Welche Plektren?

Begonnen von Goldmaster, 17. Mär 2008, 17:18:39

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UkeDude

Zitat von: GoldmasterWas eignet sich am Besten für normale Seiten und Stahlseiten? Fein, Mittel oder Harte Plekten?

Also für Stahlsaiten würde ich normale Plastik Pleks empfehlen und für Nylonsaiten ein Filzplek. Einfach mal in nen Musikladen gehen und Dir ne kleine Auswahl mitgeben lassen. Die Kosten ja nicht die Welt.  Auf jedenfall mal ausprobieren, es erhöht die Soundvielfalt einer Uke doch noch ein bischen mehr als sie ohnehin schon hat.  :mrgreen:

Ukebass

ZitatDie Lead-Ukulele ist auf Quinten gestimmt. Da stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt noch um eine Ukulele handelt oder um eine Mandoline, die eigentlich immer mit Plektrum gespielt wird.

Und das schreibt jemand, der achtsaitige Uken anbietet?! Und wenn schon auf die Urform der Uke abgehoben wird, dann ist auch zu fragen, ob eine Konzert oder Tenor überhaupt noch eine Uke ist?!

Genau besehen wurden die Mandolinen traditionell sowohl mit einem Federkiel, als auch mit den Fingern gespielt. Daß Mandolinen durchgängig mit Stahlsaiten bestückt sind, ist eine \"neumodische\" Erscheinung. Traditionell besaßen sie Darmsaiten, die sich auch gut mit den Fingern spielen ließen.

Was Plektren auf der Uke angeht, so sollte das jeder für sich entscheiden. Es gibt gute Gründe für das Plektrumspiel, als auch genügend Gründe, mit den Fingern zu spielen. Lasse ich diese Möglichkeiten nicht beide gelten (also praktiziere ich sie nicht beide), so beschränke ich mich in den Möglichkeiten. Was die Wahl des Plektrums angeht, so läßt sich, aus meiner Erfahrung heraus, keine Empfehlung geben. Tatsächlich ist es so, daß ein bestimmtes Plektrum auf einer, z.B. Sopran-Uke, hervorragend klingt, auf einer anderen Sopran-Uke aber nur bescheiden. Anscheinend ist das Resonanzverhalten des jeweiligen Instrumentes maßgeblich für den Klang mit dem Plektrum (abgesehen von persönlichen Vorlieben). Nach vielen, oft auch frustrierenden Versuchen, hat jedes Instrument bei mir seine eigene Plektrum-Kollektion (die Suche ist aber noch nicht abgeschlossen!). Generell meine ich aber, daß zum Schrammeln eher die Flexiblen geeignet sind und zum Melodiespielen eher die Harten. Zudem kommt hinzu, daß für mich alle Plektren von der Bauform her zu spitz sind und dadurch einen aggressiven Klang erzeugen. Entweder man feilt sich dann das Plektrum zurecht, oder probiert mal, zunächst einmal entgegen aller Vernunft, die sanften Rundungen zum Spielen aus.  

Gruß Michael

RISA

Zitat von: UKEBASS
ZitatDie Lead-Ukulele ist auf Quinten gestimmt. Da stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt noch um eine Ukulele handelt oder um eine Mandoline, die eigentlich immer mit Plektrum gespielt wird.

Und das schreibt jemand, der achtsaitige Uken anbietet?! Und wenn schon auf die Urform der Uke abgehoben wird, dann ist auch zu fragen, ob eine Konzert oder Tenor überhaupt noch eine Uke ist?!
...


Ich verstehe den Angriff nicht. 8-saitige Ukulelen gibt es schon sehr lange. Über die Definition von Ukulelen gibt es hier im Forum auch schon sehr lange Diskussionen. Für mich ist die Stimmung eines der wesentlichen Merkmale der Ukulele. Ich wollte mit der Aussage keine Diskussion über die Definition der Ukulele starten, sondern darauf hinweisen, dass es bei Mandolinen üblicher ist mit Plektrum zu spielen. Da wundert es doch nicht, dass der Mandolinenspieler im UOoGB eine Ukulele auf Quinten stimmt und sie dann mit Plektrum spielt.

Ukebass

Hallo Rigk,
mein Beitrag sollte kein \"Angriff\" sein, sondern nur auf einen Widerspruch (in meinen Augen) hinweisen.
Die Diskussion über die Stimmung einer Instrumentenart kenne ich auch aus dem Kontrabassbereich. Dort findet man heute üblicherweise die Quartstimmung. Es hat daneben aber auch schon immer vereinzelt die Quintstimmung gegeben (auch historisch gesehen). Obwohl das Kontrabassvölkchen ein sehr streitlustiges ist, wurde (wird!) über Vor- und Nachteile heftig diskutiert, aber es wurde nie in Abrede gestellt, daß ein quintgestimmter Kontrabass ein Kontrabass ist.
Ähnliches im Gitarrenbereich: Auch hier bekommt eine Gitarre keinen anderen Namen, wenn sie in einer \"offenen\" Stimmung gestimmt wird, usw.

Gruß Michael

RISA

Das liegt bei Gitarre und Bass auch daran, dass sie sich eindeutiger über andere Merkmale definieren. Gitarren gibt es mit Saiten aus Nylon oder Stahl, mit glatter oder gewölbter Decke, mit einfacher Besaitung und doppelchörig sowie mit verschiedenen Stimmungen. Lasse ich all diese Merkmale sowohl bei einer Ukulele als auch bei einer Mandoline zu, dann sind es die gleichen Instrumente und lassen sich nur noch durch Herkunft und Historie unterscheiden.

Poltergeist

Was uns wieder mal zu der Frage führt: Was genau ist eigentlich eine \'Ukulele? Eine der wenigen Fragen, die mir das Forum bisher nie beantworten konnte. Und diese Tatsache ärgert mich ein wenig, gelinde gesagt. Wenn ein \'Ukulelenforum noch nicht einmal weiß, was eine \'Ukulele wirklich ist, dann ist doch irgendetwas faul...
 :?

stromlos

Hat von Euch eigentlich jemand Erfahrung mit Schildpatt-Plektren? Ein Musikalienhändler hat mir heute eins dieser Dinger, das er irgendwie \"noch über\" hatte, praktisch \"unterm Ladentisch\" verkauft. Eigentlich ist der Handel wohl nicht erlaubt, aber ich hab mir halt eingeredet, dass wegen einem Plek wohl noch keine Schildkrötenrasse ausstirbt... (Bezwingende Logik, ich weiß.) (Vielleicht ist es auch eh nur Plastik - als ob ich\'s merken würde...) Mandolinen sollen wohl früher hauptsächlich damit gespielt worden sein, und er meinte, auf der Ukulele würde das auch Wunder wirken. Und tatsächlich bilde ich mir ein, dass der Klang sanfter und das Anschlaggeräusch weniger auffällig ist als bei dünnem Nylon.

Er hat mir noch so ein paar seltsame Sachen erzählt - irgendwas hatte er aus Wal-Gräten... Wenn ich noch länger geblieben wäre, hätte er mir wahrscheinlich noch Saiten aus den Eingeweiden von Säbelzahntigern oder ähnliches angedreht...   ;)
Bin mir nicht ganz sicher, was ich von dem Geschäft zu halten habe...  :lol:

MicroMue

Schildpatt war lange Zeit eins der beliebtesten Materialien für Plektren. Bevor die Nylon-Pleks kamen, waren die Dinger meistens aus Horn, Knochen oder Schildpatt. Synthetisches Schildpatt gibts auch heute noch.

ukelars

#23
Schildpatt hab ich nie ausprobiert (noch nie eins gesehen), aber der Ruf ist legendär. Allerdings gibt es mittlerweile so viele Alternativen, da kann man sich mit besserem Gewissen (ich hab gestern den Film \"unsere Erde\" gesehen) erstmal durchprobieren. Die Pleks der Firma Clayton sollen im Klang an Schildpatt rankommen. Für mich sind das auch die bestklingenden Plastikpleks. Und Pleks aus Horn, Knochen usw. werden produziert! Kosten aber auch einiges. Ich habe ein Horn-Plektrum von John Pearse (Buffelhorn), das ist auf meiner Stahlsaitengitarre bei weitem das Beste! Klingt halt nach Fingernagel. Das muss musste ich mir aber erst zurecht feilen, das war zu spitz; diese harten dicken Dinger müssen sich dann noch durch den Gebrauch zurechtschleifen. Das geht natürlich nur bei Stahlsaiten. Und sonst gibts auf dem Markt noch alles mögliche! Zum Beispiel alle möglichen Holzsorten, Knochen, und Elfenbein - aber nicht von lebenden Elefanten, sondern von längst toten Mammuts! Aber wie das auf der Ukulele klingt?  keine Ahnung...

BYOB

also ich hab bei so uuuuuuralt mandolinen von meinem opa noch solche angeblichen schildplatt pleks gesehen, und bisi damit herumgeklimpert... naja überzeugt hams mich net... warn für mich einfach zu ääh hart, spröde .. ka kann das gefühl net ganz beschreiben.. ich bleib bei meinen Kunststoff pleks

doncorleone

i bevorzug a de kunststoff-pleks, die filzenen mag i gar net, i find wenn ma a bissl schwitzt beim spielen bekommt ma so a grindiges gfühl auf dem filz...

don

allesUkeoderwas

#26
Nachdem ich diesen alten Thread durchforstet habe....

Eigentlich spiele ich Ukulele meist ohne Plek\'s, aber es gibt schon gewisse Ausnahmen...

Lagerfeuermucke mit lautem Gesang werden Auf der LU8 mit Plastik medium begleitet... Schrammel, schrammel  8)
8-String-Stahl-Strat-Ukulele meist auch...

Filz gibt es ja unterschiedliche... Den dicken, weichen kann ich gar nix abgewinnen und die angeflachten, harten sind auch nix für mich.
Da habe ich es bisher vorgezogen mit 4-eckigem \"Bierfilz\" zu spielen, zumal überall verfügbar.

Jetzt habe ich die hier gesehen...

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330531437671&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

Hat damit schon mal jemand gespielt ???

Hab mal mit meinem Ledergürtel probiert, das hat was  :mrgreen:
Ich hab übrigens noch \'ne Taille, da muß ich mir um die Hose keine Gedanken machen  :mrgreen:

@ doncorleone

\"grindiges gfühl\" - wunderschöne Beschreibung  :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

Uhu

Damit habe ich noch nie gespielt. Aber ich habe Lederreste in verschiedenen Stärken und werde mir jetzt auf die Schnelle ein Plektrum zuschneiden und die Kanten zurechtfeilen. Ich berichte dann vom Selbstversuch.

Gruß vom Uhu

Uhu

Schöne Anregung!

Das ging schnell. Lederrest, ca. 2 mm stark, mit Cutter in eine plektrumähnliche Form gebracht und die Kanten mit einer simplen Nagelfeile abgerundet. Das Lederplektrum lässt sich angenehmer als Modelle aus Plastik halten, es gibt ein wenig beim Spielen nach, ohne dass es lappig wirkt. Einzeltöne klingen sauber ohne Nebengeräusche und weder lauter noch leiser als vergleichbare Töne ohne Plektrum. Der Klang ist ok. Strumming: Das Plektrum gibt zu sehr nach, dafür ist\'s zu weich.
Für die NRW-Ukler: ich bringe den Prototyp nächsten Sonntag mal mit ins Unperfekthaus. Mal hören, was andere dazu sagen.

Ansonsten: Mir persönlich ist\'s egal, ob ich mit oder ohne Plektrum spiele, ich mache das von der Musik und meiner Stimmung abhängig, aber nicht vom Instrument.

Gruß vom Uhu

allesUkeoderwas

#29
Danke, für den Selbstversuch  :mrgreen:

Beim Treffen kannst Du ja dann auch den \"Bayuvarischen Bierfilz\" bzw. preußischen Bierdeckel-Test machen  ;)
Ukulelen: Nur Schrott