich besser rüber, man hört nun auch ein \"ch\" im
Ausklang von \"verbrach..\" und \"Daach\".
Man hört allerdings auch deutlich den Raum, in dem Du singst.

Aber weil das Bessere ja der Feind des Guten ist, kommen hier noch Vorschläge zur Optimierung:
a) Auf dem Video singst Du ein wenig unter dem Mikrofon durch, versuch mal es
so zu positionieren, dass nicht Deine Nase sondern Dein Mund mittig vor dem
Popschutz und dem Mikro sind. (Also einfach das Mikro etwas tiefer)

b) Eine vorsichtige(!) Absenkung der tiefen Frequenzen mit der Klangregelung
Deines Pultes könnte die Verständlichkeit und Transparenz Deiner Stimme noch
etwas erhöhen.
(Die jetzt eigentlich fällige Bemerkung über Verständlichkeit und Kölsch verkneife
ich mir zur Weihnachtszeit mal)  ;)

c) Im Studio würde man Dich zwischen 2 Absorberwände stellen, die den
Raumeindruck schlucken. Da man so etwas in einer normalen Wohnung selten
findet, müssen Alternativen her: Man kann z.B. eine Kuscheldecke von Sofa nehmen,
die im Halbkreis hinter Dir irgendwie aufspannen und damit schon mal ein Teil der Raumreflexionen mindern.

Ganz Tapfere setzten sich zum Singen komplett unter die Decke, aber man bekommt dort
dann kaum Luft, schwitzt und fühlt sich unwohl. So entsteht auch kein entspannter Gesang.

In den nächsten Tagen viel Spaß beim Experimentieren.

wwelti

Ich find\'s super! Kommt echt gut! Glückwunsch zu dem schönen Weihnachtsgeschenk! :)

stephanHW

Schöner Song, klasse!

Zitat von: GuchotIch bin mir  nicht sicher ob der Weg von der Telele in den Pod und dann ins Mischpult der Optimale ist, aber es hat auf jeden Fall funktioniert ;)  
Das ist schon der Richtige Weg.
Ein anderer Weg wäre eher die Verwendung einer anderen Recording-Software, die dir die Bearbeitung der Signale am Computer erlaubt und somit dem `Produzenten´ größere Freiheit bietet.

howein

Ich finde, das klingt schon richtig gut! Und ich hab sogar bisschen was verstanden ...  :D
(Und die Hunderl am Anfang sind sowieso klasse  :lol: )
Was mir auch sofort aufgefallen ist, schon rein optisch, ist dass das Mikro zu hoch ist, du singst ja den unteren Rand an ... keine Ahnung ob das auch klangliche Auswirkungen hat.

Kunar

Zitat von: UliSAber es gibt auch günstige andere Studiomikros, empfehlenswert
finde ich das Rode NT1, das gibt es auch im Set mit Spinne und
Popschutz (wichtig!): http://www.thomann.de/de/rode_nt1a_complete_vocal_recording.htm

Zitat von: GuchotAlso habe ich mich entschlossen dann doch eher den von Frolicks und anderen vorgeschlagenen Weg zu gehen und lieber in EIN halbwegs vernünftiges Mikro zu investieren. Geworden ist es schlußendlich das Rode NT-1A Vocal Recording Set.

Zitat von: UliSIch hatte ja das NT1 hier empfohlen und finde es für Deine Zwecke eine gute Wahl.

Dasselbe Paket habe ich mir auch vor zwei Jahren gekauft, als ich noch nichts mit der Ukulele am Hut hatte und vor allem Gesang / gesprochenes Wort / Gitarre aufnehmen wollte. Gutes Qualitätskriterium für mich: Der Mann, der sich bei meinen Auftritten und DJ-Jobs um die Technik kümmert, hat meine Wahl gelobt.

Zitat von: UliSMan hört allerdings auch deutlich den Raum, in dem Du singst.
(...)
c) Im Studio würde man Dich zwischen 2 Absorberwände stellen, die den
Raumeindruck schlucken. Da man so etwas in einer normalen Wohnung selten
findet, müssen Alternativen her: Man kann z.B. eine Kuscheldecke von Sofa nehmen,
die im Halbkreis hinter Dir irgendwie aufspannen und damit schon mal ein Teil der Raumreflexionen mindern.

Ganz Tapfere setzten sich zum Singen komplett unter die Decke, aber man bekommt dort
dann kaum Luft, schwitzt und fühlt sich unwohl. So entsteht auch kein entspannter Gesang.

In diesem Zusammenhang fiel mir ein Video ein, auf das ich damals gestoßen bin. Im selben Youtube-Kanal gibt\'s noch viel mehr Tipps, aber für den Einstieg ist das sicher nicht schlecht:

Room Acoustics 101 with Peter Freedman
http://www.youtube.com/watch?v=np-dyi0wWRQ
(Auf Deutsch: Raumakustik für Anfänger - mit dem Firmengründer von RØDE Microphones)

Umgesetzt habe ich das noch nicht. Es hat ja ewig gedauert, bis ich mich endlich aufraffen konnte, etwas aufzunehmen, auch wenn es nicht perfekt war (und es wurde dann auch nicht die Gitarre, sondern die Guitarlele). Ich denke aber, gerade der Trick mit den zwei Decken ist auch ohne viel Bastelarbeit umsetzbar (vorausgesetzt, man hat zumindest ein wenig Platz - etwa, indem einige Quadratmeter der Behausung kurzfristig nicht mit Ukulelen vollgestellt werden).

Noch einige Sachen zu dem Mikrophon, die ich sehr aufschlussreich fand. (War wohl ursprünglich exklusiv in der Packung; ich kenne es noch von da. Umso besser, dass es jetzt öffentlich einsehbar ist.) Kann ja nicht schaden, das hier zu verbreiten.

NT1-A Studio Secrets
http://www.youtube.com/watch?v=oOy0EglZPRY

Tuke

Geeignete Mikrofone für Gesang und Uke

Ich nehme die Frage noch mal wörtlich:

Geeignete Mikrofone für Gesang und Uke?

In Frankreich habe ich mal einen Zigeuner-Musiker erlebt
(das politisch korrekte Wort für diesen klasse Musiker fällt mir
im Moment nicht ein), der Geige und Gesang mir einem Mikro
abnahm. Das war drahtlos mit einer Anlage verbunden, so dass der gute
Mann frei im Publikum umhergehen konnte: Toll.

Das Ding war an die Fiedel geklemmt und ein Puschel schwebte zwischen
Instrument und Mund.
Er sagte A) das sei ein Sure-Mikro und B) das sei \'Bricolage\', also eigene
Bastelei.

Ich halte die Ukulele ja recht hoch im Arm.
Wäre so eine ähnliche Lösung für mich denkbar?
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Frolicks

Hallo Tuke,
am Anfang steht ja immer erstmal die Frage: live oder Studio? Denn üblicherweise sind bühnentaugliche Mikros nix fürs STudio und genauso umgekehrt.
Guchots ursprüngliche Frage betraf ja letzteres. Und für \"Studio\", also genauer: für Homerecording-Ansprüche im Amateurbereich wie die meisten sie hier im FOrum wohl haben dürften, denke ich, dass ein gutes Mikro für beides ausreicht. (Davor käme natürlich erst noch wieder die Frage, wie aufgenommen werden soll... alles live gleich in die Dose, oder doch per Multitrackverfahren, also eins nach dem anderen...?).

Live, wie du es beschreibst, ist ja wieder ne andere Geschichte. Da würde ich vom Gefühl her eher zwei Mikros, oder noch besser: Mikro für Gesang und Pickup für die Uke empfehlen. Weils praktischer ist. Da gibts aber bestimmt auch noch andere Meinungen.

Und das, was du oben beschreibst, scheint mir für die Uke eher unpraktisch, denn das Mikro muss ja sowhl dicht am Instrument als auch dicht am Mund sein, und so hoch wie ne Geige hälst wahrscheinlich nicht mal du deine Uke. Der Korpus der Geige, und v.a. die f-Löcher, aus denen der Schall kommt, hängt ja quasi direkt vorm Mund. Das fände ich persönlich eine für die Uke eher unpraktische Haltung.
I plink, therefore I am.