Frage??? Brüko Sonermodell Esche

Begonnen von HüpfenderFloh1976, 06. Feb 2017, 12:42:07

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Louis0815

Ja und nein.
Der Knackpunkt liegt wohl eher beim uneinsichtig sein - und dafür ist das Vorwissen ziemlich unerheblich.
Wenn zwei sture Köpfe mit unterschiedlichen Meinungen aufeinander treffen kommt selten etwas dabei heraus; zu einem guten Ergebnis kommt es erst, wenn mindestens einer bereit ist seinen Standpunkt zu ändern.
Ist halt beim Instrumentenbau wie im richtigen Leben.
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

gerald

Irgendwie finde ich auf den letzten zwei Seiten der Diskussion kaum
noch einen Zusammenhang mit der Eingangsfrage nach den
Sondermodellen von Brüko aus Esche.

Offenbar hat jetzt auch kiwidjango Esche als Holz für Instrumentenbau
gekauft und möchte z.B. für seinen nächsten Klosterbau-Workshop
benutzen. So verstehe ich zumindest, was er an anderer Stelle
geschrieben hat.

Bei den Sondermodellen von Brüko handelt es sich allerdings um
besonderes Holz mit besonderer Geschichte.

Der Familienbetrieb läßt sich über viele Generationen zurückverfolgen.
So findet sich an einigen Stellen im Lager auch immer noch einiges
an interessanten Dingen, die fast vergessen waren.

Dazu gehört auch der Stapel mit dem Eschenholz, das nach dem Krieg
dunkel gebeizt wurde, um es als Ersatz für Hölzer zu benutzen, die
dunkel aussehen, aber damals nicht zu bekommen waren.

Herr Pfeiffer hat ungefähr 2008 ausprobiert, was er mit diesem Holz
machen kann.
Abgeschliffen hatte es eine rötliche Färbung, jedes Stück hat seinen
ganz eigenen Charakter. Die ersten Ukulelen klangen gut, also hat er
sie angeboten und baut auf Anfrage Instrumente aus diesem Holz,
solange er noch welches hat.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Torsten(ohneH) eine der ersten
dieser Ukulelen und müsste dazu wirklich etwas sagen können.
Wenn ich mich richtig erinnere, war er seinerzeit begeistert.

Und Herr Pfeiffer probiert einige solche ungewöhnlichen Hölzer aus.
Am Ende ist es natürlich immer persönlicher Geschmack.
Dennoch ist er selbst, was die Qualität anbelangt, kritischer als
wir alle zusammen, d.h. nicht jedes Experiment bekommen wir
zu sehen oder zu hören.
Dafür aber tolle Instrumente aus ungewöhnlichen Hölzern wie
Mooreiche und gebeitzer Esche.

Ukelix

Den Thread seh ich ja jetzt erst.

Ich habe so eine Brüko Esche Longneck, und Frolicks hat sie ganz am Anfang schon ziemlich treffend beschrieben.  :)

Sie klingt wie eine gute Brüko. Weniger "warm" als Mahagoni, weniger "scharf" als Ahorn. Perlend-hell, brüko-typisch leicht perkussiv, aber dennoch voll.

Die Maserung ist wirklich der Hammer, das Holz besitzt nahezu psychedelische Qualitäten. Habe die Uke schon viele Stunden angeschaut, und es gibt noch immer neues zu entdecken.   :D

Gerald hat die Story hinter der gebeizten Esche ja bereits angerissen.. Herr Pfeiffer hat irgendwann in seinem Lager dieses eher schäbige, schwarz gebeizte Holz seiner Vorväter gefunden und einfach mal ausprobiert, wie es aussieht, wenn man es abschleift. Und das Ergebnis war wunderschön: bräunlicher Grundton, rötliche und rosane Schlieren, schwarze Stippen, dazwischen Andeutungen von grün und lila.. dazu noch geflammte/geriegelte Flecken, und das ganze changierend, je nach Lichteinfall. :)

Außerdem hat Esche einen hervorragenden Heizwert. ??? ;D

mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

kiwidjango

Ich habe die Esche gekauft, weil sie in der in Konkurs gegangenen Schreinerei sehr lange im Lager war.
Sie hat stehende Ringe und nicht den kleinsten Ast. Die Mitte ist , wie bei jedem Kernbrett rissig und muss großzügig
entfernt werden.
Ob ich das Holz für Telecaster-Thinline-Decken verwende oder für irgend etwas anderes weiß ich noch nicht.

Ich gebe zu bedenken, daß alle grobporigen Hölzer (Esche, Eiche) zur Streuung der Resonanzen führen. Das ist einer von vielen Gründen, warum
lieber glatte Hölzer, wie Birne, Ahorn, Pflaume, für den Bau von Zupfinstrumenten verwendet werden. Einfallswinkel/Ausfallswinkel.
Das muss aber nicht heißen, daß Ukes aus Esche nicht klingen.
Ob die Dinger dunkel, hell, rot, grün oder sonst was sind....schei.... egal.

Herr Pfeifer kann alleine schon familienbedingt in Sachen "Lagerüberbleibsel" aus dem Vollen schöpfen.
Dank meiner Ausbildung und Spezialarbeiten im Bereich hochwertigster Möbelrestauration und alter Oberflächentechniken,
bin ich froh, mich mit unserem herrlichen Material urteilsfähig auszukennen....ist oft von Vorteil.
Gruß aus der Werkstatt