Leichte Abwandlung von Akkorden - oder so ... ;)

[Beckinsale]

Hallo zusammen,
ich überlege schon ne ganze Weile, WIE ich das frage, was ich wissen möchte, ich geb mir einfach mal Mühe, mich möglichst deutlich auszudrücken ...

Ich suche sowas wie Griffbilder oder Ähnliches, auf denen ich sehen kann, wie ich einen bestimmten Akkord ein wenig variiere. Ich glaub, da gibts sogar nen Fachbegriff für - den ich aber natürlich nicht kenne.  
Beim C z.B. hopse ich mit meinem Zeigefinder z. B. immer wieder mal kurz das F der E-Saite, auf das C auf der A-Saite, das D der C-Saite oder das A der G-Saite, während ich das C weiterhin spiele. Ob das alles Akkorde mit eigenem Namen sind, weiß ich nicht, ich probiere immer einfach bisschen rum.

Wenn ich Google nach nach Akkord-Variationen frage, dann bekomme ich verschiedene Möglichkeiten, den selben Akkord zu spielen, aber wie heißen denn diese \"kleinen Abwandlungen\", die sich aus dem Hinzufügen oder Weglassen einer einzelnen Note ergeben?

Oh Mist, ich komme mir grade total bekloppt vor, aber ich denke mal, ihr werdet wissen, was ich meine und deshalb trau ich mich halt jetzt doch mal zu fragen.   Mit Ausprobieren geht ja schon so Einiges, aber meine Kreativität ist da offensichtlich nicht ausreichend ...

Danke schon mal und liebe Grüße,
Rebecca

[Juttalele]

Du meinst wahrscheinlich die \"sus\"-Akkorde. Der von dir genannte C-Dur mit Zeigefinger auf der E-Saite im 1. Bund (F) wäre ein Csus4.

Hier auf die Schnelle eine Erklärung ergoogelt: http://www.schwisti.de/index.php?doc=akkorde&teil=6

[dhenksero]

Hier gibt\'s eine \"Rückwärtschordierung\": http://www.sengpielaudio.com/Akkord-Benennung.htm

Ich glaube, das ist es, was Du brauchst, stimmt auch mit Juttaleles Deutung überein.

Habe mich schon gewundert, wo Du so lange geblieben bist - also entweder bist Du in der Zwischenzeit eine Punkerin (mit Powerchords) oder eine Jazzerin (mit den schrägsten aller Chorde) geworden :-)


@ ModeratorInnen: darf ich sowas überhaupt verlinken ?

[UkeRina]

Hallöchen,

wenn Du z.B. C-Dur spielst und das A der G-Saite hinzufügst, dann spielst Du die Moll-Parallele zu C-Dur, also Am

[Knasterbax]

Klick mal ein bisschen rum auf dieser Seite: http://chordlist.brian-amberg.de/de/ukulele/standard/C6/ra.html
Und zwar in dem blau unterlegten Feld \"Wähle einen Akkord\".
Da findest Du deine Kandidaten, und zwar unter
Csus4/G
Cadd2/G
C6
und vieles mehr!  

Add heißt: zum Akkord/Dreiklang aus Grundton, Terz und Quinte kommt ein zusätzlicher Ton dazu.
sus heißt: der zusätzliche Ton ersetzt einen anderen (Beispiel: C-Akkord mit zusätzlichem F: die Quarte F ersetzt die große Terz E)

[Tuke]

Es gibt eine Möglichkeit im Rock und Blues, die parallele Molltonart einzustreuen, wie UkeRina schreibt:
C Dur --> Am
F Dur --> Dm
G Dur --> Em, um ein Beispiel zu nennen.

Fischkopp hat dazu mal einen Workshop gemacht, wie sich das greift.
Auf der Uke klappt das ziemlich gut, finde ich.

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=184220#post184220

Viel Spaß!

[Beckinsale]

Toll, da habe ich ja allerhand anzuschauen, vielen lieben Dank euch allen!  
Ich spiele bisher halt immer nur \'aus dem Bauch heraus\' und auch wenn ich von Musiktheorie leider nicht viel verstehe - dass alles viel schöner klingt, wenn man nicht ausschließlich die gängigsten Akkorde schrammelt, das hab ich schon vor ner ganzen Weile bemerkt ...
Was add und sus bedeutet, weiß ich sogar auch schon   nur habe ich eben keine Ahnung, welche Noten zu welchem Akkord passen, bzw., welche wegzulassen sinnvoll ist. Teste dann immer wahllos.

Werde mich da jetzt also mal verstärkt mit befassen, danke nochmals!

Lieben Gruß,
Rebecca

[UkeDude]

Hier gibt\'s eine \"Rückwärtschordierung\": http://www.sengpielaudio.com/Akkord-Benennung.htm
@ ModeratorInnen: darf ich sowas überhaupt verlinken ?

Ich seh hier keine Verletzung des Uhrheberrechts von Dritten, wie es z.B. der Fall wäre wenn dort ein Lied mit Akkorden und Text stehen würde... das ist ja \"nur\" Theorie, also Allgemeinwissen... So meine Auffassung.

[Frolicks]

Es gibt fürs iPhone verschiedene Ukulelen-Chord-Apps, bei denen man selber die Töne eingeben kann, und dann zeigt die App die Bezeichnung(en) an. Das Problem: Viele Akkorde haben mit Erweiterungstönen, die über die kleine 7 oder die 6 hinaus gehen, keine eindeutige Bezeichnung mehr, sondern - je nach harmonischem Kontext, also den Akkorden, die davor und danach kommen - ganz verschiedene. Wichtig ist dann, den Grundton zu kennen. Kennt man den, kann man aus den von den Apps vorgeschlagenen Bezeichnungen die/eine passende raus suchen.

Vielleicht gibts aber inzwischen auch neuere und bessere als, die die ich hier habe (die heißen übrigens: UkeMaster und UChord).

Vielleicht hilft das was. Ansonsten hilft halt nur ausprobieren, welche Töne zu welchem Akkord passen. Das sind ja, je nach Song, auch nicht immer die  selben Töne.

[LokeLani]

In diesem Beispiel bleibt der Meldodieton, die anderen Töne ändern sich und somit auch die Akkordbezeichnungen.
Mir ist es aber egal, wie die genauen Akkorde heissen, ich habe sie nur für dieses Beispiel eingefügt.

[Beckinsale]

Hallo Patrick,
UChord hab ich auch auf dem Handy, hab ich bisher immer nur genutzt, um zu schauen, wie ein Akkord, der mit nicht geläufig ist, gegriffen wird. Aber du hast Recht, bei jedem Akkord sind ja direkt 3 Varianten angegeben und wenn ich das allein mit dem C mal teste, dann sind das diese kleinen Differenzen im Klang, die ich meinte. Hhm ... ich hab die App nie in dem Umfang genutzt, in dem sie zu nutzen wäre, es hat mich immer verwirrt, dass 0003 mein bekanntes C ist, 0433 aber auch - oder 5433, 5787 ... aaaaaalles C-Akkorde, das ist doch allerhand, wer soll sich denn da auskennen.  :lol: Inzwischen hab ich geringfügig mehr Sachverstand und werd mich nochmal mit den technischen Gegebenheiten dieses Programms auseinandersetzen. Mir ging\'s ja um irgendwas, was mir sagt: Zu deinem Akkord xyz passt Folgendes besonders gut ... So für Doofies, weißte?  

Vielen Dank, liebe LokeLani, das druck ich mir am besten mal aus und versuche, zu verstehen, was du meinst.   Es ist schon sehr schade, dass ich so wenig von Musiktheorie weiß, ich hab ja nicht mal ne Ahnung, aus welchen Tönen ein Akkord besteht, geschweige denn, welcher Ton mein Melodieton ist. Eine andere App, die ich auf dem Handy habe, hat das Ziel, dass ich mich bestens auf meinem Griffbrett auskennne - ich denke, das wäre ebenfalls mal etwas, was ich mir genauer zu Gemüte führen könnte. Vielleicht lässt sich Vieles dann besser ableiten und zurechtbasteln.

Danke für eure Mühe und liebe Grüße,
Rebecca

[LokeLani]

Die Theorie ist nicht so schwierig:
Ein Akkord ist grundsätzlich ein 3-Klang, bestehend aus 3 übereinander geschichteten Tönen im Terzabstand.
Der mittlere Ton macht es aus, ob es ein Dur- oder ein Moll-Dreiklang ist. (Vergleiche G mit Gm, oder D mit Dm)
Du findest die Begleitakkorde, wenn du die Tonart eines Liedes kennst, über dem 1., 4. und 5. Ton einer Tonleiter werden die Begleitakkorde gebildet, wobei in der 5. Stufe, also dem Akkord über dem 5. Ton auch ein 4.Klang stehen kann, das nennt man dann den Septakkord, weil dieser 4. Ton eine Septime über dem Grundton liegt.
Dur-Akkorde können auch, wenn es passt, durch die Mollakkorde der Paralleltonart ersetzt werden.
(Du findest das auch im Quintenzirkel)
Ist diese Septime vergrössert, wird es ein Major7-Akkord. Ein 6-Akkord, bedeutet, die Sext über dem Grundton klingt mit.
Beispiel C-Akkorde:


Im Jazz sind die Akkorde komplizierter.

Melodieton:
Geh mal die Sache umgekehrt an, du hast eine Melodie und willst sie harmonisieren.
Da gibt es ein gutes Video von James Hill: https://www.youtube.com/watch?v=p4WhVWyKCFc
(ab Mitte des Videos )
und auch das Buch (in englisch) von Rigk Sauer \"The Ukulele Solo Recipe \", zeigt auf, wie Stücke harmonisiert werden.

[hilli2]

Hallo Rebecca!

Willkommen in der Welt der Harmonielehre

Harmonik / Harmonielehre kann Spaß machen, wenn man sie praktisch betreibt - und benötigt!! Wenn Du diese \"Zwischentonakkorde\" (oder wie du das genannt hast) ernsthaft lernen und anwenden willst, ist es wirklich hilfreich, wenn du dich mit Harmonielehre auseinandersetzt! Kannst du Noten lesen? Wenn nicht: das lohnt sich!!! LokeLani hat schon ein gutes Beispiel für erweiterte C-Akkorde geliefert. Ein richtig gutes Buch zum Erlernen der Harmonie ist m.E. das Buch von Sigi Busch, das setzt allerdings schon einige Kenntnisse voraus (zumindest sollte man Noten lesen können). Etwas grundständigeres ist das Buch Harmonielehre von Felix Schell.

Neben diesen \"Zwischentonakkorden\" (die eben aus 4 oder mehr Tönen bestehen) gibt es übrigens viele weitere Möglichkeiten, einen Song interessanter zu begleiten - das Stichwort hier ist Reharmonisation. Auch das klingt komplizierter, als es ist, ist im Buch von Felix Schell auch ganz toll erklärt!

Ich finde Musiktheorie total spannend und interessant - und überhaupt nicht theoretisch

Wenn du Fragen hast - ich beantworte sie gerne!

Viele Grüße aus Kiel,

Kristina

[dhenksero]

Äh, Rebecca, hast Du den Link in meinem Beitrag oben denn nicht angeklickt ?
Da kannst Du die wildesten Tonkombinationen eingeben und die Seite sagt Dir, ob es ein Treffer war, und wenn der noch so schräg ist, oder eine totale Niete, also überhaupt gar kein Schönklang.
Hier noch mal: http://www.sengpielaudio.com/Akkord-Benennung.htm

[Beckinsale]

Dooohooooch, hab ich, ich bin aber fast nur mobil im Netz unterwegs und da lässt sich von Habdy aus irgendwie nix eingeben - muss mal an den Computer ...  :roll:  

Liebe Kristina, liebe LoneLani,
ich hab das alles jetzt mehrfach gelesen und denke, ich werde  mir wirklich man bisschen Literatur zulegen. Wenn mich mal was \'gepackt\' hat, dann will ich\'s auch gern verstehen, da braucht\'s aber sicher noch ein Weilchen.  
Gut möglich, dass ich noch allerhand Fragen haben werde, schön, dass es hier so viele Leute mit Ahnung gibt, danke schön für\'s Erklären!  

Lieben Gruß,
Rebecca