Besser keine Solar-E-Ukulele basteln...

Begonnen von wwelti, 03. Jul 2014, 11:32:34

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wwelti

... denn letzten Freitag wurde vom Bundestag die EEG-Novelle beschlossen. Darin steht u.a., daß in Zukunft der Selbstverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom besteuert werden soll.

Solarenergie wird also in Deutschland in Zukunft dadurch gefördert, daß ihre Verwendung für Eigenbedarf bestraft wird. Begründet wird das Ganze damit, daß Selbstverbrauch von selbst erzeugter Energie unsolidarisch sei. Deswegen heißt die Abgabe auf Eigenverbrauch \"Energie-Soli\".

Genial, oder? :roll:

howein

#1
Hat jemand ernsthaft was anderes erwartet? Wird etwas neues gebraucht wird es gefördert, und wenn es dann läuft wird es natürlich ebenso besteuert wie alles andere ...

Es ist nun mal  normal und auch notwendig das ein Staat Steuern erhebt, einige Kleinst-Ölstaaten vielleicht mal ausgenommen. Schaut euch mal im Detail an, was wir allein in DE schon für unzählige und von der \"Begründung\" her teilweise absurde Steuern haben, und international gesehen gibt\'s da Auswüchse die grenzen ans Groteske ...  :D
Und genau so normal ist, dass niemand gern Steuern zahlt (aber erwartet dass \"der Staat\" für alles mögliche sorgt, ganz besonders auch wieder in DE ...) ;)
 
Wichtiger wäre, dass Steuergelder auch wirklich sinnvoll eingesetzt werden, und nicht zunehmend zweckentfremdet oder gar für völlig sinnloses verschwendet werden, wie jedes Jahr wieder offengelegt wird ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hätte ... DA gäbe es massiven Handlungsbedarf ... Und ein bisschen mehr Augenmaß und Bescheidenheit, sowohl bei denen die unsere Steuergelder verbraten als auch bei unseren eigenen Ansprüchen an \"den Staat\" könnte nicht schaden ...

wwelti

#2
Na dann ist ja alles gut. Ich hab\'s verstanden -- wenn wir sowieso schon viele groteske Steuern haben, ist es völlig in Ordnung, wenn wir noch mehr davon bekommen!

Dann kann ja als nächstes die Radfahr-Steuer kommen. Geht ja nicht an, daß alle mit Radfahren anfangen, und somit unsolidarischerweise die Rentabilität der Benzinversorgung gefährden? Wäre doch nur folgerichtig, finde ich.

Nachtrag: Mir fällt gerade ein daß jetzt auch das Ukulelenspielen besteuert werden muß. Wie jeder weiß, ist Schall auch eine Energieform. Beim Ukulelenspielen wird folglich Energie erzeugt -- dazu noch meist für den Eigenbedarf. Da das bekanntlich unsolidarisch ist, muß es dringend besteuert werden.

howein

#3
;)
Stimmt. Man kann definitiv alles besteuern ... und tut das auch ... und rein rhetorisch kann man ALLES begründen ...
Eine spezielle Begründung wäre eigentlich nur sinnvoll, wenn die Mittel dann auch WIRKLICH zweckgebunden eingesetzt würden. Das würde auch das Verständnis dafür erhöhen.
Ansonsten würde es eigentlich reichen einfach allgemein einen bestimmten Steuersatz zu erheben soweit das Geld eben WIRKLICH benötigt und sinnvoll eingesetzt wird ...
Aber die meisten Steuern sind mehr oder wenige willkürlich irgendwann mal erhoben worden und geblieben, oder waren vielleicht früher mal sinnvoll und zweckgebunden ... und werden dann von den Betroffenen - oft zu Recht - als ungerecht empfunden.

wwelti

#4
Ich meine, da einen fatalistischen Unterton herauszulesen...  :roll:

howein

#5
Zitat von: wweltiIch meine, da einen fatalistischen Unterton herauszulesen...  :roll:
In gewissem Sinn ... ja ...

Auch wenn ich Steuern in dem Sinn wie oben geschrieben für etwas ganz normales halte ... es scheint unglaublich schwer wenn nicht unmöglich an so etwas über lange Zeit fest eingefahrenem was zu ändern, zu verbessern ...
Man versucht es ja immer wieder mal, das Steuerrecht bei dem kein Normalsterblicher mehr wirklich durchblickt wenigstens etwas zu vereinfachen, aber der Erfolg ist mäßig. Da bräuchte es wohl mal wirklich massiven Druck von unten, über die Abgeordneten, über die Parteien, über massive \"Lobbyarbeit\" mal FÜR den Bürger, um was zu erreichen ... nicht nur von Einzelpersonen, sondern von wirklich vielen ... Aber wer kriegt den Hintern schon hoch und wird aktiv ... das liegt uns wohl nicht. Mich eingeschlossen. Aber einfach nur schimpfen, Frust ablassen das bringt nicht wirklich was, auch wenns einem manchmal gut tut ...  ;)
Aber das hat jetzt mit dem eigentlichen speziellen Thema nichts zu tun ... mich hat nur mal wieder gewundert wie man sich wundern kann über etwas das eigentlich von Anfang an klar war ...

allesUkeoderwas

Hmmm...

ZitatBegründet wird das Ganze damit, daß Selbstverbrauch von selbst erzeugter Energie unsolidarisch sei...

Klingt irgendwie logisch..  :roll:

Hättet Ihr das alles notiert, aber nicht gepostet, wäre das energetisch unsolidarisch und egoistisch.  :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

wwelti

#7
Ich halte Fatalismus allerdings für einen gefährlichen Irrweg. Den leider viele Leute gehen.

Da wird gejammert daß alles schlecht ist. Man informiert sich aber nicht gescheit, da man ja \"eh nix machen kann\". Man redet nicht darüber weil es ja \"eh nix bringt\". Und bei der Wahl macht man brav sein Kreuzchen da wo man es gewohnt ist, eben deshalb weil man uninformiert ist und es schon irgendwie weitergehen wird.

Passiert laufend! Und das ist das eigentliche Problem.

Über die Probleme zu reden, ist jedenfalls schon mal der wichtigste Anfang und sollte nicht unterbewertet werden. Meine Meinung.

Und wer wirklich etwas bewegen will, der KANN -- noch!

- Man kann sich mit anderen zusammentun, die derselben Meinung sind, über die Probleme reden, sich vernünftig informieren, über Lösungen nachdenken. Das muß man nicht nonstop tun, auch gelegentlich (1 Stunde pro Woche oder so) bringt schon viel.
- Man kann sogar eine Partei gründen, falls man der Meinung ist daß alle existierenden Parteien nix taugen. (und dieser Meinung sind offenbar erstaunlich viele Leute, tun aber nix!)

Seit der letzten Wahl fühlen sich die großen Parteien leider in ihrer dreisten Umverteilungs- und Klientelpolitik _sehr_ bestärkt -- der deutsche Michel hat ja seine Absolution gegeben, und das direkt nachdem ganz öffentlich demonstriert wurde, wie er von führenden Politikern behumst wird! Macht aber offenbar nix, gewählt wurden sie trotzdem...

Ich halte den Fatalismus für einen der Gründe dafür, daß es mit Deutschland bergab geht.

Viele Grüße
  Wilfried

howein

#8
Stimmt.
Aber bewege mal die träge Masse ...

UkeDude

#9
Eins versteh ich nicht: Warum kann man sich in einem Ukulelen Forum nicht weitestgehend auf das Thema Ukulele beschränken, sondern muss in regelmäßigen Abständen hier einen politische Diskurs lostreten der nix bringt außer das sich Leute dann anfeinden?  Versteh ich wirklich nicht. Gibt genügend Kanäle wo man sich politisch äußern kann. Muss nicht hier sein. Spielt lieber Ukulele!

howein

#10
Zitat von: UkeDudeEins versteh ich nicht: Warum kann man sich in einem Ukulelen Forum nicht weitestgehend auf das Thema Ukulele beschränken, sondern muss in regelmäßigen Abständen hier einen politische Diskurs lostreten der nix bringt außer das sich Leute dann anfeinden?  Versteh ich wirklich nicht. Gibt genügend Kanäle wo man sich politisch äußern kann. Muss nicht hier sein. Spielt lieber Ukulele!
Vielleicht weil man auch mal über\'n Tellerrand schaut?
Vielleicht weil auch andere Dinge wichtig sind?
Vielleicht sogar wichtiger ...?  ;)
Zwischen \"anfeinden\" und einer normalen Diskussion sehe ich schon noch einen gewissen
Unterschied ...   :D

PS.
Rubrik \"Sonstiges\": Dinge die mit Musik/Ukulele absolut gar nichts zu tun haben.

wwelti

#11
Ich bin der Meinung daß dies hier ein Ukulelenforum ist. Aber auch Ukulelenspieler leben nicht in einem \"Ukulele-only\"-Universum.
Daher äußere ich mich hier zu 99,9% über Ukulelen-Themen.
Das restliche 0,1% über andere *wichtige* Themen muß auch mal sein, finde ich. Ich hoffe daß ich niemandem nahegetreten bin. Anfeindungen habe ich nicht im Sinne. Die Meinung, daß ein politischer Diskurs nix bringt außer Anfeindungen empfinde ich persönlich allerdings auch ein kleines bisschen als fatalistisch. :roll:

Wünsche trotzdem noch halbwegs entspanntes Ukeln. ;)

Viele Grüße
  Wilfried

UkeDude

Die Anfeindungen sind schon im vollen Gange. :D

wwelti

Ich würde sehr darum bitten, eine gepflegte Diskussion mit nicht genau identischen Standpunkten nicht als \"Anfeindung\" aufzufassen... ;)

UkeDude

#14
Mich als fatalistisch zu bezeichnen, empfinde ICH als Anfeindung und was Du als gepflegte Diskussion bezeichnest, empfinde ICH als sinnlos in der Beziehung, das es hier nichts zu suchen hat. So ist das halt. Wir sind unterschiedlich, haben wir schon festgestellt.