Geeignete Mikrofone für Gesang und Uke

Begonnen von Guchot, 19. Dez 2013, 09:28:48

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Guchot

*Pfröööt* Ich hätte mir denken können das es nicht bei nem Mischpult bleibt  :oops:

Eigentlich hatte ich das Mischpult erworben um meine 2 externen Mikrofone die noch im Schrank rumlagen daran anzuschließen und das Ganze dann in mein Aufnahmegerät zu stöpseln. Leider hat sich bei der gestrigen Probe mit den Boppin\' Ukes rausgestellt das die Dinger nicht viel taugen. An das Mischpult vor Ort angeschlossen produzierten sie doch ein erhebliches Rauschen  :( Ich komme wohl nicht um die Anschaffung neuer Mikrofone herum, obwohl ich es erstmal am eigenen Mischpult ausprobieren werde, wenn es dann da ist.

Meine Anforderungen sind relativ einfach: Ein Mikrofon für Gesang und eines um die Uke venünftig aufzunehmen.

In Sachen Gesangsmikro scheint kaum ein Weg an dem 58er Shure vorbei zu gehen. Ist zwar relativ teuer, aber auf dem Gebrauchtmarkt für mein Budget zu bekommen. Aber was ist mit der Uke? Ein Mikro zum anklemmen? Eins zum auf die Decke pappen? Oder ein spezielles Instrumentenmikro mit Ständer? Was könnt ihr mir da empfehlen?

Danke schon mal im voraus :)

[Edit]Falls das wichtig ist: Musikrichting am häufigsten Country und Mundart (Kölsch :mrgreen: ) [/Edit]

UkeDude

Also ich nehme dafür meist das interne Micro des Zoom R16 (Absolut Rauschfrei), oder ein Shure 57

allesUkeoderwas

#2
Mit den beiden Shures...

Gesang: 58
Instrument: 57

...liegste immer richtig. Sind auch unkompliziert, da dynamisch.

Unsere Sängerin schwor damals auf das 55 ich hab aber außer der Elvis-Optik eigentlich keinen großen Unterschied ausmachen können (benutz es heute für die Harp).

Die auf die Decke gebappten, oder im Innern des Korpus eingebauten Elektretmikro\'s klingen nicht viel anders als Piezoabnehmer. Hab damit mal rumexperimentiert, da mir Piezoklang zuwieder ist.

Aber wie sagst Du immer so schön: Just my 5 cent...  :mrgreen:

Ich persönlich benutz nur noch meinen Billig Mp3 Recorder und die dort mitgelieferten internen oder externen Elektret Mikrofone. Statt des Mikrofons kann man da auch Bass oder Gitarre direkt einstöpseln. Sowas hier...

http://www.ebay.de/itm/img-Stage-Line-DPR-2004-PORTABLER-Digital-Audio-Recorder-mit-TOUCHSCREEN-/370684436274?pt=DE_TV_Video_Audio_Tragbare_Radios&hash=item564e839f32

Ich hab noch den Vorgänger, der war nochmal 30 Evros billiger.
Ukulelen: Nur Schrott

barksist

Guido, haben Dir die Rode NT5 nicht gefallen, die ich dabei hatte? Für die Abnahme akustischer Instrumente ganz prima.

UliS

#4
Das wird jetzt eine Radio-Eriwan Antwort: \"Im Prinzip ja...\";
oder um es mit Schopenhauer zu sagen: Es kommt drauf an.

Was willst Du mit den Mikros machen?

Das SM58 ist ein gutes Mikrofon, wenn man beim Live-Auftritt auf der Bühne
seinen Gesang verstärken will. Es ist handlich, rückkopplungsarm und robust,
darf auf der Bühne also auch mal hinfallen. Mittlerweile ist es günstig zu haben.

Natürlich ist die Konstruktion über 30 Jahre alt, da hat sich auch in der Mikrofon-
technik einiges getan.
Falls es etwas teurer sein darf, würde ich für die Bühne heute das Shure Beta58
empfehlen, das hat eine ähnliche Charakteristik wie das SM58, ist dem
aber deutlich überlegen. Ich habe in meiner Band beide im Einsatz,
der Unterschied ist hörbar und der Sänger fühlt sich mit seinem Beta58
wohler als mit dem SM58.

Will man Gesang aufnehmen und ist nicht im rauhen Bühnenalltag
nimmt man ein \"Studio-Gesangsmikrofon\".
Gern verwendeter Klassiker ist das Neumann U87 - es geht kaum  besser.
Aber das ist nix für Live. Das nimmt auch in 8m Entfernung noch ein Lippenöffnungs-
geräusch auf, ist groß, schwer und wenn es hinfällt ist ein 4stelliger Betrag
fällig. Es passt wohl auch nicht in Dein Budget.

Aber es gibt auch günstige andere Studiomikros, empfehlenswert
finde ich das Rode NT1, das gibt es auch im Set mit Spinne und
Popschutz (wichtig!): http://www.thomann.de/de/rode_nt1a_complete_vocal_recording.htm

Auch einige günstige China-Großmembranen liefern heute erstaunlich
viel Leistung fürs Geld, zb:
http://www.kirstein.de/Live-Studio/Mikrofone/Grossmembranmikrofone/Pronomic-CM-22-Grossmembranmikrofon-inkl-Spinne-Windschutz.html

Dass man zu dem Preis keine Neumann- oder Schoeps-Qualität bekommt,
sollte einleuchten.

Für die Uke gilt ähnliches:
Ich hab im Studio schon schöne Uke-Aufnahmen mit dem U87 gemacht,
würde aber ggf. ein Kleinmembran mit Nierencharakteristik nehmen.
Mein Favorit wär das KM184 - ebenfalls seit langen ein Klassiker. (Mit Recht!)

Aber auch das liegt außerhalb Deines Budgets, deshalb auch hier
der Hinweis auf die billigen China-Kondensator-Kleinmembranen:
http://www.thomann.de/de/the_tbone_sc140.htm

Das kann man auch auf der Bühne zur Uke-Verstärkung gut einsetzen.

Beachte bitte, dass all diese Kondensatormikros zum Betrieb Phantomspeisung
benötigen.

Das oben angespochene Shure SM57 finde ich(!) für die Ukulele
ziemlich ungeeignet. Das nutze ich höchstens mal fürs Schlagzeug
oder vor einem lauten E-Gitarrenverstärker.
Für akustische Instrumente wie Gitarren, Uke, Mandoline etc.
verfärbt es mir zu sehr.

TERMInator

Zitat von: allesUkeoderwasDie auf die Decke gebappten, oder im Innern des Korpus eingebauten Elektretmikro\'s klingen nicht viel anders als Piezoabnehmer. Hab damit mal rumexperimentiert, da mir Piezoklang zuwieder ist.
Ist nicht wirklich schön, ja - für eine gute Aufnahme würde ich auch nur Mikro statt TA verwenden.
Aber was ist die Alternative, wenn man auf der Bühne rumhampelt und sich da mehr bewegt als ein paar Zentimeter ?
Auch die Profimusiker die ich persönlich gut kenne spielen mit Piezo an hochwertigen (teils klassischen) Instrumenten.

allesUkeoderwas

#6
Elektretmikro ist kein Piezo.  ;)

Ein Kristallmikro würde einem Piezo entsprechen und das würde kein normaler Mensch für Musikaufnahmen verwenden, höchstens Harpspieler.

Aber ein Elektretmikro, daß auf die Decke gebappt wird, klingt bei einer Ukulele fast wie ein Piezo, obwohl es in etwas Entfernung zum Instrument den Instrumentenklang relativ gut widergibt. Da gibt\'s dann so \"Schwanenhals\" Befestigungen für Elektretmikros an Instrumenten. Das gibt\'s dann sogar mit Funk. Damit kann man dann abrocken und über die Bühne fegen.

Piezo in akustischen Gitarren, Geige, Bass, Cello, etc. finde ich auch OK, nur nicht auf der Ukulele - Hängt wohl mit dem Klangspektrum des Instrument\'s zusammen.
Ukulelen: Nur Schrott

TERMInator

Zitat von: allesUkeoderwasElektretmikro ist kein Piezo.  ;)
Hab ich auch nicht gesagt und den Unterschied auch (schon vorher) verstanden. Aber Du sagtest \"ist auch nicht besser\" - demnach wäre es gemäß Deiner sicherlich wissenschaftlich und mit hochwertigen Bauteilen durchgeführten Experimentalreihe auch kein Alternative  ;)

Zitat von: allesUkeoderwasPiezo in akustischen Gitarren, Geige, Bass, Cello, etc. finde ich auch OK, nur nicht auf der Ukulele - Hängt wohl mit dem Klangspektrum des Instrument\'s zusammen.
Erschliesst sich mir nicht logisch. Insbesondere wenn ich mir Korpusgrösse und Tonumfang von Geige und Ukulele (tiefster Ton gleich wie bei Low-G, Geige kommt idR etwas höher) anschaue sehe ich keinen signifikanten Unterschied der per se \"klingt bei Ukulele Sch... aber bei Geige gut\" rechtfertigt.

UliS

Diskussionen um Tonabnehmer sind wohl nicht die Antwort auf Guidos Frage.
Profis wie James Hill und Jake Shimabukuro beweisen, dass auch ein TA in der
Uke gut klingen kann.

Noch ein Nachtrag zu der Mikro-Frage:
Ein SM58 ist dafür gebaut, dass der Sänger direkt in das Mikro singt,
also fast mit Lippenkontakt.
Es ist nicht dafür gedacht, dass man es mit deutlichem Abstand auf den
Sänger richtet, um ihn aufzunehmen.

Das von Barksist für die Uke empfohlene Rode NT5 ist ein schöner
Mittelweg  zwischen dem KM184 und der China-Kleinmembran. Guter Klang
für mittleres Geld.

Jan

Wenn es hauptsächlich oder aussschließlich um den Einsatz auf der Bühne oder im Probenbunker geht und ich müsste die Entscheidung treffen, würde ich zu den VW-Golf-Varianten SM57 und 58 greifen. Alternativ, bei angespannter Finanzlage, auch zu den Chinakopien die Thomann als t-bone verkauft. Fürs Aufnehmen wären diese Mikros sicher nicht optimal.

howein

Zitat von: JanWenn es hauptsächlich oder aussschließlich um den Einsatz auf der Bühne oder im Probenbunker geht und ich müsste die Entscheidung treffen, würde ich zu den VW-Golf-Varianten SM57 und 58 greifen.
Aber kommt denn das SM57 mit einer Ukulele zurecht? Es ist doch eher für hohe Schalldrücke ausgelegt, also z. B. E-Gitarre am Verstärker abgenommen?

Jan

Da hast du wohl recht, am stressfreiesten wäre sicher eine Pickup-Lösung, allerdings klingt das selten richtig gut.

Ukusoph

Die oben erwähnten Rode NT5 sind die Mics der Wahl fürs (Heim-)Studio. Alle meine Instrumental-Aufnahmen (z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=xbwbaZyeliI) sind mit zwei NT5 gemacht und die klingen wirklich vernünftig - die Mics sind (ziemlich gute) Kopien der KM184 Serie zu einem attraktiven Preis.

Live, gemeinsam mit mehreren Musikern, würde ich lieber mit einem Pickup arbeiten. Ein SM57 koppelt zwar nicht so leicht, aber es werden auch keine (für den Klang eines Saiteninstrumentes immens wichtigen) Obertöne, Fingergeräusche etc. übertragen. Zudem ist man am Micständer paralysiert und hat aus Soundgründen keine Bewegungsfreiheit. Ich habe kürzlich in einer ähnlichen Situation mit meiner Bluegrass Mando mangels Pickup über ein SM57 gespielt. Es ist frustrierend, ich kann davon aus klanglichen und praktischen Gründen nur abraten.

Frolicks

Hallo Guido,
mir ist noch nicht ganz klar, wie du dich aufnehmen willst? Live? Uke und Gesang zusammen? Dann reicht im Prinzip ein gutes Mikro, am besten ein ordentliches Kondensatormikro, vor dem du dich so  gut postierst, dass Gesang und Uke in etwas gleich laut aufgenommen werden.
Denn auch wenn du zwei Mikros verwenden würdest, um Multitrack aufzunehmen, hättest du bei einer Live-Aufnahme von Gesang und Uke gleichzeitig immer jeweils auch den Sound vom Gesang auf der Uke-Spur und umgekehrt. D.h., bei einer LIve-Aufnahme kriegst du die Signale von Uke und Gesang nicht getrennt. Und wenn du sowieso von vornherein Multi-Track aufnehmen willst, reicht auch wieder ein gutes Kondensator-Mikro, mit dem du nacheinander Uke und Gesang aufnehmen kannst.
Das oben genannte Rode NT5 kenne ich nicht, ich habe ein anderes, etwas teureres Rode-Mikro, das NT 1000. Das funktioniert hervorragend für Uke und Gesang gleichzeitig.
Wie oben schon erwähnt wurde, sind gute Studiomikros nicht für den Live-Einsatz auf der Bühne gedacht, und ebenso umgekehrt.

Wie dem auch sei, es wäre auf jeden Fall sinnvoll, genauer zu wissen was du vorhast, bevor ein vernünftiger Rat möglich ist.
I plink, therefore I am.

Guchot

Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten :)

Es geht mir nicht um Live-Auftritte, sondern darum mein Home-Recording zu verbesseren. Wie ich in dem Mischpult-Thread schon schrieb, hat mein Aufnahmgerät zwei interne Mikros, die zu nahe beieinander liegen, aber nur einen Eingang für ein externes Mikrofon. Deswegen habe ich mir ein kleines Mischpult bestellt um Gesang und Mikro gegeneinander besser abstimmen zu können. Ich hatte auch noch 2 Mikros zuhause, aber die sind Mist. Jetzt suche ich ein Mikro um meine Stimme aufzunehmen und ein zweites das die Uke aufnimmt. Die beiden Signale gehen ans Mischpult und dann ins Aufnahmegerät. Pickup ist keine Option da ich nur wenige Ukes mit Pickup habe und meine Lieblingsuken haben alle keinen. Ich denke mit der Aufnahme über Mikro bin ich zuhause auch flexibler :) Um Live-Auftritte geht es in keinster Weise.