Ukulele und Familie

Begonnen von Knasterbax, 26. Feb 2018, 11:17:47

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Knasterbax

Liebe Gemeinde,

mich würde mal interessieren: Wie steht Ihr in euren Familien mit Eurer Ukulelenbegeisterung da?
Einsam und belächelt? Als coole Eltern? Schräge Schwieger?
Lässt sich die Familie anstecken, oder distanziert sie sich?
Fahren alle mit nach WW, oder sind sie froh, wenn Ihr weg seid?  8)

Angeregt wurde die Frage durch ein paar Bemerkungen aus aktuellen Nachbarthreads, die ich hier noch mal wiedergebe:
ZitatMeine Frau hört das irgendwie nicht. Komisch. Die lächelt immer nur müde. Naja...
ZitatMeine hört auch keine Unterschiede, sagt sie zumindest. Dabei hört die selbst meine Tochter schon, mit ihren 12 Jährchen.
ZitatMein Sohn hat wieder aufgehört zu spielen. Für einen Teenie ist das nicht cool genug.

(Ausklammern würde ich gerne das Thema "Reaktionen in der Familie auf mein UAS", das hatten wir ja schon ausgiebig.)


Bei mir sieht das in der family so aus:

Meine Frau bedauert, dass ich kaum noch Gitarre spiele, und kann mit dem hohen Klang nix anfangen.
Töchterlein - jetzt 12 - hatte mit 8 eine Makala Dolphin bekommen, die aber hauptsächlich rumhing und zur Taschengeldaufbesserung wieder verkauft wurde. Interessant ist für sie gerade, wie Papas neuer ClipOn-Tuner funktioniert.
Sohnemann baut lieber Lego.
Beide Kinder lieben es aber, wenn ich ihnen mal wieder ein Schlaflied singe und mich dabei auf der Bariton begleite.
Die Schwiegereltern haben sich dran gewöhnt, dass es den SchwieSo bei Besuchen nur mit Uke gibt, und sich auch schon mal wohlwollend zu den Klängen geäußert.
Den Vogel abgeschossen hat meine SchwieMu vor einigen Jahren: Sie hatte im lokalen Käseblatt gelesen, dass das UOGB in ihrer Nähe spielt, und uns als Überraschung zwei Karten besorgt!

Ich bin also eher der mit dem Ukulelenfimmel; die Flamme weitertragen geht eher außerhalb des Clans.  ::)

Und Ihr?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Claudilele

Hihihi, das "meine hört das irgendwie nicht" kenne ich, nur eben in männlicher Form.  ;D
Mein Freund und Mitbewohner spielt Gitarre und hat die erste Ukulele, als sie hier einzog, nur ziemlich herablassend belächelt - da ich weiblich bin, ging sie gerade noch so als geduldetes Instrument durch, da niedlich (nein, wir fangen jetzt hier keine Gender-Diskussion an  :D), aber wenn ein Mann so ein hoch klingendes, Winzinstrument spielt, geht das ja für ihn mal gar nicht (wobei er das inzwischen zumindest teilweise revidiert hat, nachdem er von mir regelmäßig mit coolen MännerspielenaufderUkuleleundesklingtauchnochrichtiggut-Videos bombardiert wird).

Was wir allerdings auch haben, ist das Phänomen, dass ich total begeistert mit einer neuen Uke-Errungenschaft und einer schon dagewesenen zum Vergleich in sein Zimmer stürme, um zu demonstrieren, wie unterschiedlich sie doch klingen und wie fantastisch das ist, und von ihm dann lediglich ein (ja, auch hier ist das so) müdes "weißt doch, für mich klingen die alle gleich" kommt.  >:( :o
Häääääääh????!!!  ???

Meine vier Hunde (vollwertige Familienmitglieder) sehen das so:
Die kleinste ist manchmal etwas muffig, weil sie sich den Platz auf dem Schoß mit einer Uke teilen muss, hat sich aber damit recht gut arrangiert und regelt das so, dass es lediglich für mich unbequem wird.  :-X
Die andere Kleine (kein Schoßhund) findet die Klänge toll und legt sich immer dicht an mich ran, wenn ich mich mal zum Spielen auf`s Bett oder Sofa setze.
Der Rüde nimmt bei hohen Tönen Reißaus und das Omchen hört eh nix mehr.  :D

Meine Eltern finden es immer gut, wenn jemand bei Besuchen ein Instrument (egal welches) mitbringt und wir zusammen singen oder einfach nur vorspielen.

Noelanj

Lustige Frage! Also, mein Umfeld reagiert sehr positiv auf die Ukulele. Mit meinen Eltern habe ich schon ein paar mal gemeinsam musiziert und gesungen (Vater Gitarre, Mutter Schwyzerögeli). Diese Abende gehören für mich zu den besten Erlebnissen mit meinen Eltern! Mein Freund unterstützt mich voll, spielt aber selber kein Instrument und lässt sich auch nicht zum Ukulele spielen anstecken. Freunde reagieren interessiert. Belächelt werde ich nicht unbedingt. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Ukulele eine Low-g Tenor ist und somit vielleicht etwas weniger ,,niedlich" wirkt..? Ziemlich froh bin ich, dass unser Kater kein Problem mit der Ukulele hat und einfach weiterpennt, wenn ich übe. Das war bei der Geige anders  ;)

hilli2

Gute Frage!

Meine jüngere Tochter spielt ebenfalls mit Begeisterung Ukulele, sie kommt auch wieder nach Winterswijk.

Meine ältere Tochter spielt lieber Klavier, hat aber eine Ukulele, die sie spielen kann (Liedbegleitung). Die nimmt sie überall mit hin, im Sommer geht sie auf Marktplätze und spielt dort, um sich ein wenig Geld zu verdienen!

Mein Lebensgefährte kann zwar einige Akkorde spielen, hat aber eigentlich keine Lust dazu.

Meine Kinder und ich machen auch oft zusammen Musik - nicht nur mit der Ukulele, auch mit anderen Instrumenten. Und Papi spielt zwar nicht, nimmt das aber gern auf!

Bei uns stehen die Ukulelen immer auf der Couch oder liegen hier so herum (einige, die meisten sind im Musikzimmer untergebracht).

Anfangs wurde ich belächelt, viele haben das nicht so ernst genommen. Inzwischen hat sich das geändert, weil die Ukulele und alles, was damit so verbunden ist, einen riesigen Stellenwert für mich hat, dass das meiste drumherum organisiert wird! Ukulelentreffen, Hotspots, gemeinsam Ukeln hat höhere Priorität als viele andere Aktivitäten  8).

Kristina
***Music was my first love...***

allesUkeoderwas

Haha...

Hab vollstes Verständnis für die Desinteressierten.

Hab die Ukulele stets nur als leicht portables, praktisches Spaßinstrument gesehen, daß schnell mal zur Hand ist.
A la Stephan Raab sozusagen.
Klang und Aussehen sind da eher unwichtig.
Unter "richtiger" Ukulele versteh ich eigentlich Sopran.
Wegen der besseren Bespielbarkeit greife ich jedoch häufig zur Konzert.

Mein Umfeld (Familie und Freunde) und ich stehen eher auf Gitarre, aber auch das nur zum Spaß und zur gemeinsamen Unterhaltung.
In geselliger Runde (Weihnachten, Lagerfeuer, Picknik) wird auf Wunsch auch gern mal gemeinsam ein Lied angestimmt...
Da reicht es aber, wenn einer (Ich) spielt und es ist auch egal, ob die Ukulele aus Plastik ist, oder aus Koa.

Ich habe nie den Versuch unternommen, jemanden vom Nutzen eines Musikinstrumentes zu überzeugen.
Interessenten haben mich meist von selbst angesprochen.
Meist war das Interesse jedoch nur ein kurzes Strohfeuer.
Macht ja Arbeit.

Ansonsten ist mein Hobby (Mit Kumpels Musik machen) wohl gelitten.
Heißt aber nicht, daß bei jedem Auftritt auch die Familie antanzt.
Ukulelen: Nur Schrott

Mick

Da ich normalerweise mit meinem Nachbarn zusammen Musik mache (Er Drums, ich Gitarre) und wir eher so eine "killpissfuckshitdie"-Musik machen :-), findet das meine Frau und Tochter super gut, dass ich da mal eben auch draußen ein bsischen Live Musik performen kann, also zumindest ist das das Ziel :-)
Deswegen habe ich doch auch mit Let it go angefangen :-)

Knasterbax

ZitatDeswegen habe ich doch auch mit Let it go angefangen :-)
Vasteh ick nich??
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

Zitat von: Knasterbax am 26. Feb 2018, 16:02:15
ZitatDeswegen habe ich doch auch mit Let it go angefangen :-)
Vasteh ick nich??

http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=22727.msg331340#msg331340

ZitatMein Let it go habe ich jetzt gerade erst zuende gelernt...
Ukulelen: Nur Schrott

ukelmann

#8
Frau: Spielt selbst Klavier, doch seit die Uke lärmt, immer weniger. Nach heißer Geschrabbelanfangsphase über ca. 6 Jahre, werden die erklingenden Geräusche nunmehr als verdaulich gewertet und gerne beruflich verwurstet (Adventszeit, -5 Grad, draußen: "Kannst du nicht mal ein paar Weihnachtslieder bringen? Es muss lustig sein und alle müssen mitsingen").
Kind: Lebt in 200 km Entfernung, und erfreut sich am Gebrauch von Klavier und Stimme (kann auch tröten) ohne nervendes plinkety-plinkety.

Mir fällt bei Ukulten auf, dass sie gerne abtauchen, um nicht aufzutauchen. Z. B. YTuber von ukuleleunderground: Keller, Garagen, Autos, Abstellräume, Werkstätten, Rumpelböden, Speisekammern, Wälder.
Ich ukelte auch schon bei 12° in der Speisekammer. So schlimm können wir also gar nicht stören :D
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Fischkopp

Frau, Kinder und nichtmusikalisches Umfeld stehen alle auf Musik, aber mögen den hellen Ukuleleklang nicht sehr. Sie hören mich lieber Gitarre oder andere tiefere Saiteninstrumente spielen.

Im musikalischen Umfeld ist die Ukulele akzeptiert, selbst in Rockbands finde ich damit immer Anklang.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

Mick

Zitat von: Knasterbax am 26. Feb 2018, 16:02:15
ZitatDeswegen habe ich doch auch mit Let it go angefangen :-)
Vasteh ick nich??
Let it go ist aus der Eisprinzessin von Disney und meine Tochter liebt das Lied. Das kommt auf einer Ukulele besser rüber als auf einer Gibson SG mit aktiven EMG Pickups und nem Orange Stack :-)

Knasterbax

Aaaaaaaach so - "Lass jetzt los"! War auch bei meinem Töchterlein ganz lange ganz vorn.  :)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Mick

Zitat von: Knasterbax am 26. Feb 2018, 17:53:53
Aaaaaaaach so - "Lass jetzt los"! War auch bei meinem Töchterlein ganz lange ganz vorn.  :)

Ja, genau. :-)

kmklw

Bei uns im engeren Familkenkreis machen alle Musik und haben Spass an allen möglichen Instrumenten. Wkr treten auch gemeinsam auf - insofern bin ich da absolut verwöhnt. Mit einigen aus dem weiteren Familienkreis spielen meine Frau und ich bei den Gentle Ukes.  Inzwischen spielt meine mittlere Tochter dort auch.

Naja, aber wir leben ja praktisch in einer Musikschule. Dennoch sind unsere Kinder nie zur Musik gedrängt worden und zur Uke schon gar nicht.

Gruß Michael

Frolicks

Schöner Thread, interessante Frage.

Also... es hat ein bisschen gedauert, aber es haben sich hier zuhause alle (Frau, zwei Kinder, je 1 M, 12 J., und ein J, 8 J., eine Katze, 7 J.) alle dran gewöhnt, dass ständig überall mindestens ein kleines viersaitiges Ding rumliegt, und ich so oft wie möglich drauf rumklimpere.
Meine Frau und meine Tochter finden es schon ganz cool, dass ich mit zwei Nachbarn zusammen ein Zwei-Ukueleln-und-Kontrabass-Trio bilde und wir auch so oft wie möglich irgendwo auftauchen und musizieren (was leider aufgrund akuten Mangels an gemeinsamer Freizeit viel zu selten statt findet), aber dass zu coolen Auftritten eben leider auch immer mal wieder Üben und auch Proben gehört, kommt eher so semi-gut an. Immerhin hat sie aufgegeben jedes Mal zu fragen, was die denn nun wieder gekostet hat, wenn mal wieder ein verdächtig großes Paket hier ankommt, und wieviele ich denn nun eigentlich habe, fragt sie auch nicht mehr...

Meine Tochter hat mal ein halbes Jahr Ukulelen-Unterricht gehabt (das war ihre eigene Idee), ein paar Mal auch mit meiner Frau zusammen, aber beide haben dann recht bald wieder aufgehört. Die Tochter spielt inzwischen seit gut einem Jahr mit anhaltender Begeisterung Klavier, das ist voll ihr Ding und das ist gut so. Kürzlich haben wir auch mal zusammen gespielt - Klavier und Uke klingt gut zusammen. Zum diesjährigen Winterswijk geht sie aber lieber mit Mama und Opa reiten.

Der Junior hat kürzlich mal verlangt, dass ich ihm ein paar Griffe zeige. Weil er partout meine Tenor Flea spielen wollte, mir die aber etwas zu schade zum Zerschrammeln ist, hat er jetzt eine eigene, eine Mahilele mit Tropischer Vogel-Optik und ab und zu fragt er auch noch mal nach. Ich dränge da zu nichts, bringt ja eh nix. Trommeln tut er aber auch gern, und da ich einen Cajon hier habe, geht das auch ganz gut.

Meine Eltern haben sich dran gewöhnt, dass ich immer schrummeln muss, finden es aber eher befremdlich. Meine Schwiegereltern finden es, glaube ich, aber eher lustig bis schräg. Obwohl es mit dem SchwieVa auch schon weihnachtliche Klarinetten-Ukulelen-Duette gab.

Ich fasse mal zusammen: Musik ist auf jeden Fall präsent bei uns, und auch sehr wichtig (Töchterchen singt auch noch im Schulchor, Sohn tanzt sehr gern), aber die Uke ist ganz klar eher mein Ding. Angesteckt habe ich eher verschiedene Freunde und Bekannte, auch ein paar Nachbarn. U.a. den aus dem Trio, der spielt eine REso von Risa aus Messing, so ein voll glockiges Ding, mit Stahlsaiten, also eher gitarrig als ukulelig. Ist aber ok. Ich spiele da Banjo-Uke, weil es vom Sound so super passt.
I plink, therefore I am.