Wie wichtig sind Noten?

Begonnen von reno, 16. Jan 2009, 13:19:29

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reno

Hallo,

mich würde mal interessieren, ob ihr meint, das es wichtig ist Noten lesen/spielen zu können um ein guter Ukulelenspieler zu werden?
Oder meint ihr ,dass das nicht zwingend erforderlich ist, da Tabs genauso gut, wenn nicht besser dafür geeignet sind?

Lg
Reno

Kerrlocher

Hallo,
wichtig für was? Um Spaß zu haben ->nein!  :lol: Es gab hier mal eine Diskussion, was einen guten Ukespieler ausmacht. Wenn Du dich oder andere unterhalten willst, reicht mit Sicherheit nach Akkorden und Tabs zu spielen. Wenn Du Dich in eine Band einfinden mußt oder wechselndes/unbekanntes Repertoire spielen willst, ist es wahrscheinlich unerläßlich.
Ich komm gut ohne aus, auch wenn ich es gerne könnte!
Gruß, Peter

wwelti

Man sollte sich allerdings vor Augen halten, daß es hier zwei paar Schuhe gibt:

1.) Das Notensystem kennen und verstehen -- sollte man eigentlich schon, das ist einfach ein Stück Allgemeinbildung. Ist außerdem gar nicht so schwer.

2.) Flüssig nach Noten vom Blatt spielen können -- Das können wohl die wenigsten hier ;) -- Sicher nicht schlecht wenn man das könnte, aber zwingend notwendig ist es bestimmt nicht. Wenn man häufig in die Situation kommt Melodien nach Noten lernen zu müssen wird man aber wohl mit der Zeit Übung darin bekommen.

charangohabsburg

#3
Zitat von: wweltiMan sollte sich allerdings vor Augen halten, daß es hier zwei paar Schuhe gibt:

1.) Das Notensystem kennen und verstehen -- sollte man eigentlich schon, das ist einfach ein Stück Allgemeinbildung. [...]

Blödsinn. Noten haben nicht viel mit Musik zu tun. Aber sie sind ein brauchbares Kommunikationsmittel und Musik-Konserven haben in Form von Noten eine fast unbegrenzte Haltbarkeit.

losguidos

Zitat von: charangohabsburgBlödsinn. Noten haben nicht viel mit Musik zu tun. Aber sie sind ein brauchbares Kommunikationsmittel und Musik-Konserven haben in Form von Noten eine fast unbegrenzte Haltbarkeit.

@charangohabsburg: haha... womit haben noten denn mehr zu tun wenn nicht mit musik? sie sind ab einem bestimmten niveau, das einzig brauchbare kommunikationsmittel, es gibt eben wenig alternativen. ;)

um auf die ursprüngliche frage zurückzukommen... ob das wichtig ist, ist eher subjektiv. genauso wie es subjektiv ist, wen man als guten ukulele-spieler bezeichnet. ich glaube es hängt ein bißchen davon ab, warum man musiziert und welche erwartungen man hat. um spaß zu haben, braucht man sicher keine noten. wenn man sich aber etwas tiefgehender mit musik (vor allem der abendländischen) beschäftigen möchte, kommt man um notenlesen nur schwer herum. ich denke auch, daß es ein wenig den eigenen horizont erweitert und ein tiefgehenderes musikalisches verständnis fördert. man sollte sich aber darüber im klaren sein, daß es mit arbeit und zeit verbunden ist und nicht jeder ist bereit, soviel zeit in die musik zu investieren...

vg

charangohabsburg

Zitat von: losguidos[...]  es gibt eben wenig alternativen. [...]
Auf der einen Seite z.B. die Ohren, auf der anderen Seite die Töne, bzw. umgekehrt  ;)

losguidos

:) ...ja, aber die sinne täuschen einen nur allzuoft und es ist sicher nicht leichter zu versuchen alles rauszuhören. natürlich ist man nicht automatisch ein guter musiker, wenn man noten lesen kann, es hilft aber, einer zu werden. hier geht\'s ja wohl um die frage, reicht es sich mit tabs zu beschäftigen, oder brauche ich noten? tabs sind schneller zu lernen und etwas intuitiver. noten sind universeller, es gibt viel mehr material auf unterschiedlichsten niveaus und man kann auch mit musikern anderer instumente kommunizieren...

vg

moskeeto

#7
mm, ich würde sagen: Notenlesen braucht man nicht zum Spielen.

Allerdings hilft Notenlesen natürlich, um insgesamt etwas Theorie zu verstehen, z.B. Tonleitern und harmonische Zusammenhänge. Und dieses Wissen wiederum *kann* beim Spielen helfen.

Aber es geht sicher auch ohne. Man kann schließlich auch mit Software oder Transponierscheiben transponieren - ohne irgendwas von Musiktheorie zu verstehen... Je aktiver man selbst die Musik gestalten will, desto mehr hilft sicherlich die Theorie. Wer aber nur ein paar Songs schrammelnd begleiten will, kann meiner Meinung nach auch sehr gut ohne auskommen.

Earlyguard

Zitat von: moskeetoWer aber nur ein paar Songs schrammelnd begleiten will, kann meiner Meinung nach auch sehr gut ohne auskommen.

Das können durchaus auch Musiker, die man nicht unbedingt dem Amateurlager zuordnen würde.
So konnten z.B. die Beatles auch keine Noten lesen und schreiben und haben doch die moderne
\"abendländische\" Musik so geprägt, dass man dem Notenlesen doch einen eher untergeordneten
Stellenwert einräumen darf... ;)

moskeeto

#9
Zitat von: Earlybird
Zitat von: moskeetoWer aber nur ein paar Songs schrammelnd begleiten will, kann meiner Meinung nach auch sehr gut ohne auskommen.

Das können durchaus auch Musiker, die man nicht unbedingt dem Amateurlager zuordnen würde.
So konnten z.B. die Beatles auch keine Noten lesen und schreiben und haben doch die moderne
\"abendländische\" Musik so geprägt, dass man dem Notenlesen doch einen eher untergeordneten
Stellenwert einräumen darf... ;)

Da hast du definitiv recht. Allerdings hab ich mich dabei nicht aufs Notenlesen, sondern auf musiktheoretisches Wissen allgemein bezogen. Und ich wette, dass McCartney weiß, dass E7 der Dominantseptakkord in A-Dur ist ;) [gut, mann kann sich streiten, ob man diese BEGRIFFE braucht. Denn vielleicht spürt man ja auch einfach die Funktion und Wirkung von bestimmten Akkorden, ohne das in die \"offiziellen\" Begriffe packen zu können oder zu wollen].

Man kann sicher auch mit reiner Musikalität und einem Hang zum Experimentieren tolle Musik machen. Viele Blues und und Folk-Musiker haben so ihren eigenen Stil entwickelt.

Anything goes.

MicroMue

Natürlich können begnadete Musiker ohne jedes theoretische Wissen tolle Musik machen und einen eigenen Stil entwickeln. Beim durchschnittlich begabten Musiker ist das eher unwahrscheinlich. Ab einem gewissen Level ist da Schluss. Wer auch mal ein Stück selbst arrangieren, geschweige denn eines selber schreiben möchte, wird um ein wenig Theorie nicht rumkommen. Ich finde es schon schwierig ein unbekanntes Stück nur aus Tabs zu erlernen. Da sind Noten dich viel hilfreicher, da sie einfach mehr Informationen transportieren.

Gruß

MikroMü

Kugel

Nur am Rande:

Luciano Pavarotti gab bekannt, er könne keine Noten lesen. Darauf sagte Andrea Bocelli: \"Ich auch nicht!\"....


Gruß

Kugel

wwelti

#12
Ich verstehe nur nicht warum so ein Drama draus gemacht wird? Das Notensystem zu lernen (zumindest die wichtigen Grundlagen, mehr braucht man meistens eh nicht...) -- es ist ja nun wirklich nicht übermäßig kompliziert -- dauert vielleicht ein paar Tage, wenn man sich Zeit lässt. Wenn man ein bisschen Dampf macht hat man es in ein paar Stunden gegessen.

Man kann seine Zeit bestimmt auch mit sinnloseren Dingen verbringen. Das größte Problem dürfte wohl für viele sein, daß viel des frei verfügbaren Lehrmaterials nicht so toll ist. Und Wikipedia-Seiten lesen ist auch nicht jedermanns Sache.

Daher frage ich jetzt mal einfach in die Runde:

1.) Kennt jemand einen gute gemachten und einigermaßen vollständigen Noten-Lern-Workshop im Netz?
2.) Ich könnte mir durchaus vorstellen, sowas mal zu machen wenn es das nicht schon gibt. Wer hätte Interesse?

Ich lasse diese Fragen mal so stehen...

Viele Grüße
  Wilfried

ukefloh

Ich kann zwar so olala Notenlesen - fände es aber auch hilfreich wenn du so was machen würdest.

Mir gehts so-ich spiel fast ausschließlich nach TABS - gerade wenn es 2oder mehr Noten sind, die ich gleichzeitig spiele. Ich hab für einfache Melodien schon das TABS Programm ausprobiert - da lernt man auch sehr schnell das z.B. das hohe C - eine 3 auf der A Saite ist.

Auch die \"Länge\" der Noten sollte man schon wissen.

Meiner Meinung gehts ganz ohne Notenkunde bestimmt  viel schwerer.

apfelrockt

Immer ein interessantes Thema über das man trefflich streiten kann.

Ich kann keine Noten lesen (ok lesen schon, aber ich meine jetzt vom Blatt spielen) und wollte auch nie die Stücke, die ich spiele Note für Note nachspielen. Ich spiele auch nicht nach Tabs sondern höre mir die Stücke raus oder schaue ob ich irgendwo die Harmonien als Grundlage finde. Dann spiele ich es so wie es mir gefällt und wie es meine technischen Fähigkeiten zulassen und gut ist.

Ich denke hätte z.B ein Hendrix angefangen mit Noten, hätte er kaum das Gitarrenspiel so weiter entwickelt wie er es nun mal getan hat. Die Beatles wurden hier schon angeführt, das möchte ich unterstreichen. Wie die mit Harmonien umgegangen sind einfach klasse.

Auf der anderen Seite: ein guter Freund ist Profi Musiker, Trompete, studiert, spielt in div. Musical Produktionen, Klassik alles mögliche.
Wenn man sich abends mal bei einem Bier unterhält und er mir dann erzählt dass er morgen irgendwo spielt und der Dirigent (oder wer auch immer) ihm mal kurz eben die Noten gemailt oder gefaxt hat, er dann am nächsten Tag da aufläuft und ohne Probe spielt, dass finde ich dann richtig gut.

Mein Fazit: willst du deine eigenen Interpretationen spielen, deinen Stil entwickeln sind Noten kein Muss. Die Frage ob Notenlesen können in dem Fall eher hinderlich oder nützlich sind vermag ich nicht zu beantworten.

Willst du aber als Musiker in diversen Bands, Orchestern oder wie auch immer spielen, und dass ohne intensives Proben, wirst du um Noten nicht herumkommen.

Aber die Hauptsache ist doch die Musik die rauskommt. Und da kenn ich totale Langeweiler die das Notensystem rauf und runter spielen können und solche die können keine einzige Note lesen und spielen herzerweichend. Das gibt\'s aber auch ungekehrt. Mach es halt wie du meinst, aber mach et.  :)
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem