Binding an die Uke

Begonnen von kiwidjango, 12. Dez 2016, 12:49:10

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kiwidjango

Dedel... als Klebeband nehme ich ein Band von 3M..den Fachnamen weiß ich nicht...ist gelborange,
und im Malerhandel zu kaufen....es ist ein hochwertiges Abklebeband für scharfe Farbkanten.

Für Holzbinding nehme ich Titebond und KS-Binding Lackleim...der löst leicht den Kunststoff an und verbindet gut mit dem Holz.

...aber da hat jeder seine Erfahrungen.... früher wurde Celluloid binding mit Aceton geklebt
Gruß aus der Werkstatt

allesUkeoderwas

So Mann kann!  :D

Hatte ich doch ganz vergessen...

Ein gaaanz, ganz toller Bericht!
Und alles sieht sooo einfach aus!
Ukulelen: Nur Schrott

kiwidjango

....beim Schneideeisen darf man nicht zuviel drücken, sonst lenkt einen die Holzfaser dahin, wo sie dich haben will.
üben,üben,üben...ohne Witz: Man gewöhnt sich schnell an die Arbeitsweise.

Solange eine Fläche zu einer Kante im 90° Winkel ist benutzt man einen Falzfräser mit verschieden großen Anlaufringen.
Der Fräser muss aber wenigsten 25 mm Durchmesser haben...desto größer ist die Schnittgeschwindigkeit....und die
Sauberkeit der Falz.

....und einen 25mm Fräser und ein Dremel.... na ich weiß nicht, ob aus dem Motörchen ganz schnell die weiße Fahne und dann die Rauchfahne kommt.

Was sollte denn Antonio Torres nehmen, frage ich da mal in den Raum???   Ich glaube, wir jaulen auf hohem Niveau.
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

...es ist lediglich die Darstellung, wie es fachlich gemacht wird.

Da stecken natürlich Jahre mit Üben und Fehlern drin..... und die Warnung: Bitte nicht auf dem Küchentisch nachmachen.

Vielleicht auch der Hinweis, so manche Kantenarbeit der kleinen Hersteller wertzuschätzen.

Die "Großen " haben dafür CNC-Programme auf der Fräse .....und sehr geschickte, meist weibliche, Fachkräfte für die
Fummelarbeit.
Gruß aus der Werkstatt

Anke

Zitat von: kiwidjango am 12. Dez 2016, 18:58:46

....und einen 25mm Fräser und ein Dremel.... na ich weiß nicht, ob aus dem Motörchen ganz schnell die weiße Fahne und dann die Rauchfahne kommt.


Doch, Binding mit Dremel geht wunderbar, hier an meiner Cigarbox-Ukulele.
Habe dafür dieses kleine Werkzeug genutzt, speziell für Dremel und Proxxon geeignet: http://shop.rall-online.net/epages/61511639.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61511639/Products/19110043


Anke

Danke Dirk, für diese schöne Anleitung  :)

Um an dieser Stelle etwas Werbung* zu machen für Dirks Ukulelenbau-Workshop im kommenden Herbst: da kann man sich viel Wissen und Tipps und Tricks aneignen, u.a. in Punkto Binding fräsen.
Ich kann jedem Ukulelenbau-Interessierten nur empfehlen, diesen Workshop zu belegen. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Liebe Grüße von Anke


* P.S. ich werde nicht bezahlt, bekomme keine Provision, bin nicht verwandt oder verschwägert sondern einfach nur nach wie vor begeistert von der mega schönen Workshop-Woche im Kloster vor wenigen Wochen  :D

kiwidjango

...ich gebe das weiche Material der Zigarrenkiste zu bedenken.... mit Pau Ferro machst du das nicht so einfach.
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

...merci vielmals!

jau,...die Woche hat Spaß gemacht...... und man zehrt davon
Gruß aus der Werkstatt

Anke

fordere mich und meinen Proxxon nicht heraus...  ;)

Vorher übe ich an Ahorn oder Zebrano, mal sehen welche in den Genuss eines Bindings kommt (und hoffentlich klappt der Versuch...).
Ich werd heulen, wenn nicht. Dann brauche ich neues Holz.

kiwidjango

...das Lager ist groß!
Und Übungsstücke gibt es auch in der Werkstatt.

Morgen geht es weiter......
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

...aber ich hab ganz schön mit den Fotos herumgehampelt.

weiß du, warum man ansonsten Fotos einfachen einpflegen kann?...oder liegt es an dem Status eines Forum?
Gruß aus der Werkstatt

Anke

ja, es ist etwas aufwändiger, hier ein Foto einzufügen. Versuche es so, wie ich Dir aufgeschrieben habe, dann wird es klappen.

Dedel

Danke für die vielen Anregungen. Jetzt muß ich mich eigentlich nur noch entscheiden, welchen Weg ich beschreiten möchte.

kiwidjango

Moin Zusammen,

so es geht weiter.
Jetzt ist die Deckenseite an der Reihe. Sie bekommt einen Zierstreifen (engl. Purfling=Ader, Randeinlage) und ein Binding.

Beim Fräsen wird ERST der Zierstreifen gefräst. Fräst man zuerst das Binding, fräst man den Bereich, wo der Anlaufring entlang läuft evtl weg.
Da man tiefer ins Material rein muss, wechselt man den Anlaufring dementsprechend. An den Hals werden "Abstandhalter" geklebt. Sonst saust man mit
dem Fräser in den Halsfuß



Dadurch ergibt sich ein Absatz, den man sauber mit dem Schnitzmesser oder Cutter entfernt. Hier kommt dann wieder die Handarbeit zum
Einsatz.

Nach diesem Fräsgang, wird wieder der Anlaufring, den man beim Boden verwendet hat aufgespannt und man wiederholt den Fräsgang für das
Binding. Dann entsteht eine solche Doppelfalz.



......im Laufe des Vormittags geht´s dann ans Leimen....

Gruß aus der Werkstatt

Andreas Fischer

Interessant? Klar immer doch, auch wenn man das schon x mal gesehen hat.
Es lässt sich immer wieder etwas lernen

Hier hab ich auch gleich schon eine Frage; du schreibst das Binding dient "der Leimfuge zwischen Decke /Boden und Zarge...einerseits als Schutz" ... Wieso Schutz? Entstehen da nicht jetzt 2 Fugen wo vorher nur eine war und ist das wirklich "sicherer, fester, geschützer"?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"