Violele - Ukulelen-Geigen-Hybrid wer kennt das? Wer spielt das? Wo gibt\'s das?

Begonnen von kiagualuna, 11. Jun 2014, 14:49:28

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kiagualuna

@ apfelrockt:

Die Grundtechniken sind die gleichen, aber beim Fiddeln gibt es einiges nicht was beim klassischen Spiel ab einem bestimmten Niveaus unbedingt dazugehört:  z.B. spielen Fiddler ohne Vibrato und bewegen sich ausschließlich in der ersten Lage (spielen also nicht die hohen Töne die man nur erreicht wenn man sich cden Geigenhals hinauf Richtung Steg bewegt).

Die echten Irish Fiddler benutzen übrigens gerne Stahlsaiten und ich habe nun auch einen Stahlsaitensatz gefunden der ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat und (zumindest auf meiner Geige in den ersten drei Lagen nicht unangenehm klingt): Pyramid Violin Aluminium Strings (G bis A sind Alu-umwickelt und die E-Saite ist mit Silber ummantelt). Habe ich über meinen örtlichen Musikhändler bestellt, ca. 15 Euro aber irre lange Lieferzeit (vier Wochen).

Mit dem Geigenumbau zur Violele stelle ich mir das nicht so einfach vor. Wenn die Violele als Kniegeige gestrichen werden soll muss der Bogen über ihre rechte Schulter laufen. Da hat eine klassische Geige aber keine Aussparung. Wenn ich sie nicht als Kniegeige spielen kann dann kann ich aber nicht so flüssig zwischen Streichen und Strumming wechseln und das verbinden. Das ist ja aber gerade der Reiz an dem Instrument. Wenn ich die Geige in klassischer Haltung spielen muss, kann ich auch gleich bei meiner normalen Geige bleiben und abwechselnd Geige und Uke zur Hand nehmen. Deshalb glaube ich die Korpus-Form einer Morin Khuur (Pferdekopfgeige) macht sehr viel Sinn.

Auch ohne Bünde geht es meiner Meinung nach nicht: der Klang von Pizzicato (also gezupftes Streichinstrument) ist komplett anders als von einer vor einem Bund gezupften Seite und ich kann mir das für Strumming nicht vorstellen das das klanglich brauchbar ist. Außerdem:  Akkorde ohne Bünde zu greifen die mehr als 1 oder zwei Finger benötigen stelle ich mir außerordentlich schwer vor, selbst wenn man nur in der ersten Lage bleibt. Jeder der allein schon mal Doppelgriffe auf einem Streichinstrument geübt hat müsste allein der Gedanke an saubere Akkorde mit drei oder vier Fingern zu greifen  :shock:  die Schweißperlen auf die Stirn treiben (es sei denn man ist ein Vollprofi  ;)  Gilles Apap oder Menuhin hätten damit vielleicht kein Problem aber zu dieser Liga zähle ich mich nicht und die meisten anderen hier wohl auch nicht).

Ich glaube auch eher das es Streichersaiten sind. Wahrscheinlich müssen die zum Streichen umwunden sein, weil wenn sie blank sind nicht genug Reibung zum Streichen da ist. Obwohl es gaaanz früher ja auch blanke Darmsaiten gab (aber Darm hat auch keine ganz galtte Oberfläche wie Kunsstoff), heute sind die für Streicher alle umwunden (außer man hat welche für histrorische Aufführungspraxis auf Barockgeigen in blank). Vielleicht sind Bratschenseiten für kleine Mensur beteiligt (die Bratsche ist c-g-d\'-a\' gestimmt).

apfelrockt

Zitat von: kiagualunazumindest auf meiner Geige in den ersten drei Lagen nicht unangenehm klingt

da wird das Griffbrett aber schwer eng. Willst du damit sagen dass man auf einer Geige noch in der vierten Lage spielen kann?

Danke für die Erleuterungen.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

kiagualuna

@ apfelrockt:

Selbstverständlich kann man das! Bis zur 10. Lage sogar. Wenn man\'s denn kann ;-)
Ich bin über die 5. nie wirklich hinausgekommen und nach einer längeren Spielpause die ich hatte, fühle ich mich jenseits der 3. nicht mehr wohl und richtig zuhause auch nur noch in der ersten Lage. Das kommt davon wenn man abtrünnig wird und dann mit sovielen anderen Instrumenten fremdgeht (siehe fremdgeh☆Faden) ;-)

ukemouse

Zitat von: kiagualunaDie Grundtechniken sind die gleichen, aber beim Fiddeln gibt es einiges nicht was beim klassischen Spiel ab einem bestimmten Niveaus unbedingt dazugehört:  z.B. spielen Fiddler ohne Vibrato und bewegen sich ausschließlich in der ersten Lage (spielen also nicht die hohen Töne die man nur erreicht wenn man sich cden Geigenhals hinauf Richtung Steg bewegt).

Das mit dem Vibrato stimmt aber nicht. Viele Fiddler spielen auch mit Vibrato.
zB. https://www.youtube.com/watch?v=ecQCjLf5ssk (mir scheint nur als ob die Art es zu lernen ein wenig anders ist)
Es gibt auch Techniken beim Fiddlen die es beim klassischen Geigenspiel glaub ich gar nicht gibt. Oder spielt man da auch Rolls? Ohne diese Technik (einfach Noten spielen wie sie gdruckt sind) klingt ein Fiddle Tune klingt völlig anders.  
Ich habe ein tolles Buch gefunden wo das auf Deutsch erklärt wird. Deutsche Bücher über Fiddle gibt es leider kaum, auch das ist neu nicht mehr erhältlich. Ich habe es durch Zufall in einem Antiquariat entdeckt *freu* Das Buch ist nur 8 Jahre jünger als ich  :D

Ich habe auch schon Fiddler gesehen die in höheren Lagen spielen, aber üblich ist schon die erste Lage. Aber wers kann nutzt das sicher auch. Es gibt ja auch Leute die erst klassisch Geige gelernt haben und später umsteigen.

Ich habe mal in einem Forum gelesen, daß man Fiddler an dem Kolofonium Staub auf der Geige erkennt. Fiddler Patina  :mrgreen:  Und wenn ich mir so bei Youtube Videos ansehe, dann ist das oft echt so. Ich finde das doof und würde meine Geige immer putzen. Das Zeug klebt doch sonst irgendwann wie blöd. Nee das will ich nicht  :D

kiagualuna

@ ukemouse

Das mit dem Vibrato sehe ich anders. Es gehört zur traditionellen Irish und Scottish Fiddle nach der \"reinen\" Lehre nicht dazu und wirkt hier eher deplaciert und kitschig. Selbst langsame Airs werden traditionell ohne Vibrato gespielt. Natürlich gibt es immer Leute die alles mögliche machen und auch Stile mixen. Wie man das dann findet ist ja immer Geschmackssache, aber zur \"klassischen\" Fiddle gehört Vibrato definitiv nicht. Viele Fiddler haben heute aber auch zuerst klassisch gelernt und daher gibt es bestimmt nicht wenige, die Fiddle mit Vibrato spielen ;-)

Es gibt aber in der Tat Techniken beim Fiddeln die es bei der klassischen Violine (außer vielleicht bei Zeitgenössischer Musik) nicht gibt. Ein Beispiel wären Slides.

Rolls hingegen gibt es bei der klassischen Violine auch. Hier heißt das dann Doppelschlag und wird weniger percussiv ausgeführt und meist mit der Ober- und Untersekunde anstatt mit grundsätzlich dem dritten oder grundsätzlich dem zweiten Finger.

Ich finde die Unterschiede in der rechten Hand wesentlich größer als in der linken Hand. Das Fiddle-Bowing ist sehr percussiv obwohl es keine Sprungbogen-Techniken gibt. Es gibt auch rein percussive Verzierungen mit dem Bogen die einen starken rhythmischen Akzent setzen, z.B. mit Treble:
http://www.youtube.com/watch?v=hignRY91z60
(kann jetzt leider auf die schnelle kein gute Beispiel finden auf Youtube, man kann Treble aber noch viel percussiver spielen als in dem Video, dazu braucht der Bogen sehr viel Kontakt und einen harten Ansatz).

Grundsätzlich finde ich nicht, dass Fiddle immer unbedingt leichter ist als klassische Violine. Es kommt auch immer auf das Niveau an auf dem man spielt oder das man anstrebt. Schöne Musik und Ausdrucksmöglichkeiten gibts meiner Meinung nach in beiden Welten.

Finde ich übrigens gut, dass du dir das nicht hast ausreden lassen mit der Geige! Ich habe auch erst Ende 20 mit Geige angefangen.
Und auf einem Irish & Scottish Fiddle Workshop auf Burg Fürsteneck habe ich mal einen Rentner kennengelernt der im Rentenalter erst angefangen hat und sehr gut spielen konnte.

allesUkeoderwas

Zitat von: kiagualuna...habe ich mal einen Rentner kennengelernt der im Rentenalter erst angefangen hat und sehr gut spielen konnte.

Tja, Alter schützt vor Torheit nicht!  :mrgreen:

Stimmt man so \'ne Ukullenfiedel eigentlich ukullisch, oder in Quinten - Oder ist das Wurscht, hauptsache es klingt?

Folk (Hausmusike) gewinnt in meinen Ohren oft durch Einfachheit im Bandgefüge. Weniger ist da oft mehr und ausgelebte Virtuosität eines Einzelnen empfinde ich mitunter sogar störend.

Hab ja auch noch so \'ne Chinageige irgendwo im Keller - Vielleicht sollte ich auch mal..  :roll:

Ich hab übrigens mal eine Sopranino (Ohana SK21) von einer netten Boardkollegin gekauft, die geigisch besaitet (Aquila) und gestimmt war. Vermutlich wurde auf der Uke pizzicato Geige gespielt/geübt. Hab damals mangels Interesse leider nicht gefragt, in welcher Spielhaltung die Ukulele gespielt wurde.
Ukulelen: Nur Schrott

kiagualuna

@ allesUkeoderwas

Die Violele von Jude M. Wright ist ukullisch gestimmt (daher auch meine Vermutung, das Bratschensaiten drauf sind) . Macht auch Sinn für\'s Strumming, das ja genauso einfach möglich sein soll wie das Streichen von Begleitung oder Melodien.

ZitatFolk (Hausmusike) gewinnt in meinen Ohren oft durch Einfachheit im Bandgefüge. Weniger ist da oft mehr und ausgelebte Virtuosität eines Einzelnen empfinde ich mitunter sogar störend.


Sehe ich ähnlich, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. Virtuosität alleine macht noch keine Musik und um etwas auszudrücken was andere berührt ist Virtuosität nicht zwingend erforderlich.

ukemouse

Zitat von: kiagualunaViele Fiddler haben heute aber auch zuerst klassisch gelernt und daher gibt es bestimmt nicht wenige, die Fiddle mit Vibrato spielen ;-)
Denke auch daß viele später umsteigen (hatte ich ja oben schon geschrieben).

Ich möchte aber trotzdem Vibrato lernen, da ich sicher auch andere Sachen spielen werde. Ich mag ja viele Sachen (nur Klassik nicht so wirklich)

Ich muß sowieso mal sehen inwieweit das mit meinen Augen klappt schnelle Sachen zu spielen. Evtl. muß ich dann eben auswendig lernen, denn ich habe grad in letzter Zeit festgestellt, daß meine Augen immer schlechter werden (für weit sehen habe ich ja schon immer eine Brille. Komischweise kann ich weit jetzt viel besser sehen, dafür nah ist es soooo schlecht geworden, unfassbar. Selbst mit extra Lesebrille nicht immer alles möglich).
Nagut, aber das soll mich nicht abhalten, ich versuche soweit es geht. Ansonsten spiele ich halt mehr langsame Sachen. Ich kopiere mir die Noten schon immer größer. Meisten reicht die normale Größe einfach nicht. Wenn die Noten zu dicht zusammen stehen kann ich sie nicht schnell genug sehen. Blöd zu erklären, aber wenn ich was schnelles spiele ist das Lied schon woanders bis ich die Note richtig gesehen habe. So wie früher mit Mandoline, einfach mal was vom Blatt spielen geht gar nicht mehr. Gut sehen konnte ich ja noch nie (Hornhautverkrümmung, links sehe ich nur verschwommen), aber im letzten Jahr ist es nochmal merklich schlechter geworden im Nahbereich. Ich werde halt alt  :mrgreen:
Aber ich lass mich trotzdem nicht abhalten. Ich spiele was geht. Nur eins ist sicher...Ich will Geige spielen, soweit ich es hin kriege. Ich möchte nicht in 20 Jahren sagen \"ach hätte ich es doch versucht\". Ich ärgere mich jetzt schon, daß ich mich so lange habe abhalten lassen. Schon mit 20 wollte ich es probieren. Was war ich damals dumm, daß ich mich nicht einfach ran getraut habe. Wenn es nicht klappt, ist auch OK. Aber dann habe ich es wenigstens versucht.

Zitat von: allesUkeoderwasFolk (Hausmusike) gewinnt in meinen Ohren oft durch Einfachheit im Bandgefüge. Weniger ist da oft mehr und ausgelebte Virtuosität eines Einzelnen empfinde ich mitunter sogar störend.
Ach das hast du du aber schön ausgedrükt. Sehe ich auch genauso.  :D

allesUkeoderwas

OT, aber evtl. hülfreich...  :roll:

Zitat von: ukemouse...für weit sehen habe ich ja schon immer eine Brille. Komischweise kann ich weit jetzt viel besser sehen, dafür nah ist es soooo schlecht geworden, unfassbar. Selbst mit extra Lesebrille nicht immer alles möglich...

Eigentlich hat die Natur es extra so eingerichtet, daß Weit noch OK ist, aber Nah unscharf wird - macht toleranter bei der Partnersuche (man will ja nicht jedes Fältchen beim Gegenüber sehen).  ;)

Lesebrille + \"Normalbrille\" ist Mist. Besser ist \'ne Gleitsichtbrille (sofern möglich und man damit klarkommt). Die Noten größer ausdrucken ist eine Zusätzliche Möglichkeit, ich notier mir ohnehin nur Passagen, in denen ich noch stolpere.
Ukulelen: Nur Schrott

kiagualuna

@ ukemouse

das mit der Augen kenne ich auch (Kurz und Weitsichtig plus starke Hornhautverkrümmung auf beiden Augen). Früher ging es noch mit Kontaktlinsen, jeztt nur noch mit Gleitsicht-Brille.

Nun aber die gute Nachricht:
Bei den echten Fiddlern ist es absolut unüblich vom Blatt zu spielen oder etwas aus Noten zu lernen. Irish und Scottish Folk hat eine ganz ausgeprägt \"mündliche\" Überlieferungstradition.

Ich lege dir einen Irish/Scottish-Fiddling Workshop ans Herz.

Ich habe drei Workshops bei Ed Westerdale auf Burg Fürsteneck gemacht http://www.burg-fuersteneck.de/kultur/kurs_4320.htm
Leider macht Ed dieses Jahr den Workshop nicht. Aber du kannszt auch mal googeln ob Ed irgendwo anders einen Workshop macht oder einfach ausprobieren wie es bei Oisín Mac Diarmada ist.

Damals war ich im ersten Moment schockiert als Ed sagte, wir können die Notenständer wieder einpacken, die brauchen wir nicht - und konnte mir nicht vorstellen wie das gehen sollte.
Aber es ging dann doch. Nach zwei drei Stunden hatten wir uns alle dran gewöhnt Stück für Stück die Tunes abzuhören und abzuschauen und nach dem Wochenende hatte ich einige Tunes gelernt die ich wirklich gut drauf hatte (viele davon kann ich heute noch wenn du mich nachts um drei weckst - trotz Spielpause - weil sie sich irgendwie in Hirn und Finger eingebrannt haben - ganz ohne Noten). Ed hat es auch geschafft Leute mitzunehmen die erst ein paar Wochen mit der Geige angefangen hatten (die konnten am Ende des Workshops nicht alles, aber immerhin auch ein paar der einfacheren Tunes und haben sicher sehr viel gelernt und auch viele spieltechnische Hilfestellungen bekommen). Hier ein Video mit Ed Westerdale http://www.youtube.com/watch?v=QmJlhB1MFXU

Wenn du von CD lernen willst ist ja das Tempo recht schnell, aber es gibt technische Lösungen dafür: z.B. CD-Player mit denen man die Geschwindigkeit verringern kann unter Beibehaltung der Tonhöhe (z.B. von Tascam). Mit sicherheit gibt es heute auch Programme oder Apps die sowas können (da habe ich aber keinen direkten Tipp, weil ich nicht so ein Computerfreak bin).
Auf Youtube gibt es auch Tutorials mit denen man fast Ton für Ton einen Tune lernen kann: z.B. http://www.youtube.com/watch?v=EFKRvfkyyxE&list=RDEFKRvfkyyxE#t=30

Zwei Tipps noch:
Fürs Vibrato ist später wichtig, dass du dir von Anfang an angewöhnst nie mit abgeknickter linker Hand zu spielen bzw. nie die Geige auf der linken Hand mit dem Hals \"sitzen\" zu lassen und möglichst auch nicht mit Handinnenflächenkontakt zum seitlichen Rand des Halses spielst. Mit abgeknickter linker Hand geht wirlkich nur bei Leuten die ausschließlich Fiddle spielen, andere Techniken funktionieren sonst später nicht. Die Hand sollte also möglichst ganz frei sein und garnicht am Stützen der Geige beteiligt sein.

Von Anfang an auf gute Bogentechnik/-Haltung achten, sonst gibts bei anderen Stilen (auch außerhalb der Klassik, z.B. Klezmer, Balkan, Orientalisches, etc.) später ebenfalls Probleme. Eine gute Video-Reihe (wenn es auch etwas anstrengend und verstaubt wirkt) zur Bogentechnik gibt es hier: http://www.youtube.com/watch?v=ZDm_-k_-FqM
(Ist zwar von einem Klassiker, aber wirklich sehr empfehlenswert für alle die nicht nur fiddeln wollen. Und es ist besser von Anfang an die wichtigsten Dinge der Bogentechnik zu berücksichtigen als sich erst spät damit zu befassen, weil sich Fehler am Anfang sehr verfestigen und später nur schwer umzulernen sind - ich kann ein Lied davon singen, da mein allererster Lehrer auf einige Dinge nicht geachtet hat mit denen ich später Schwierigkeiten bekam. Und bei der Geige ist es die Bogentechnik die für den Klang verantwortlich ist. Mach dir also mehr Gedanken um rechts als um links. Wenn du Ohren am Kopf hast und einigermaßen musikalisch bist entwickelt sich die Intonation durchs üben und spielen schon ganz von allein, besonders wenn du zu CD\'s spielst).

kiagualuna


ukemouse

@kiagualuna
Danke für die tollen Tips.
Den letzten Link kannte ich schon. Die anderen aber noch nicht. Werde ich nachher in Ruhe alles nochmal schauen.

Um CDs langsamer abzuspielen auf PC habe ich ein Programm. Das war auf einer Altblockflöten Heft-CD drauf. Im Flötenforum hatte aber auch wer von einem anderen Programm für PC geschrieben. Blöderweise habe ich grad den Namen nicht im Kopf. Hat aber gut funktioniert.

Ich achte seit Beginn besonders darauf, daß ich die linke Hand nicht abknicke, da ich weiß wie es beim Greifen behindern kann, wenn man sich zu sehr am Hals festklammert (sowas machen ja auch manche bei Gitarre, Mandoline etc).
Hihi, weißt du wie ich angefangen habe? Einfach nur üben die Geige in richtiger Stellung zu halten, bis sie nicht mehr am wandern war und bis ich nicht mehr daß Gefühl hatte, daß es anstrengend war sie zu halten. Bitte nicht lachen, aber ich habe manchmal beim Fernsehen gucken Geige halten geübt, bin sogar mit ihr rumgewandert (ohne die linke Hand benutzen (sonst wär es ja witzlos). Ich denke erst wenn einem diese unnatürlich Haltung in Fleisch und Blut übergegangen ist, kann man auch frei andere Sachen üben. Grad weil es ja mein erstes Streichinstrument ist und ich mich jetzt besonders auf den Bogen konzentrieren muß, dachte ich auf zwei ungewohnte Dinge gleichzeitig konzentrieren ist mir zu kompliziert.  :mrgreen:  Ich kämpfe noch mit dem Bogen aber die Geige ansetzen und halten fluppt, als wenn ich nie was anders gemacht hätte  :lol:
Für die Bogenhaltung habe ich mir so einen Bogenfisch geholt, da ich bei der rechten Hand im kleinen Finger schon immer Probleme mit den Sehnen habe. Da ich ja nur für mich alleine spiele ist mir egal wie das aussieht. Ich habe nur keine Lust auf neue Probleme mit diesem blöden Finger. Mit dem Fisch klappt das wunderbar und tut auch nichts weh. Mal sehen ob ich den Fisch nach einiger Zeit weg lassen kann, ich denke aber bevor ich den Bogen wegen dem blöden kleinen Finger gar nicht halten kann, lasse ich den eben dran. Das schöne ist ja, daß ich da total frei bin und mir keiner was vorschreibt.  :D

ukemouse

Zitat von: kiagualunaDie echten Irish Fiddler benutzen übrigens gerne Stahlsaiten und ich habe nun auch einen Stahlsaitensatz gefunden der ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat und (zumindest auf meiner Geige in den ersten drei Lagen nicht unangenehm klingt): Pyramid Violin Aluminium Strings (G bis A sind Alu-umwickelt und die E-Saite ist mit Silber ummantelt). Habe ich über meinen örtlichen Musikhändler bestellt, ca. 15 Euro aber irre lange Lieferzeit (vier Wochen).

@ kiagualuna
Kannst du mal bitte gucken? Sind das diese Saiten, die du meinst?
Ich würde gerne auch mal Stahlsaiten ausprobieren.
Momentan habe ich Pirastro Tonica drauf.
Welche Saiten magst du sonst noch?

kiagualuna

@ ukemouse

Saiten: Jain! Ich meine die Saiten aber mit Silver-plated E-Saite! Nicht verzinnte E-Saite (verzinnte E-Saite hatte ich noch nie, keine Ahnung wie die klingt und anspricht). Die anderen 3 Saiten des Satzes sind identisch. Wahrscheinlich ist der Satz deshalb soviel günstiger als meiner, weil es eine billigere E-Saite dabei ist.

Ich mag ansonsten:

Thomastik Dominant in weich (40 Euro) - günstige Nylonsaiten klingen sehr warm und dunkel und erinnern mich sehr an Darm, halten aber nicht lange (4 bis 6 Wochen, dann bekommen sie Schärfe) selbst wenn man sie wenig spielt.

Pirastro Oliv (Darm, 110 Euro) Klang, Ansprache super aber eben teuer und du musst deine Feinstimmer entfernen (außer für die E-Saite) weil sie sonst reißen und du stimmst dir einen Wolf weil die sich beim kleinsten Lufthauch verstimmen. Hatte ich früher zu Orchesterzeiten, als ich noch nicht mit sovielen anderen Instrumenten fremdging und mir das noch leisten konnte ;-)
Haltbarkeit je nach Beanspruchung ca. 6 bis 10 Wochen.

Pirastro Evah Pirazzi (moderne Synthetik, ca 80 bis 90 Euro) sehr \"knallig\" aber gut, super Ansprache, laut, flexibel gute Orchestersaiten, für \"Nichtstahl-Saiten\" ziemlich stimmstabil, haben aber einen hohen Zug, d.h. können empfindliche Instrumente beschädigen und passen klanglich nicht zu jedem Instrument (manch eine Geige fängt damit nicht an zu singen, sondern zu kreischen).

E-Saiten: ich habe früher immer eine Goldstahl-Saite aus dem Satz von Pirastro Oliv (ca. 15 Euro) genommen, die sprechen gut an und neigen nicht so zum Pfeifen und klingen auch lang frisch, d.h. werden nicht so schnell scharf bzw. schrill.

Es gibt spezielle non-whistling e-saiten. Habe das mal probiert, aber die haben bei mir komischerweise erst recht gepfiffen.

Momentan bin ich mit meinen Pyramid Stahlsaiten recht zufrieden, da ich nicht viel spiele und hauptsächlich fiddle oder die Geige mal mit in eine Kindergruppe nehme und dort ein Kinderlied spiele. Dafür reichen die vollkommen und sind auch praktisch, weil super stimmstabil.

Wenn ich jemals wieder regelmäßig Klassik spielen würde und im Orchester spielen würde und das Geld dafür übrig hätte würde ich wieder Darmsaiten spielen. Das ist ein Klang und Spielgefühl das geht meiner Meinung nicht mit irgendwelchen Kunststoffen (auch nicht den modernen).

Gibts alle bei Paganino im Internet.

ukemouse

Ah super danke, dann werde ich mal sehen ob ich diese Pyramid bekomme. Vielleicht bestelle ich einfach diesen Satz aus meinem Link und gucke ob ich die E-Saitte einzeln bekomme. Dann kann ich gleich beide ausprobieren.