Wie wichtig sind Noten?

Begonnen von reno, 16. Jan 2009, 13:19:29

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losguidos

Zitat von: wweltiIch verstehe nur nicht warum so ein Drama draus gemacht wird? Das Notensystem zu lernen (zumindest die wichtigen Grundlagen, mehr braucht man meistens eh nicht...) -- es ist ja nun wirklich nicht übermäßig kompliziert -- dauert vielleicht ein paar Tage, wenn man sich Zeit lässt. Wenn man ein bisschen Dampf macht hat man es in ein paar Stunden gegessen.

Man kann seine Zeit bestimmt auch mit sinnloseren Dingen verbringen. Das größte Problem dürfte wohl für viele sein, daß viel des frei verfügbaren Lehrmaterials nicht so toll ist. Und Wikipedia-Seiten lesen ist auch nicht jedermanns Sache.

Daher frage ich jetzt mal einfach in die Runde:

1.) Kennt jemand einen gute gemachten und einigermaßen vollständigen Noten-Lern-Workshop im Netz?
2.) Ich könnte mir durchaus vorstellen, sowas mal zu machen wenn es das nicht schon gibt. Wer hätte Interesse?

Ich lasse diese Fragen mal so stehen...

Viele Grüße
  Wilfried

hi wilfried :)

..also ich hab\' sowas noch nirgendwo gesehen. von da her, finde ich die idee gut, die informationen mal zusammenzufassen. deine einschätzung, sowas lerne man in ein paar stunden, finde ich allerdings äußerst optimistisch  ;) es geht ja nicht darum, nur einzelne noten zu lesen und sie auf\'s instrument übertragen zu können, sonder auch den aufbau und die bildung z.b. von akkorden zu verstehen. von komplexeren dingen mal abgesehen...

vg

apfelrockt

Zitat von: KugelNur am Rande:

Luciano Pavarotti gab bekannt, er könne keine Noten lesen. Darauf sagte Andrea Bocelli: \"Ich auch nicht!\"....


Gruß

Kugel

der ist nicht schlecht 8)
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

wwelti

Zitat von: losguidos..also ich hab\' sowas noch nirgendwo gesehen. von da her, finde ich die idee gut, die informationen mal zusammenzufassen. deine einschätzung, sowas lerne man in ein paar stunden, finde ich allerdings äußerst optimistisch  ;) es geht ja nicht darum, nur einzelne noten zu lesen und sie auf\'s instrument übertragen zu können, sonder auch den aufbau und die bildung z.b. von akkorden zu verstehen. von komplexeren dingen mal abgesehen...
vg

Das ist sicher auch Musiktheorie, aber ansonsten hat das eine nicht viel mit dem anderen zu tun.

Das Notensystem ist eine Schrift. Diese Schrift lesen zu können ist ganz bestimmt kein Fehler. Die Notenschrift ist konzeptionell ein recht einfaches System, und ich denke daß man es durchaus in ein paar Stunden _verstehen_ lernen kann. Daß man dann gleich flüssig Partituren lesen kann will ich ja gar nicht behaupten, aber das System zu begreifen ist in meinen Augen keine allzu große Sache, und bringt großen Nutzen...

Viele Grüße
  Wilfried

losguidos

@welti: da bin ich ganz deiner meinung. unterschiedliche schreibweisen und vor allem die vielen fachausdrücke, die man benutzt um die notation zu erklären, verwirren einen anfänger aber erstmal mehr, als sie ihm helfen. ich spreche da aus eigener erfahrung  :mrgreen: was mich am meisten dabei genervt hat, war die ständige querleserei, weil die wenigsten in der lage sind, musikalische zusammenhänge ohne viele fachbegriffe zu erklären.

reno

#19
Ich kann von meinem Jahr Gitarrenunterricht, als ich 11 war, noch \"GROB\" :mrgreen:  Noten auf der Gitarre spielen, ohne jedoch zu Wissen welche was bedeutet .
Also versteh ich sie ja eigentlich nicht wirklich....
@Wwelti: Was ist denn für dich das, was man bei den Noten wissen/verstehen müsste? Was ist für dich das lesen?

Johnny-Flash

Vielleicht hilft ja dem Einen oder Anderem diese Seite weiter. Ich finde sie auch eigentlich sehr lehrreich. Über die Einführung in die Notenschrift bis hin zu Dreiklängen und Intervallen, wird einiges angesprochen und das Gelernte kann bei kleinen Onlinetests überprüft werden.

Gruß Johnny ;)

wwelti

Noten lesen zu können, bedeutet für mich:

1.) Grundlegendes \"physikalisches\" Verständnis: Was sind Töne, was für Töne gibt es überhaupt (Tonraum), was sind Intervalle, was ist eine Oktave, die mehr oder weniger willkürliche Aufteilung des Oktav-Intervalls in 12 gleichartige Halbton-Schritte (es gibt auch andere Schemata, aber das lassen wir hier mal).

2.) Grundlegendstes \"harmonisches\" Verständnis: Tonleitern als Tonvorrat für Melodien, Moll- und Dur-Tonleiter und ihre Intervallstruktur. (Beispielhaft darstellbar an einfachen Liedern.) Darstellung der Töne im Notensystem und Benamsung der Töne.

3.) Die Notenschrift selbst. Notenschlüssel- und Systeme, Versetzungs-Zeichen, Darstellung der Tonarten am Anfang eines Stücks (Quintenzirkel). Dann noch: Taktarten, Tempo, Notenwerte, Pausen. inkl. der paar diesbezüglichen Besonderheiten. Dann noch die wichtigsten Artikulations- und Spielanweisungen. Mehrstimmige Notation.

Das sollte wohl für vieles ausreichen...

Viele Grüße
  Wilfried

Earlyguard

Zitat von: Johnny-FlashVielleicht hilft ja dem Einen oder Anderem diese Seite weiter. Ich finde sie auch eigentlich sehr lehrreich. Über die Einführung in die Notenschrift bis hin zu Dreiklängen und Intervallen, wird einiges angesprochen und das Gelernte kann bei kleinen Onlinetests überprüft werden.

Oh ja, die Seite macht einen guten Eindruck. Scheint mir recht gut strukturiert zu sein!   :D

reno

ohh Gott, da muss ich ja noch ne ganze menge lernen :shock:

Aber danke für die Infos.:)

RISA

Als ich mit 11 Jahren anfing Tasteninstrumente zu erlernen, fand ich das Lernen und Spielen von Noten schrecklich. Ich hab\'s dann nach einem Jahr geschmissen. Dann habe ich geübt und gelernt etwas zu improvisieren und nach Gehör zu spielen. Auf einmal hat Musik mir richtig Spaß gemacht. Was ich damit sagen will ist, dass dem Einen die Noten mehr liegen und dem Anderen eben nicht. Beide können gute Musiker werden (oder auch nicht). Dennoch habe ich mich viel später intensiv mit Notation und Harmonie auseinandergesetzt, weil letztendlich auch theoretisches Wissen beim Raushören von Musik hilfreich ist. Wenn ich einen Teil höre und einen Teil aus der Theorie weiß, dann läßt sich das Puzzle schneller fertig stellen. Vom Blatt spielen kann ich weder auf dem Klavier noch auf der Ukulele. Das strebe ich auch nicht an, weil ich so mit meinem Musizieren zufriedener bin. Ich würde jedem empfehlen ohne Noten anzufangen (Am Anfang mehr Spaß, weniger Theorie). Wenn man erst einmal ein gewisses Niveau erreicht hat, merkt man von allein, dass Noten sinnvoll sind.

Kay

Folgender Beitrag ist meine private persönliche Meinung, und damit weder eine Lehrmeinung des Ukulelenlcubs noch für irgendjemand verbindlich.

Wir wollen alle Musik machen. Nicht nur mit Ukulelen, sondern auch mal mit anderen Instrumenten. Und spätestens das ist der Punkt, wo es sinnvoll ist, Noten zu können. Noten sind nun mal die allgemeinste Sprache, um Musik aufzuschreiben. Auch die Musiktheorie und Harmonielehre versteht man mit Noten besser. Wer Noten lesen kann, kann auch auf viel mehr Material zurückgreifen. Es gibt auch nach wie vor keine verbindliche Notation für Ukulelenstücke, die \"gleich mächtig\" ist wie das Notensystem.
Also meiner Meinung nach: Ja, man sollte Noten lesen können, wenn man Musik machen will.

Niemand muss diese Meinung teilen. Aber jeder sollte sie respektieren.

HEiDi

Zitat von: wwelti1.) Kennt jemand einen gute gemachten und einigermaßen vollständigen Noten-Lern-Workshop im Netz?
2.) Ich könnte mir durchaus vorstellen, sowas mal zu machen wenn es das nicht schon gibt. Wer hätte Interesse?

Ich kenne sowas bisher nicht und fände es klasse, wenn Du das machen würdest!
Dann würde ich sofort einen Link über meine Chor-Mailingliste schicken...  ;)
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

reno

Also wen das wirklich interessiert, der sollte sich den Link von Johnny mal anschaun.
Ich arbeite mich da jetzt schon ein paar Minuten durch und muss als Laie sagen, dass die das auf der Seite einfach super erklären.
Kann ich nur jedem Raten :)

fritz

muss ich buchstabenkenntnisse haben um vernünftig sprechen zu können?
nein.
ähnlich ist es mit musik und noten.

musik besteht ebensowenig aus noten wie sprache aus buchstaben.
musik und sprache sind komplexer und können wohl besser durch ganzheitliche betrachtung, durch empfinden usw. erfasst werden.

auch ohne noten kannst du in die welt der musik einsteigen und sogar zum weltstar werden, wie es ja hier schon belegt wurde.
musiktheoretische grundlagen kannst du auch ohne notenschrift erwerben. quincy jones klick hat sich seine (wie ich gehört habe) bei ray charles geholt und der war blind (und genial).

noten (und buchstaben) sind allerdings geeignete hilfsmittel (nicht die einzigen) um etwas festzuhalten oder zu übermitteln.
und da wird es für mich interessant. ich kann meine ideen aufschreiben, wiederfinden, weitergeben ... oder die ideen anderer genauer betrachten usw.
www.fritzhermann.com    www.coaching-rz.de   www.music4brains.com

HEiDi

#29
Zitat von: fritzmuss ich buchstabenkenntnisse haben um vernünftig sprechen zu können?
nein.
ähnlich ist es mit musik und noten.

musik besteht ebensowenig aus noten wie sprache aus buchstaben.
musik und sprache sind komplexer und können wohl besser durch ganzheitliche betrachtung, durch empfinden usw. erfasst werden.

Das hast Du aber schön gesagt. :)
Es gibt so viel phantastische Musik in unserer Welt, für die Noten völlig unerheblich ist - zum Beispiel,
weil eine Wiederholung gar nicht vorgesehen ist.
Klasse sind Noten (oder eben auch Tabulaturen oder andere Systeme) dann eben zum Festhalten,
Bearbeiten und Überliefern der Musik. Man muss sich nur dessen bewusst sein, dass auch die detailliertesten
Noten nie alles transportieren können, was beim Komponieren intendiert war.
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup